World Cup 2010 # 5 – Val di Sole – DH Finale – Action & Stürze: im IBC TV ansehen

Und wieder ein unerwarteter Sieger… nachdem Roger Rinderknecht in überzeugender Manier das gestrige 4x Rennen der Herren für sich entscheiden konnte, schaffte der Brite Marc Beaumontheute im Downhill in Val di Sole überraschend den Sieg und verdoppelt damit locker die Anzahl seiner Worldcup Siege. Bei den Damen siegt Emmeline Ragot, die damit wie schon in Champery ganz oben auf dem Treppchen stehen darf und Dauersiegerin Sabrina Jonnier links liegen lässt.

Wie es dazu gekommen ist? Während das Rennen in Champery teilweise in Matschströmen ausgetragen worden ist, hat es in Val di Sole Zentimeter tiefen Staub zu durchfräsen gegeben. Die technisch höchstanspruchsvolle und steile Strecke hat dabei an diesem Wochenende einige Opfer gefordert. Ob Schraubenbruch am Vorbau oder noch deutlich ärgerlicher der Bruch von Extremitäten – viele FahrerInnen haben Bodenproben des feinen Staubs genommen und glücklicherweise ist die Zahl der Verletzten noch im Rahmen geblieben. Prominentester Verletzter ist vermutlich Troy Brosnan. Der Specialized Nachwuchsfahrer hat sich am Freitag vor der Qualifikation aus dem Rennen genommen und eine Armverletzung davon getragen.

Kommen wir aber zum Rennen. Die Damen tun sich sichtlich schwer mit den extrem trockenen und tiefen Bedingungen und für Nicole Beege und Harriet Rücknagel aus Deutschland endet das Rennen auf den Plätzen 19 und 20. Deutlich besser läuft es hingegen für Tracy Moseley, die mit Platz 3 ihr bislang bestes Saisonergebnis einfährt und dennoch eine kleine Welt hinter Sabrina Jonnier landet, die erneut zweite wird. Dennoch ist Jonnier noch nicht die Gesamtsiegerin, da auf Platz 1 erneut die junge Weltmeisterin Emmeline Ragot landet. Auf ihrem neuen Intense M9 Teambike fährt sie vergleichsweise sicher und distanziert ihre Landsfrau um 2,4 Sekunden. In der Gesamtwertung kann sie damit weiter Boden gut machen, doch wenn Sabrina Jonnier weiterhin so konstant fährt, wie die gesamte Saison über, dann sollte sie kaum noch zu schlagen sein.

Das Rennergebnis der Damen

Der Stand im Gesamtworldcup nach fünf von sechs Rennen

Enger sieht es da schon bei den Herren aus – man könnte fast sagen, dass die letzten fünf Rennen komplett nutzlos gewesen sind, wenn es um die Krönung eines Worldcup Gesamtsiegers gehen soll. Als erster im Finale startet Joris Bigoni vom Team Nicolai und landet nach langer Zeit im Hotseat am Ende auf Platz 51. Einige Zeit nach ihm startet Marcus Klausmann, der als einziger Deutscher qualifiziert gewesen ist und sich auf einen sehr guten 39. Platz nach vorne fährt. Damit schiebt sich Marcus im Gesamtranking um elf Plätze auf Platz 58 nach vorne und scheint langsam aber sicher wieder dort anzukommen, wo wir ihn gerne immer sehen würden. Einen noch weit größeren Satz nach vorne macht jedoch Markus Pekoll aus Österreich. Während Rob Warner noch glaubt, dass die Strecke insgesamt schneller geworden wäre, bleibt Pekoll fast die Hälfte des Rennens im Hotseat und wird am Ende zehnter – bestes persönliches Ergebnis und im Gesamtpunktestand der Sprung auf den 34. Platz. Letzten Endes schaffen es dann nur wenige der Top-Fahrer, sich überhaupt am Österreicher vorbei zu schieben. Beeindruckend fährt der erst 17 Jahre alte Lewis Muchanan, der am Ende 16. wird und damit vier Plätze vor Worldcup Legende Cedric Gracia liegt, der 20. wird. Eine andere Legende landet einen Platz vor dem Jungspund: Mickael Pascal. Keiner fährt eine höhere Front aber an Speed mangelt es dem Technikspezialist nach wie vor nicht. Aber eigentlich dreht sich an diesem Tag alles um die beiden Kandidaten für den Gesamtsieg: Greg Minnaar und Gee Atherton.

Greg stürzt in der Quali in der Sam Hill Spill Kurve und wird nur 15., während Gee sich den Sieg und damit die Führung schnappen kann. Nachdem Greg jedoch seinen Racerun gefahren hat, kommen einige, die sich an seiner Zeit die Zähne ausbeißen. Brendan Fairclough stürzt noch vor der ersten Kamera und muss wohl noch ein bisschen vom Gas gehen, um konstant ganz nach vorne zu fahren. Vom Gas geht auch Steve Peat, der vor einem Baum anzuhalten scheint. Stallorder oder „armpump“, wie er sagt? Was auch immer der Grund gewesen sein mag: Von der Führung zur Zwischenzeit bleibt bis zum Schluss nur Platz 6 übrig und damit noch immer kein Podestplatz für Steve Peat in der Saison 2010, die langsam aber sicher auch schon wieder vorbei ist. Auf Platz sieben landet einer, von dem noch ganz großes zu erwarten ist: Danny Hart, der die Line des Tages fährt und in seinem ersten Jahr in der Eliteklasse mächtig am Gashahn dreht. Das tut auch Marc Beaumont. Souverän verdrängt er Greg Minnaar um 1,4 Sekunden von der Spitze und da auch Andrew Neethling, Sam Blenkinsop und Josh Bryceland keine Schippe nachlegen können, bleibt er bis zum letzten Fahrer auf Platz 1.

Der ist Gee Atherton, der hier zuletzt Weltmeister geworden ist, doch seine Zwischenzeit ist schon keine Gefahr mehr – der Brite wird am Ende dritter und Marc Beaumont gewinnt sein zweites Worldcup Rennen.

Das Rennergebnis der Herren

Und damit ergibt sich eine hochinteressante Konstellation im Gesamtworldcup: Nach fünf von sechs Rennen trennen die beiden Führenden nur 7 Punkte…

Zur Erinnerung: Der Sieg in der Qualifikation bring 50 Punkte, der im Rennen 200. Wir dürfen also voller Spannung auf das letzte Rennen der Saison hoffen. Dieses Rennen in Windham wird darüber hinaus auch Heimspiel für den Fahrer sein, der Überreif für den ersten Sieg ist und auch heute die besten Karten von allen gehabt hat: Aaron Gwin. Der Yeti-Fahrer liegt zur Zwischenzeit fast zwei Sekunden vor Marc Beaumont, fährt starke Lines und wirkt unglaublich schnell, bis er das nur von wenigen gesprungene Gap im Mittelteil der Strecke mit Vollgas nimmt und heftig einschlägt, über den Lenker geht und zu seinem Rad zurückwankt. Am Ende gibt es für ihn Platz 14 bei einem Rückstand von gerade etwas mehr als sieben Sekunden… so schnell kann der erste Sieg dahin sein!

Bilder von Newspower Canon.

  1. benutzerbild

    dyone

    dabei seit 12/2015

    ich finds halt irgendwie alles spannender wenn alle mit machen..
    im letzten rennen hat cole ja auch gefehlt, der ebenfalls mit sicherheit den oberen spitzenbereich aufgewirbelt hätte.

    sam sorgt halt immer noch für noch mehr wirbel... nur greg und gee ist (finde ich eben) langweilig. wäre sam dabei, wäre es somit noch spannender. oder eben auch nicht, da er sowieso fast immer gewinnt.....smiliesmilie

  2. benutzerbild

    Black_Label

    dabei seit 11/2009

    Na ok, auch mit :" Look at the Time!!!! Look at the Time..... kam er nich als Sieger ins Ziel...

    Ich geb Dir Recht was Gee und Greg angeht. Wünschen würd ichs mal n Gwin find in echt Klasse..in Winterberg war es auch ne Augenweide ihn Live durchs Stonefield dotzen (hüpfen) zu sehn.....

  3. benutzerbild

    dyone

    dabei seit 12/2015

    stimmt gwin hätte ichs auch gegönnt... ist der eigentlich körperlich ok nach dem "megaüberschlag"??

  4. benutzerbild

    svs

    dabei seit 03/2009

    das zeigt eigentlich ganz deutlich das dieser Sport noch ganz weit weg ist von Professionalität.
    Sonst würde der gute Herr Atherton entweder mit dem Material des Sponsors fahren oder zu Fuss gehen.

    Abgeklebte Schuhe waren (sind?) bis vor kurzem im Fußball noch an der Tagesordnung.
  5. benutzerbild

    Thomas

    dabei seit 09/2000

    Nachgeliefert - unser Video vom DH Finale am WE:

    → YouTube Video

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