Gibt es das perfekte Setup? Justin Leov im Interview

Gibt es das perfekte Setup für das eigene Fahrrad? Und wie findet man es? Wo fängt man an? Über diese und weitere Fragen haben wir uns mit Justin Leov, der auf viele Jahre Erfahrung im Downhill-Weltcup und in der Enduro World Series zurückblicken kann, unterhalten.


→ Den vollständigen Artikel "Gibt es das perfekte Setup? Justin Leov im Interview" im Newsbereich lesen


 
Bin x gespannt wann der erste IBCforumsallwissendemegafahrerunddrmedhc auftaucht und alle aussagen revediert;)
 
Bin x gespannt wann der erste IBCforumsallwissendemegafahrerunddrmedhc auftaucht und alle aussagen revediert;)

revidiert ;)

Find den Artikel interessant und kann die Aussagen nachvollziehen. Ausbalanciertes Fahrwerk ist wichtig, lange Geometrien machen in den Händen von erfahrenen Fahrern Sinn - alle anderen sollten sich eher um die Abstimmung und darüber hinaus um ihre Fahrtechnik kümmern.
 
Denn sonst bekommen wir weiterhin Federelemente von den Herstellern, die derart unterdämpft sind, dass auch ein Anfänger den gesamten Federweg nutzen kann. Wer jedoch schneller unterwegs ist, wird durch den Federweg rauschen.

Ein schnellerer Fahrer wird wohl eine höhere Federrate wählen, damit er nicht durch den Federweg rauscht.
Sollte da nicht die Federhärte angepasst und nicht eine zu weiche Feder mit mehr Druckstufe kompensiert werden?

Meine Vorstellung dazu: wenn ich die Federhärte so wähle das ich (nur) beim härtesten Impact den ganzen Federweg nutze,
dann könnte ich ja auf eine High Speed Compression verzichten?
Liege ich da richtig oder liegt da ein Denkfehler vor?

(Ich gehe jetzt bewußt von einer Stahlfeder aus um damit die Problematik von Ansprechverhalten und nicht linearen
Kennlinien nicht die grundsätzliche Frage behindert.)

Da ich jetzt eine Fast Suspension Tuning Kartusche in meiner (alten) Lyrik ausprobiere:
alle Bewertungen sprechen da von "bleibt schön weit im Federweg oben" etc. - was mir aufgefallen ist:
alle hatten eine Luftfeder verbaut. Ich habe eine (passende) Stahlfeder und konnte nicht eine
dramtische Verbesserung feststellen. Aber bei meiner Stahlfeder brauche ich auch keine zusätzliche
Druckstufe um die durchhängende Kennlinie einer Luftfeder anzuheben ...
 
Stimmt: einwenig Progression am Ende ist durchaus positiv.
(Wobei man ja auch eine Feder progressiv auslegen kann.)
 
Meine Vorstellung dazu: wenn ich die Federhärte so wähle das ich (nur) beim härtesten Impact den ganzen Federweg nutze,
dann könnte ich ja auf eine High Speed Compression verzichten?

Die ist nicht dazu da ein Durchschlagen zu verhindern, also nein.
 
" Ich beginne mit dem Sag, also dem Negativfederweg: Front und Heck müssen in der Hinsicht bei mir gleich sein. Ein ausgewogenes Grundgefühl ist für mich sehr wichtig – die Federung muss sich beim Aufsitzen balanciert anfühlen........."

@Grinsekater:.......meint er damit, dass er in stehender "Attack Position" in der Ebene vorne und hinten den gleichen SAG hat? Denn....würde dieser gleiche SAG vorne/hinten bei ihm in sitzender Position erreicht werden.....dann würde in der "Abfahrtsposition" der SAG vorne schon in der Ebene größer sein als hinten!
Anderseits messen viele Fahrer den SAG gerne im Sitzen, da dieser Wert einfacher und exakter zu messen/einzustellen ist.....dann gibt es halt Messergebnisse wie vorne 15% hinten 30%....im Endefekt ergibt das aber auch den gleicher SAG vorne/hinten in der stehenden Abfahrtsposition.....leider misst da jeder anders....

Interessantes Interview!!!
 
...meint er damit, dass er in stehender "Attack Position" in der Ebene vorne und hinten den gleichen SAG hat? Denn....würde dieser gleiche SAG vorne/hinten bei ihm in sitzender Position erreicht werden.....dann würde in der "Abfahrtsposition" der SAG vorne schon in der Ebene größer sein als hinten!
Anderseits messen viele Fahrer den SAG gerne im Sitzen, da dieser Wert einfacher und exakter zu messen/einzustellen ist.....dann gibt es halt Messergebnisse wie vorne 15% hinten 30%....im Endefekt ergibt das aber auch den gleicher SAG vorne/hinten in der stehenden Abfahrtsposition.....leider misst da jeder anders....

Interessantes Interview!!!

Da hast du vollkommen recht! Wenn die SAG Werte angegeben werden sollte eigentlich immer dabei stehen, in welcher Position diese gemessen wurden. Die "Attack Position" macht natürlich am meisten Sinn, aber da braucht man einen Helfer zum einstellen.
 
Würde mir ein Lesercamp wünschen mit Justin, wo er einem dieses Wissen über die korrekte Abstimmung beibringt!

Liest sich ja so, als könnten viele durch eine bessere Abstimmung mehr aus ihrem Bike rausholen!

Ich habe persönlich, muss ich eingestehen, bisher überwiegend an meiner Fahrtechnik gearbeitet und mich nicht so sehr dem eigentlichen Gabel-/Dämpfer-Setup gewidmet!
 
Ein schnellerer Fahrer wird wohl eine höhere Federrate wählen, damit er nicht durch den Federweg rauscht.
Sollte da nicht die Federhärte angepasst und nicht eine zu weiche Feder mit mehr Druckstufe kompensiert werden?

Meine Vorstellung dazu: wenn ich die Federhärte so wähle das ich (nur) beim härtesten Impact den ganzen Federweg nutze,
dann könnte ich ja auf eine High Speed Compression verzichten?
Liege ich da richtig oder liegt da ein Denkfehler vor?

Er hat ja mit keinem Wort erwähnt wie viel Negativfederweg er jetzt tatsächlich fährt. Wenn er sein Fahrwerk jetzt auf 10% Negativfederweg vorne und hinten einstellt, weil ihm das gefällt, wird er idR kein Problem mit Durchrauschen haben.
Ein wegsackendes Fahrwerk mit Druckstufe zu kompensieren, macht nur in sehr geringem Ausmaß und bei Luftfederung (ohne Ausweichkammer) mMn gar keinen Sinn.
Hab das bei meiner Dorado (mit Ausweichkammer in der Luftfeder) ausprobiert:
Einmal mit weicher (etwas über 20% Sag) Abstimmung und viel Druckstufe um ein Einsacken beim Bremsen zu minimieren.
Ergebnis: Sie stand im steilen Gelände weiterhin etwas zu tief im Federweg, vermittelte dadurch weniger Sicherheit und im Flachen fühlte sie sich bei Schlägen nicht so souverän wie sonst an (leichtes Spiking). Beim Bremsen wars okay, aber nicht umwerfend gut.
Dann mit weniger Sag (um die 15%) und deutlich weniger Druckstufe.
Ergebnis: Die Gabel fühlte sich in jeder Fahrsituation besser an. Im Flachen muss man lediglich seinen Schwerpunkt etwas weiter Richtung Lenker verschieben um in Kurven noch ausreichend Grip zu generieren.
 
Spätestens wenn es um Abfahrtsorientiere Räder geht macht das Einstellen nur in der Attackposition Sinn. Der SAG in % -der hier immer im Raum steht- ist erstmal nur ein Ausgangswert für die Feineinstellung.

Wenn man unsicher mit der Balance ist am Anfang eher Gabel zu Hart und Dämpfer eher zu weich. Hiermit hat man einen Ausgangswert und einen Luftdruck zu dem Ausgangswert.

Das Feintuning der Federsteifigkeit macht man dann sowieso auffm Trail. Hierbei orientiert man sich dann am besten eben nicht mehr am SAG, sondern am Luftdruck.

Wenn einem die INFO über den finalen SAG wichtig ist ermittelt man diesen nach dem Feintuning auf dem Trail halt nochmal.

Grüße,
Jan
 
[...]
Hab das bei meiner Dorado (mit Ausweichkammer in der Luftfeder) ausprobiert:
Einmal mit weicher (etwas über 20% Sag) Abstimmung und viel Druckstufe um ein Einsacken beim Bremsen zu minimieren.
Ergebnis: Sie stand im steilen Gelände weiterhin etwas zu tief im Federweg, vermittelte dadurch weniger Sicherheit und im Flachen fühlte sie sich bei Schlägen nicht so souverän wie sonst an (leichtes Spiking). Beim Bremsen wars okay, aber nicht umwerfend gut.
Dann mit weniger Sag (um die 15%) und deutlich weniger Druckstufe.
Ergebnis: Die Gabel fühlte sich in jeder Fahrsituation besser an. Im Flachen muss man lediglich seinen Schwerpunkt etwas weiter Richtung Lenker verschieben um in Kurven noch ausreichend Grip zu generieren.

Das deckt sich in etwa mit meinen Erfahrungen.




Die grundlegende Fahrposition stellt man IMMER über die Federsteifigkeit (Federhärte oder Luftdruck) ein. [Federkraft ist fast ausschließlich vom Weg abhängig]

Die Dämpfung bestimmt dann nur noch wie sich diese Position dynamisch beim Fahren verändert. Nicht mehr und nicht weniger. [Dämpfungskraft ist in erster und zweiter Näherung nur von der Ein-/Ausfedergeschwindigkeit abhängig]


Logische Konsequenz ist auch, dass man eine falsch abgestimmte Feder über die Dämpfung nichtmehr retten kann, man kann es nurnoch in eine richtigere Richtung schieben...

Grüße,
Jan
 
(Dann) reden wir vom selben: die angepaßte Federhärte verhindert das Durchschlagen?

Nein. Oder ja. Oder manchmal.
Mir geht es darum, dass eine Druckstufendaempfung zum daempfen da ist und nicht zum verhindern von Durchschlaegen (was sie durchaus tun kann).
Kannst du doch einfach selbst ausprobieren, indem du mal eine weichere Feder/weniger Luft mit mehr Druckstufe und eine haertere/mehr Luft mit weniger faehrst - Daempfung fuehlt sich anders an als eine Feder (logischerweise, sonst braeuchte man ja keine Daempfung).
 
Wir sind halt von unserem Smartphones gewohnt, dass man die auspackt und zack funktionieren die perfekt. Ein paar Apps runterladen, Musik drauf, Klingelton und Hintergrundbild einrichten und fertig. So einfach ist ein Fully halt nicht. Da muss man ausprobieren was einem liegt und vor allem akzeptieren dass man das Gerät immer noch aktiv fahren muss. Da spielt es keine Rolle wie teuer die Kiste war. Und das haben einige glaub nicht so ganz verstanden. Fahrtechnik ist im Lieferumfang eines Fahrrads nie enthalten. :D
 
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