Für 2010 hat man bei Cannondale das Sortiment gestrafft und alle Gravity-Modelle sowie das Streetbike aus dem Sortiment entfernt – Goodbye Prophet, Judge, Perp und Chase.
Auf der anderen Seite der Neuausrichtung steht das Engagement von Ingenieur Peter Denk, der mit Cannondale das neue, in der Topversion 7,54 Kilogramm leichte, „Cannondale Flash“ entwickelt hat.
Das Cannondale-Sortiment für 2010 sieht wie folgt aus:
Hardtails:
Flash Carbon
Flash (Alu)
Trail SL
Full Suspension:
Moto
Rize 120 & 140
Rush
Scalpel
Cannondale Flash
Blitz in Schwarz-Grün
Mit dem neuen Hardtail bringt Cannondale das derzeit leichteste und auch steifste Hardtail auf den Markt.
Den Carbonrahmen gibt es in zwei Varianten – Hi-Mod und Standard-Mod. Die Hi-Mod Version kommt in den Top-Modellen zum Einsatz. Gewicht in Rahmengröße M: 950 Gramm! Der Rahmen in der Standard-Mod-Version wiegt 1100 Gramm – bei gleicher Steifigkeit.
Zum Thema Steifigkeit: Cannondale hat mit der 950-Gramm Variante bei Zedler das beste jemals gemessene Steifigkeit-zu-Gewicht-Verhältnis (STW) mit 102,1 feststellen lassen (Platz 2 und 3: Storck Rebellion 1.0 mit 97,3 und Simplon Razorblade TRA mit 96,7). Bemerkenswert bei den superleichten Rahmen: Cannondale gibt dem Erstbesitzer auf den Rahmen lebenslange Garantie – ohne Gewichtsbeschränkung.
Das Unterrohr wird mit extra Lagen zum Schutz gegen äußere Einflüsse (Steinschlag) im Tretlagerbereich sowie für höhere Stoßfestigkeit versehen. Um den Fahrer nicht zu sehr durchzuschütteln, soll das hintere Rahmendreieck in vertikaler Richtung etwas nachgiebig sein. Genau das gleiche Ziel verfolgt die mittig abgeflachte Sattelstütze („SAVE“) – wem das zuviel Flex ist, der kann auch eine normale 27.2er Stütze verwenden.
Geometrie:
Weitere Details:
– Durch die große Reifenfreiheit können 2.5er Reifen gefahren werden
– Die Bremse (140mm) wird per Postmount befestigt – bei Bedarf kann mittels Adapter auch eine 160er Scheibe genutzt werden
– Direct Mount-Befestigung für den Umwerfer am Rahmen
– Tretlagergehäuse für den BB30 Standard
– Das Steuerrohr ist kompatibel zu Headshok, 1 1/8″, 1,5″ sowie 1.5″ zu 1 1/8″
Wie bereits zu vermuten ist: ein Bike, das leicht und steif ist, wird nicht billig sein. Am Topmodell kommen neben den Cannondale-eigenen Top-Parts (Lefty Speed Carbon SL 110mm Solo Air OPI Gabel, Cannondale SI Hollowgram SL BB30 Kurbel und Lager, um nur drei zu nennen) auch sonst nur Top-Komponenten für den geplanten Einsatzzweck zum Einsatz:
– SRAMs neue XX-Gruppe ist für Antrieb und Verzögerung zuständig
– Laufräder: DT Swiss XCR 1.2 aus Carbon
Das Topmodell TEAM kostet 7999 EUR oder 9600 USD. Dieser Preis wird für viele Interessenten wohl ein K.O. Kriterium sein. Allerdings gibt es auch günstigere Varianten des Flash (…wobei ich hier noch keine Preise weiss…) die Abstufung der Flash Modelle ist Team, Himod 1, Himod 2, Carbon 3 und Carbon 4 (mit Sid Race 100 Gabel, alle anderen mit Lefty).
Alternativ dazu steht das Flash auch in Alu bereit – als F1 (mit Lefty) und F2 und F3 (mit SuperFatty-Gabel).
Flash F1
Cannondale Moto
Fast unverändert gegenüber 2009 – bis auf ein Detail:
Am Moto wurde die Dämpferaufnahme verändert – dadurch kommt das Tretlager einen Zentimeter nach unten und der Lenkwinkel verändert sich entsprechend auf 67°. Besitzer der bisherigen Modelle können diese „Upgrade“ bei sich einbauen (lassen). Auch das Moto gibt es in verschiedenen Versionen – das Moto 3 kommt dabei serienmäßig mit der Hammerschmidt-Kurbel.
Cannodale Rize
Im Vorjahr hatte das Rize 130mm Federweg. Jetzt gibt es das Rize als RZ 120 (Aluminium) für den Marathoneinsatz sowie als RZ 140 (Carbon oder Alu, je nach Modell) als All-Mountain Bike.
Das 140mm Topmodell RZ 140 CARBON 1 wiegt dabei unter 10 Kilo.
Cannodale Rize 120
Cannodale Rize 140
Cannondale Scalpel
Das XC-Fully geht äußerlich weitgehend unverändert in die neue Saison – durch eine veränderte Anordnung der Carbon-Bahnen sowie durch eine neues Bauteil im Berich der Dämpferanlenkung werden 130 Gramm im Vergelich zum Vorjahresmodell eingespart.
Lefty auch bei anderen Herstellern
Cannondale wird die Lefty-Gabeln jetzt auch an andere Bike-Hersteller verkaufen. Die auffällige Gabel mit Nadellagerinnenleben wurde vor mittlerweile 10 Jahren vorgestellt und war bisher Cannondale-Fahrern vorbehalten.
Die Lefty-Gabel passt an viele Bikes mit 1 1/8 Steuerrohrdurchmesser – hier als Beispiel an einem GT.
Soviel zu den Cannondale-News. Losgelöst von den Bikes sollte man auch den Hintergrund betrachten: Der Dorel Konzern (Quinny, Maxi Cosi, GT, Mongoose, Schwinn u.a. ) hat Cannondale Anfang 2008 übernommen und Anfang des Jahres bereits Umstrukturierungsmaßnahmen mit dem Ziel von Kosteneinsparungen angekündigt.
Wie gefallen euch die Neuerungen? Was meint Ihr – ist Cannondale auf dem richtigen Weg?