Winterberg bietet bereits vielen Jahren spannendste Fourcross Action. Auch in diesem Jahr sollte die Strecke mit einem neu gestalteten unteren Streckenabschnitt und einer Starteranzahl von über 200 Fahrern nicht enttäuschen. Einige der ganz großen Namen fehlten jedoch zum Auftakt. So erholen sich die beiden RSP Teamfahrer Tomas Slavik und Felix Beckeman derzeit von Verletzungen und auch die starken Polen aus Sczcawno-Zdroj gingen in Winterberg nicht an den Start.
Nichtsdestotrotz gab es wie gewohnt geballte Fourcross Action. Nach einem ausgiebigen Training am Samstag Vormittag ging es für die Fahrer in die Qualifikation. Im Kampf gegen die Zeit war vor allem der Kurvenspeed entscheidend. Durch die weniger anspruchsvollen Geraden in Winterberg sind die Kurven jedes Jahr der ausschlaggebende Faktor für eine schnelle Zeit. Der rutschige Belag lässt bei hohen Geschwindigkeiten nur wenig Grip zu, so dass jede kleine Lenkerbewegung mit einem Rutscher bestraft wird.
Hannes Slavik gelang es die schnellste Zeit zu fahren und holte sich mit knapp drei Zehntel Vorsprung den Qualisieg. Ihm folgten Quentin Derbier, Scott Beaumont und der Niederländer Joey van Veghel. Bereits dahinter platzierten sich Benedikt Last und Jonas Gauss als die beiden schnellsten Deutschen auf Rang 5 & 6. Last fuhr bereits in den letzten Jahren überaus gute Rennen in Winterberg und zeigte sich nicht zuletzt bei der Fourcross DM in Reutlingen in Spitzenform. Nach seiner guten Zeit war er einer der Topfavoriten auf den Sieg. Aiko Göhler hatte währenddessen einige Fehler in seinem Lauf und schaffte es lediglich auf Rang 10.
Bei den Damen sorgte die Propain Fahrerin Julia Lackas für eine Überraschung. Als einzige Frau blieb sie unter der 40 Sekunden Marke und setzte sich gegen die 4X Pro Tour Gesamtsiegerin des Vorjahres, Helene Fruhwirth, durch. Ihnen folgten Jessica Schmulbach, Marisa Roth und die Britin Heather Kay.
Am Sonntag Mittag ging es dann um die Wurst. Die Elite Herren machten den Anfang und starteten ihr 64er Finale. Für Aiko Göhler war dies ein rabenschwarzes Wochenende. Nach einem Patzer in der Quali, wurde er in Führung liegend in der ersten Kurve abgeräumt, wobei seine Hinterradbremse abbrach und das Rennen für ihn somit gelaufen war. Die Favoriten um Slavik, Derbier, Beaumont, Lacey und Last zogen weiter. Der ehemalige RSP Teamfahrer Joey van Veghel wurde im Achtelfinale Opfer der schnelle S-Kurve nach der Straße und schied aus. Auch Hannes Slavik rutschte bei einem Angriff in der zweiten Kurve weg und schied vorzeitig aus.
Jonas Gauss und Benedikt Last arbeiteten sich mit jeweils starken ersten Geraden bis ins Halbfinale vor. Während Last dem Bronzemedaillisten der WM 2014, Simon Waldburger, ins Finale folgte, gelang es Gauss zwar den Anschluss an Derbier, Beaumont und Lacey zu halten, doch die enge Strecke im unteren Abschnitt machte ihm einen Strich durch die Rechnung.
Während sich Gauss im kleinen Finale Rang sieben sicherte, reihte sich Benedikt Last neben Quentin Derbier, Scott Beaumont und Simon Waldburger am Gate ein. Nach einem guten Start wählte er in der ersten Kurve die schnelle Außenlinie, wurde aber in die Wand gedrängt und verlor viel Geschwindigkeit. Scott Beaumont nutze die Gunst der Stunde, schob sich auf Rang zwei vor und begann die Jagd auf Derbier. Der schnelle Franzose machte jedoch nicht einen einzigen Fehler und fuhr souverän seinen ersten Sieg der Saison ein. Benedikt Last konnte Waldburger in Schach halten und sicherte sich somit einen sehr starken dritten Rang beim Auftakt in Winterberg.
„Wir hatten alle eine richtig starke erste Gerade. Ich bin ungebremst in die erste Kurve und dann wurde es einfach zu eng. Der dritte Platz ist trotzdem toll und ein guter Start in die Saison“ – Benedikt Last
Jessica Schmulbach verzockte bei den Damen den Einzug ins Finale und musste sich am Ende des Tages mit dem Sieg im kleinen Finale zufrieden geben. Julia Lackas meisterte, von der Innenlinie aus startend, souverän ihren Weg ins große Finale. Sie stand mit Helene Fruhwirth, der Winnenderin Marisa Roth und der Tschechin Michaela Berakova am Gate. Fruhwirth gelang es sich auf der ersten Geraden wenige Meter abzusetzen und bog als Führende in die erste Rechts. Zwar trennten Julia Lackas und Fruhwirth nur wenige Zentimeter, am Ende musste sich Lackas geschlagen geben und holte Rang zwei gefolgt von Marisa Roth.
In zwei Wochen geht es auf der legendären Nevis Range in Fort William wieder ans Gatter. Im Rahmen des Worldcups stellt sich dort auch wieder Tomas Slavik mit ans Gate und wird an seine Dominanz des letzten Jahres anknüpfen wollen.
5 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumIch glaub Markus Slavik ist gar keine zeit gefahren sondern hat eher die Bilder gemacht und Hannes Slavik ist gefahren
Toller Bericht. Bitte weiter so.
Toller Bericht, Rennen war wirklich sehr spannend vor allem da man viele Attacken bestaunen konnte.
Tolle Bilder, super Bericht!
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