Zyklusbasiertes Training: Warum wir Frauen nicht wie „kleine Männer“ trainieren sollten

Zyklusbasiertes Training: Warum wir Frauen nicht wie „kleine Männer“ trainieren sollten

Welchen Einfluss hat eigentlich der weibliche Zyklus auf die Anforderungen von Leistungssport? Unsere Autorin und XC-Racerin Theresia Schwenk hat ihr Training vor zwei Jahren angepasst. Hier gibt sie einen Einblick in ihr zyklusbasiertes Training, samt Tipps und Informationen rund um das Thema.

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Zyklusbasiertes Training: Warum wir Frauen nicht wie „kleine Männer“ trainieren sollten

Hast du Fragen zum zyklusbasierten Training? Stelle sie mir in den Kommentaren!
 
das war eine spitze in richtung der inklusiven sprachregelung der redaktion…

korrekt wäre:

„Zyklusbasiertes Training: Warum wir Menschen die menstruieren nicht wie „kleine Menschen die nicht menstruieren“ trainieren sollten“

wobei das klein eigentlich auch schon diskriminierend ist. ich erwarte eine umgehende korrektur!

Du hörmal, wenn man zu einem Thema nichts konstruktives beizutragen hat, dann ist es immer auch eine Option einfach den Mund zu halten. Bitte gerne.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen,

es freut mich sehr, dass ihr so viel über dieses Thema diskutiert und es als wichtig anerkennt. 😊

Ich finde, dass auch TrainerInnen in Mannschaftssportarten darauf Rücksicht nehmen können. Natürlich kann man beispielsweise bei gemeinsamen Trainings nicht unbedingt auf den Zyklus jeder einzelner Frau eingehen, aber mit einem offenen Umgang mit dem Zyklus wäre bestimmt schon sehr viel erreicht.

Zudem finde ich es extrem wichtig, dass es auch bei Kindern und vor allem Jugendlichen kein Tabuthema ist. Ich verstehe, dass der offene Umgang damit in Vereinsstrukturen oft nicht leicht ist, da die Mehrzahl der Eltern der Kinder/Jugendliche auch wenig Ahnung davon haben und die Offenheit mit dem Thema teilweise bestimmt überfordert. Dennoch finde ich es wichtig, dass auch dort mehr Offenheit gelebt wird. Wie cool wäre es, wenn beispielsweise eine junge Sportlerin ihrem Trainer erzählt, dass sie gerade ihre Periode hat und sich deshalb heute nicht so gut fühlt. Natürlich hilft das auch nur, wenn der/die TrainerIn dafür Verständnis hat und sich zumindest ein bisschen damit auskennt. Ich würde mir das von mir damals jedenfalls gewünscht haben und ich denke, dass ich so auch noch mehr Spaß am Sport gehabt hätte.

Wenn ihr spezifische Fragen habt, könnt ihr die auch gerne in den Kommentaren schreiben. Vielleicht gibt es noch eine Fortsetzung meines Berichts 😬

Liebe Grüße
Theresia
Da hast Du völlig Recht, Theresia, auch oder gerade im Nachwuchsbereich sollte ein Trainer sich dieses Themas grundsätzlich bewusst sein.
Da sehen wir aber auch, wie riesig die inhaltlichen Ansprüche an Trainer sind, zumal in den meisten Fällen die Sportler mit ganz wenig Vorkenntnissen in den allermeisten Dingen (Ernährung, Erholung usw.) zum jeweiligen Sport kommen.

Mir persönlich haben Deine sehr offenen Anmerkungen im Artikel schon sehr viel geholfen. Grundsätzlich wissen wir ja (OK, nicht aus der offiziellen Trainerausbildung 🙄) über den Einfluss des Hormonhaushaltes durchaus Bescheid: z. B. Testestoron für Schmerz-/Belastungstoleranz, Muskelwachstum und Regeneration. Deswegen die harten Einheiten auch eher am Vormittag - das haben die meisten evtl. schon am eigenen Beispiel erfahren. Den ca. 4-Wochen-Gang bei weiblichen Sportlern werde ich jetzt einfach noch im Hinterkopf abspeichern. Das Vereinstraining werden wir zwar für unsere beiden Mädels im fraglichen Alter nicht darauf anpassen können, aber ich denke, schon das Signal an sich wird helfen: Ihr könnt darüber reden und bitte hört auf Euren Körper - wenn der Nein sagt, dann lasst die Trainingseinheit auch mal weg.
Insofern nochmal vielen Dank für diesen wichtigen Beitrag!
 
Sehr spannendes Thema. Als ehemaliger Kinder- und Jugend-Leichtathletiktrainer muss ich sagen, dass ich an der Stelle von den diversen Lehrgängen etc. auch blank war. Ernährung ja etwas, aber zyklusspezifische Besonderheiten bei Frauen nein.

Du hörmal, wenn man zu einem Thema nichts konstruktives beizutragen hat, dann ist es immer auch eine Option einfach den Mund zu halten. Bitte gerne.
100%. Wirklich bemitleidenswert, wie der Kollege hier mit seinen Beiträgen ins Leere läuft :daumen:
 
Weil man diesen Eiertanz um das Thema permanent weiterführt. Wenn man das gesellschaftlich als vollkommen normales Phänomen behandelt, das keinerlei Scham bedarf, ändert sich auch was. Man hat sich ggü. dem Mittelalter zwar schon gebessert und schickt die Frauen während ihrer Periode nicht mehr in eine isolierte Waldhütte, aber es wird immer noch impliziert, es sei "schmutzig" und versteckenswert. Daher ist es schön zu sehen, dass mit diesem Artikel ein weiterer Schritt Richtung besserer Aufklärung gemacht wurde. Davon profitiert am Ende jeder :daumen:
 
Ich kann meine befürwortenden Vorredner nur zustimmen, es ist wichtig, dass sich mit diesem Thema auseinandergesetzt wird und man aktiv damit arbeitet.

Anstatt zusätzlich Hormone zu nehmen, sollte man sich erstmal detailliert mit dem eigenen Hormohaushalt beschäftigen. Und was im Leistungssport dann perfektioniert umgesetzt wird, ist im Endeffekt auch Richtungsweisend für den Breitensport :daumen:
 
@JensDey Es ist definitiv noch präsent und das Thema wird längst nicht überall oder von jedem so offen gehandhabt, wie es sollte. Alleine, dass hunderte Synonyme erfunden und genutzt werden, um bloß das Wort "Periode" zu vermeiden, zeigt mMn den Zustand. Frag mal deine Mutter, Partnerin oder, falls vorhanden, deinen Nachwuchs, wie ihre Erfahrungen damit so sind. Alternativ deinen Vater, um den Vergleich zu sehen :) Meiner stopft sich Bohnen in die Ohren und verdreht die Augen, während Mutti die feministische Rakete zündet.
 
Zu solchen Themen empfehlenswert ist der Whoop Podcast, die aktuelle Folge befasst sich mit dem zirkadianen Zyklus, die vom 30.11.21 war über den Menstruationszyklus kann aber noch mehrere geben... ist halt englisch.
 
Danke @TheresiaSchwenk für den tollen Beitrag!
Mich hat vor einiger Zeit auch ein Podcast über Hochleistungssport und Menstruation bei den Bergfreundinnen sehr interessiert, da kann man nur den "Hut" ziehen als Mann, was Frau/Mädchen so alles auf sich nimmt!


https://www.br.de/mediathek/podcast...auf-8000-metern-menstruation-zyklus-4/1804909
Leider findet das Thema auch im alltäglichen Leben zu wenig Beobachtung! (Menstruationsbeschwerden und Arbeiten zB)

Interessanter Punkt. Was ist dein Vorschlag für den Arbeitsalltag?
 
@TheresiaSchwenk Da wir ja spezifische Fragen stellen dürfen:
Ohne jetzt Deine spezifischen Trainingsinhalte zu kennen, unterstelle ich aber doch einfach mal auch regelmäßiges Krafttraining nicht nur mit dem eigenen Körpergewicht.
Soweit ich mich erinnere bzw. verstanden habe, ist die zweite Hälfte des Zyklus ja auch durch weicheres Bindegewebe gekennzeichnet, was wegen verringerter Stabilität eher gegen Maximalkraft-Übungen spricht.

Periodisierst Du dann Dein Krafttraining entsprechend, also z. B. zu Beginn des Zyklus - Deine "Superwoman"-Phase - eher Maximalkraft-Reize und später in der zweiten Hälfte Schwerpunkt auf Stabilität, evtl. auch durch Weglassen von dynamischen Übungen "entschärft", z. B. klassischer Stabilisationskreis?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann meine befürwortenden Vorredner nur zustimmen, es ist wichtig, dass sich mit diesem Thema auseinandergesetzt wird und man aktiv damit arbeitet.

Anstatt zusätzlich Hormone zu nehmen, sollte man sich erstmal detailliert mit dem eigenen Hormohaushalt beschäftigen. Und was im Leistungssport dann perfektioniert umgesetzt wird, ist im Endeffekt auch Richtungsweisend für den Breitensport :daumen:
Ich glaube, die Entscheidung für oder gegen hormonelle Verhütung hat sehr viele Aspekte und ist individuell. Für die ganz wenigen, bei denen die sportliche Leistung absolut im Vordergrund steht, ist der Tipp sicher richtig.
 
@TheresiaSchwenk Da wir ja spezifische Fragen stellen dürfen:
Ohne jetzt Deine spezifischen Trainingsinhalte zu kennen, unterstelle ich aber doch einfach mal auch regelmäßiges Krafttraining nicht nur mit dem eigenen Körpergewicht.
Soweit ich mich erinnere bzw. verstanden habe, ist die zweite Hälfte des Zyklus ja auch durch weicheres Bindegewebe gekennzeichnet, was wegen verringerter Stabilität eher gegen Maximalkraft-Übungen spricht.

Periodisierst Du dann Dein Krafttraining entsprechend, also z. B. zu Beginn des Zyklus - Deine "Superwoman"-Phase - eher Maximalkraft-Reize und später in der zweiten Hälfte Schwerpunkt auf Stabilität, evtl. auch durch Weglassen von dynamischen Übungen "entschärft", z. B. klassischer Stabilisationskreis?
Danke für deine Frage und dein Interesse zu diesem Thema. 😊

In der Tat haben wir im Winter mein Krafttraining auch an den Zyklus angepasst. Allerdings habe ich aufgrund meiner aktuellen körperlichen Beschaffenheit sowieso kein Maximalkraft-Training gemacht. Aktuell (während der Rennsaison) mache ich gar kein Krafttraining mit Gewichten. Mein Trainer hat mit mir vor ein paar Monaten einen speziellen Zirkel entwickelt, welchen ich auch unabhängig von meinem Zyklus-Stand machen kann. Somit können wir einen weiteren Stressfaktor für meinen Körper komplett vermeiden.

Ich hoffe, dass ich es verständlich erklärt habe und werde darauf auch in einem weiteren Bericht eingehen. 👍
 
Danke für deine Frage und dein Interesse zu diesem Thema. 😊

In der Tat haben wir im Winter mein Krafttraining auch an den Zyklus angepasst. Allerdings habe ich aufgrund meiner aktuellen körperlichen Beschaffenheit sowieso kein Maximalkraft-Training gemacht. Aktuell (während der Rennsaison) mache ich gar kein Krafttraining mit Gewichten. Mein Trainer hat mit mir vor ein paar Monaten einen speziellen Zirkel entwickelt, welchen ich auch unabhängig von meinem Zyklus-Stand machen kann. Somit können wir einen weiteren Stressfaktor für meinen Körper komplett vermeiden.

Ich hoffe, dass ich es verständlich erklärt habe und werde darauf auch in einem weiteren Bericht eingehen. 👍
Klares Interesse an Vertiefung im nächsten Bericht 👍
Maximalkraft trainieren wir in der Rennsaison natürlich auch nicht, sind ja keine Bahnsprinter. Aber Krafterhaltung / Kraftausdauer und das dann auch mit vielen freien Hantelübungen. Aber da hat jeder seine Philosophie. Ich komme ja ursprünglich auch nicht vom Radsport 😎
 
Ahoi, finde das Thema grundsätzlich auch sehr interessant. Habe bis vor einigen Jahren auch ambitioniert Triathlon gemacht und meine Pläne weitgehend selbst geschrieben. Das führt dann dazu dass mich der Freundes/ Bekanntenkreis gerne um Rat fragt.
Meine Frau läuft, sagen wir mäßig ambitioniert. Freizeitsport triffts wohl sehr gut. Nach der Aufklärung von Laura Philipp sind wir auch recht schnell dazu übergegangen den Sport nach dem Zyklus aus zu richten. Ich würde sagen mit Erfolg bisher. Wenn man entsprechend feinfühlig agiert ergeben sich so automatisch die Phasen von intensivem Training und Erholung, ohne dass wir "harte" Leistungsziele haben.

@TheresiaSchwenk
Würde mich auch sehr über weitere Details oder Berichte freuen!

@Redaktion Da das Thema ja bisher ziemlich unterbelichtet ist: Wie wäre es wenn ihr mal Philipp Seipp zu dem Thema anfragt? Der hat da sicherlich einiges an Expertise.

Grüße Tristan
 
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