
Der Carbonlenker an sich
Lange Zeit waren Carbon-Lenker ein stark umstrittenes Thema und selbst heute noch genießt der Faserverbund-Werkstoff im Bereich der Kontaktpunkte zwischen Rad und Fahrer längst nicht das Vertrauen wie Aluminium. Zu lang galten Carbon-Lenker als anfällig und unvorhersehbares Risiko, sollten die Fasern einmal kollektiv nachgeben. Dass die Wahrheit anders aussieht, wurde längst bewiesen. Hochwertige und sorgfältig produzierte Carbon-Lenker halten höheren Belastungen stand als Alu-Lenker und bringen zudem angenehmen Komfort mit sich. Ein großer Vorteil der CFK-Bauteile: Sie leiden deutlich weniger unter Materialermüdung als Alu-Modelle. Doch unter Carbon-Lenkern gibt es große Unterschiede: So ist leicht nicht immer gleich gut, und schwer nicht immer gleich stabil. Die Faser, ihr Verlauf und ihre Verarbeitung (benötigter Harzanteil) machen den Unterschied. So verlangt es beispielsweise mehr Verarbeitungs-Know-how einen leichten haltbaren Lenker herzustellen der noch dazu Flex bietet als einen leichten Lenker, der einfach nur steif ist.
Da MTB-News derzeit leider nicht über die Möglichkeit verfügt, die im Test befindlichen Lenker einem Haltbarkeitstest auf dem Prüfstand zu unterziehen, erhebt dieser Artikel nicht den Anspruch, verlässliche Urteile über Qualität und Haltbarkeit wiederzugeben. Unser „Abgefahren!“ Carbon-Lenker-Spezial soll euch vielmehr unsere Erfahrungswerte im Praxiseinsatz mit den Lenkern präsentieren.

Montage
Bei der Montage von Carbon-Lenkern gibt es einiges zu beachten: Ohne Montagepasten oder -Sprays sollte man grundsätzlich nicht arbeiten. Durch die hochglatten Oberflächen sind im Vergleich zu Alu-Lenkern oft deutlich höhere Anzugsmomente nötig, um den Lenker im Vorbau oder die Griffe und Schellen am Lenker verdrehsicher zu befestigen. Ohne besagte Montagehilfen müssen die vom Hersteller empfohlenen Drehmomentgrenzen häufig überschritten werden – ein Sicherheitsrisiko. Wir arbeiteten mit zweierlei Hilfsmitteln: Redakteur Hannes setzte auf ein Montagespray, welches eine gummiartige Oberfläche auf dem Lenker schafft und somit die Reibung auf den Klemmflächen erhöht. Ich selbst nutzte eine Montagepaste, welche durch feine Körner die Reibung erhöhen sollte. Wie sich herausstellte, empfiehlt sich die Paste nur für die Verwendung auf großen Flächen, wie beispielsweise auf den Klemmflächen zwischen Lenker und Vorbau. Für kleine Klemmflächen wie Brems- oder Schalthebel empfehlen wir das Montagespray.

Answer Protaper Carbon SL 750
Der Answer Protaper Carbon SL ist in dieser Ausgabe von „Abgefahren!“ gleich zwei Mal vertreten: Einmal in der 750 mm breiten und 12,7 mm tiefen Version als All Mountain-Lenker sowie als 780 mm breiter und 25,4 mm hoher Enduro-Lenker. Das Erstaunliche ist, dass der 30 mm schmalere und tiefere Protaper Carbon SL 750 lediglich 8 Gramm leichter ist als sein großer Bruder. Die Ergonomie der beiden Modelle ist identisch, beide weisen 4° Upsweep sowie 8° Backsweep auf. Ob diese Formgebung zum jeweils individuellen Körperbau sowie den persönlichen Vorlieben des Fahrers passt, muss jeder für sich selbst entscheiden. Für unsere Tester mit Körpergrößen von 1,81 und 1,85 (75 und 80 kg, Armlängen von 62 und 65 cm) erwies sich der Protaper Carbon SL jedoch als nahezu perfekt.

Die Protaper SL Lenker basieren auf Answers Protaper Kollektion, die es bisher in den Versionen AM (320 Gramm) und DH (335 Gramm) zu kaufen gab. Dank eines einteiligen Laminats und eines dichteren Faserverbunds, welches einem von Answer entwickelten Hochdruck-Pressverfahrens zu verdanken sein soll, ist es Answer gelungen, die SL-Modelle mit einer durchgängig gleichen Wandstärke rund 120 Gramm leichter auszulegen. Ein höherer Faseranteil ermöglicht ein geringeres Gewicht, da weniger Matrix-Material (vergleichsweise geringe mechanische Belastbarkeit) zum Einsatz kommt. Der Protaper SL bietet zudem mehr Flex als die bisher recht steif ausfallenden Protaper Lenker.

Die 750-mm-Version des Protaper SL fand für unseren Test auf einem 120-mm-Touren-Bike Verwendung. Wie sich im Test herausstellte, bietet der Lenker hohen Komfort durch gleichmäßigen Flex über seine gesamte Breite, und das ohne Einbußen bei der Lenkpräzision. Da der 31,8 mm dicke Klemmbereich recht kurz ausfällt und sich der Lenker schon zu Anfang der Kröpfung verjüngt, setzt der Flex in einem flachen Winkel an, was ein überaus angenehmes Fahrgefühl zur Folge hat – dieses Gefühl fiel beim 780 mm breiten Protaper SL noch ausgeprägter aus.
Kurz und bündig
- Material: Carbon
- Breite: 750 mm
- Lenkerklemmung: 31,8 mm
- Rise: 12,7 mm
- Upsweep: 4°
- Backsweep: 8°
- Gewicht: 200 Gramm
- Listenpreis: 179 Euro
- Straßenpreis:
Montage
In der Bedienungsanleitung zu Answer-Lenkern, die sich auch auf der Website von Answer Products finden lässt, sind leider keine empfohlenen Drehmomente zur Befestigung im Vorbau, von Griffen sowie Brems- und Schalthebeln zu finden. Lediglich in der Bedienungsanleitung des Answer Rove G2 Vorbaus waren Drehmoment-Empfehlungen (6,8 Nm) enthalten, diese konnten bei der Montage des Protaper Carbon SL problemlos eingehalten werden. Folgende Anzugsmomente waren nötig, um Lenker sowie Anbauteile wie Bremsgriffe verdrehsicher zu montieren:
- Anzugsmoment Griffe (Ergon GE1): 2 Nm (ohne Montagepaste) // 1 Nm (mit Montagepaste)
- Anzugsmoment Avid X.0 Trail Bremshebel: 7 Nm (ohne Montagepaste) // keine Verbesserung (mit Montagepaste)
- Anzugsmoment Shimano XT Bremshebel: 5 Nm (ohne Montagepaste) // 4 Nm(mit Montagepaste)
- Anzugsmoment Vorbau (Answer Rove G2): 3,5 Nm (ohne Montagepaste) // 3 Nm (mit Montagepaste)

Fazit von MTB-News.de
Der Protaper SL erwies sich in der 750-mm-Version als verlässlicher Begleiter im All Mountain-Einsatz. Auch gröbere Einsätze braucht der leichte Lenker sicherlich nicht zu scheuen, doch bietet er gefühlt nicht ganz so viel Komfort wie sein breiterer Bruder. Der subjektive Steifigkeitsunterschied scheint marginal zu sein, macht sich auf langen Abfahrten aber doch bemerkbar. Beeindruckend ist die Lenker-Vorbau-Kombi mit dem ebenfalls von Answer angeboten Rove G2 Vorbau: Das Set (Vorbaulänge 70 mm) bringt gerade einmal 369 Gramm auf die Waage. Wer ein leichtes und vor allem haltbares Cockpit sucht, wird bei Answer zweifelsohne fündig. Einzig der Preis von 179 Euro ist happig und liegt höher als der Durchschnitt bei Carbon-Lenkern.

Preisvergleich Answer Protaper Carbon SL 750
——————————-
Answer Protaper Carbon SL 780
Der 780 mm breite Protaper Carbon SL basiert auf dem identischen Herstellungsverfahren wie die oben vorgestellte 750-mm-Version. Auch in Sachen Ergonomie unterscheidet sich der Lenker nicht von seinem kleinen Bruder. Beachtlich ist jedoch sein überaus geringes Gewicht von nur 208 Gramm bei 780 mm Breite und einer Kröpfung von 25,4 mm. Dennoch soll der Lenker unter härtesten Belastungen eine haltbare Verbindung zwischen Rad und Fahrer darstellen.

Im Großen und Ganzen ist der Protaper Carbon SL 780 ebenso gut wie sein kleiner Bruder. Einige mehr oder weniger relevante Schwächen machten sich jedoch bei der Montage bemerkbar. Wie es scheint, fällt die hochglatte Beschichtung (Lackierung) des Lenkers recht weich aus, was einen suboptimalen Halt von Brems-, Schalt- und Remote-Hebeln bewirkt. Vor allem bei Avid X.0 Trail Bremshebeln und SRAM Reverb Remote-Schellen musste die Klemmschraube mit übermäßig viel Drehmoment angezogen werden, um die Hebel gegen Verdrehen zu sichern. Das hatte feine Abdrücke in der Oberfläche des Lenkers zur Folge. Auch die aufgerauten Stellen im Bereich der Griff- und Vorbauklemmung wiesen nach einigen (De-)Montagen deutliche Abnutzung auf.

Im Fahrbetrieb schlug sich der 780 mm breite Protaper SL ebenso souverän wie die schmale Version, er konnte sogar durch etwas mehr Flex noch mehr überzeugen und begeisterte durch ein überaus komfortables Fahrgefühl. Seine Haltbarkeit stellte der Lenker in den sieben Monaten, in denen er sich in härtestem Einsatz befand, gekonnt unter Beweis. Weder Dauerbelastungen wie auch Lastspitzen bei Drops und Sprüngen im Bikepark konnten dem Lenker etwas anhaben. Auch zahlreiche harte Stürze steckte der Lenker bisher problemlos weg.


Kurz und bündig
- Material: Carbon
- Breite: 780 mm
- Lenkerklemmung: 31,8 mm
- Rise: 25,4 mm
- Upsweep: 4°
- Backsweep: 8°
- Gewicht: 208 Gramm
- Listenpreis: 199 Euro
- Straßenpreis: 141 Euro

Montage
Folgende Anzugsmomente waren nötig, um den Lenker und Anbauteile verdrehsicher zu montieren:
- Anzugsmoment Griffe (Chromag Squarewave): 2 Nm (ohne Montagepaste) // 1,5 Nm (mit Montagepaste)
- Anzugsmoment Avid X.0 Trail & SRAM Reverb Bremshebel- und Remote-Kombination: 7 Nm (ohne Montagepaste) // 5 Nm (mit Montagepaste)
- Anzugsmoment Vorbau (OnOff Enduro 30): 4 Nm (ohne Montagepaste) // 3,5 Nm (mit Montagepaste)


Fazit von MTB-News.de
Der Protaper Carbon SL 780 war wirklich eine Überraschung. Nachdem die Montage anfangs nichts ganz problemlos vonstattenging, wodurch Abdrücke in der Oberfläche zurückblieben, konnte er in allen weiteren Testkriterien voll und ganz überzeugen. Der Lenker ist überaus leicht und nicht zu steif. Für Fahrkomfort sorgt ein angenehmer Flex des Lenkers, den die Handgelenke vor allem bei langen Abfahrten sehr zu schätzen wissen. Auch in Sachen Stabilität konnte der Protaper Carbon SL überzeugen. Nach über einem halben Jahr intensivster Nutzung und zahlreichen schwereren Stürzen, deren Folgen auch am Lenker nicht spurlos vorübergingen, hält der Lenker nach wie vor auch bei höchsten Belastungen. Ein super Lenker für Einsätze von All Mountain bis Downhill.
Preisergleich Answer Protaper Carbon SL 780
——————————-
Enve DH Minnaar Bar
Zu Ehren ihres erfolgreichsten Athleten Greg Minnaar brachte Enve den beliebten Enve DH Bar dieses Jahr in einer Minnaar-Sonderedition auf den Markt. Der Minnaar Bar misst exakt die Abmessungen, wie der Lenker von Greg Minnaar an dessen V10c Race-Bike gefahren wird. Da Minnaar bekanntermaßen ein kräftig gebauter Hüne von knapp 1,90 Meter Größe ist, wählt der Südafrikaner seinen Lenker mit 808 mm dementsprechend breit. In Anbetracht dieser Breite sowie der Kröpfung von 23 mm fällt der Lenker mit 241 Gramm erstaunlich leicht aus.

Wie auf all seine Carbon-Produkte gibt Enve auch auf den Minnaar Bar ganze fünf Jahre Garantie auf Material- und Verarbeitungsfehler. Darüber hinaus bietet Enve eine lebenslange Crash-Replacement-Garantie an, die dem Kunden im selbst verschuldeten Defektfall einen Neukauf zu 50% Preisnachlass ermöglicht. Enve betont jedoch, dass es zu diesem Ernstfall erst gar nicht kommen würde, da der Minnaar Bar der stabilste seiner Klasse sei und in zig Labortests bewiesen hätte, im Praxiseinsatz nahezu unkaputtbar zu sein.


In unserem Härtetest konnte der Lenker die Versprechen des Herstellers einhalten. Dauerbelastung im Enduro-Einsatz, Lastspitzen im Downhill-Einsatz und härteste Einschläge bei Stürzen steckte der Lenker problemlos weg. Macken, die bei Stürzen entstanden, beschränkten sich auf die Oberflächenbeschichtung (auch wenn eine mögliche Beschädigung nicht immer von außen zu erkennen ist). Einziges Manko war die gefühlte Steifigkeit, die im Enduro-Einsatz bei richtig langen Abfahrten von unseren rund 76 kg schweren Fahrern als etwas unkomfortabel empfunden wurde. Im Downhill-Einsatz störte die hohe Steifigkeit nicht, stattdessen begeisterte die hohe Lenkpräzision, selbst wenn hohe Seitenkräfte am Vorderrad angriffen.
Kurz und bündig
- Material: Carbon
- Breite: 808 mm
- Lenkerklemmung: 31,8 mm
- Rise: 23 mm
- Upsweep: 5°
- Backsweep: 9°
- Gewicht: 241 Gramm
- Listenpreis: 239 Euro
- Straßenpreis:
Montage
In der Bedienungsanleitung von Enve finden sich klare Montagevorgaben. So ist der Anleitung zu entnehmen, dass der Lenker im Vorbau höchstens mit 6 Nm Klemmkraft montiert werden darf. Gleiches gilt auch für die Montage von Brems-, Schalt- und Remote-Hebeln. In unserem Fall ließ sich der Lenker im Renthal DUO Vorbau mit 6 Nm Drehmoment der Klemmschrauben nur unter Verwendung von Montagepaste verdrehsicher anbringen. Die SRAM X.0 Trail Bremsgriffe waren unter 11 Nm nicht zu befestigen. In diesem Fall empfehlen wir dringend die Verwendung eines Montagesprays. Folgende Anzugsmomente waren nötig, um den Lenker wie auch die Anbauteile verdrehsicher zu montieren:
- Anzugsmoment Griffe (Ergon GE 1): 6 Nm (ohne Montagepaste) // keine Verbesserung (mit Montagepaste)
- Anzugsmoment SRAM X.0 Trail Bremshebel: 11 Nm (ohne Montagepaste) // keine Verbesserung (mit Montagepaste)
- Anzugsmoment Shimano XT Bremshebel: 6 Nm (ohne Montagepaste) // 5 Nm (mit Montagepaste)
- Anzugsmoment Vorbau (Renthal DUO): 13 Nm (ohne Montagepaste) // 6 Nm (mit Montagepaste)

Fazit von MTB-News.de
Schon die Breite des Minnaar Bar gibt klar vor, wo der Lenker zum Einsatz kommen sollte: am Downhill-Bike. Mit 808 mm Breite ist der Lenker vor allem für große Fahrer interessant. Schweren Fahrern bietet der Minnaar Bar einen handgelenkschonenden Flex, ohne Lenkpräzision einzubüßen – für leichte Fahrer (unter 80 kg) dürfte der Lenker auf langen Abfahrten schnell unkomfortabel werden. Wer weniger Schulterbreite mitbringt und den Lenker gern schmäler fahren würde, der kann ihn sich einfach auf die passende Breite kürzen. Doch Vorsicht, je kürzer der Lenker desto weniger angenehm der Flex. Über die Stabilität braucht man sich beim Enve keine Sorgen machen, bei uns hielt der Lenker trotz härtesten Belastungen und harten Stürzen einwandfrei. Ein erstklassiger Carbon-Lenker für DH-Fahrer.

Preisvergleich ENVE DH Minnaar Bar
——————————-
Renthal Fatbar Light Carbon
Noch extrem neu, rutschte auch der Fatbar Lite Carbon von Renthal mit in unsere Serie. Wenngleich der Lenker im Vergleich mit den anderen noch nicht so viele Kilometer auf dem Buckel hat, stellen wir euch den sehr leichten Kohlefaser-Lenker an dieser Stelle vor.

Die Alu-Lenker von Renthal erfreuen sich gerade in der Gravity-Sezene enormer Beliebtheit, nicht zu unrecht: Zwar sind die Alu-Modelle alles andere als Leichtgewichte, doch bieten sie neben einer bestechend guten Lenkpräzision auch verhältnismäßig viel Komfort wie auch eine überaus passende Ergonomie für abfahrtsorientierte Biker. Soll heißen: Vor allem in stehender Fahrposition mit hoch gehaltenen Ellenbogen (Heel low, Ellbow high) passen die Renthal Lenker ideal. Dieses Erfolgsmodell möchten die Briten nun auch an ihrem neuen Carbon-Modell, dem Fatbar Light Carbon umgesetzt haben. Es wundert also nicht, dass der Shape des Fatbar Light Carbon vom Alu-Lenker Fatbar übernommen wurde. Lediglich die Breite fällt dem Einsatzbereich entsprechend schmaler aus. Unser Test-Lenker misst eine Breite von 740 mm, was unserer Meinung nach für den Enduro-Einsatz etwas schmal ausfällt.
Kurz und bündig
- Material: Unidirektionale Carbonfasern
- Breite: 740 mm
- Lenkerklemmung: 31.8 mm
- Rise: 10, 20, 30, 40 mm
- Upsweep: 5°
- Backsweep: 7°
- Gewicht: 180 g
- Listenpreis: 159 €
- Straßenpreis: ab 129 €
Montage
Auf Lenker und Homepage finden sich keine Angaben zu den Anzugsmomenten – folgende Anzugsmomenten waren nötig, um den Lenker verdrehsicher zu montieren:
- Anzugsmoment Vorbau (Modell): 4 Nm (ohne Montagespray) // 3 Nm (mit Montagespray)

Fazit von MTB-News.de
Der brandneue Renthal Fatbar Light Carbon ist vor allem eins: richtig leicht. Leider ist der Einsatzbereich jedoch relativ eingeschränkt. In der von uns getesteten Version mit 740 mm Breite ist der Lenker idealerweise im Enduro- und All Mountain-Bereich zu nutzen. Leider ist er für leichtere Fahrer (unter 80 kg) genau diesen Einsatzbereich, wo meist lange Abfahrten bewältigt werden wollen, etwas zu steif – je nach Fahrertyp und Streckenlänge ist dies auf Dauer unkomfortabel. Wird der Lenker weniger für den Enduro-Race-Bereich als vielmehr als Allround-Lenker für lokale Trails oder Abfahrten, die nicht 10 Minuten und mehr andauern, genutzt (was nicht nur viele Leser, sondern meistens auch uns betrifft), ist der Fatbar Lite aber eine gute, da stabile und leichte Wahl. Für große Fahrer mit breiten Schultern könnte er je nach Vorliebe zu schmal sein.
Preisvergleich Renthal Fatbar Light Carbon
——————————-
Truvativ Clementz Bar
Der Signature-Lenker von Teamfahrer Jerome Clementz ist aus dem Blackbox-Programm von SRAM entstanden und seit letztem Frühjahr im Programm – Hintergrund war, dass sich der schnelle Franzose einen leichten, aber stabilen Carbonlenker für den Enduro-Einsatz gewünscht hatte. Wir haben den Lenker seit letztem Jahr an verschiedenen Bikes montiert – wie er sich bisher geschlagen hat, lest ihr im Fazit.

Kurz und bündig
- Material: Carbon
- Breite: 750 mm
- Lenkerklemmung: 31.8 mm
- Rise 20 mm:
- Upsweep: 5°
- Backsweep: 7°
- Gewicht: 240 g
- Listenpreis: 179 €
- Straßenpreis: 159 €

Montage
Da wir von SRAM empfohlen bekamen, bei Carbonlenkern mit Montagespray/Paste zu arbeiten, haben wir ausschließlich Spray und die empfohlenen, aufgedruckten Anzugsmomente (6 nm) genutzt.

Fazit von MTB-News.de
Leicht, für den Enduro-Einsatz ausreichend breit und mit angenehmem Flex ausgestattet: Den Clementz-Blackbox-Lenker hatten wir nun mehrere Monate montiert und sind damit auf den Hometrails und im Bikepark unterwegs gewesen. Der Flex ist nicht extrem, aber angenehm, auch die Breite passt für die meisten Fahrer – auch wenn der Lenker mir (Hannes), mit breiten Schultern und 1.93 m Körpergröße ausgestattet, fast etwas zu schmal ist. Für einen Enduro-Lenker ist das Truvativ-Modell mit 20mm eher flach gebaut, was bei mir ein paar Spacer bei der Montage erforderte. Der Preis ist mit aktuell rund 160 € immer noch ziemlich satt, dafür bekommt man einen angenehmen, leichten und schicken Lenker, der sich auch vor Bikepark-Einsätzen nicht zu scheuen braucht.

Preisvergleich Truvativ Jerome Clementz Bar
——————————-
- Bilder: Tom Bause, Anton Brey, Johannes Herden, Maxi Dickerhoff, Adrian Marcoux
- Tester: Johannes Herden, Sebastian Meindl, Pirmin Hirschvogel, Maxi Dickerhoff
- Redaktion: Johannes Herden, Maxi Dickerhoff
- MTB-News.de
Wie findet ihr die neue Serie? Vorschläge für „Abgefahren!“ erwünscht!
133 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumJa, ich würde mir nie Renthal ans Bike schrauben, denn die hatten mal Probleme mit brechenden... was war es doch gleich ? Vorbauten oder Lenkern ? Ne, danke. Auch wenn Sie garantiert nachgebessert haben, würde ich ein sehr ungutes Gefühl haben.
Es gibt ja noch andere Hersteller als wie die zwei wobei Syntace der einzige ist, bei dem im Test der Lenker nach 2?! Millionen Lastwechseln immer noch nicht gebrochen ist... ich glaube das war in der Bike.
Was nutzt ihr denn für Lenkerstopfen bei Carbonlenkern? Meine bevorzugten Griffe sind nach außen hin offen, daher würde es ohne Stopfen offen bleiben
Danke - dachte Carbonlenker haben da auch spezielle Ansprüche
Schraubgriffe kannst du auch einfach 5mm über stehen lassen. Das schützt imo besser als nur Stopfen
Wir laden dich ein, jeden Artikel bei uns im Forum zu kommentieren und diskutieren. Schau dir die bisherige Diskussion an oder kommentiere einfach im folgenden Formular: