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Burgtec Penthouse Flats MkIII – Vorstellung und Fahrbericht

Als wir vor einigen Monaten das nächste Update der Burgtec Penthouse Flats vorgestellt haben [Bericht], seid ihr User in zwei Lager gespalten gewesen. Für die Einen sind die Pedale mit 559g eine Spur zu schwer und zu massiv oder einfach etwas zu weit weg vom modernen Schlankheitsideal gewesen, während Andere in der Extramasse die nötige Sicherheit für zuverlässige Verwendung im harten Downhilleinsatz sehen haben und sich auf die zu erwartende lange Haltbarkeit gefreut haben.

Fahrbericht Burgtec Penthouse Flats Mk III: im IBC TV ansehen

Um eine mögliche Antwort in diesem Konflikt geben zu können, haben wir deshalb unmittelbar nach Verfügbarkeit der Pedale einen Satz lilaner Burgtec Penthouse Flats kommen lassen, um in der Praxis zu schauen, was die Teile wirklich leisten und ob es die richtige Wohnung für’s Geld ist.

Geliefert werden die Burgtecs in einer schicken Box, die jedoch nicht für den satten Preis von über 150€ verantwortlich ist. Worein die Euros investiert worden sind, wird da schon deutlicher, wenn man die Pedale in die Hand nimmt und sich von der feinen, schweren Fräsqualität überzeugt. Wie zwei massive Brocken Alu liegen die Pedale in der Hand und machen den Eindruck, als könnten sie jeden noch so missglückten Einschlag in den Untergrund locker wegstecken. Geschmackssache ist sicherlich die lilane Eloxierung – wem das zu grell sein sollte, der bekommt die Pedale selbstverständlich auch in wesentlich dezenteren Farben aber als feiner Farbklecks am Rad sind die Burgtecs in lila auf jeden Fall geeignet. Während der Fahrt ist davon zweifelsohne eher weniger als mehr zu sehen…

Was hat sich durch den Modellwechsel zum MkIII getan?

Natürlich ist das „Gewichtsproblem“ bei Burgtec bekannt gewesen und aus diesem Grund ist man dem Pedal ordentlich zu Leibe gerückt. Der Pedalkörper ist nicht nur auf 22mm Dicke geschrumpft, sondern hat ganz nebenbei auch noch insgesamt 250g (pro Paar) im Vergleich zur Vorgängerversion verloren. Mit 559g liegt das Pedal damit in einem absolut vertretbaren Bereich – Shimano DX und Crank Brothers 5050XX sind nicht (wirklich) leichter.

Trotz der Gewichtsreduktion soll die Haltbarkeit unbeeinträchtigt geblieben sein – Ziel von Burgtec ist es, dass die Pedale mindestens drei Jahre lang halten können sollten. Mit solchen Erwartungen darf den sub 300g Magnesium Pedalen nicht gegenübergetreten werden. Um diese drei Jahre zu unterstreichen gibt es vom Hersteller drei Jahre Garantie auf Pedalkörper und Achse. Eine zweite nennenswerte Veränderung haben die Pins über sich ergehen lassen: Sie werden von oben in das Pedal geschraubt und verfügen über eine Sollbruchstelle, so dass der Pin bricht, bevor das Gewinde ausreißt. Der Stumpf kann dann bequem von unten aus dem Pedal geschraubt werden.

Technische Daten:

– Farben: Schwarz, silber, schnee-camo, rot, lila, blau

– 22m flacher Pedalkörper

– 4mm dicke Pins mit Diamantfräsung für extra Grip

– Pedalkörper CNC gefräst aus 2042 TG Luftfahrt-Aluminium

– Option auf Titanachsen zur weiteren Gewichtseinsparung

– doppelt gedichtete Lager

– 3-fach behandelte Achsen: Plasma beschichtet, vernickelt und titan-nitriert, Achsen bestehen aus EN23 T Stahl

– Jedes Einzelteil kann ersetzt werden, das Pedal ist sehr leicht in die Einzelteile zerlegbar

Über die Montage von Pedalen brauchen wir an dieser Stelle keine Worte verlieren also nichts wie rauf auf den Trail und ab von Kurve zu Kurve. In Kombination mit den Fiveten Freeride Sohlen liefern die Pedale einen extrem guten Grip ab und durch die große Austandsfläche bleibt der Fuß wirklich dort, wo er zuletzt hingestellt worden ist. Spontanes Verdrehen? Nicht wirklich möglich. Mit diesem Pedal können die nächsten Steinfelder gerne kommen – der Gesamt-Grip-Eindruck ist sehr gut. Angenehm ist auch, dass sich die Pedale nicht allzu leicht drehen lassen, sondern ein gutes Maß an Drehwiderstand bieten, wodurch sie sich im Falle eines Falles nicht einfach unter dem angehobenen Fuß wegdrehen, sondern schön in Position bleiben, so dass man direkt wieder aufsteigen und Vollgas geben kann. Die Lagerung macht bei zerlegtem Pedal einen soliden Eindruck.

Wie lautet also der Eindruck nach einigen Monaten Fahrerei auf den Penthouse Flats Mk III? Und was wäre die Antwort auf die Frage nach den sinnvoll investierten Gramm oder dem leichten Übergewicht der Teile? Nun – vergleicht man das Pedal mit einem NC-17 Sudpin III S-Pro, so sind die Burgtecs ein bisschen höher aber vor allem massiver und großflächiger. Einen Vergleich zu den diversen Magnesiumpedalen möchte ich hier erst gar nicht ziehen – wer schon mal einen abgerissenen Käfig an eine Wurzel hat liegen sehen, wird das verstehen. Das Burgtec Penthouse Flat erscheint mir das ideale Pedal für alle diejenigen zu sein, die ein haltbares und solides Pedal für hemmungslose Downhillballerei suchen. Der Grip ist es nicht, der es dramatisch von den vielen anderen Pedalen unterscheidet. Aber Grip darf heute standardmäßig erwartet werden und ein Pedal ohne Grip hat schlichtweg keine Daseinsberechtigung. Der Unterschied rührt viel mehr von der Konstruktion des Pedalkörpers her, der ohne übertriebene Ausfräsungen äußeren Einflüssen gegenüber weitestgehend resistent sein dürfte. Ganz nebenbei fällt dann noch ins Gewicht, dass das Pedal wirklich hochwertig gearbeitet ist und bei Bedarf einfach und vollständig zerlegbar ist.

Das das Pedal wirklich viele Jahr gefahren werden kann zeigt das folgende Video im Rahmen der Einführung von Burgtec in den USA [LINK]

Den Vertrieb von Burgtec Produkten in Deutschland führt Crowny Distribution.

Weitere Informationen zu den Pedalen findet ihr auf der Homepage von Burgtec

P.S.: Die Kombination aus den roten Crank Brothers Laufrädern, den lilanen Pedalen und dem monster-grünen Rahmen kam dann doch ein bisschen zu extrem. Kombinierbar sind die Farben aber allemal. Die Aufnahmen im Video sind spontan entstanden und nicht stellvertretend für den Fahraufwand zu sehen, den wir betrieben haben…

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