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Adventszeit auf Abwegen
mit MTB-News.de auf verschneiten Trails in Innsbruck

„In den kommenden Tagen sinkt die Schneefallgrenze auf 600 Meter, womit von den Alpen bis ins Mittelgebirge mit ergiebigen Schneefällen zu rechnen sein wird.“ Mit dieser Wetterprognose im Ohr machte sich das gesamte MTB-News.de-Team aus allen Ecken des Landes auf den Weg in die Stadt der Alpen: Tirols Landeshauptstadt Innsbruck am Fuße der mächtigen Nordkette. Nachdem wir uns bei unserem ausgeuferten und krawallbehafteten „End Of  Season„-Festival des vergangenen Jahres in Todtnau von den Menschenmassen nahezu erdrückt fühlten, sahen wir uns in der Verantwortung einen solchen Menschenauflauf kein zweites Mal zu riskieren. Stattdessen feierten wir das Ende der Saison im kleinen Kreise der Redaktion und unseren exildeutschen Freunden aus Innsbruck.

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# Anreise ins Nachbarland

Der Wettervorhersage zum Trotz war unser erklärtes Ziel das gemeinsame Erfahren wertvoller Winterpokalpunkte. Um materialbedingten Ausfällen vorzubeugen, belief sich unser Gepäck statistisch gesehen auf eineinhalb Bikes pro Kopf. Dementsprechend vollgestopft waren die Autos, mit denen wir uns durch die bayrischen Schneemassen in Richtung Tirol kämpften. Unser unermüdliches Verlangen nach Trails wurde belohnt, denn das tief gelegene Inntal war mehr oder weniger frei vom weißen Zauber. Während wir die letzten Meter zum vorübergehenden IBC-Hauptquatier – der Tiroler Olympiaworld Innsbruck – zurücklegten, richteten sich unsere Gedanken bereits auf die zahlreichen Trails.


# Trail-Paradies Innsbruck

Empfangen wurden wir zu unserer Überraschung von Trail Solutions-Kopf Georgy Grogger und Bike-Bergsteigerguru Harald Philipp. Die beiden innsbrucker Locals ließen uns keine Pause und steckten die gesamte IBC-Meute umgehend in den eigens für uns organisierten Shuttlebus. Da die beiden für den Abend noch eine besondere Abfahrt im Hinterkopf hatten, waren sie bemüht, uns schnellstmöglich auf eine Aufwärmrunde zu schicken. Unser Privat-Guide Harald führte unsere gemütlich vorwärtskommende Gruppe über einen schnellen und flowigen Trails hinab zurück zur Olympiaworld, wo Georgy uns bereits wie auf heißen Kohlen sitzend erwartete. Schnell wurden die Bikes erneut verladen und die Gruppe in Richtung Hungerburg kutschiert.


# Bock Auf Ballern!

An der Hungerburg angekommen erklärte sich uns die Eile unserer beiden Guides. Neben der Kultbar „Wolke 7“ hatte die Trail Solutions-Crew einen Glühweinstand für uns eröffnet. In Angesicht eines überwältigenden Ausblicks über das nächtlich beleuchtete Innsbruck wurde bei Glühwein und Kuchen über so manch aktuelle Neuigkeit aus der MTB-Welt philosophiert. Nachdem uns der Alkohol im Glühwein die erforderliche Motivation verliehen hatte, klärten uns Harald und Manfred Stromberg über die bevorstehende Abfahrt auf und betonten, dass sie auch bei Schnee einfach zu bewältigen sei.


# Mit einem tollen Glühweinstand wurden wir von Trail Solutions an der Hungerburg empfangen. 


# Die Station an der Hungerburg. 


# Stolz präsentiert uns Georgy Grogger Innsbruck in seiner schönsten Form. 


# Manfred „Stromfred“ Stromberg


# Harald Philipp


# Aufwärmen bei Glühwein und Kuchen


# Innsbruck bei Nacht


# Von Kuchen und Glühwein geht es über ins Gelände – mit Helmlampen hinab ins Tal. 

Wer Innsbruck kennt, dürfte wissen, dass die Klassifizierung „einfach“ nach dortigen Verhältnissen nicht als allgemein verbindlich angesehen werden sollte. Dass es von den Locals in der ein oder anderen Kurve als obligatorisch betrachtet wird das Hinterrad zu versetzten, dürfte vielen in Anbetracht von „einfach“ wohl schon zu denken geben. Nichtsdestotrotz führten uns unsere Guides Harald und Manfred mit Stirnlampen bewaffnet auf eben einen solchen Trail. Zur Freude der einen war der besagte Trail doch deutlich tiefer eingeschneit als noch die Trails des Tagesprogramms an der gegenüberliegenden Talseite. Leider wurde die Freude über diesen Zustand nicht von allen geteilt, und so hatte ein kleiner Teil der Gruppe doch deutlich mit den Faktoren Nacht, Schnee, steil und eng zu kämpfen.


# Wer sein Fahrrad liebt der schiebt – Thomas hat keine Eile und genießt lieber die Aussicht. 

Während die Einen noch damit beschäftigt waren den Ausritt nicht zu einer Exkursion zum Thema Bodenproben werden zu lassen, war Jens bereits mit kindlicher Freude damit beschäftigt, sich im tiefen Schnee am Streckenrand eine geeignete Fotoposition zu suchen. Zum Leidwesen der restlichen Truppe war die von ihm in den Sucher genommene Sektion jedoch weniger gut für einen dynamisch stylischen Action-Shot. Die von Jens erhoffte Bilddynamik blieb aus und so sah er durch seinen Sucher, wie einer nach dem anderen im Schlittermodus über den verschneiten Wurzelabsatz rutschte, bis es Dommaas dann endlich auf den Punkt brachte und mit einem eleganten Sturz für die ausgebliebene Action sorgte. Um die nur minder ertragreiche Foto-Session abzurunden, musste Jens am Ende auch noch feststellen, dass ihm einer seiner fernausgelösten Blitze einen Streich gespielt hatte, was ihm überraschend dunkle Ergebnisse bescherte. Nach diesem Höllenritt ließen wir unsere Guides unmissverständlich wissen, dass wir es zu begrüßen wüssten, wenn uns die weitere Fahrt auf kürzesten Weg wieder hinter unsere angetrauten Bildschirme verfrachten würde.


# Local Harald Philipp macht es vor


# Nightride an der unteren Nordkette – Hannes auf seinem XX1-Liteville-Testbike


# Langzeitbelichtung über den Dächern Innsbrucks – leider wollte das Material nicht so wie Jens. 

Nach unserem kleinen Abenteuer wollten wir uns vom Realsport schnell distanzieren und suchten Zuflucht in der digitalen Welt des Mountainbike-Sports. Schnell machte sich die eine Fraktion daran, ihr Gemüt durch das Ernennen der neuen FDT-Auswahl zu beruhigen, während der Rest gebannt den Worten unseres Netz-Großmeisters Rik lauschte, der von ganz neuen Möglichkeiten im Bikemarkt und dem Videoalbum zu erzählen wusste. Wer hätte zu diesem Zeitpunkt gedacht, dass die bevorstehende Abfahrt des darauf folgenden Tages das bereits Erlebte bei Weitem in den Schatten stellen würde.


# Die Redaktion bei der Arbeit.


# Das Team lauscht gespannt Riks Ausführungen über Neuerungen im Videoalbum. 

Der Blick aus dem Fenster zeigte am frühen Morgen wie tatkräftig Frau Holle über Nacht geschuftet haben musste. Das gesamte Tal war von einer geschlossenen Schneedecke bedeckt – und das ausgerechnet an dem Tag, an dem Harald und Manfred eine etwas ausgiebigere Tour mit uns geplant hatten. Mit dem Zug ging es von Innsbruck talaufwärts, bis uns die Gleise den Zirlerberg hinauf führten. Unsere Bedenken über die Machbarkeit des bevorstehenden Trails waren uns wohl anzusehen, denn die beiden Guides betonten immer wieder den flow des bevorstehenden Trails. Nachdem uns der Zug abgesetzt hatte, ging es aus eigener Kraft ein paar wenige Höhenmeter zum Eingang des Trails hinauf. Wären unsere Guides nicht so ortskundig, hätten wir die tief verschneite Traileinfahrt wohl ohne Weiteres übersehen.


# Olympiaworld Innsbruck


# schön, schöner, Tirol

Nachdem kurz ausdiskutiert wurde wer nun den Vorfahrer machen müsse, um den anderen den Weg freizuräumen, konnte es endlich los gehen. Als Opfer wurde ich vorgeschickt um vorausliegende Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Der kalte und somit stumpfe Schnee erwies sich als äußerst griffig, was schnell zur stetigen Erhöhung des Tempos führte. Wir waren keine 2 Minuten auf dem Trails da beendet ein lautes metallisches Knacken meine Fahrt. Ein Stein hatte es wohl gefressen stets von den Pedalen vorbeirasender Biker attackiert zu werden und blies zum Leid meiner Pedalachse zum Gegenangriff. Nachdem wir die wohl bekannten Qualitätsdefizite des Pedalherstellers ausdiskutiert hatten konnte die fröhliche Fahrt weiter gehen – nun unter dem Motto „Fuchs jagt Hase“ – wobei ich als „einpedaliger“-Bandit den Fuchs mimte und auf die Jagd nach meinen Vorfahrern ging.


# Stromfred freut sich über sein neues 29er. 


# 650b oder 29″? Egal welche Größe es war, Maxi hatte Spaß im Schnee. 


# Steffie stellt Stefanus´ Nicolai auf die Probe. 

Währen der Flow des oberen Trailabschnitts lediglich durch weitere Pannen und die ein oder andere Fotosession unterbrochen wurde, erwies sich die zweite Hälfte des Trails schon als größere Herausforderung. Der schräg zum Hang verlaufende Trail war gespickt mir diagonal verlaufenden Wurzelteppichen, die sich tückisch unter der Schneedecke verbargen und sowohl das Vorderrad als auch das Hinterrad immer wieder in Richtung Hangkante verfrachteten. Fehlerfrei war dies nur mit einer lockeren Hüfte und dem Mut zum Laufenlassen zu bewältigen – während die einen diese Divise befolgte, frönte der Rest des Öfteren den Verlockungen des Schnees und spielte unfreiwillig Schneeengelchen. Letzten Endes wurden jedoch alle Herr der Lage und so erreichten wir den Trailausgang unbeschadet und mit einem Grinsen im Gesicht – wenngleich die von uns benötigte Fahrzeit besser nicht genannt werden sollte.


# Pause: Zeit um die Defekte zu beheben.


# Durchwachsene Begeisterung inmitten des tief verschneiten Waldes. 


# Stahl, Tobias Stahl 

Bringen wir es auf den Punk: Auch wenn die hier zum Besten gegebene Erzählung mit einem zwinkernden Auge von halsbrecherischen Wintertrails in Innsbruck erzählt, so waren die Abfahrten im Großen und Ganzen doch allesamt äußerst spaßig und sorgten in Verbindungen mit dem herzlichen Empfang unserer Innsbrucker-Freunde für kurzweilige Tage im Herzen Tirols. An dieser Stelle möchten wir uns daher nochmals herzlich bei unserem Empfangskomitee Sabine und Georgy sowie unseren beiden Top-Guides Harald und Manfred bedanken. Der Ausflug nach Innsbruck war ein willkommener Abschluss einer bewegten Saison. Wir freuen uns jetzt schon auf viele neue Bike-Abenteuer im kommenden Jahr.


# Mit dieser Kamera schoss sich Jens auf Platz zwei bei Pinkbikes „Photo Of The Year“-Contest. 


# An Materialauswahl mangelte es nicht.


# Jens, Harald und Tobi beim Fachsimpeln über den zurückliegenden Trail.


# I ♥ Innsbruck – Martin „crossie“ Hosang schwer verliebt. 


# Harald auf Abwegen – findet sich der Bike-Bergsteiger bald selbst hinter der Kamera wieder?


# Sie nennen es Arbeit – hier entscheidet sich was MTB-News.de zukünftig bieten wird.


# How to cut: Harald im Video-Workshop mit Jens.


# Maxi ist in Gedanken immer noch auf den Trails rund um Innsbruck. 


# Zubereitung von Essen und Grünzeug


# Thomas Öhler und Harald Philipp erzählen von ihrem „Sea Of Rock“-Videodreh im Steinernen Meer. 


# Typisch Tirol – asiatisch mit Stäbchen


# 
Die Arbeit ruft – schweren Herzens mussten wir wieder zurück in die Heimat. 


# MTB-News.de mit Freunden: Thomas Paatz, Stefanus Stahl, Harald Philipp, Martin Hosang, Johannes Herden, Maxi Dickerhoff, Christoph Bayer, Manfred Stromberg, Marcus T. Jaschen, Steffie Teltscher, Thomas Fritsch und Jens Staudt [v.l.n.r.]

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Unser Dank geht an: Sabine Oswald, Gorgy Grogger, Harald Philipp & Manfred Stromberg

Text: Maxi Dickerhoff / Bilder: Christoph Bayer, Johannes Herden, Marcus T. Jaschen & Jens Staudt

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