Es ist wieder an der Zeit für “Abgefahren!”: die Produkt-Kategorie auf MTB-News.de, in der wir euch interessante, ausgefallene oder einfach nur praktische Produkte vorstellen und erste Erfahrungen ihrer Praxistauglichkeit präsentieren. In der dreizehnten Ausgabe von Abgefahren! findet ihr Produkte von ION, Levi’s, Muc-Off, Leatt und 100%.
Ion BD Socks 2.0
Durch die Bank aller abfahrtslastigen Radsportarten haben sich in den letzten Jahren reine Knieschoner durchgesetzt. Lange Schoner, die das Schienbein bis hinab zum Knöchel bedecken, sind fast gänzlich verschwunden. Pedalpins, hochgeschleuderte Steine oder anderweitige, garstige Umwelteinflüsse massakrieren seither unzählige Schienbeine in der Mountainbikewelt.
Basti von ION war den „HNNNDDDDGARRGH“-Schmerz leid, der sich nach einer „Pin-in-Schienbein-Aktion“ einstellt. Dennoch wollte er nicht auf die Luftigkeit und Beweglichkeit eines reinen Knieschoners verzichten. Die Lösung? Schienbeinschutz in einer Socke. Manchen ballsportverachtenden Radfahrern werden „Stulpen“ kein Begriff sein, aber genau diese schützen Fußballer vor unangenehmen Schienbeinblessuren. Die ION BD Socken sind ähnlich aufgebaut, die Polster sind zum Waschen herausnehmbar. Bei Kälte wird der Schaum allerdings etwas störrisch, was das Anziehen etwas erschwert.
Der Knöchelschutz ist in Kombination mit FiveTen Impact (niedrige Ausführung) leider etwas auf Kollisionskurs, an tiefer geschnittenen Schuhen stellt das aber kein Problem dar.
Weitere Informationen:
- Socke im Skate Stil
- HD Memory Schaum Schutzplatten
- 3 Größen: S: 35-38, M: 39-42, L: 43-46
- Material: 59% Polyester, 29% Polyamid, 10% Baumwolle, 2% Elasthan
Preisvergleich Ion BD Socks
Fazit von MTB-News.de
In Summe eine gute Idee, die es ermöglicht, einen reinen Knieschoner bei Fahrten mit vielen loosen Steinen temporär „aufzurüsten“, ohne ein zweites Paar lange Schoner mitnehmen zu müssen. Unauffällig abgefahren!
Zur Website: www.ion-products.com
Levi’s Commuter 511 Jeans
Eine Jeans in „Abgefahren!“? Wenn es eine wie die hier vorgestellt ist, auf jeden Fall: Mittlerweile ist die „Commuter“-Kollektion von Kultmarke Levi’s im fünften Jahr – höchste Zeit, die Hosen mal vorzustellen. Begeben wir uns hierfür ausnahmsweise in die Stadt, statt auf den Trail – denn die meisten von uns sind meist nicht nur auf dem MTB im Wald, sondern auch auf dem Singlespeeder, dem Trekking- oder Stadtrad unterwegs.
Bibshorts oder sonstige Hosen fallen auf dem Weg zum Biergarten oder in die Uni flach fürs Drunterziehen flach – aber viele Jeans sind ehrlich gesagt auch nicht wirklich passend zum Biken geschnitten, mit 65 cm Oberschenkelumfang weiß ich, wovon ich spreche – wenn man keine riesigen Sack-Jeans anziehen will, muss man meist länger suchen.. Und hier kommen die Commuter-Jeans ins Spiel: Das Jeans-Material beinhaltet 2 % Elastan und einen entsprechend sportlichen Schnitt, was insbesondere für Fahrradfahrer mit dickeren Oberschenkeln praktisch ist (und auf dem Rad sowieso). Der hintere Bund der Jeans ist, wie bei diversen Bikeshorts auch, etwas hochgezogen, damit die Hose beim nach vorne gebeugten Körper nicht den Rücken freilässt.
Zweites großes Jeansproblem: Ein Regenschauer und die Hose ist klitschnass. Und wird auch so schnell nicht wieder trocken. Regenhosen wären natürlich eine Lösung, aber wer hat die schon immer dabei? Die Commuter-Serie ist wasserabweisend – das bedeutet zwar definitiv nicht, dass Wasser vollständig draußen bleibt, erschwert aber das Eindringen von Wasser in den Stoff und sollte so für die regnerische Fahrt zum Bäcker oder in die Stadt ausreichen. Als letztes kleines Feature verfügen die Jeans, krempelt man die Hosenbeine ein Stück hoch, über ein Reflektorband auf der Innenseite. Hochgekrempelt erhöht das Band so die passive Sicherheit, wenn man im Dunkeln unterwegs ist.
Weitere Informationen:
- Handwerkerschlaufe am Bund
- Sanitized Actifresh
- wasser- und dreckabweisend
- Passform: Slim Fit
- Leibhöhe: niedrig
- Material Oberstoff: 98% Baumwolle, 2% Elasthan
- Verschiedene Farben, Schnitte und Formen verfügbar
Preis: ab 64,95 €
Fazit von MTB-News.de
Nichts für den Trail, aber für die Zeit davor und danach auf dem Rad: Die Levi’s Commuter 511 Slim Fit ist nicht ganz so slim wie es sich anhört, sondern passt dank gelungenem Schnitt und Elastan-Anteil hervorragend auch bei Bikern mit dickeren Oberschenkeln. Sinnvolle Features wie das eingenähte Reflektorband oder die leicht wasserabweisende Oberfläche machen die Jeans zu einem unauffälligen, aber wirklich praktischen Begleiter auf dem Rad in der Stadt – und dem Club oder Büro im Anschluss.
Zur Website: www.levi.com
Muc-Off Hydrodynamic Kettenöl
Brandneue Entwicklung von Muc-Off: Zusammen mit dem Rennradteam Team Sky hat der Reinigungs- und Kettenöl-Spezialist das nach eigenen Worten effizienteste Kettenöl für lange Distanzen und/oder heftigste Wetterverhältnisse kreiert – es ist blau, es hat eine Lampe, es heißt „Hydrodynamic“.
Egal ob trocken oder nass, das „Hydrodynamic“ Lube soll für alle Varianten gerüstet sein und ist nach 15 verschiedenen Formeln und nach eigenen Angaben hunderten Stunden Labor- und Praxistests nun perfekt. Damit man das perfekte Kettenöl finden konnte, wurde die sogenannte „CLOD“ (Chain Lube Optimisation Dyno)-Prüfstation gebaut, um dort entsprechend lange die verschiedenen Öl-Formeln zu testen. Laut Muc-Off ist das Hydrodynamic Öl 15.5 Prozent effizienter als das hauseigene C3 Wet Lube, gleich 27 % effizienter soll es als die Produkte der Konkurrenz sein.
Damit das Öl auch perfekt auf der Kette verteilt wird, gibt es eine Prüflampe mit Schwarzlicht – das Öl leuchtet im Licht und zeigt an, wo es noch nicht ganz optimal verteilt ist.
Preisvergleich Muc-Off Hydrodynamic Kettenöl
Fazit von MTB-News.de
Ganz schön viel Aufwand für ein bisschen Kettenöl! Team Sky ist anscheinend bisher sehr zufrieden – und in der bisherigen Testphase sind wir es auch. Dass es bahnbrechend ultimativ besser ist als die Konkurrenz, konnten wir im Fahrversuch auf dem MTB bisher noch nicht direkt spüren – Fahrwerke oder Schaltungen lassen sich gut vergleichen, bei Kettenöl ist das nicht ganz so einfach. Ein gutes Öl ist es bisher auf jeden Fall und wir warten ab, bis wir noch ein paar umfangreichere Testfahrten in verschiedenen Wetterverhältnissen hinter uns haben – auch auf dem Rennrad. Und die UV-Lampe ist definitiv ein witziges Gadget. Abgefahren!
Zur Website: https://muc-off.com
Leatt 3DF Airflex Knieprotektor
Na das ist doch mal etwas ganz Neues: Statt einer Stoff- oder Plastikschale erwartet uns beim erstaunlich leichten 3DF Airflex Knieprotektor eine Oberfläche aus perforiertem Gummi. Keine Straps, kein Schnickschnack.
Schützen soll hier das sogenannte „Armourgel“, das nur 6 mm dick ist, sich aber ebenso wie die Schaumstoff-Modelle beim Aufprall verhärten und die Energie verteilen sollen. Beim Anprobieren fällt das niedrige Gewicht auf: 105 Gramm wiegt ein Schoner, der sich trotz fehlender Straps und Klettband ziemlich gut trägt und zudem enorm atmungsaktiv ist – das liegt an der Perforation und des leichten Stretch-Gewebes. Wir hatten den Schoner bisher beim Biken und auch interessanterweise beim LaserTag-Spielen an – in beiden Kategorien schlägt sich der Schoner bis zu einem gewissen Grad hervorragend. Wenn es auf dem Trail wirklich hart auf hart kommt, wünscht man sich einen dickeren Schoner – das Armourgel fängt einen Sturz schon gut ab, mit einem massiven Knieschoner lässt er sich aber nicht vergleichen.
Weitere Informationen:
- Superdünner 6mm schlagfestigkeitsgeprüfter Protektor
- Wiegt nur 105 Gramm pro Schoner
- Armourgel Energie absorbierendes Material
- MoistureCool wicking Gewebe als Trägermaterial
- Silikon Laminierungen verhindern ein Verrutschen
- Perfekte Passform und hoher Tragekomfort durch 3D- Design
- Geprüft nach EN1621-1
- Erhältlich in den Größen:
- S/M
- L/XL
- XXL
Fazit von MTB-News.de
Wirklich ein interessanter Schoner-Ansatz: Der Leatt 3DF Airflex Knieprotektor ist leicht, hat eine Top-Passform und trägt sich auch an heißen Sommertagen wunderbar luftig. Allerdings würden wir den Airflex eher für den Trail- und Allmountain-Bereich empfehlen, leichte Stürze sind für den 3DF Airflex in unserer Testphase bisher kein Problem gewesen. Kommt es hart auf hart, würden wir eher einem dickeren Schoner mit Schaum- oder Plastikplatten vertrauen.
Zur Website: www.leatt.com
100% Celium Handschuhe
Zugegeben, Handschuhe von 100% hatten wir schonmal in einer der ersten Ausgaben von Abgefahren!. Die neuen „Celium“-Handschuhe sind trotzdem einen Blick wert: Quasi passend zu den Leatt-Knieschonern wiegt ein Celium-Handschuh federleichte 21 Gramm, was ihn zu einem der leichtesten Handschuhe auf dem Markt machen dürfte.
Offiziell ein Handschuh für XC und Co., lässt sich der Celium auch problemlos im Bikepark verwenden: Bis auf fehlenden Knöchelschutz ist alles am Handschuh dran, was man braucht: eine strapazierfähige Innenseite, einen guten Schnitt und Silikonprint an Zeige- und Mittelfinger. Das darf dann aber auch reichen, denn einen Verschluss oder sonstigen Schnickschnack findet man am 100% Celium nicht – auch kein Frottee zum Schweißabwischen.
Weitere Informationen:
- Manschetten-lose Poly-Stretch Oberhand für mehr Komfort und das gewisse Federleicht-Gefühl
- Perforierte 1-lagige CLARINO® Handfläche, haltbar und perfekt belüftet
- Materialverstärkung zwischen Daumen und Zeigefinger beugt Blasenbildung vor
- Silikon Graphic-Prints über die gesamte Handfläche für mehr Grip an Griff und Bremshebeln
- Creora® Stretch Material in den Fingerzwischenräumen, feuchtigkeitsableitend
- Integrierter Tech-Thread Faden am Zeigefinger zur Bedienung von Touchscreens
- Größen: S, M, L, XL
Preis 100% Celium: 29,90 €
Fazit von MTB-News.de
Von der Passform ist der Celium einer der besten Handschuhe, die ich bisher getragen habe: Luftig, leicht, man vergisst auf der Tour fast, dass man überhaupt einen Handschuh trägt. Einziges Manko am Celium ist der fehlende Frotteestoff, der für den einen oder anderen Schweißtropfen doch sinnvoll gewesen wäre. Abgesehen davon – ziemlich abgefahren!
Zur Website: www.ride100percent.com
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