1. Etappe von Füssen nach Ischgl über 79,75 Kilometer und 2195 Höhenmeter
Die 9te BIKE Transalp Challenge ist gestartet der Mythos geht weiter
Imst 15. Juli. Gerben de Knegt und Richard Groenendaal vom Team Rabobank wußten, warum sie bei der BIKE Transalp 2006 starten: Wir wollen gewinnen war die Losung, die sie ausgaben und sie hielten Wort. Mit einem Vorsprung von 1:34 Minuten gewannen sie die erste Etappe von Füssen im Alllgäu nach Imst vor dem Team von Rocky Mountain Business Objects, Carsten Bresser und Karl Platt. Den dritten Platz erreichten Henry Raabe und Federico Ramirez aus Costa Rica in 3.07.24 Stunden. Die Zwillinge Sandra und Peggy Klose ließen nichts anbrennen und überquerten die Ziellinie mit mehr als acht Minuten Vorsprung. Nach 3.54.33 Stunden erreichten auch Adelheid Morath und Katrin Schwing das Ziel und verwiesen das Team Specialized Starlets mit Jennifer O´Connor (NZL) und Kate Potter (AUS) auf den dritten Platz. Der Holländer Gerben de Knegt, der eher für seine Erfolge im Bike-Cross bekannt ist, erinnert sich: Ich hoffe, ich bin besser als vor zwei Jahren mit Bart Brentjens, als ich im
gelben Trikot bei der fünften Etappe schwer stürzte.
Zuvor konnten die 571 Teams bei der Ortsdurchfahrt durch Füssen kurz nach dem Startschuß das Panorama des Schlosses Neuschwanstein und den Applaus der vielen begeisterten Füssener geniessen. Angeführt wurden sie vom Biathlon-Helden der Olympischen Winterspiele in Turin, dem dreimaligen Goldmedaillengewinner Michael Greis, und dem Ersten Bürgermeister von Füssen, Christian Gangl. Der Erfinder und Urvater der BIKE Transalp Challenge, Uli Stanciu, konstatierte stolz: Das härteste Mountainbikerennen der Welt hat wieder begonnen.
Bei den Masters wurden die Vorjahressieger Hansi Grasegger und Walter Platzgummer ihrer Favoritenrolle gerecht und siegten in einer Zeit von 3.12.07 Stunden. Das zweitplatzierte österreichische Team KTM 1 mit Ekkehard Dörschlag und Heinz Zörweg beendete das Rennen zwei Minuten später und mit großem Vorsprung vor ihren Landsmännern Branko Grah und Thomas Widhalm. Das Siegerteam freute sich über die gute Platzierung: Sonst muß man immer vorfahren, jetzt kommt man ein wenig zum Taktieren.
Die Favoriten in der Mixed-Wertung Jörg Scheiderbauer und Anna Baylis wurden ihrer Rolle mehr als gerecht und siegten mit 15 Minuten Vorsprung vor Sabine Spitz und Ralf Schäuble. Den dritten Platz erreichten die Kanadierin Marg Fedyna und der Tscheche Phillip Kobel in 3.46.06 Stunden.
Die erste Etappe der BIKE Transalp Challenge war nicht zum Warmfahren der 1.143 Starter gedacht: auf der technisch einfachen, sehr schnellen Strecke, konnten insbesondere die Sieger de Knegt/Groenendaal beeindrucken mit ihrer Durchschnittsgeschwindigkeit von 30,6 km/h. Bei der zweiten Etappe von Imst nach Ischgl werden die Fahrer nicht ganz so schnell unterwegs sein. Gleich drei Pässe und insgesamt 3.247 Höhenmeter werden die Beinmuskeln gehörig beanspruchen.
Bei der Tour der Leiden des Mountainbikesports müssen die Biker dieses Jahr 665,01 Kilometer mit stolzen 22.572 Höhenmetern absolvieren, bevor sie sich in Limone sul Garda in die Fluten des Gardasees stürzen können. Durch die neue Regelung, bei der auch für einen Tagessieg Preisgeld ausgeschüttet wird, wird noch einmal die Attraktivität des Rennens erhöht. Aber eines bleibt immer gleich bei dem legendären Rennen: die Synthese von Hochleistungssport und Naturerlebnis in der schönsten Bergregion Europas.
2. Etappe von Imst nach Ischgl über 76,10 Kilometer und 3.247 Höhenmeter
Platt und Bresser attackieren erfolgreich
Ischgl 16. Juli. Die Vorjahressieger erobern das gelbe Trikot zurück. Karl Platt und Carsten Bresser (Rocky Mountain Business Objects) kannten keine Gnade auf der heutigen Etappe, die über drei Pässe in den bekannten Wintersportort Ischgl führt. Die Transalp wird nicht am ersten Tag gewonnen, wir haben den Spieß umgedreht, freute sich der glückliche Sieger Karl Platt nach der Zielankunft in enorm schnellen 3.40.47 Stunden, was eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 25,4 km/h bedeutet. Fast acht Minuten später kam das nächste Team der Männerkategorie ins Ziel: die Schweizer Sandro Späth und Thomas Zahnd drehen nach ihrem gestrigen fünften Platz langsam auf und erreichten als Zweite das Ziel, wodurch sie sich im Gesamtklassement auf Rang drei verbesserten. Nach 3.52.29 Stunden konnten auch die Deutschen Frank Lehmann und Andre Rudiger den Jubel im Zieleinlauf genießen. Die Überraschung des Tages aber war das österreichische Team KTM 1 mit Heinz Zörweg und Ekkehard Dörschlag
in der Masters-Kategorie. Nur fünf Minuten hinter Platt/Bresser kamen sie als Zweite überhaupt ins Ziel mit in einer grandiosen Zeit von 3.45.54 Stunden und bewiesen, daß sie auch mit ihren jüngeren Kollegen locker mithalten können. Hansi Grasegger und Walter Platzgummer konnten der bestechenden Form der beiden Österreicher nichts entgegensetzen und waren mehr als 14 Minuten später im Zielbereich, wobei sie auch die Führung im Gesamtklassement abgeben mussten. Dahinter plazierten sich Branko Grah und Thomas Widhalm in 4.04.45 Stunden.
Die zweite Etappe begann gleich mit einem Paukenschlag: nach einer kurzen ebenen Einfahrphase mussten die Teilnehmer über 1.200 Höhenmeter auf dem neun Kilometer langen Anstieg zur Venetalm bewältigen. Hier trennte sich die Spreu vom Weizen, denn nicht viele Teams konnten dem hohen Tempo der Favoriten etwas entgegensetzen. Insbesondere die Gewinner der Vortagesetappe, Gerben de Knegt und Richard Groenendaal, konnten den davonstürmenden späteren Gewinnern nicht mehr folgen und landeten auf dem fünften Rang, wodurch sie auch die Führung im Gesamtklassement verloren. Wir haben einfach am ersten Berg angetestet, was geht. Als keiner mitkam, haben wir Gas gegeben und konnten später sogar ein wenig Tempo rausnehmen und das tolle Panorama geniessen war der Kommentar von Karl Platt zu seiner Taktik, die ihm und Bresser den Sieg brachte.
Die Vorjahressieger der Mixed-Wertung Anna Baylis/Scheiderbauer und Jörg Scheiderbauer scheinen sich auch dieses Jahr den Sieg nicht nehmen zu lassen. Mit ihrem ungefährdetem Sieg in 4.11.31 Stunden konnten sie sich ein komfortables Polster in der Gesamtwertung verschaffen, und führen nun das Gesamtklassement mit fast einer
halben Stunde Vorsprung vor Sabine Spitz und Ralf Schäuble an, die mit 12 Minuten Rückstand die Ziellinie überquerten. Wenig Änderungen im Gesamtklassement gab es auch dahinter mit dem dritten Platz des kanadisch/tschechischen Teams Cow Bells / Bear Bells (4.34.27).
Eine große Leistung lieferten Transalp-Neuling Adelheid Morath und Kathrin Schwing, die nach 4.32.13 Stunden überglücklich das Ziel überquerten und den Klose-Zwillingen die Führung im Gesamtklassement abjagten. Das Team Zwillingscraft mit Sandra und Peggy Klose plazierte sich dahinter mit fast 10 Minuten Rückstand. Platz drei erreichten die Specialized Starlets mit Jennifer O´Connor und Kate Potter in 5.05.36 Stunden.
Die morgige Etappe fordert alles von den 1.143 Bikern, denn das gefürchtete Idjoch, das schon bei der BIKE Transalp Challenge 2004 überquert werden mußte, wird seinen Tribut fordern. Direkt vom Start in Ischgl aus geht es hinauf: 1.300 Höhenmeter, 11 Kilometer Anstieg und Rampen von bis zu 20 % Steigung sprechen für sich. Die dünne Luft auf dem zweithöchsten Punkt der diesjährigen BIKE Transalp Challenge (2.753 Meter) lässt auch noch das Atmen schwerfallen. Das ist fast eine Hinrichtung kommentiert Rennleiter Uli Stanciu diese Herausforderung. Wer es aber die endlose Steigung hinauf geschafft hat, kann aufatmen. Zwar wartet noch ein Gegenanstieg hinauf zur Kobleralm auf die Transalpinisti, aber der Rest der Strecke ist relativ leicht zu fahren. Im malerischen Scuol in der Schweiz wartet dann aber mit der Pastaparty in der Seilbahnstation Motta Nalouns ein Highlight auf die müden Biker. Auf 2.100 Metern Höhe können sie den Sonnenuntergang vor atemberaubender Alpenkulisse gen
iessen und schweizerische Spezialitäten probieren.
Alle Informationen zur BIKE Transalp Challenge sind auf der offiziellen Internet-Seite www.transalpchallenge.com erhältlich.
3. Etappe von Ischgl nach Scuol über 73,78 Kilometer und 2.620 Höhenmeter
Grasegger / Platzgummer schlagen zurück
Scuol 17. Juli. Hansi Grasegger und Walter Platzgummer hießen die Gewinner der Masters-Kategorie bei der heutigen Etappe von Ischgl ins schweizerische Scuol, und die Siegerzeit von 3.20.33 Stunden sagt nicht viel über die Leistungen der beiden Österreicher aus, die bei sengender Hitze ein Rennen der Sonderklasse fuhren. Sie schafften es nicht nur, den Anschluß nach dem brutalen Aufstieg auf das Idjoch zu den Top-Herrenteams zu halten, sondern forcierten auch noch auf ihrer Jagd nach dem roten Führungstrikot der Masters-Kategorie das Tempo auf dem letzten Teil der Strecke. Der entkräftete Grasegger danach: Ich muß jetzt erst mal die Beine hochlegen, sonst kann ich nicht mehr stehen. Im Windschatten der entfesselten Senioren befanden sich die Gesamtführenden der Herren, Karl Platt und Carsten Bresser, sowie die dahinter plazierten Männer-Teams mit de Knegt/Groenendaal und Sandro Späth und Thomas Zahnd. Im Zielsprint hatten Platt/Bresser die besten Beine und finishten mit 14
Sekunden Vorsprung vor den beiden Niederländern (3.20.30 h). Direkt dahinter erreichten Sandro Späth und Thomas Zahnd das Ziel. Besonders Späth zeigte sich enttäuscht: Weil es die einzige Etappe in der Schweiz war, wollte ich unbedingt gewinnen. Zusammen mit dem viertplazierten Herrenteam Bananos de Costa Rica erreichten auch die Masters-Gesamtführenden Heinz Zörweg und Ekkehard Dörschlag das Ziel (3.24.57 h) und haben nur noch acht Minuten Vorsprung auf ihre nächsten Verfolger.
Wirkliche Qualen mussten jedoch die nicht ganz so gut trainierten Biker erleiden. Der Mann mit dem Hammer wartete beim Idjoch in 2.738 Metern Höhe. Am Morgen gestartet bei den Klängen von Highway to Hell, wußten die Fahrer, was auf sie zukam eine außerordentliche Herausforderung, die tags zuvor von Rennleiter Uli Stanciu als Hinrichtung bezeichnet wurde. Nach bestandener Prüfung stürzten sich viele direkt nach der Zielankunft in den nahen Brunnen, wo sie schon mal einen Vorgeschmack auf das Bad im Gardasee nach dem Zieleinlauf in Limone sul Garda nehmen konnten.
In der Mixed-Wertung änderte sich nicht viel: Die Seriensieger Anna Baylis-Scheiderbauer und Jörg Scheiderbauer dominierten auch heute das Rennen und gewannen in 3.39.26 Stunden. Somit verteidigten sie auch ihre Führung in der Gesamtwertung. 15 Minuten später erreichte auch die deutsche Meisterin Sabine Spitz mit ihrem Ehemann Ralf Schäuble das Ziel, der erschöpft meinte: Sie fährt halt ihr Tempo und ich versuche, hinterherzukommen. Das gleiche Ergebnis wie in den Tagen zuvor zeigte sich auch bei dem dritten Platz, den das Team Cow Bells/Bear Bells nach 3.58.54 Stunden Fahrzeit belegte. Mit einem Vorsprung von 42 Minuten ist damit der Vorsprung des Ehepaars in der Gesamtwertung wohl kaum noch einholbar.
Kathrin Schwing und Adelheid Morath kommen immer besser in die Gänge: nach dem gestrigen Sieg dominierten sie auch heute wieder das Damenrennen und gewannen in 3.59.17 Stunden vor Sandra und Peggy Klose, die 3.42 Minuten später die Ziellinie erreichten. Diese Dominanz überrascht noch mehr, da sie gestern bei ihrem ersten Tagessieg die Strecke noch für Intervalltraining nutzten, weil die BIKE Transalp Challenge auch als Trainingstest für die deutsche Nationalmannschaft genutzt wird. Bundestrainer Frank Brückner ist jeden Tag vor Ort und überprüft die Leistungsdaten seiner Schützlinge. Den dritten Platz errangen wieder die Specialized Starlets mit einer Zeit von 4.02.22 Stunden.
Auf der morgigen Etappe von Scuol nach Livigno wird es wieder anstrengend: drei Pässe und 2.717 Höhenmeter warten auf die Biker. Sie werden aber reich entschädigt für die Strapazen. Wunderschöne Blicke vom Pass da Costainas und dem Passo Alpisella werden die Anstrengungen leicht vergessen lassen.
6 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumSieg bei den Herren für Sandro Späth und Thomas Zahnd
Naturns â 19. Juli. Die Nase vorn hatten heute die Schweizer Sandro Späth und Thomas Zahnd vom Team Texner-Stoeckli. Nach der 118,85 Kilometer langen Etappe von Livigno nach Naturns besaÃen sie im Zielsprint gegen Carsten Bresser und Karl Platt die besseren Beine und gewannen nach 5.12.25 Stunden Fahrzeit. Nach einem schlechten Start in der ersten Etappe, bei der sie Fünfte wurden, hatte sich das Siegerteam kontinuierlich in der Gesamtwertung nach vorne gearbeitet. Besonders die Strecke begeisterte die glücklichen Sieger: âauf diesen alten MilitärstraÃen ist es ganz toll zu fahren, und dazu das Panorama der hochalpinen Gegend!â schwärmte Späth. Nur 6 Sekunden hinter ihnen preschten das Team Rocky Mountain Business Objects mit Platt und Bresser ins Ziel, deren Führung in der Gesamtwertung der Herren aber nicht gefährdet ist. Die Cross-Spezialisten Gerben de Knegt und Richard Groenendaal überstanden überraschend gut die schwere Etappe und beendeten das Rennen als Dritte in 5.14
.11 Stunden. Damit bleibt der Kampf um den zweiten und dritten Platz in der Gesamtwertung spannend: nur 2.20 Minuten trennen die Niederländer und die Schweizer, während Platt/Bresser unangefochten mit 18.48 Minuten Vorsprung weiter in Führung liegen.
Kathrin Schwing und Adelheid Morath lieÃen es heute richtig krachen. Die beiden Damen, die gestern noch mehr als 16 Minuten auf die Zwillinge Sandra und Peggy Klose verloren, konnten heute fast das Leadertrikot wiedererobern. Nach 6.08.58 Stunden gewannen sie die Etappe und liegen nur noch 44 Sekunden in der Gesamtwertung hinter den führenden Kloses, die heute fast alles ihres gestern herausgefahrenen Vorsprungs wieder verloren und mit 10 Minuten Rückstand die Ziellinie überquerten. Auf ihrem angestammten dritten Platz landeten wieder die Specialized Starlets (6.57.45 h).
Der Konkurrenzkampf in der Masters-Wertung wird immer erbitterter. Heute schlugen Ekkehard Dörschlag und Heinz
Zörweg zurück und verteidigten ihr Leadertrikot, dem der âAlpenexpressâ Platzgummer/Grasegger schon empfindlich nahe gekommen war. Doch mit dem Tagessieg nach 5.24.25 Stunden konnten sie sich wertvolle weitere Sekunden sichern, um die Leadertrikots auch bis zur letzten Zielankunft in Limone sul Garda zu tragen. Doch der Sieg war hart erkämpft â die Ãsterreicher muÃten sage und schreibe 60 Kilometer bei Durchschnittstemperaturen von 30 Grad bis zur Zielankunft alleine fahren. Zörweg erschöpft: âUnsere Taktik heute war angreifen. Es hat funktioniert, aber der Kampf wird sicher noch beinhart werden.â Dörschlag ergänzte:â Ich denke, die paar Sekunden heute werden nicht ausschlaggebend sein â es ist eine reine Nervenschlacht.â
In der Mixed-Kategorie liegt das Ghost Int. Racing Team uneinholbar in Führung. 1.23.49 beträgt der Vorsprung vor Sabine Spitz und Ralf Schäuble, die einen leichten Einbruch erlitten mit ihrem heutigen dritten Platz (6.14.27 h). Vor ihnen plazierten sich das kanadisch-schweizerische Team Kobel/Fedyna mit 12 Minuten Vorsprung in der Tageswertung, sie behielten aber ihren dritten Platz in der Gesamtwertung.
Der Ruf der BIKE Transalp Challenge als das härteste Rennen der Welt wurde heute wieder einmal bewiesen. Die 118,85 Kilometer forderten alles von den Teilnehmern. Ausgedörrt durch die hohen Temepraturen von bis zu 32 Grad fielen einige der Fahrer buchstäblich ins Ziel â kein Wunder, wenn man schon doppelt so lange wie die erstplazierten Herren gebraucht hatte, nicht 5.12 Stunden, sondern über 10 Stunden. Dies war kein Einzelfall, sondern über 300 Teilnehmer waren nach gut neun Stunden Fahrzeit noch auf der immer wieder gelobten Strecke.
Am nächsten Tag hört die Quälerei nicht auf: mit 3.427 Höhenmetern gewinnt die Etappe von Naturns nach Malé den Preis der meisten Höhenmeter der BIKE Transalp Challenge. Zwei Pässe, die Naturnser Alm und das Rabbijoch, werden die Schmerzen des Vortages wieder erwecken, obwohl ânurâ 85,21 Kilometer zu absolvieren sind.
Zörweg/Dörschlag verteidigen knapp das Leadertrikot
Malé â 20. Juli. Die italienisch-deutsche Freundschaft funktioniert. Der beste Beweis dafür war der heutige Sturmlauf von Walter Platzgummer und Hansi Grasegger, die ungeahnte Kräfte freisetzen auf ihrer Jagd nach dem Trikot des Führenden der Masters-Wertung. Gestern war Walter Platzgummer noch der Sieg versagt geblieben, heute jedoch wollte er beim Start in seiner Heimatstadt Naturns den Sieg holen und endlich Ekkehard Dörschlag und Heinz Zörweg von ihren Leadertrikots zu trennen, die sie seit nunmehr fünf Etappen immer wieder um Haaresbreite verteidigen. Zwischenzeitlich waren die beiden Fahrer vom Scott-Adidas-Naturns Team mehr als sieben Minuten dem Feld voraus und virtuelle Träger des Trikots - eine Sensation bahnte sich an: der Zieleinlauf der zwei Masters-Fahrer als Gesamterste des Tages. Doch dann kam das Rabbijoch, dem die beiden schnellen Fahrer Tribut zollen mussten. Die Verfolger mit den Herren-Leadern Platt/Bresser, Gesamtzweiten Späth/Zahnd und de Knegt/Groenend
aal holten auf und zogen in den schweren Schiebepassagen vorbei. Sandro Späth und Thomas Zahnd sahen ihre Chance gekommen â sie erreichten als erste den Scheitelpunkt des Rüblijochs. Doch dann kamen Karl Platt und Carsten Bresser. Mit der enormen Erfahrung von vier Transalpsiegen holten sie in der Abfahrt die beiden Schweizer ein und zogen als Sieger nach 4.19.59 Stunden in Malé ein. Sandro Späth und sein Teampartner Zahnd rollten nach 4.21.01 Stunden über die Ziellinie, gefolgt vom Team Rabobank. Der Kampf in der Gesamtwertung tobt besonders um Platz zwei. Späth/Zahnd haben nur 2.57 Minuten Vorsprung vor den Niederländern.
Trotz ihrer Schwäche am Rabbijoch konnten die Masters Hansi Grasegger und Walter Platzgummer ihren Rückstand in der Gesamtwertung weiter aufholen und auf nur noch 54 Sekunden verkürzen. In der Tageswertung erreichten sie das Ziel 3.32 Minuten vor Ekkehard Dörschlag und Heinz Zörweg, die nach 4.21.32 finishten. Die beiden Ãsterreicher werden in den verbleibenden beiden Etappen mächtig Gas geben müssen, um die Führung zu verteidigen. Ihre Landsmänner Branko Grah und Thomas Widhalm schafften es nach 4.43.33 Stunden in das Ziel und bleiben auf ihrem dritten Rang in der Gesamtwertung der Masters
Die Klose-Zwillinge können aufatmen: ihre schärfsten Konkurrentinnen Schwing/Morath stiegen aus dem Rennen aus. Nicht wegen der brutalen Hitze von 35 Grad während der BIKE Transalp Challenge, sondern auf Grund der XC-Europameisterschaft kommendes Wochende in Chies dâAlpago, für die sie eine kleine Erholungspause benötigen. Infolgedessen fuhren die beiden Schwestern einen ungefährdeten Tagessieg in 5.37.56 Stunden vor den Specialized Starlets ein (5.49.59 h). Mit 31.36 Minuten Rückstand landete das norwegische Team Torshov Sport auf Platz drei.
Jörg Scheiderbauer und seine Ehefrau Anna machten den Sack nach 4.52.22 Stunden heute zu. Mit insgesamt 1.32.26 Stunden in Führung vor ihren Konkurrenten liegend, wird ihnen in der Gesamtwertung wohl niemand mehr Probleme bereiten können. Auch das zweite Ehepaar hinter ihnen, Sabine Spitz und Ralf Schäuble, kann sich mit 20 Minuten Vorsprung in der Gesamtwertung vor ihren Verfolgern relativ sicher fühlen. Den dritten Platz schaffte das Team Probike Lienz mit 20.52 Minuten Rückstand.
Der Virus BIKE Transalp Challenge lässt keinen los â einmal infiziert, kommt man immer wieder. Auch Olympiamedaillengewinner Peter Schlickenrieder, der letztes Jahr sein Transalp-Debut feierte, wurde voll erwischt. Er genoà sein dreitägiges Intermezzo von Scuol nach Malé, zu dem er extra seinen Terminplan freiräumte: âdas ist ein absolutes Highlight hier für mich, wie ein groÃes Familientreffen. Die Strecken sind absolut sensationell, und man muà das hier gefahren sein, um diese Anstrengungen nachvollziehen zu können.â Extra für Schlickenrieder hatte Helmuth, der âVaterâ der Streckenverpflegung, an der zweiten Station vor dem Rabbijoch noch ein WeiÃbier und eine Brotzeit als Energienahrung zurechtgemacht und verabschiedete so den legendären Skilangläufer, der seine letzte Nacht nebst 400 anderen Fahrern im berühmt-berüchtigten Transalp-Camp verbrachte.
Was ist das denn?
Schwing/Morath steigen einfach so in der 6. Etappe aus
Versteh' ich nicht. Man fährt doch nicht fünf Etappen der Transalp Challange - noch dazu als Sieganwärter (!!) - und gibt dann kurz vorm Ziel auf weil einem plötzlich einfällt: "Ach ja, da ist ja demnächst noch ein wichtiges Rennen...da ruhe ich mich lieber noch ein bisschen aus."
Forest
tja,..deswegen sind das Profifahrerinnen und wenn der Bundestrainer sagt jetzt ist Schluss dann ist das auch so, weil die EM einfach wichtiger ist als die TransAlp
MichL
Ãberraschungssieg für die Specialized Starlets
Madonna di Campiglio â 21. Juli. Strahlender Sonnenschein und mit 47 Kilometern die kürzeste Etappe der BIKE Transalp Challenge â für die Teilnehmer versprach es ein ruhiger Etappentag zu werden, doch die 2.411 Höhenmeter bei einer so kurzen Streckenlänge machten ihnen einen Strich durch die Rechnung. Der zweite Berg mit heftigen Anstiegen gekrönt vom Rifugio Orso Bruno in 2.148 Metern Höhe forderte ihnen alles ab: Rampen von bis zu 22 % Steigung und schwierige Abfahrten lieÃen den erhofften Ruhetag ausfallen.
Die Specialized Starlets mit Jennifer OâConnor und Kate Potter sorgten für die Ãberraschung des Tages. Mit einer Siegerzeit von 3.31.37 Stunden lieÃen sie das Team Zwillingscraft hinter sich und feierten ihren ersten Sieg. Das australisch/neuseeländische Team wuÃte nicht, wie ihm geschah: âWir hatten noch nicht einmal bemerkt, daà wir vorne lagen. Ich weià auch nicht, wie wir das geschafft haben, wir sind einfach schnell gefahren.â Die Aufgabenverteilung ist klar bei ihnen. Kate zieht ihre Partnerin Jennifer die Berge hoch, umgekehrt zeigt die Neuseeländerin auf der Abfahrt ihre auÃergewöhnliche Fahrtechnik. Kate zeigt sich begeistert von der BIKE Transalp Challenge: âItâs fantastic riding over here â a great race. The trails, the mountains, itâs just amazingâ. 1.16 Minuten später erreichten die Gesamtführenden der Damenwertung Peggy und Sandra Klose das Ziel. Auf dem dritten Platz landeten wieder die Norwegerinnen Gunn Hilleren und Monika Olofsen (3.36.20 h).
In der âVeteranenwertungâ der Masters-Kategorie liessen die Führenden Heinz Zörweg und Ekkehard Dörschlag nichts anbrennen und konnten ihren hauchdünnen Vorsprung in der Gesamtwertung von 54 Sekunden auf 4.26 Minuten ausbauen. Insbesondere Zörweg befand sich in einer blendenden Form und zog seinen Partner sogar einige Bergpassagen hinauf. Vielleicht können die beiden Ãsterreicher, die extra Urlaub für die BIKE Transalp Challenge nehmen muÃten, den Gesamtsieg in Limone zuerst mit einem Bad im Gardasee und dann mit der Familie feiern, die in jedem Zielort mit den beiden KTM-Fahrern mitfiebert.
Ihre Konkurrenten Walter Platzgummer und Hansi Grasegger konnten ihnen heute nichts entgegensetzen, nach einem furiosen Start brachen sie am Berg ein und muÃten den Anstrengungen der vergangenen Tage ihren Tribut zollen. Nach 2.51.10 Stunden erreichten sie das Ziel, werden morgen aber weiter angreifen. Branko Grah und Thomas Widhalm finishten mit 9.31 Minuten Rückstand.
Sie haben das erklärte Ziel, alle acht Etappen der BIKE Transalp Challenge zu gewinnen. Anna Baylis-Scheiderbauer und Jörg Scheiderbauer dominieren die Mixed-Kategorie und gewannen auch heute nach 3.04.34 Stunden. Ihre einzige Angst: ein Sturz, der den Gesamtsieg unmöglich macht, wie es bei dem diesjährigen Cape-Epic-Rennen in Südafrika geschah. Nachdem die Medaillengewinnerin der Olympischen Spiele in Athen, Sabine Spitz und ihr Ehemann ausgeschieden sind, ist der Weg für Platz zwei der Mixed-Wertung frei für das Team Cow Bells & Bear Bells. Sie beendeten das Rennen nach 3.13.00 Stunden, gefolgt von den Ãsterreichern Klocker/Pramstaller mit 4.43 Minuten Rückstand.
Ihren zweiten Tagessieg feierten Sandro Späth und Thomas Zahnd nach 2.43.03 Stunden Fahrzeit. Mit einer fahrtechnischen Meisterleistung beim Downhill nach dem letzten Berg konnten sie im Zielsprint den frischgebackenen deutschen U23-Meister Benjamin Rudiger und Tim Böhme um die entscheidenden 20 Meter distanzieren und gewannen nach 2.43.03 Stunden. Die Führenden der Gesamtwertung Platt/Bresser gingen kein Risiko ein und rollten mit neun Sekunden Rückstand in das Ziel. Das in der Gesamtwertung auf Platz drei liegende Team Rabobank muÃte das Rennen beenden, da Michael Groenendaal schon gestern auf der Etappe nach Malé Magenprobleme hatte und diese sich verschlimmerten.
Die morgige Etappe von Madonna di Campiglio nach Limone sul Garda mit 96,38 Kilometern charakterisiert ein Wort: Tremalzo. Auf der weltberühmten Abfahrt hinunter zum Gardasee dürfen sich die Biker auf wunderschöne Blicke auf die blauen Gewässer freuen. Mit der Zielankunft direkt am Ufer des Sees endet dann die neunte BIKE Transalp Challenge, die mit Sicherheit die heiÃeste aller Zeiten war: über die komplette Renndistanz kein Regen, wolkenloser Himmel und hohe Temperaturen machten das Rennen noch härter.
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