Na der hat Mut zur Farbe – das hört man oft, wenn Mountainbiker und Mountainbikerinnen den Freeride Trail Rucksack in der Mario Lenzen Edition von Evoc zum ersten Mal erblicken. Mir hat er genau aus diesem Grund gefallen und ist jetzt reif für einen ersten Review.
Technik und Details
Der Freeride Trail Rucksack kommt mit vielen kleinen, feinen Details. Herausragendes Merkmal ist der integrierte Rückenprotektor, der auch einzeln (wenn man den eigentlichen Rucksack abzippt) getragen werden kann. „For stunts without regrets“ steht auf dem Rückenprotektor und damit der TüV sein Zertifikat verleiht, gibt es den Rucksack in drei Größen, um die bestmögliche Rückenabdeckung zu ermöglichen. Bei 178cm Größe habe ich einen Rucksack in M/L gewählt und komme damit sehr gut zurecht. Aber auch vom Rückenprotektor abgesehen bietet der Freeride Trail ML viele schöne Details. Hinter dem innen gummierten Helmfach findet sich ein wasserdichtes Kartenfach und dahinter ein Innenfach mit vielen kleinen Fächern, das als mobile Werkzeugkiste ausgerüstet werden kann. An den Seiten bietet der Rucksack kleine Taschen mit Reißverschluss (alle Reißverschlüsse wasserabweisend), in denen kleine Trinkflaschen, Handschuhe oder Energieriegel untergebracht werden können. Und auf dem selbstverständlich wasserdichten Deckel gibt es ein weiteres Fach für Handies, Geldbeutel und Schlüssel. Weiter geht’s mit den Innereien: Zwischen Rückenprotektor und Rucksack lässt sich ein großer Trinkbeutel verstauen und im Innenfach gibt es oben eine Tasche für den kleinen Bedarf an Stiften etc. oder aber für die Bike-Brille. Davor gibt es ein großes Hauptfach, dass 20l fasst.
Zentrale Bedeutung hat jedoch auch, wie der Rucksack an den Rücken kommt. Evoc setzt hier auf breite, angenehm gepolsterte Gurte und einen breiten Neoprengurt, der zusätzlich über einen Schnappverschluss verfügt und den Rucksack so wirklich fest an den Körper schnallen können sollte. Zusätzlich gibt es an der Brust einen weiteren kleinen Gurt mit eingebauter Pfeife, die wir schon von Mammut kennen und mit denen man die Mitfahrer lautstark zum Anhalten motivieren kann, falls es dazu Grund geben sollte.
Technische Daten
Volumen 20l (M/L)
Gewicht: 1250g (M/L)
Maße: 58x35x18cm
Material: PU-beschichtetes Ripstop-Nylon, Neopren
Zugang: Top Load-Hauptfach, Extrafach für Protektor und Trinksystem, weit aufklappbares Werkstattfach, extralanges Kartenfach, Fleece gepolstertes Brillenfach, Befestigungsmöglichkeit für Helm und Protektoren
Einsatzbereich: technischer Tagesrucksack mit integriertem, separat zu tragendem Rückenprotektor.
Auf dem Trail
Was bringt die ganze Technik auf den Trails? Zuletzt bin ich mit dem Freeride Trail in den Dolomiten unterwegs gewesen. Über 30°C, 1000Hm und steiles, technisches Gelände. Hier liegen Fluch und Segen eng beeinander, denn der Rucksack gibt mit sehr gutem Sitz und starkem Schutz viel Sicherheit und schlackert auch bei voller Beladung nicht. Auf der anderen Seite staut sich jedoch wie zu erwarten die Hitze unter dem Rückenprotektor und der enge Sitz verstärkt diesen Effekt noch. Um optimalen Schutz zu ermöglichen, darf der Abstand zwischen Rücken und Protektor nicht wirklich groß sein und so werden aufwändige Belüftungslösungen ausgeschlossen. Das ist aber der einzige negative Punkt. Ansonsten sitzt der Rucksack sehr angenehm am Rücken und verteilt das Gewicht gut auf den gesamten Rücken, woran vor allem der sehr gut geformte Hüftgurt beteiligt ist. Für schlanke Personen ist er jedoch fast ein bisschen zu lang, wer nur lang und nicht breit ist muss hier aufpassen. Das schönste am Rucksack ist aber, dass alle vorgesehenen Details auch wirklich genutzt werden können. Die Schlauchverlegung des Trinksystems funktioniert sehr gut, der Helmhalter kommt sowohl mit dicken Fullface Helmen, als auch mit kleinen CC Häubchen oder kugeligen Dirt Schalen sehr gut zurecht und das vordere Innenfach für die Werkzeugaufbewahrung bringt endlich Ordnung ins Chaos, so dass auf einer Tour schnell geholfen werden kann. Praktisch ist da auch das Fach auf der Unterseite des Rucksacks, in dem bei mir ein Erste Hilfe Set verstaut worden ist und so immer griffbereit liegt. Beim Hauptfach gilt es wieder einen Kompromiss zu finden. Einerseits soll es leicht zu beladen sein, andererseits auch nicht selbstentleerend, falls mal der Reißverschluss offen bleibt. Der Evoc Rucksack wird deshalb gerade von oben befüllt und die Öffnung ist vergleichsweise klein. Vorteil: Bei Regen macht ein offener Deckel nichts und es fällt auch kein Gegenstand unbeabsichtigt hinaus. Nachteil: Ein 15″ Notebook passt gerade so durch die Öffnung und wesentlich praxisnäher dürfte die DSLR-Frage sein. Ins Innenfach passt die Kamera locker aber beim Entnehmen muss man fleißig ziehen, wenn sich noch andere Gegenstände im Rucksack befinden. Bei einer EOS 5d Mk II mit langem Objektiv ist dann Schluss mit Lustig. Dafür könnte sie aber auch nicht rausfallen . Ein letztes Wort zur Haltbarkeit: Der Rucksack ist sehr gut verarbeitet und alle Materialen machen einen hochwertigen Eindruck. Vom bisherigen Einsatz zeigen sie sich ebenso wenig beeindruckt, wie von den täglichen Ausflügen in die Universität.
Fazit
Für Freerider ist dieser Rucksack, wie der Name schon sagt, erste Wahl. Er bietet genügend Platz für Protektoren, Essensnachschub, Werkzeug und Flüssigkeiten und ist darüber hinaus wasserdicht und sitzt genial. Die hohen Temperaturen am Rücken muss man wohl in Kauf nehmen, wenn man den zusätzlichen Schutz haben will. Auf Grund der vielen guten Details und der starken Funktion ein erstklassiges Produkt. Und wer es nicht so knallig mag, der bekommt den Rucksack auch noch in anderen Farben.
Preis: Im Internet ab ca. 110
Stärken
+ integrierter Rückenprotektor
+ sehr guter Sitz am Rücken
+ gut organisierte Innenfächer
+ knallige Farben bereichern jedes Foto
und Schwächen
– Belüftung und Hitzeentwicklung am Rücken.
– kleine Öffnung zum Hauptfach (DSLRs )
– Hüftgurt für schlanke FahrerInnen zu lang
–
Weitere Informationen im Internet bei Evoc auf der Homepage.
Dort finden sich auch noch ein paar weitere Produkte, die ich hier erwähnen möchte. Taschen sind eigentlich doch was für Frauen sollte man denken aber Evoc bedient hier auch die männliche Klientel.
1. Helmet Bag
Der Helmetbag verhindert nicht nur Krater am schicken Troy Lee Helm, sondern erleichtert auch Transport und Aufbewahrung desselben. Durch die offenen Meshseiten des Bags kann der Helm darüber hinaus nach einer schwitzigen Session auch schön ausdünsten .
Volumen: 17 l
Gewicht: 310 g
Maße: 28 cm x 25 cm x 25 cm
Material: Pu-beschichtetes Ripstop Nylon, Gummi
Zugang: weit öffnender Reißverschluss
Einsatzbereich: Schutz- und Transporttasche für
alle Arten von Integralhelme
Größen: eine
Farben: schwarz; weiß
Preis: 49,90 Euro
2. Kulturbeutel
Können Kulturbeutel cool sein? Der hier von Evoc ist irgenwie anders als die anderen und gefällt spontan.
Volumen: 4 l
Gewicht: 290 g
Maße: 26 cm x 17 cm x 10 cm
Material: Ripstop Nylon (PU-beschichtet), Gummi
Zugang: variabel aufteilbares Hauptfach mit Deckel, viele Extrafächer außen und innen; aufhängbar
Preis: 29,90 Euro
3. Messenger Bag
Um auch abseits des Bikens einen guten, aufgeräumten Eindruck zu machen gibt es dann noch den Messenger Bag von Evoc. Nicht nur für Fixiefahrer sondern auch für den normalsterblichen Radler.
Das Wichtigste zum Schluss: Wer von euch hat ebenfalls den Freeride Trail oder sonst einen Rucksack von Evoc? Wie seid ihr mit euren Modellen zufrieden? Was ist gut, was könnte besser gemacht werden? Evoc hat mich gebeten, konstruktives Feedback gerne weiterzugeben also nur her mit euren Erfahrungen!
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