Banshee Phantom – Kurz und bündig
- Aggressiv ausgelegte Geometrie
- 29er Trailbike mit Aluminium-Rahmen
- 105 mm Federweg
- KS Link Pivot-System
- Größen: M, L und XL
- Gewicht: 13,4 kg (bei Größe “L”, mit Schläuchen, ohne Pedale)
- Rahmen-Preis: Banshee Phantom mit CC Inline 2099 €/ mit RS Monarch RT3 1749 €
(Als Komplettbike ist das Banshee Phantom in Deutschland nicht erhältlich)
Was das Banshee Phantom können soll
Ein All Mountain mit gerade einmal 105 mm Federweg und knappen 120 mm vorne? Klingt recht knapp, auch für ein 29er. Klingt ein wenig nach CC. Das soll es aber nicht sein. Die Jungs aus Vancouver wollten ein steifes, aggressives Bike schaffen, das Fahrspaß und gleichzeitig viel Sicherheit liefert.
Durch die tiefe Geometrie, den geringen Federweg und weniger Flex soll der Fahrer ein besonderes, direktes Gespür fürs Handling bekommen. Wenn’s ruppiger wird, schluckt es weniger und fordert mehr, aber das ist gewollt von den Banshees, die darin gerade den Spaß an der Sache sehen. So ist das Phantom also auch gedacht für Biker, die ein wenig Fahrkönnen mitbringen und ein Gefährt suchen, das fordert und effizient nach vorne treibt.
Was schreibt Banshee zum Phantom?
„The phantom is designed to ride anything from long XCish trail days in the saddle to aggressive all mountain riding and everything in between. Don’t let the 105mm of travel fool you, the way the travel works makes it very capable when the trail gets rough, and will often feel more comfortable than a 120mm 29er.“
Breites Einsatzgebiet trotz supergeringem Federweg also – von Cross Country bis zu aggressivem Trailfahren soll alles drin sein, von den 105 mm soll man sich also nicht täuschen lassen.
Der erste Kontakt
Mintgrün, 105 mm Federweg und top-Anbauteile: Das Banshee Phantom wirkt aus dem Karton trotz des relativ hohen Gewichtes direkt schnell. Aber ob der geringe Federweg auch für die Abfahrt taugt? In Anbetracht der Anbauteile wird schnell klar, dass Banshee mit dem Phantom definitiv für Spaß bergab sorgen will: Maxxis High Roller II auf Spank Oozy Evo Felgen sollen für ausreichend Grip, die Lenkzentrale für Sicherheit sorgen: Mit 800 mm ist der Race Face SixC enorm breit, zusammen mit dem 50 mm langen Atlas Vorbau aus gleichem Hause ergibt sich ein steifes, stabiles Gesamtpaket an der Front.
Geschaltet wird mit einer SRAM X01 11-fach Schaltung, verzögert mit der SRAM Guide RS – diese wartet allerdings hinten nur mit einer 160 mm-Scheibe auf. Ob dies für den härteren Trail-Einsatz ausreicht, haben wir getestet.
In der Praxis
Zunächst geht es mit dem Phantom bergauf. Trotz des geringen Federwegs und der Charakterisierung als Trailbike wirkt der Kanadier nicht gerade filigran – 13.4 Kilo bringt das Banshee auf der Waage. Die montierten Reifen haben einen relativ hohen Rollwiderstand – dennoch lässt sich das Phantom nach Meinung der meisten Tester effektiv und insgesamt ordentlich bergauf bewegen.
„Highspeed-Ballermaschine“ – Fabian Haug
Wippen kann durch den Climb Switch des Cane Creek Inline Dämpfers sinnvoll unterbunden werden. Auch wenn es steiler wird, steigt das Vorderrad erst sehr spät hoch – dank steilem Sitzwinkel und einem verhältnismäßig langen Hinterbau, der hoch im Federweg steht. Das hohe Rahmengewicht bringt eine hohe Stabilität mit sich und so hat man beim harten Antritt nicht, wie bei manchen zu weichen Leichtbaurahmen, mit im Rahmen schleifenden Reifen zu kämpfen und kann somit auch entspannt längere Auffahrten meistern. Wer in einem Gebiet mit steilen Rampen wohnt, kann nach wie vor einen Umwerfer montieren.
In der Ebene und besonders bergab zeigt sich dann das Parade-Terrain des Phantom: 105 mm Federweg sind auf den Trails, die wir in Latsch unterwegs waren, normalerweise nicht der Hub, den wir sonst fahren würden. Hier zeigt sich definitiv, dass viel Federweg in einem mittelmäßigen Hinterbau definitiv durch wenig Federweg in einem richtig guten Hinterbau ersetzt werden kann: Aus zehn Zentimetern Phantom-Federweg lässt sich ein exzellentes Downhill-Verhalten erzielen. Dank flachem Lenkwinkel ist das straffe Rad extrem laufruhig und fehlerverzeihend – bei langsamer Fahrweise bergauf nicht ganz so reaktiv wie das Transition Smuggler, aber immer noch ausreichend reaktionsfreudig. Der Hinterbau kommt auch im Groben nicht an die Grenzen. Einzig langsam mag das Rad nicht allzugern – das Phantom will schnell gefahren werden.
„Wegweisende Geometrie im spaßorientierten 29er Bereich“ – Jens Staudt
Insgesamt muss das Bike etwas mehr über den Lenker gefahren werden – um mehr über das Heck zu kommen, haben einigen Tester den Luftdruck etwas reduziert. Einhellige Meinung nach den Abfahrten: “Highspeed-Ballermaschine!”
Test: Banshee Phantom – das Fazit
Das Rad bietet wenig, aber sehr guten, Federweg. In Kombination mit den 29 Zoll Laufrädern ergibt sich so ein Bike, das man selbst in heftigem Gelände wirklich schnell bewegen kann.
Kommt man von der Ideallinie ab und muss zwangsläufig über hohe Steine oder Brocken ausweichen, ist das absolut kein Problem – das Phantom “plättet” das Terrain einfach, beachtlich für ein Rad mit so wenig Federweg. Trotzdem ist es sehr gut handlebar: die Gripverteilung ist ausbalanciert und trotzdem es etwas mehr Nachdruck benötigt, wenn man es in die Kurve legen möchte, spürt man insgesamt wenig Nachteile gegenüber kleineren Laufrädern.
Wenn man vorausschauend fährt und Bremspunkte richtig wählt, wird man auf heimischen Trails, die nicht allzu verblockt sind, kaum ein Endurobike vermissen – auch wenn der Komfort im Vergleich etwas geringer ist. Kein anderes Bike lud so dazu ein, es bergab kompromisslos stehen zu lassen, wie es das Phantom tat. Doch ist das Bike nicht gerade das komfortabelste – und so für ausschließlich gemütliche Trail-Ausritte nicht die erste Wahl.
Pro:
- Exzellentes, laufruhiges Downhill-Verhalten
- Gute Hinterbaukinematik
- steifer Rahmen
Contra:
- relativ hohes Gewicht
- fühlt sich bei langsamer Fahrweise unwohl
Alle Details zum Bike und Test
Banshee Phantom Ausstattungsvarianten
Da die Wünsche der deutschen Banshee-Kunden meistens extrem auseinandergehen, bietet der deutsche Vertrieb die unten aufgeführten Komplettbikes nicht an.
Show Buildkit | Race Buildkit | Comp Buildkit | |
---|---|---|---|
Steuersatz | Banshee Munro Taper 44/56 | Banshee Munro Taper 44/56 | Banshee Munro Taper 44/56 |
Sattelstütze | Rockshox Reverb Stealth - 125mm | Rockshox Reverb Stealth - 125mm | Xfusion Hilo - BAT remote - 125mm |
Reifen | Maxxis High roller II - 29x2.3 | Maxxis High roller II - 29x2.3 | Maxxis High Roller II - 29x2.3 |
Laufradsatz | Spank Oozy EVO Wheelset 29" | Easton Arc | Sun Ringle Inferno |
Kurbel | Race Face Next SL - 175mm - 30T Narrow Wide | Race Face Turbine - 175mm - 30T Narrow Wide | Race Face Aeffect - 175mm - 30T Narrow Wide |
Kette | Yaban SLH-H11 - 11Speed | Yaban SLH-H11 - 11Speed | Yaban S1010CR - Hollow Pin - 10 SPD |
Kassette | SRAM X01 - 11SPD - 10-42 | SRAM GX - 11SPD - 10-42 | SRAM PG 1030 - 11-36 / e13 42er Ritzel |
Schaltwerk | SRAM X01 - 11SPD | SRAM GX - 11SPD - medium cage | SRAM X9 - Type 2.1 - Medium Cage - 10SPD |
Shifter | SRAM X1 - 11SPD - Trigger | SRAM GX - 11SPD - Trigger | SRAM X7 - 10SPD - Trigger |
Sattel | SDG Circuit | SDG Circuit | SDG Circuit |
Lenker | Race Face SixC 35mm - 800mm width - 10mm rise | Race Face Altas - 785mm width - 1/2" rise | Race Face Evolve - 750mm width - 1/2" rise |
Vorbau | Race Face Atlas 35 - 50mm | Race Face Turbine- 50mm | Race Face Ride - 60mm |
Griffe | Race Face Half Nelson | Race Face Half Nelson | Race Face Half Nelson - Lock on |
Bremse | SRAM Guide RS 180 mm / 160 mm | SRAM Guide RS 180 mm / 160 mm | SRAM Guide R 180 mm / 160 mm |
Preis | - | - | - |
Größe | Small | Medium | Large | X-Large |
---|---|---|---|---|
Sattelrohrlänge | - | 445 mm | 483 mm | 533 mm |
Reach | - | 420 mm | 450 mm | 478 mm |
Stack | - | 616 mm | 616 mm | 625 mm |
Lenkwinkel | - | 67.5° / 68.0° / 68.5° | 67.5° / 68.0° / 68.5° | 67.5° / 68.0° / 68.5° |
Sitzwinkel | - | 74.0° / 74.5° / 75.0° | 74.0° / 74.5° / 75.0° | 74.0° / 74.5° / 75.0° |
Oberrohrlänge (horizontal) | - | 585 mm | 615 mm | 645 mm |
Hinterbaulänge | - | 445 mm / 442 mm / 439 mm | 445 mm / 442 mm / 439 mm | 445 mm / 442 mm / 439 mm |
Radstand | - | 1138 mm | 1168 mm | 1200 mm |
Tretlagerhöhe | - | 335 mm / 342 mm / 348 mm | 335 mm / 342 mm / 348 mm | 335 mm / 342 mm / 348 mm |
Tretlagerabsenkung | - | - | - | - |
Überstandshöhe | - | 718 mm | 745 mm | 780 mm |
Steuerrohrlänge | - | 115 mm | 115 mm | 125 mm |
Alle Trailbike-Tests:
- 29″ Trail-Bikes 2015 – Vergleichstest: die nächste Generation Alleskönner?
- Trailbike Vergleichstest: Banshee Phantom – Highspeedballermaschine
- Trailbike Vergleichstest: BMC Speedfox SF02
- Trailbike Vergleichstest: Kona Process 111 – Agiler Spieler
- Trailbike Vergleichstest: Salsa Horsethief Carbon – leichter Allrounder
- Trailbike Vergleichstest: Transition Smuggler
- Trailbike Vergleichstest: Orange Segment RS
- Trailbike Vergleichstest: Bergamont Contrail 29 MGN
- 29″ Trail-Bikes 2015 – Vergleichstest: Fazit und Testsieger
Weitere Informationen
Website: www.bansheebikes.com / deutscher Vertrieb: www.everyday26.de
Text & Redaktion: Thomas Fritsch, Johannes Herden, Thomas Paatz | MTB-News.de 2015
Bilder: Jens Staudt
44 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumKlingt Super. Ich bin bei nur 183cm und knapp 80kg, mir würde auch 650b gut stehen ohne das es nach Kinderrad aussieht. Jetzt kam gestern das Last Coal in den News, jetzt könnte es doch wieder eng werden
In die Spec-Tabelle sollte auch noch die jeweils verbaute Gabel rein.
Ist das ne Pike oder ne Revelation?
Phantom mit 29+ LRS = Dirt Wizards 29x3.0 auf 50mm Felge und 650B Dropouts. Könnte eventuell sogar mit den 26er Dropouts klappen ...
[Bild] [Bild] [Bild]
Mich würde ein Vergleich zwischen dem Nicolai helius TB uns dem Phantom interessieren.
Hat da schon jemand Erfahrungen gemacht?
Grüße
Ja. Twentynineinches.de -> http://www.twentynineinches-de.com/2015/08/21/banshee-phantom-29er-testfazit/
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