MTB-News.de

UCI MTB World Cup Willingen
Sabine Spitz knapp geschlagen!

(pm) Fast hätte sich in Willingen (Hochsauerland) bei der Premiere des 4. Cross Country UCI MTB World Cups im Rahmen des T-Mobile BIKE-Festivals eine Sensation angebahnt. Die deutsche Meisterin Sabine Spitz versuchte, die World Cup-Dominanz von Seriensiegerin Gunn-Rita Dahle (NOR) zu brechen – und fast hätte sie Erfolg gehabt. Auf dem technisch einfachen, aber konditionell sehr schweren Kurs mit 34,56 Kilometern Länge konnte Dahle nach den ersten Runden einen geringen Vorsprung von 30 Sekunden herausfahren. Verfolgt von der wie entfesselt fahrenden Spitz schaffte sie es zwar, diesen bis in das Ziel mit einer Zeit von 1.48.58 Stunden zu retten, bekannte dann aber: „Das war das härteste Rennen der bisherigen Saison. Ich musste heute 110 Prozent geben“. Nur bei den Olympischen Spielen in Athen musste die letztjährige 6-fache Weltcup-Siegerin nach eigener Aussage bisher so an ihre Grenzen gehen. Die Zweite Spitz (1.49.37 Std.) sah ihren Podiumsplatz als Motivation: „Die Formkurve stimmt, nur der letzte Tick fehlt noch“.

Die Zweitplatzierte der World Cup-Gesamtwertung Marie Hélène Prémont (CAN) beendete das Rennen als Dritte mit 2.20 Minuten Rückstand auf die Siegerin. Auch bei den anderen deutschen Fahrern schien der World Cup vor heimischer Kulisse beflügelnd zu wirken.

Nina Göhl beendete das Rennen in 1.55.30 Stunden auf einem sehr guten 9. Platz, Ivonne Kraft wurde im Zieleinlauf von Alison Sydor (CAN) übersprintet und belegte letztendlich den 11. Platz mit 7.05 Minuten Rückstand.

Lokalmatadorin Birgit Jüngst vom SC Willingen beendete das Rennen wie der Großteil der 73 gestarteten Fahrerinnnen nicht, da über 40 von ihnen aufgrund der 80 Prozent-Regelung der UCI aus dem Wettbewerb genommen wurden.

Bei dem im Anschluss folgenden Rennen der Männer siegte der Schweizer Christoph Sauser in 1.59.30 Stunden mit 20 Sekunden Vorsprung vor Marco Bui aus Italien und dem französischen Olympiasieger Julien Absalon (2.00.14 Std).

In einem schnellen und spektakulären Rennen ging Lokalmatador Manuel Fumic bei seinem Heim- Weltcup gleich nach dem Start in Führung, die aber nicht lange währte. Doch schon nach dem Startloop wechselte die Führung an den Schweizer Ralph Näf, der sich jedoch auch nicht von der Spitzengruppe absetzen konnte und später zurückfiel.

Seinen Erfolg erklärte der spätere Sieger, der mit der heutigen Leistung auch die Führung in der Gesamt-Weltcupwertung übernahm, nach der Zieleinkunft: „Ich hatte heute einfach super Beine.“ Noch einmal musste der sympathische Schweizer bangen, als Bui in den letzten beiden Runden näher an ihn heranrückte. „Ich war mir nie sicher, wie stark Bui wirklich war. Deshalb musste ich seine Leistungsfähigkeit antesten. Erst danach habe ich gemerkt, dass er schwer atmet und Mühe hat, mir zu folgen. Als ich in die letzte Runde fuhr, glaubte ich noch einmal, er komme näher. Dann habe ich ein letztes Mal Gas gegeben und am Ende hat es gereicht.“

Trotz der frenetischen Anfeuerungsrufe der vielen Tausend Zuschauer: Lado Fumic hatte Probleme auf der konditionell fordernden Strecke und beendete das Rennen auf einem enttäuschenden 20. Platz: „Irgendetwas habe ich falsch gemacht. Die Strecke war schwer zu fahren. Insbesondere in den Waldpassagen gab es kaum Gelegenheit zu überholen, weil immer nur eine Spur zu befahren war.“ Die schlechte Platzierung schob der mehrfache deutsche Cross Country-Meister dennoch nicht auf äußere Faktoren: „Heute hat einfach die Leistungsfähigkeit gefehlt . Vielleicht haben wir unter der Woche einfach zu viel trainiert. Der Körper hat im Rennen rebelliert, so dass heute einfach nicht mehr drin war.“

Am Ende reichten seine Kräfte aber dennoch für einen atemberaubenden Zielsprint, bei dem er noch zwei Fahrer überholte und die Ziellinie auf dem Hinterrad überquerte. Weitere deutsche Platzierungen waren Manuel Fumic und Jochen Käss auf den Plätzen 20 und 21.

Gesamtergebnislisten können unter http://www.bikefestival-willingen.com/en/worldcup/ heruntergeladen werden.

Die mobile Version verlassen