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6 Enduro-Federgabeln im Vergleichstest
Neue Generation mit dicken Standrohren

6 Enduro- und Freeride-Federgabeln im Vergleichstest: In der Mountainbike-Welt ist 2020 das Jahr der dicken Standrohre. Doch welche Federgabel beherrscht den harten Enduro-Einsatz am besten? Für unseren großen Federgabel-Vergleichstest haben wir sechs Modelle von DVO, Fox, Manitou, Marzocchi, RockShox und Trust ins Rennen geschickt! Wenn ihr direkt das Fazit lesen möchtet, findet ihr es hier.

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Nachdem Manitou und DVO mit Mezzer und Onxy SC vor einiger Zeit schon vorgelegt hatten, folgten dieses Jahr Fox und RockShox mit ihren Auslegungen für den modernen Enduro-Renneinsatz. Die Parameter? Dickere Standrohre als die bisherigen Modelle, mehr Federweg, aber auch mehr Materialeinsatz und Gewicht für höhere Steifigkeit und Stabilität. Ob dieses Lastenheft nicht nur mit dickeren Standrohren, sondern auch einfach nur mit mehr Material erfüllt werden kann, wollten wir mit der Marzocchi Z1 herausfinden. Und dann wäre da einmal mehr der komplett andere Ansatz von Trust, der für viel Grübeln und extensives Testen erfordert hat. Nach unserem großen Trail-Federgabel-Test im letzten Jahr gehen wir jetzt auf die dicken Dinger. Findet gemeinsam mit uns heraus, wer im 170 mm-Segment die Nase vorne hat!

# Auf der Suche nach Antworten mit diesen Enduro-Federgabeln - erst der direkte Vergleich am gleichen Tag auf dem gleichen Trail offenbart die teilweise feinen Unterschiede. Doch welche der 6 Federgabeln hat die Nase vorn?

6 Enduro-Federgabeln im Vergleichstest

Bei den Auswahlkriterien für diesen Test haben wir uns auf einen minimalen Federweg von 170 mm und einen Standrohr-Durchmesser von mindestens 36 mm geeinigt. Warum 36 und nicht 37 fragst du? Wie in der Einleitung angemerkt wollten wir die Gabeln testen, die dickere Standrohre als die bisherigen Modelle bieten. Den kleinsten Sprung macht hier DVO bei der Onyx, die mit 36 mm-Rohren gegenüber der 35 mm-Diamond nur einen Millimeter mehr Standrohrdurchmesser bekommen hat. Zudem bekommt so die erschwingliche Marzocchi Z1 noch einen Platz im Testfeld. Gegenüber der Fox 36 ist sie etwas schwerer und erfüllt die restlichen Anforderungen.

Außerdem dürfen in diesem Testfeld zwei Gabeln, die 2020 vorgestellt wurden, auf keinen Fall fehlen: Die Fox 38 und die RockShox Zeb sind die jüngsten Modelle in unserem Testfeld. Aber nicht nur das Duell Fox 38 vs. RockShox Zeb wollen wir beleuchten. Neben den bereits erwähnten 36 mm-Modellen gibt es noch die Manitou Mezzer mit 37 mm-Standohren als Zwischengröße. Als letzte Gabel im Testfeld kann die außergewöhnliche Trust Shout aufgrund ihrer Bauart den Standrohr-Anforderungen natürlich nicht gerecht werden. Ihr Einsatzbereich liegt aber ebenfalls im groben, langhubigen Sektor mit etwas mehr Federweg von 178 mm.

Vergleichstest: 6 Enduro- und Freeride-Federgabeln von GrinsekaterMehr Mountainbike-Videos

Diashow: 6 Enduro-Federgabeln im Test: Neue Generation mit dicken Standrohren
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Mit einer maximalen Preisdifferenz von 1.350 € und Gewichtsdifferenz von 390 g ist das Testfeld in beiderlei Hinsicht breit gesteckt. Hier der genaue Überblick über Preise und Gewichte:

Marzocchi Z1 Coil: 949 € / 2.470 g
RockShox Zeb Ultimate: 1.089 € / 2.245 g
Manitou Mezzer Pro: 1.090 € / 2.080 g
DVO Onxy SC D1: 1.099 € / 2.335 g
Fox 38 Factory Grip2: 1.589 € / 2.332 g
Trust Shout: 2.299 € / 2.116 g

Der Großteil unseres Testfeldes liegt bei der UVP in einem Bereich von 150 €. Am günstigsten ist einmal mehr die Marzocchi: unter 1.000 € liegt die rote Coil-Gabel. Wesentlich enger geht es dann um die 1.100 € zu. Gleich drei Mitbewerber sind knapp unter dieser Marke vertreten. Mit 1.089 € ist die Zeb auf dem zweiten Rang, nur einen Euro günstiger als Manitous Mezzer Pro. Weitere neun Euro trennen Mezzer und die DVO Onyx SC D1. Und dann kommt … erst mal eine Weile nichts, bis zur 38. Die Factory-Ausführung von Fox setzt sich mit knappen 1.600 € deutlich von den anderen Gabeln ab.

Etwas außen vor ist die Trust Shout zu sehen: das eigenständige Produkt kostet mit Abstand am meisten, mehr als doppelt so viel wie die Z1 in der UVP und mehr als dreimal so viel wie die Z1 zum Straßenpreis. Dieser Wert schwankt teilweise täglich und wir sind uns bewusst, dass es online immer wieder Schnapper-Angebote gibt. Wir können somit natürlich nur die UVP der Hersteller vergleichen.

# Selten hat man eine solche Preisspanne für ein Produkt, welches die gleiche Aufgabe erledigen soll, gesehen - Ein Produkt, welches doppelt so teuer ist, ist aber nicht zwangsläufig doppelt so gut.

Manitou Mezzer Pro: 1.090 € / 2.080 g
Trust Shout: 2.299 € / 2.116 g
RockShox ZEB Ultimate: 1.089 € / 2.245 g
Fox 38 Factory Grip2: 1.589 € / 2.332 g
DVO Onxy SC D1: 1.099 € / 2.335 g
Marzocchi Z1 Coil: 949 € / 2.470 g

An dieser Stelle stand bei unserem Trail-Federgabel Vergleichstest letztes Jahr noch: „Die teuerste Gabel ist gleichzeitig die leichteste“ – hier nicht. Die Trust Shout überrascht trotz voluminösen Äußerem mit respektablen 2.116 g und Fox wiegt bei der 38 nicht nur preislich schwerer. Zwei Gabeln treten an, die noch schwerer sind: Marzocchis Z1 mit Stahlfeder und DVO Onyx mit Stahlnegativfeder. Am leichtesten ist die Manitou Mezzer Pro mit nur 2.080 g, die sich damit fast mit Marzocchis Z2 und der DVO Sapphire aus dem Trailfedergabel-Test messen kann. Der dritte Platz geht an die neue Zeb von Rockshox. Abschließend noch zum Vergleich: eine aktuelle RockShox Boxxer Ultimate 29″ wiegt laut Hersteller etwa 2.615 g, für die neue 40 gibt Fox das Gewicht ab 2.816 g an.

# Beim Gewicht liegen unsere Teilnehmer näher zusammen - Dennoch ist das Mehrgewicht von knapp 400 Gramm von der leichtesten bis hin zur schwersten Federgabel durchaus spürbar im Fahrbetrieb.

Wer in der Diskussion um die beste Enduro-Federgabel mit den nackten Zahlen einsteigen will, findet in der folgenden Tabelle alle Daten der sechs Kandidaten in unserem Vergleichstest zum Ausklappen:

DVO Onyx SC D1Fox 38Manitou MezzerMarzocchi Z1 CoilRockShox Zeb UltimateTrust Shout
Federweg160 – 180 mm160 – 180 mm140 – 180 mm150 – 170 mm150 – 190 mm178 mm
Verfügbare Laufradgrößen27,5"
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
FederLuft–Stahl, OTT-Negativfeder-EinstellerLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Luft, simultane Befüllung über ein Ventil, IRTLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Luft, Ausgleich in NullstellungLuft–Luft, Ausgleich beim Einfedern, Zweiseitige Feder
Lowspeed DruckstufeExtern, 6 KlicksExtern, 16 KlicksExtern, 10 KlicksExtern, Stufenlos, HSC
und LSC gleichzeitig
Extern, 17 KlicksExtern, 20 Klicks
Highspeed DruckstufeExtern, 29 KlicksExtern, 8 KlicksExtern, 4 KlicksExtern, Stufenlos, HSC
und LSC gleichzeitig
Extern, 4 KlicksIntern
Lowspeed ZugstufeExtern, 25 KlicksExtern, 9 KlicksExtern, 10 KlicksExtern, XX KlicksExtern, 17 KlicksExtern, 20 Klicks
Highspeed ZugstufeInternExtern, 8 KlicksInternInternInternIntern
Volumen-
veränderung
Intern, ÖlIntern, Volumen-SpacerKeine, dafür
hydraulischer
Durchschlagschutz und IRT
Intern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-Spacer
Weiteres TuningOTT, 11 UmdrehungenFox Factory TuningIRT LuftfederMedium Einstellung 5 Klicks
Einbauhöhe592 mm (29", 180 FW)593,7 mm (29", 180 FW)594 mm (29", 180 FW)577,1 mm (29", 170 FW)596 mm (29", 180 FW)580 mm (29", 178 FW)
SchaftTapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Carbon, Tapered 1 1/8"-1,5"
Standrohr-
durchmesser
36 mm38 mm37 mm36 mm38 mm
BremsaufnahmePM7" (180 mm)PM7" (180 mm)PM7" (180 mm)PM7" (180 mm)PM8" (200 mm)PM7" (180 mm)
max. Bremsscheibe220 mm230 mm220 mm203 mm220 mm203 mm
AchseSchraubachse 15 mmQR oder Schraubachse, 15 mm SteckachseSchraubachse 15 mmQR 15 mm SteckachseSchraubachse 15 mmSchraubachse 15 mm
Offset44 mm (29")
42 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
37, 44 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
37, 44 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
37 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
38, 44 mm (27,5")
Dynamisch
Einbaubreite110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm
ReifenfreiheitDetails im Artikel, ca. 2,6"2,6″2,6″ mit Schutzblech / 2,8″ ohne Schutzblech2,6″2,8"29" x 2,6"; 27.5" x 2,8"
Farbenschwarz, grün, blauschwarz, orange, pistachioschwarzschwarz, rotschwarz, grau, schwarz-mattanthrazit
Gewicht (Herstellerangabe)2.250 gab 2180 g2.060 gab 2.525 g2.265 g2.165 g
Gewicht (nachgewogen, gekürzter Schaft, Kralle, Achse)2.335 g2.332 g2.080 g2.470 g2.245 g2.116 g
Preis (getestete Version)1.099 €1.589 €1.090 €949 €1.089 €2.299 €
# Stahlfedern wurden in Enduro-Federgabeln größtenteils verdrängt - Manche Anwender schwören nach wie vor auf das unkomplizierte Setup und das satte Fahrverhalten. Wir hatten eine Coil-Gabel mit im Test.
# Luftdruck einstellen und ab gehts - Stufenlos abstimmbar auf die speziellsten Vorlieben haben sich Luftfedern etabliert. So simpel das Prinzip ist, so schwer tun sich manche immer noch mit dem idealen Setup.

Die Kandidaten im Überblick

DVO Onyx SC

Seit 2012 gibt sich DVO größte Mühe, den Suspension-Markt aufzumischen und begeistert immer wieder mit erschwinglichen und funktionell sehr guten Teilen. Die beiden neuesten Familienmitglieder sind die Onyx-Gabeln, verfügbar als Single Crown- oder Doppelbrücken-Ausführung. Neben der Diamond bedient die Onyx SC den Enduro-Sektor, ist mit einem Millimeter mehr Standrohrdurchmesser und bis zu 180 mm Federweg aber eher aus der „Burly“-Kategorie. Ob die Gabel mit den Vorschusslorbeeren zurechtkommt oder sich Schwächen leistet? In der UVP und beim Gewicht spielt sie eher im hinteren Mittelfeld – aber ähnliche Parameter haben Diamond und Sapphire bereits durch hervorragende Performance erfolgreich kaschiert.

# DVO Onyx SC D1 - 1.099 €

Fox 38 Factory

Fox hat im Frühjahr 2020 die Lücke zwischen 36 und 40 mit der brandneuen 38 geschlossen. Sie richtet sich, wie alle Fox-Produkte, vor allem an Racer und ist vollgestopft mit spannender Technik. Bereits im ersten Test zeigte sich das neue Modell von einer vielversprechenden Seite, zeigte aber auch: Unsere Lockdown-Teststrecken sind höchstens ein Zuckerl für die Gabel. Ihren Hunger nach mehr wollten wir im Langzeit-Test stillen. Mit deutlichem Mehrpreis zum restlichen Teil des konventionellen Testfelds und einigen Gramm auf dem Buckel hat sie auf dem Trail einiges an Überzeugungsarbeit zu leisten, wenn sie in die großen Testsieger-Fußstapfen von 34 und 36 treten will.

# Fox 38 Grip2 Factory - 1.589 €

Manitou Mezzer Pro

Manitou war mit seiner neuen Enduro-Gabel früh dran und wagte sich als erster Hersteller an die dickeren Standrohre heran. Auffällig ist die Gabel nicht nur optisch, sondern einmal mehr durch spannende Technik. Sowohl federseitig, als auch bei der Dämpfung findet man interessante Sonderlösungen, die für weniger Kompromisse beim Setup und für eine bessere Funktion auf dem Trail sorgen sollen. Mit ganzen 165 g Gewichtsvorteil gegenüber den Teleskop-Gabeln belegt die Mezzer Pro den Spitzenplatz beim Gewicht. Auch preislich lässt man sich bei Manitou nicht lumpen: die Mezzer ist eine Kampfansage an die Platzhirsche. In jeder Hinsicht.

# Manitou Mezzer Pro - 1.090 €

Marzocchi Z1 Coil

Marzocchi is back! Nach der Übernahme durch Fox wurde der Traditionshersteller als sorglose und günstige Alternative zu den teuren Produkten der Dachmarke etabliert. Etabliert? Ja! Alle Produkte, die wir bisher fahren konnten, haben sich keine Fehler geleistet und durch grundsolide Funktion bei bestechend günstigen Preisen überzeugt. Als einzige Gabel unter der 1.000 €-Marke knackt sie fast die 2,5 kg – Spitzenwert beim Preis, abgeschlagener letzter Platz beim Gewicht. Kann die Stahlfeder-Version der Z1 mitsamt Air-Assist den Technologie-Feuerwerken der teuren Modelle standhalten oder gar mit simplerer Technik alles abräumen?

# Marzocchi Z1 Coil - 949 €

RockShox Zeb Ultimate

Erstmals seit der Totem gibt es bei RockShox wieder Standrohre mit mehr als 35 mm Durchmesser – mit der 40-mm-Freeride-Totem will die Zeb aber nichts zu tun haben. Die Gabel ist für Racer und deren Ansprüche gebaut, optisch kantiger als Lyrik und Pike und doch mit dem gleichen Kern: DebonAir-Feder der neuesten Generation und Charger 2.1-Dämpfung sollen Sam Hill und Co. dabei helfen, große Siege bei der EWS einzufahren. In unserem ersten Test zeigte sich die Gabel von einer guten Seite, verlangte aber schon etwas mehr Präzision beim Setup. Das Ultimate-Topmodell ordnet sich preislich attraktiv ein und ist beim Gewicht vorne mit dabei. Reicht das, um im Vergleich Bestnoten zu holen?

# RockShox Zeb Ultimate - 1.089 €

Trust Performance Shout

Unkonventionell, gewöhnungsbedürftig, speziell – und all das im bestmöglichen Sinne. Optisch, technisch: die Trust Shout ist in jeglicher Hinsicht ein Exot. Aber das System ist vielversprechend. Mit satten 178 mm Federweg will das Carbon-Ungetüm seine Konkurrenz in den Schatten stellen. Läuft die Parallelogramm-Gabel den Teleskop-Vertretern den Rang ab oder nicht? Eine Frage, die wir trotz der unklaren Situation bei Trust klären wollten. Aktuell hängt der Hersteller aufgrund der Corona-Krise etwas in der Luft. Die Gabeln sind nicht lieferbar und auf Rückfrage bei Dave Weagle bekamen wir die Aussage, dass die Türen noch nicht komplett geschlossen sind. Ob und wie es weiter geht, ist aktuell unklar.

# Trust Shout - 2.299 €

Was muss eine Enduro-Federgabel leisten?

Die meisten Modelle im Test fokussieren sich stark auf den Rennsport und werden auch so beworben. Also wird direkt klar: Diese Gabeln müssen so gut sein, dass man auf ihnen Rennen gewinnen kann. Was braucht es dafür? Kontrolle, Präzision, Vertrauen. Im Fokus dieser Produkte steht nicht immer nur der Komfort-orientierte Touren-Fahrer. Trotzdem ist es Hilfreich, wenn ein Produkt dabei hilft Kraft zu sparen.

Auf den Punkt gebracht

Fassen wir die Anforderungen an die Federgabeln noch in einem Lastenheft zusammen:

So haben wir getestet

Einige der Federgabeln waren schon zur Vorstellung in kurzen Tests hier auf MTB-News zu sehen. Seither wurden sie von einer Vielzahl an Testern in unterschiedlichsten Regionen und auf einer großen Varianz von Trails bewegt. Von Hometrails über Bikepark-Einsätze mussten sich die Gabeln überall beweisen. Für jeden Tester wurde dabei ein stimmiges Setup erarbeitet und Empfehlungen zur Performance-Steigerung ausprobiert.

# Umbauen, umbauen, umbauen … - In diversen Testsessions wurden die Federgaben in einem Boxenstop umgebaut und die Tester mit der nächsten Gabel zum direkten Vergleich zurück auf den Trail geschickt.
# Passend auf Tester und Bike - Jedes Bike ist anders in seiner Charakteristik. Die Federgabeln mussten sich in verschiedenen Bikes beweisen. Für jedes wurde ein individuelles Setup erarbeitet.

Um einen finalen Überblick und direkte Vergleiche zu bekommen, wurden die Federgabeln auch im Direktvergleich gefahren: gleicher Tag, gleiche Strecke, gleiche Linie. Lange, Enduro-rennwürdige Strecken sollten das Material noch einmal ans Limit bringen und Unterschiede sowie individuelle Stärken und Schwächen ans Licht bringen.

# Natürliche Strecken im Park und anderswo - Manchmal gilt die Devise, dass man einfach draufhält und das Bike machen lässt. Je nach Trail kann es einen da schon manchmal etwas aufmischen. Ein gut abgestimmtes Fahrwerk hilft die Kontrolle zu behalten und danach zu fragen: "Schläge? Welche Schläge?"
# Nass, Schmierig und mit Wurzeln durchsetzt - Wie immer spielte in unserem Dauertest die Performance unter allen Bedingungen eine große Rolle. Wird es rutschig setzen wir Biker gerne auf griffige Reifen, um die Kontrolle zu behalten. Aber auch die Federgabel sollte ihren Beitrag leisten, gut ansprechen und nicht dabei helfen, das Vorderrad an einer Wurzel ablenken zu lassen.
# Ideallinie liegt oben? - Manche Kurven möchte man von außen anfahren, auch wenn es dort eher mehr scheppert. Welche Gabel ermöglicht die kreativsten Linien auf der Strecke?
# Man wird unten angekommen – egal wie - Es gibt Passagen auf Trails, die nicht nur Mut verlangen, sondern auch eine Suspension, welche Vertrauen schenkt.
# Wo soll es denn da runtergehen? - 170 mm inspiriert zu neuen Freeride-Linien.
# Kantige Steine, die weit herausstehen - Man möchte die Hindernisse verschluckt wissen und die Kontrolle behalten.

Weil wir schlicht und ergreifend nicht alle Modelle testen können.
Tester-Profil: Kai Christian
Körpergröße 184 cm
Schrittlänge 82 cm
Oberkörperlänge „58
Armlänge „56
Gewicht 63 kg
Fährt gerne Fahrrad!
Am liebsten im Wald oder in den Bergen, egal wie die Industrie den Einsatzzweck gerade nennt. Enduro, Hardtail, Pumptrack, Downhill …zum Einkaufen.
Gerne schnell technisch und ruppig aber auch flowig. Besondere Vorliebe für groooße Jumplines.
Fahrstil
Hinterherfahrer sagen Ihm einen verspielten, sprunglastigen und katzengleichen Fahrstil nach.
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails Alpin, Pumptrack, Downhill
Vorlieben beim Fahrwerk
Plush mit genügend Gegenhalt für Fahrerinput.
Vorlieben bei der Geometrie
Kettenstreben ab 440mm, Reach eher lang, Lenkwinkel Flach! (65° abwärts).
Tester-Profil: Andreas Knodel
Körpergröße 184 cm
Schrittlänge 86 cm
Oberkörperlänge „60
Armlänge „56
Gewicht 108 kg
Andreas ist einer der Biker, der versucht so viel wie möglich aufs Bike zu kommen aber es aus beruflichen Gründen oft nicht schafft. Fitness und Gewichtsklasse könnten dementsprechend besser sein. 12 weit abgestufte Gänge, eine angenehme Sitzposition und eine Geometrie sowie Suspension die Sicherheit bietet, nimmt er gerne mit, um sich die Ausfahrten mit den trainierteren Kollegen zu erleichtern.
Fahrstil
Gerne schnell mit technischen Abschnitten im Gelände. Eher mehr Bodenkontakt als Vorliebe für Luftakrobatik.
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails und Bikepark.
Vorlieben beim Fahrwerk
Komfortabel
Vorlieben bei der Geometrie
Langer Reach für einen langen Oberkörper. Vorbau nicht zu kurz und Lenker nicht zu schmal.
Tester-Profil: Christoph Spath
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 94 cm
Oberkörperlänge 49 cm
Armlänge 60 cm
Gewicht 70 kg
Chris fährt gerne alles, von Dirt Jump über Trail und Enduro bis Downhill, gerne schnell, in grobem Gelände und mit viel Luftstand
Fahrstil
flüssig
Ich fahre hauptsächlich
Downhill, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
auf der straffen Seite, viel Druckstufe, Balance zwischen Front und Heck
Vorlieben bei der Geometrie
vorne lang, hinten mittellang, flacher Lenkwinkel
Tester-Profil: Yannick Noll
Körpergröße 178 cm
Schrittlänge 90 cm
Oberkörperlänge 55 cm
Armlänge 56 cm
Gewicht 74 kg
Yannick kommt aus dem DH-Racing und fährt gerne steile Trails, aber lässt keine Gelegenheit aus an einer Wurzel abzuziehen und an Kickern Airtime zu sammeln.
Fahrstil
Sehr gerne in der Luft
Ich fahre hauptsächlich
Hauptsächlich Enduro und etwas Dirt. Auf den richtigen Strecken auch mit dem Big Bike
Vorlieben beim Fahrwerk
Lieber straffer und an der Front etwas schneller
Vorlieben bei der Geometrie
Ein bisschen kürzer und verspielter
Tester-Profil: Joshua Roth
Körpergröße 175 cm
Schrittlänge 82 cm
Oberkörperlänge 68 cm
Armlänge 54 cm
Gewicht 75 kg
Josh kommt aus dem DH-Race-Bereich und fährt am liebsten steile Techtrails, aber auch schöne technische Jump-Lines und Skinny’s dürfen in seinem Leben nicht fehlen.
Fahrstil
sauber, Linien-orientiert und schnell
Ich fahre hauptsächlich
Von Enduro über große Sprünge, bis hin zu Downhill alles
Vorlieben beim Fahrwerk
Etwas langsamer, Front etwas weicher als das Heck
Vorlieben bei der Geometrie
Das Gesamtkonzept muss passen. Primär bevorzuge ich kürzere und verspieltere Räder
Tester-Profil: Michael Heizenberg Auth
Körpergröße 185 cm
Schrittlänge 84 cm
Oberkörperlänge 63 cm
Armlänge 66 cm
Gewicht 85 kg
Ich fahre grundsätzlich gerne auf zwei Rädern. In der Jugend bin ich im ADAC Motorrad Trial Gefahren. Mitte des Physik Studiums habe ich bei einem Auslandsaufenthalt in Griechenland, kann ich nur Empfehlen, Enduro für mich entdeckt. Danach habe ich direkt mit Donwhill Rennen begonnen, denn dort lernt man wie man schnell gute Linien fährt (zwei Jahre bei den Elite Men). Seitdem nehme ich immer wieder an Enduro- und Downhill Rennen teil. Gelegentlich fahre ich auch mal Motorrad und Motocross.
Fahrstil
Eher aggresiv und auf Geschwindigkeit bedacht, als auf Style
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
Vorlieben beim Fahrwerk
Eher satt für mehr Bodenkontakt und Kontrolle
Vorlieben bei der Geometrie
Es muss stimmig sein. Wenn es kürzer ist und funktioniert taugt mir das genauso wie wenn es länger ist und funktioniert.
Tester-Profil: Jens Staudt
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 91 cm
Oberkörperlänge 60 cm
Armlänge 61 cm
Gewicht 95 kg
Jens fährt von Bahnrad bis Downhill alles, was zwei Räder und eine Kette hat. Bikes fürs Gelände am liebsten in herausforderndem, technischen und steilem Gelände, egal mit welchem Federweg.
Fahrstil
Schnellste Linie, auch wenn es mal ruppig ist
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
Vorlieben beim Fahrwerk
Straff, gutes Feedback vom Untergrund, viel Druckstufe, moderat progressive Kennlinie
Vorlieben bei der Geometrie
Kettenstreben nicht zu kurz (ca. 430 mm oder gerne länger), Lenkwinkel tendenziell eher flacher

# Leichtgewichte fuhren die Gabeln ebenso …
# … wie Tester in den oberen Gewichtsregionen.
# Die wollten doch nur spielen …
# … oder auch möglichst schnell runter hacken.
# Airtime? Gerne!
# Optimiert auf Traktion und Kontrolle? Genau mein Ding.

Alle Infos zum bevorstehenden Enduro-Federgabel-Vergleichstest

Im Laufe der nächsten Tage werden die sechs Kandidaten in Einzeltests ausführlich vorgestellt und individuell bewertet. Zum Schluss fassen wir die Ergebnisse zusammen und sprechen Empfehlungen zu Einsatzbereichen und Könner-Stufen aus: Welches Modell ist am besten für kompromissloses Racing? Wer ist der beste Allrounder? Wie schlagen sich die Modelle im direkten Vergleich? Und wie viel sollte man mindestens in die Hand nehmen beim Kauf einer neuen Enduro-Gabel?

# In den kommenden Tagen bewerten wir jede Federgabel zunächst individuell und gehen dann im großen Fazit detailliert auf Unterschiede, Gemeinsamkeiten, Stärken und Schwächen ein!

Welche der sechs Gabeln ist euer persönlicher Favorit?

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