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Etappe 1: Vaude Mountainbike Trans Schwarzwald

Sasbachwalden – Feldberg, 537,8km – 14.355hm – das sind die Eckdaten der diesjährigen Trans Schwarzwald. Die erste Etappe führte die Fahrer über 74,4 Kilometer von Sasbachwalden nach Bad Wildbad, 2375hm waren zu absolvieren.

Thomas Dietsch vom Team Bulls erreichte als erster Einzelfahrer das Ziel in Bad Wildbad und sichert sich das Leadertrikot. Bei den Teams gingen Andreas Kugler und Hannes Genze in Führung.

Unser Benutzer Hans-Joachim alias Keroson wird hier täglich von seinen Erlebnissen im Schwarzwald berichten:

Vorspann:

Da die Organisatoren der Trans-Schwarzwald dieses Jahr die Schlussetappe fast direkt vor meiner Haustür vorbeizuführen, konnte ich gar nicht anders, ich musste dort mitmachen. Ein Teampartner war schnell gefunden und die Anmeldung noch im Dezember bestätigt. Sieben Etappen, 550km und 15 000 Höhenmeter wollten da auf mich zukommen.

Um es mal vorneweg zu sagen, gute Vorbereitung sieht anders aus.

Bis vor knapp vier Wochen sah alles recht gut aus. Das Trainigspensum und die Fitness haben gepasst, die Organisation war soweit auch in geregelten Bahnen. Aber wie so oft gibt sich dann eins dem anderen. Das erste war vor vier Wochen ein Sturz, wo es mich richtig heftig auf Knie genagelt hat – eine Woche pausieren, hat der Arzt gemeint. (Nach vier Tagen bin ich dann wieder mit verkniffenen Lippen gefahren ) So weit so gut. Letzten Dienstag merkte ich dann so ein Kratzen im Hals. Den Mittwoch hab ich dann mit Tee und Laugengebäck im Bett verbracht (Nein ich bin nicht zu Arzt und Fieber hab ich auch nicht gemessen, ich wollte ja heute starten). Donnerstag, Freitag und Samstag hab ich mit allen Mitteln versucht gesund zu werden, so ein Rest Krankheit ist aber auch jetzt noch da. Das Schönste war aber, als wir am Samstagmorgen feststellen mussten, das der Wohnwagen den wir uns leihen wollten (und auch eine feste Zusage hatten), es noch nicht aus Italien heimgeschafft hatte L. Yeah.

So sind wir halt heute Morgen ohne Wohnwagen nach Sasbachwalden gefahren. Mit sauberen Räder, vollen Getränkeflaschen, rasierten Beinen und einem guten Sack Nervosität.

1. Etappe:

Heute Morgen lagen rund 74 Kilometer und 2375 Höhenmeter vor uns. Und vom Start weg ging es gleich in den ersten Anstieg – 800 Höhenmeter auf 18 Kilometern – einmal in den Schwarzwald bitte. Schnell war klar, dass ich meine Erkältung noch nicht wirklich auskuriert hatte. Meine Lunge war schon nach 10 Minuten zu, die Beine folgten bald. Ohne Teampartner hätte ich wahrscheinlich da schon das Handtuch geworfen. Zumal auch das Wetter heute nicht mitspielen wollte und uns eher die Schulter zeigt. Nass, Neblig und Kalt, fast wie im Herbst. Manch ein Tour Profi soll ja in solchen Situationen mit beiden Fingern so komisch auf den Schalthebel drücken, ich schau einfach nur mit abgehetztem Blick mein Teampartner an (der heute Abend vom viele Schieben Muskelkater im Bauch hat ).

Die nächsten 25 km, waren eher wieder erholsamer. Lange Bergab- und Flachpassagen mit kurzen Gegenanstiegen. Wir fanden uns wieder in einer großen Gruppe mit ca. 30 Fahrern – schönes Windschattenfahren bei hohem Tempo. Die Beine gingen auf, meine Lunge wurde langsam frei. Wieso nicht gleich von Anfang an so?

Hans und Pascal am Start

Doch wenn es lange bergab geht, geht’s auch irgendwann wieder bergauf. Die nächsten zwei Berge warteten schon darauf bezwungen zu werden. Einmal 450 und einmal 200 Höhenmeter. Und dann noch 25 Bergabkilometer ins Ziel. Und wenn ich ehrlich bin, richtig weh taten nicht die zwei Berge, sondern die Kilometer danach ins Ziel. Unsere Gruppe hatte sich am Berg verstreut und so durften wir den Rest alleine fahren.

Einen Motivationsschub und gute Laune gab es in Enzklösterle. Hier wurde die Strecke mitten über das Dorffest geführt, und es gibt’s doch nichts was mehr motiviert als viele gute Gelaunte Zuschauer die eine frenetisch anfeuern.

Irgendwie haben wir es dann auch noch ins Ziel geschafft, nach 3 Stunden und 20 Minuten. Und es ist wie bei den meisten Marathons. Es gibt nichts Leckeres als frisch gebackenen Hefezopf nach so einem Rennen.

So, die Kohlehydratspeicher sind wieder gefüllt, die dreckigen Gesichter gewaschen, die Bikes natürlich auch, es steht ein Wohnwagen auf dem Platz wo jetzt mein Bett wartet und ich gleich tief und fest pennen werde.

Morgen geht’s weiter. Gute Nacht

Keroson

Daten:

Gefahrene Strecke: 74,2 km

Durschnitt km/h: 22,2

Höhenmeter: 2375 hm

Durschnitt Herzfrequenz: 168

Max. Herzfrequenz: 192

Heute geht es weiter von Bad Wildbad bis nach Freudenstadt.

Infos:

http://www.trans-schwarzwald.de/

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