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Tourbericht
Zwei Tage in Flims und Lenzerheide

Ihr kennt das sicherlich – man erlebt ein richtig tolles Bike-Wochenende woran man sich noch lange erinnert – und jedes mal wenn man zurückdenkt, kann man kaum glauben, dass das alles nur an zwei Tagen stattgefunden hat.

Abfahrt vom Rothorn zum Älplisee

Vergangenen Sommer hatte ich so ein Wochenende – ich war mit Jens (Grinsekater) zusammen in der Gegend um Laax/Flims und Lenzerheide zum Biken, genauer zu einer „Freeride Enduro Tour“ eingeladen.

Für Samstag Abend war das Zusammentreffen im Hotel Arena Lodge in Flims angesetzt (Karte zur Orientierung) – nachmittags sind wir in Wiesbaden aufgebrochen und waren exakt 5 Stunden später an unserem Zielort in der Schweiz.

Das Hotel Arena Lodge liegt zentral im kleinen Dorf Flims, schräg gegenüber der Talstation der Seilbahn. Die Zimmer sind teils sehr stylish von verschiedenen Szenemarken gestaltet – unseres (VonZipper) hatte eine Diskokugel und Flokati (??) samt Lichterkette ums Bett herum ^^.

Apropos Talstation – dort gibt es ein großes Luftkissen (9x13m) samt Rampe zum Reinspringen mit dem Bike. Das Monstrum ist zu festgelegten Zeiten vor und nachmittags in Betrieb.

Abends wurde uns eröffnet, was uns die kommenden zwei Tage erwarten würde – groß war die Überraschung nach so vielen Jahren Willy – alias RedOrbiter (Moderator im Reiseforum) mal „in echt“ kennenzulernen.

Am kommenden Morgen ging es dann los – an der Lift-Talstation haben wir unsere Bikes in einen Lieferwagen geladen, kurz darauf ging es dann mit dem Linienbus ein sehr schmales Sträßchen mit etlichen Serpentinen hinauf – bei uns würde das wegen der Breite eher unter der Bezeichnung „asphaltierter „Feldweg“ laufen.

Oben in „Nagens“ angekommen geht es dann gleich zur Sache – nach kurzem Aussicht-Genießen starten wir bergab. Von der Nacht ist es noch etwas feucht und geht erst auf glitschigen Wiesen, später dann auf anspruchsvollem Singletrail bergab. Für die technisch fitten war die Abfahrt ein Leckerbissen, für die anderen (auch für mich) teils an der Grenze. Im unteren Drittel wird es dann richtig wild. Im Wald liegen durch den Flimser Bergsturz etliche Felsblöcke und machen das Fortkommen auf zwei Rädern stellenweise eigentlich unmöglich. Diese Hindernisse hat das Team um Marc Woodtli (bikeverrückter Tourismusmanager in Flims, der uns den Tag über auch geguidet hat) als Chance ergriffen und eine Northshore Achterbahn in das Gelände gezimmert, auf der sie alljährlich den Redbull Trailfox veranstalten. Die Strecke ist für alle fahrbar, an extremen Stellen sind Chickenways eingebaut. Das ganze macht Spaß hoch drei!

Grinsekater auf der Trailfox-Strecke: im IBC TV ansehen

Mittlerweile ist es sonnig und sommerlich warm. Auf Waldwegen geht es weiter zum Aussichtspunkt in den „Swiss Grand Canyon“. Dort wurde mit Stahl, Glas und Stahlseilen ein hoher Aussichtspunkt ( „Il Spir“ – romanisch: Mauersegler) an den Rand der Rheinschlucht gestellt – mehr als 400 Meter geht es dort fast senkrecht hinunter. Eine irre Aussicht. Die Eisenbahn unten sieht eher nach Märklin als nach Realität aus.

Die nächste Pause steht nach wenigen Minuten am Crestasee an (http://de.wikipedia.org/wiki/Crestasee) – im gleichnamigen Restaurant konnten wir uns stärken und die Postkartenaussicht auf den See genießen. Mit neuer Energie geht es weiter über Pfade und Radwege hinunter bis ins Zentrum von Chur.

Erst mit Seilbahn, danach mit Gondel ging es Meter um Meter hinauf, unter uns konnten wir die supersteile DH Strecke der Schweizermeisterschaften vom vergangenenden Wochenende erkennen (Foto rechts). Dank geht an die Kühe, die die Strecke, welche für uns aufwärts noch zu bewältigen war, „etwas“ zertrampelt haben, an Fahren war daher teilweise nicht zu denken.

Über Singletrails ging es runter nach Churwalden, dort haben wir den Anschluss-Sessellift leider um 30 Minuten verpasst.

Unterwegs nach Churwalden

Auf Strasse (ein Teil der Gruppe wird geshuttelt, der Rest fährt selbst noch hoch) geht es daher weiter nach Parapan zum Hotel Alpina ( http://www.hotelalpinaparpan.ch/ ).

Das Hotel verwöhnt uns noch mit leckerem Abendessen und der Tag klingt in der Bar langsam aus.

Boah – was ein Tag

Karte von Tag 1

Tag zwei

es ist noch frisch aber schön sonnig, nach dem Frühstück rollen wir gemütlich vom Hotel in Parpan Richtung Valbella zur Talstation der Rothornbahn.

Mit einmal Umsteigen geht es von 1500m hoch auf 2800 Meter. Oben gibt es grandiose Aussicht in alle Richtungen und noch große Schneefelder vor uns, die wir auf dem Weg nach Arosa überqueren müssen, teils zu Fuß, teils fahrend.

Weiter geht es auf einem abwechselnd flowigen und technischen Trail bis zum Älplisee, nach Innerarosa und dort zur Hörnli-Sesselbahn. Der Trail lädt zwar teilweise ein sehr schnell zu fahren doch sollte man an sich halten denn zu unserer rechten Seite geht es manchmal ziemlich steil hinab ins Tal. Unterwegs sehen wir sogar Murmeltiere – wir Stadtkinder sind begeistert

Hier ein kurzes Video vom oberen Teil der Abfahrt – du fährst auf Grinsekaters Helm mit.

Graubünden Helmkamera: im IBC TV ansehen

Mit dem Sessellift geht es hoch aufs Hörnli und von dort auf einem Höhenweg abwechselnd hoch und runter vorbei an mehreren Hütten, bis wir zur Mittagsrast an der Ochsenalp ankommen. In der warmen Sonne gibt es Deftiges für uns, als Stärkung für die letzte Abfahrt. Nach den teils sehr schmalen Trails drängt sich mir natürlich die Frage nach gesperrten Trails auf. Laut Guide gibt es diese nicht. Man hat die bikenden Besucher als gut zahlende Gäste erkannt und hätte gerne mehr davon in der Region. Gut für uns

Die letzte Abfahrt führt uns über Wege und Bikepisten nach Tschiertschen, von dort nehmen wir, um unseren Anschluss nicht zu verpassen die Strasse nach Chur.

Dort ist doch noch etwas Zeit und wir legen eine letzte Rast in einem Café am Marktplatz ein, bevor uns am Bahnhof in Chur ein Linienbus samt Anhänger wieder einsammelt ( Die Linienbusse wurden alle mit Bike-Trägern aufgerüstet) und zum Ausgangspunkt des Trips in Flims an die Arena Lodge zurückbringt.

Nach einem kurzen Abstecher auf den Pumptrack der Trailfox-Veranstaltung machen wir uns fix und fertig aber mit einem Grinsen im Gesicht mit dem Auto auf den Heimweg. Was ein Wochenende!

Karte von Tag 2

Mehr Fotos vom Trip

Infos:

http://flims.com/bike

Bikekarte Flims

http://www.flims.com/fileadmin/user_…eKarte_d09.pdf

http://www.redbull-trailfox.ch/

http://www.lenzerheide.com/bike

Bikekarte Lenzerheide

http://www.lenzerheide.com/data/medi…/bike_so09.pdf

In Lenzerheide gibt es wegen Bauarbeiten 2010 Einschränkungen:

Die Rothornbahn bleibt den ganzen Sommer 2010 geschlossen. Die Bahn von Canols nach Scharmoin wird durch eine moderne 8-er Gondelbahn ersetzt.

Die gedrängte Bautätigkeit über den kurzen Bergsommer hinweg, aber auch energietechnische und sicherheitstechnische Aspekte bedingen, dass im Sommer 2010 sämtliche Anlagen und Restaurants auf der Ostseite geschlossen bleiben. Die Westseite mit den Sesselbahnen Tgantieni, Scalottas und Alp Stätz (Churwalden) werden wie gewohnt geöffnet sein. Biketransport auf allen drei Bahnen kostenlos. Kein Transport am Scalottas für Downhiller mit Integralhelm und Vollpanzerschutz.

http://www.lenzerheide.com/sites/som…#biketransport

Willy hat auf seiner Seite auch einen Tourenbericht verfasst: http://trail.ch/tour/flims/flims-lenzerheide-arosa.htm

Wir waren mit Specialized Pitch und Votec VSX unterwegs – das waren für die Gegend und die Strecken die wir dort gefahren sind die perfekten Geräte.

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