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Autohändler
Finger weg vom Fahrradvertrieb!

Studie: Das Experiment, über den Autohandel Designfahrräder der

Autohersteller zu verkaufen, ist gescheitert.

Eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung Consline AG zeigt, dass potenzielle Kunden das Bike-Angebot von Autoherstellern zwar wahrnehmen und einzelnen Anbietern durchaus Kompetenz zutrauen. Der Vertrieb der Bikes über Autohändler stößt hingegen auf wenig Akzeptanz. Autohersteller wie Porsche, BMW, Audi oder Mercedes-Benz bieten im Rahmen ihres Accessoires-Portfolios auch hochwertige Mountain- und Trekkingbikes an. Wie diese Bikes bei potenziellen Kunden ankommen, hat das Münchener Research- und Consulting-Unternehmen Consline AG untersucht. Die Befragungsteilnehmer, die sich mehrheitlich als ambitionierte Biker oder sogar Bike-Profis bezeichnen und eine sehr hohe Preisbereitschaft für ihr Traum-Bike aufweisen, stellen eine wichtige potenzielle Zielgruppe für die preislich recht hoch positionierten Bikes von Autoherstellern dar.

Dass Automobilhersteller auch Bikes anbieten, war den Befragten durchaus bekannt: Ungestützt nannten z.B. 36% Porsche, 29% BMW und 14% Audi als Bike-Anbieter. Bei der Wahrnehmung der Positionierung der Autohersteller-Bikes ergab sich hingegen ein sehr differenziertes Bild: Während z.B. Porsche-Bikes als kompromisslos-sportlich eingestuft werden, wurden Bikes von Mercedes-Benz überwiegend als komfortabel-praktisch betrachtet. Ebenfalls deutliche Unterschiede zeigen sich bei der Einschätzung der Kompetenz der Autohersteller für den Bau von Mountain- und Trekking- Bikes: Am kompetentesten wurde Porsche mit einer Durchschnittsnote von 2,1 (1 = sehr kompetent, 6 = nicht kompetent) bewertet, gefolgt von BMW (2,6) und Audi (2,7); Mercedes-Benz liegt mit einer Durchschnittsnote von 3,5 deutlich hinter den Konkurrenten.

Problematisch ist allerdings der derzeit typische Vertriebsweg für diese Bikes über den Auto-Vertragshandel: 80% der Befragten gaben als bevorzugte Einkaufsstätte für Autohersteller-Bikes den Fahrrad-Fachhandel an, was nicht zuletzt an dessen Beratungs- und Servicekompetenz liegen dürfte; nur 12% wollen ihr Bike beim Autohändler kaufen. Der Vertrieb von Bikes der Automobilhersteller geht also laut Studie an der preisbereiten Zielgruppe vorbei, eine Neuausrichtung des Vertriebskonzeptes erscheint ratsam.

(Quelle: Kfz-Betrieb Newsletter vom 16.10.03)

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