Hier und da klang es schon durch, jetzt ist es offiziell: Aaron Gwin verlässt das Specialized-Team nach drei Jahren. Nach einem durchwachsenen Start im Jahr 2013 ging es ein Jahr danach richtig los – und der US-Amerikaner fuhr die Konkurrenz stellenweise in Grund und Boden.
2013 lief für Gwin wenig zusammen und die World Cup-Resultate im ersten Jahr auf Specialized waren nicht das, was sich der Vollblutracer erhofft hatte – und vor allem nicht das, was er gewohnt war. Im darauffolgenden Jahr wurde dies schlagartig anders: Langsam wuchsen Bike und Fahrer zu einer optimal funktionierenden Einheit zusammen, und das spiegelte sich in den Ergebnissen wider: Zwei World Cup-Erfolge, ein zweiter Platz und fünf Podiumsplatzierungen sorgten für eine sehr solide zweite Saison, die vom Jahr 2015 allerdings noch getoppt werden konnte.
Da rollte er wieder, der kompromisslose, hochkonzentrierte Fahrer, mit dem durch seine Präzision auf eine unauffällige Art und Weise spektakulären Fahrstil, der regelmäßig perfekt auf den Punkt gebraten im Rennlauf abgerufen wurde. Gwins Währung ist Geschwindigkeit, und Gwin zahlte 2015 sehr gerne.
Sieben Rennen. Fünf Siege. Der Gwinner war zurück. Ob Ratboy, Bruni, Minnaar und Co. wollten oder nicht.
Dass ihn nicht mal eine gerissene Kette vom Hot Seat verdrängen konnte, passt da nur allzugut ins Bild: Der Abfahrtslauf in Leogang 2015 ist als einer der besten je gefahrenen Downhill-Läufe in die Geschichte eingegangen.
„Aaron is a rider unlike any other. His commitment to success is unrivaled, and i have never known another athlete who works as hard and is as focused as Aaron. This past season with him was unforgettable and one for the history books. He will be greatly missed.“
sagt Benno Williet, Team Manager von Specialized Factory Racing.
Nochmal zum Genießen nun die beiden legendären Abfahrtsläufe aus Leogang: 2014 bestritt er einen Großteil seines Rennlaufes beim World Cup in Leogang ohne Reifen – die Felge blieb allerdings heil und Gwin sturzfrei.
Im ungleich spektakuläreren Rennlauf ein Jahr später verlor Aaron Gwin erneut ein wichtiges Teil am Rad: Seine Kette riss auf den ersten Metern des Runs, der Rest ist Geschichte. Als erster Fahrer in der Geschichte des DH World Cups gelang es Aaron Gwin, den Sieg ohne Kette zu erringen:
Wohin Aaron Gwin wechselt? Wir haben da so eine Ahnung. Eine spektakuläre Saison dürfte es in jedem Fall werden.