Ralph Näf und Christoph Sauser prägten die Mountainbike-Weltmeisterschaften in der Disziplin Marathon. Die beiden Schweizer bildeten fast das ganze Rennen über die Spitze bis Näf 25 Kilometer vor dem Ziel wegen einem Defekt zurückfiel und seinen Weltmeistertitel kampflos an Sauser übergeben musste. Bei den Damen siegt die Schweizerin Petra Henzi in Abwesenheit der Titelverteidigerin Gunn-Rita Dahle Flesjå, die nach einer Virus-Infektion noch keine Rennen bestreiten kann.

Lange hat es danach ausgesehen, als liege für Ralph Näf die Titelverteidigung im Bereich des Möglichen. «Sauser und ich waren beide etwa gleich stark und haben uns ein faires Rennen geliefert. Das wäre ein spannender Endkampf geworden», meinte der Titelverteidiger im Ziel. «Ich mag Christoph Sauser den Titel gönnen, er hat ihn mehr als verdient.» Nach einem Defekt an der Kette musste Näf seinen Landsmann ziehen lassen, hatte ihn aber bald wieder in Sichtweite. Um aufschliessen zu können, musste er hohe Risiken eingehen und zog sich dabei in einer Abfahrt einen platten Reifen zu. «Ich war hier um den Titel zu verteidigen, nicht um bloss aufs Podest zu fahren. Um Sauser einzuholen, musste ich alles auf eine Karte setzen», analysierte Näf seine Fahrweise.

Ein gutes Resultat lieferte Moritz Milatz. Mit dem elften Rang bei den Marathon-Weltmeisterschaften unterstreicht er, dass seine Formkurve nach oben zeigt. Um ein Haar wäre auch ein Platz unter den ersten zehn möglich gewesen. Bei Rennhälfte hatte er den Anschluss an die Gruppe verloren und war anschliessend alleine unterwegs. Auf einem Kurs wie diesem war es anschliessend fast unmöglich, alleine zu einer Gruppe aufzuschliessen. Mit dem elften Rang zeigte sich Milatz aber sehr zufrieden und rechnet für die weiteren Rennen in dieser Saison mit noch besseren Platzierungen.

Vom Multivan Merida Biking Team waren ausser Näf und Milatz keine Fahrer am Start. Gunn-Rita Dahle Flesjå ist nach ihrer Virus-Infektion noch nicht in der Verfassung, Wettkämpfe zu gewinnen. Sie bereitet sich im Südtirol auf die Cross Country-Weltmeisterschaften in Fort William vor.

Results Mountainbike Marathon World Championships 2007, Men:

1. Christoph Sauser (SUI)

2. Roel Paulissen (BEL)

3. Thomas Dietsch (FRA)

4. Leonardo Paez (COL)

5. Massimo De Bertolis (ITA)

11. Moritz Milatz (GER)

DNF: Ralph Näf

Results Mountainbike Marathon World Championships 2007, Women:

1. Petra Henzi (SUI)

2. Sabine Spitz (GER)

3. Pia Sundstedt (FIN)

4. Elsbeth van Rooij-Vink (NED)

5. Esther Süss (SUI)

Hier noch der Bericht vom Team Bulls dazu:

Das Team Bulls misst sich mit der Marathon-Weltspitze, Karl Platt mit

Platz 10 mitten dabei!

Bereits am vergangenen Dienstag war das Team Bulls nach Belgien gereist

um sich bestmöglich auf das 105km lange Meisterschaftsrennen einzustimmen.

Die Kursbesichtigung am Mittwoch / Donnerstag fand allerdings unter

wenig erbaulichen Bedingungen statt, 14°C und Dauerregen von Dienstag

bis Freitag liessen jede Trainingseinheit zur Schlammschlacht werden.

Typisch belgisches Wetter eben.

Der Osthofener Platt war sich mit dem bis dahin amtierenden

Marathon-Weltmeister Ralf Näf (Schweiz) einig: Es wird ein verdammt

schweres Rennen, auf dem Kurs gibt es kaum Möglichkeiten sich zu

erholen, die Defektgefahr ist extrem hoch und das „Sägezahnprofil“ mit

den steilen Rampen in den Ardennen birgt eine enormes Risiko zu Beginn

des Rennens zu überziehen, zuviele Körner zu verschiessen, und am Ende

keine Reserven mehr zu haben.

In der Starliste waren erstaunlich viele Cross-Country-Spezialisten zu

finden, es versprach ein von Beginn an schnelles Rennen zu werden.

Um 8:45 Uhr am Sonntag morgen wurde die knapp 150 Fahrer auf die Strecke

losgelassen – schon die erste Asphaltrampe wurde mit hohem Tempo

angegangen, die Kämpfe umd die beste Ausgangsposition im ersten

Singletrail waren in vollem Gange. Karl Platt konnte sich dabei in

vorderster Front behaupten – an dritter Stelle liegend bewältigte er den

Anstieg, der Mössinger Stefan Sahm folgte nicht weit dahinter.

Schon auf den ersten 15km kristallisierten sich die Favoriten heraus –

die Schweizer Näf und Sauser zogen dem Feld mit hohem Tempo davon. In

der ersten Feed-Zone kamen die Bulls-Profis Platt und Sahm unter den Top

20 vorbei, mit zunehmender Distanz begann Karl Platt sein Tempo ein

wenig zu erhöhen und sich immer weiter in Richtung Top 10 vorzuarbeiten.

Stefan Sahm, der sich nicht speziell auf dieses Rennen vorbereitet

hatte, hielt sich konstant zwischen Rang 15 und 20 auf.

Zur Hälfte des Rennens hatte Platt die Top 10 erreicht, gemeinsam mit

Frederik Kessiakoff (Schweden), Filip Meierhage (Belgien) und Gilberto

Simoni (Italien) ging er den zweiten Teil an – zu Platz fünf fehlten nur

knapp 1,5 Minuten…

Auch in den steilen Rampen der letzten 5km in Verviers konnte sich keine

Fahrer aus dieser Vierergruppe lösen, es lief auf einen Sprint um Platz

sechs hinaus. Platt versuchte es mit einem frühen Antritt um seine

Konkurenten zu überraschen – mit leichten Krämpfen fehlte aber „der

entscheidende Punch“ und so blieb ihm „nur“ Rang 9 bei dieser

Weltmeisterschaft.

„Ich habe früh angetreten, so ca. bei 500 Metern vor dem Ziel.

Normalerweise kann ich sowas gut durchziehen, aber mir hat die Kraft

gefehlt, das Rennen war extrem schwer, ich bin richtig breit,“ gab ein

müder Karl Platt von sich. „Schade, normalerweise kann mir aus dieser

Gruppe im Sprint nur Meierhage gefährlich werden. Ich wär so gern

Sechster geworden, aber – hey – Top 10 bei einer WM, ich kann zufrieden

sein!“

Stefan Sahm konnte von Start bis Ziel ein sehr konstantes Rennen zeigen,

hatte am Anfang nicht überzogen und sich mit Rang 18 als dritter

Deutscher ein gutes Resultat in diesem WM-Rennen gesichert.

„Schwer war es heute, das ständige auf und ab, niemals richtig Rollen,

viel scharfe Steine, ständig musst Du hochkonzentriert fahren um dir

keinen Defekt einzuhandeln. Rang 18 geht auf jeden Fall in Ordnung,“

meinte Sahm nach dem Zieleinlauf.

Am kommenden Wochenende steht für Karl Platt das Bundesliga-Finale in

Bad Salzdetfurth an, er wird versuchen die Chance auf Rang 2 in der

Gesamtwertung zu nutzen.

Stefan Sahm beginnt schon jetzt seine Vorbereitung für die

XCO-Weltmeisterschaft in Fort William / Schottland am 08.09.2007.

  1. benutzerbild

    Thomas

    dabei seit 09/2000

    Ralph Näf und Christoph Sauser prägten die Mountainbike-Weltmeisterschaften in der Disziplin Marathon. Die beiden Schweizer bildeten fast das ganze Rennen über die Spitze bis Näf 25 Kilometer vor dem Ziel wegen einem Defekt zurückfiel und seinen


    → Den vollständigen Artikel "Marathon WM Verviers: Christoph Sauser und Petra Henzi siegen" im Newsbereich lesen


  2. benutzerbild

    xcbiker88

    dabei seit 09/2005

    Ralph Näf und Christoph Sauser prägten die Mountainbike-Weltmeisterschaften in der Disziplin Marathon. Die beiden Schweizer bildeten fast das ganze Rennen über die Spitze bis Näf 25 Kilometer vor dem Ziel wegen einem Defekt zurückfiel und seinen Weltmeistertitel kampflos an Sauser übergeben musste.

    smilie Genau wieletztes jahr nur umgekehrt ! Das nenn ich mal ausgleichende gerechtigkeit ! smilie
  3. benutzerbild

    hubabuba

    dabei seit 02/2005

    Wer hats gewonnen? smilie

  4. benutzerbild

    punky

    dabei seit 04/2003

    Vielleicht sollte man noch erwähnen, dass Sabine Spitz Vizeweltmeisterin geworden ist !!!!!!!!!!
    Muss mich da schon ein wenig über die MTB-News Redaktion wundern, die das mit keiner Silbe erwähnt.smilie Wobei ich generell feststelle, dass sich diese bei Meldungen über die beste Deutsche Mountainbikerin und Aushängeschild des Deutschen MTB Sports - da sprechen die Erfolge für sich - eher zurückhält.

    Auch bei den Damen war es wohl so, dass das Duell zwischen Sabine Spitz und Petra Henzi durch einen Defekt am Rad von Sabine (Umwerfer) nach etwa 60 km entschieden wurde. Ansonsten wäre das wohl eine ganz spannende Sache bis zum Finish geworden.

  5. benutzerbild

    Deleted 57408

    dabei seit 12/2015

    smilie Genau wieletztes jahr nur umgekehrt ! Das nenn ich mal ausgleichende gerechtigkeit ! smilie

    Verwechselt Du da möglicherweise die Cross Country EM 2006 mit der Marathon WM? Letztes Jahr lag Sauser bei der EM vor Absalon, als ihn 500 Meter vor dem Ziel ein Defekt in Form eines Plattfusses ereilte und Absalon somit Europameister werden konnte ....

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