Zweirad Stadler, oder : Billige Nabenschaltungs-Räder

Mr.Penguin

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Hi,

bestimmt hat hier der ein oder andere von diesem Internethändler/ dieser Kette gehört. Da ich nun schon gute Erfahrungen mit "Billigrädern" unter 500€ gemacht habe und wir vielleicht einen inzwischen 20 Jahre alten Sachsbomber ;) ersetzem wollen, wollte ich mal fragen, ob jemand deren Räder, speziell die als "Triumph" gelabelten (zB das "Kultrad" oder Dorian Grey", oder auch das "Stern RT8") schonmal näher angesehen hat und etwas zur sonstigen (bei stadler.de leider nicht aufgeführten) Austattung sagen kann.

Bitte nicht sowas posten, mir ist bewusst, dass unter 500€ die Federgabeln schrott sind usw., aber was ich bis jetzt "live" gesehen hab, sah wirklich sehr ordentlich aus - das war irgendein Nexus 8er, sah sehr ordentlich aus bis auf die KRG und die obligatorischen spackigen Standrohre.
 
Warum legst du nicht noch 100-150 Scheine drauf und holst dir ein Stevens CityFlight oder ein Steiger ai86?

Die Federgabel würde ich mir auch in der Preisklasse von 500-750 Euro schenken, da die i.d.R. das Mehrgewicht nicht wert sind und einfach nicht richtig funktionieren. Daher wird es unter 500 noch deutlich übler mit den Forken aussehen.
 
Jetzt mal unabhängig von den genannten Rädern: in der 500€ Klasse würde ich zu 90% zur Nabenschaltung greifen. Da bekommt man kaum ne Deore Ausstattung. Eine Starrgabel würde ich auch an einem 2000€ Stadtrad bevorzugen, aber das ist Geschmackssache.
 
Natürlich kommt nur Nabenschaltung in Frage. Auch Federgabeln sind egal, oder habe ich impliziert, dass ich eine wollte ;) Mir gehts nur darum, ob jemand diese Räder schon tatsächlich begutachten konnte.

Eig. hab ich bei Stadträdern bis jetzt nur folgendes festellen können:
-Ob Shimano oder Sram Naben, Getriebenaben sind von der P/L her was feines
-Viele haben gammlige KRGs, bei denen die Kettenblätter schnell verbiegen
-Guter Gepäckträger, ein Nabendynamo, halbwegs brauchbare Felgen und vielleicht V-Brakes, die nicht unter Alivio Niveau liegen, und man hat was Vernünftiges

Erfüllen die Räder diese Kriterien? Bitte speist mich nicht wieder mit einer "billig = schlecht"-Antwort ab.

PS: Das Rad wäre für Mutti und soll natürlich Gebäckträger und Rücktritt haben.
 
Moin,

ich kann hier durchaus meinen Senf beitragen. Vor einiger Zeit stand die Entscheidung an: Stadtrad für ca 1000,- Euro und die Angst, sich das gute Stück im winterlichen Strassenverkehr zu ruinieren ODER eine Alltagsalternative für die Hälfte des Geldes. In einer Hauruck-Aktion entschied ich mich für ein "günstiges" Trekking-Rad von Stadler. Angeblich von 800,- auf 500,- heruntergesetzt, hier im Forum wurde bezweifelt, dass das Rad jemals den erstgenannten Preis gekostet haben könnte. Wohl eher ein Lockangebot. Seis drum. Nexus 8Gang, Magura HS 11.....man schraubte mir ohne Aufpreis einen vernünftigen Gepäckträger dran und spendierte noch neue Schwalbe Marathon-Bereifung.

Fazit nach jetzt ca. 8 Monaten:

Die Kette war billigster Schrott, rostete nach wenigen Kilometern und wurde getauscht. Vor ein paar Tagen stellte sich heraus, dass die Vierkantaufnahme der linken Kurbel völlig rundgelutscht war....das Teil war dabei sich zu lösen. Beide Probleme konnten kostengünstig behoben werden, `ne Kette und ne Single-Kurbelgarnitur kosten nich die Welt und sind schnell montiert. Der Original-Sattel flog bei mir gleich zu Beginn und hat nur die erste Heimfahrt mitgemacht.

Ansonsten: das Teil verrichtet klaglos seinen Dienst, ist kein Sprinttalent und kein Leichtgewicht. Dafür kann ich es ohne Ende beladen und ärgere mich nicht zu sehr, wenn Schlamm, Dreck o.ä. anhänglicher sind als gewünscht.

Zwar steht hier ein Cube Cross Rahmen, der darauf wartet von mir aufgebaut zu werden, aber so lange der "Billigbomber" seinen Dienst verrichtet (habe auch noch `nen 26" Stadtrad als Ersatz) eilt dieses Vorhaben nicht alllzusehr......

Gruß Joe
 
Danke für den Bericht :daumen: Hoffentlich werde ich bald die Möglichkeit haben, da vorbeizuschauen. Gerade das "Kultrad" schaut sehr vernünftig aus (Starrgabel, Nexus, DH3N20, eine richtige Sattelstütze und das für 200€ !!!), da ich bald studiere und ein Rad für die Uni bräuchte.

Achja: Kann es sein, dass die in den Filialen teilweise Räder der Eigenmarke(n) anbieten, die man so online nicht findet?
 
Woran kannst du das bitte festmachen?

Ich hatte schon so einige Räder im Bereich 200-250 Euro in der Hand.
Meistens von Bekannten, die der Meinung waren ein Mega-Schäppchen gemacht zu haben. Waren alle mehr oder weniger Schrott.

Aber evtl. hat Zweirad-Stadler ja aufgrund der "gigantischen" Stückzahlen einfach bessere Konditionen im EK als die Discounter :D
 
Ich schätze, das muss ich einfach mal im Laden beschauen - mein letztes billig-3-gang-Rad mit Sram T3 hatte übrigens auch 200€ gekostet. Es war schon ganz ok, leider wurde es mir nach 5 Jahren gestohlen :lol: Und soweit ich mich erinnern kann, habe ich NIE auch nur einen Cent dafür ausgegeben. Na gut, außer der Kette und neuen Reifen. Ein Gebrauchtrad ist leider auch keine Optionen, da hatte ich einfach schon zu viele schlechte Erfahrungen.

PS: Das hier sieht auch sehr vernünftig aus. Reifen, die man dranlassen kann.
 
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Wichtig ist doch auch immer zu hinterfragen, welchem Zweck ein Rad dienen soll. Wird es täglich als Haupttransportmittel bewegt? Wenn ja, wie viele Kilometer und unter welchen Wetter- bzw. Strassenbedingungen? Oder kommt es nur als "Schönwetterrad" im Frühling/Sommer zum Wochenend-Einsatz? Fährt Mutti damit mal eben 500m zum Brötchenholen? Je mehr die Tendenz zu letzteren Bedingungen geht, umso weniger Geld würde ich dafür ausgeben.....
 
Wenn man Zeit, Geduld, Werkzeug und entsprechende Kenntnisse hat, kann man natürlich auch versuchen mit einem Mix aus günstigen Neu- und Gebrauchtteilen aus Foren bzw. Internetauktionshäusern selbst ein Rad aufzubauen. Mitunter bekommt man dann ein durchaus wertiges Endprodukt zusammengefrickelt, dass im "Laden" weit mehr gekostet hätte. Kann aber auch sein, dass man am Ende draufzahlt. Ich habe beide Erfahrungen gemacht.....:D
 
Wenn man Zeit, Geduld, Werkzeug und entsprechende Kenntnisse hat, kann man natürlich auch versuchen mit einem Mix aus günstigen Neu- und Gebrauchtteilen aus Foren bzw. Internetauktionshäusern selbst ein Rad aufzubauen. Mitunter bekommt man dann ein durchaus wertiges Endprodukt zusammengefrickelt, dass im "Laden" weit mehr gekostet hätte. Kann aber auch sein, dass man am Ende draufzahlt. Ich habe beide Erfahrungen gemacht.....:D

So ist das! zB habe ich für meinen Bruder ein schönes Giant mit Nexus 7 gebraucht gefunden. Und dann fing der Leidensweg mit der kaputten Nabenachse an :lol: Also: Vielleicht kann ich bei Stadler mal vorbeischauen und dann werde ich berichten.
 
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Und dann fing der Leidensweg mit der kaputten Nabenachse an

Gibt sicher genug Nexus-Naben, die problemlos tausende von KM laufen.
Aber gerade die vielen Berichte über früh gestorbene Naben hielten mich vom Kauf eines City-Flyers ab.

Die Qualität scheint nicht mehr so hoch zu sein, wie bei den unkaputtbaren Torpedos :(
 
Jeeein...
Die Nexus 7 an sich ist eine sahnige Nabe und ich habe zB letztens noch ein Fahrrad eines Bekannten mit eben dieser Nabe "wiederbelebt". Musste nur den Rücktritt reinigen und neu fetten.
Auch am Giant läuft die Nabe - nur mein Vorbesitzer ging damit höchst dilletantisch um und der Händler hat nichts davon gewußt. Und dann, als ich das Fahrrad zuhause kontrollierte und ihm später sagte, das Achsengewinde (wie auch die Schaltkleinteile) seien eindeutig im Eimer, wollte er mir nichts davon ersetzen... alles aus eigener Tasche gezahlt :mad:. Ende der Geschichte: Er ließ mir das Gewinde (immerhin vergünstigt) nachschneiden und gab mir neue Muttern dazu. Allerdings muss man bei festziehen weiterhin höllisch aufpassen!

Womit du aber durchaus recht haben könntest: Die verzeihen schlechten Umgang, vor allem falschen Einbau weniger. Kann nur sagen, ich kannte auch Sram T3er die nicht mehr sauber liefen... mMn zu 80% weil die Leute nicht wissen, wie man eine Nabe einbaut und einstellt.

Ok, das war jetzt ein bissl OT :lol:
 
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Ich wundere mich doch ein wenig darüber, was hier so unter "billig" vorgeschlagen wird, zumal wenn es ein Rad ist "für Mutti", ich nehme mal an für in die Stadt fahren, etc. Eine Nabenschaltung ist schonmal der richtige Ansatz würd ich sagen, vor allem wegen Rücktritt... aber muss es denn wirklich ein Neurad sein? Ich habe sehr gute Erfahrungen mit Gebrauchtradhändlern gemacht, die z.B. Fahrradleichen wieder fit machen, die haben auf jeden Fall (okay, man muss auch an den richtigen geraten, aber mit ein bisschen Feingefühl kann man das ja wohl einschätzen) ganz gut Ahnung von Fahrrädern und ihrer Reperatur, gehen zum Teil auch auf Wünsche ein, und man hat am Ende ein solides Rad, oft für unter 100€, das an nichts missen lässt, abgesehen von der Optik natürlich...
 
Die gebrauchten Räder von Händlern hatten kein besonderes P/L-Verhältnis. Dann doch lieber neu oder von Privat. Aber TE hat schlechte Erfahrungen mit gebrauchten Kisten gemacht. Auch ein Selbstaufbau lohnt sich kaum, da ein gebrauchter LRS mit Nexus und Nabendynamo praktisch nicht unter 80-90€ weggeht, eher sogar teurer.
 
Von dem stadler kultrad kann ich nur abraten...an meinem hinterrrad verabschieden sich die speichen. Ist null belastbar. Und die tolle garantie ist nur auf den rahmen . Da hat selbst mein 15 jahre altes trekkingrad mehr ausgehalten. Suche aktuell ein gebrauchtes 28 zoller
 
Das ist keine anderthalb jahre alt und durch die fehlenden speichen nicht fahrtuechtig. Stadler will dafuer 100 euro und die stecke ich da nicht rein.
 
Ist nun nicht unbekannt, dass an Cityrädern die LRS zu wenig Speichenspannung haben bzw. schlecht eingespeicht sind. Das betrifft ganz andere Räder auch. Die Speichen muss man dann eben ersetzen oder nachziehen. 100€ dafür sind übertrieben, sowas dauert nicht lange, schon garnicht werden die es "schön" machen.
Übrigens habe ich eher gemischte Gefühle zu einem Triumph... Greenline hießt das, glaub ich: Die Gabel ermöglichte nie richtiges positionieren des VR, auch sonst etwas naja. Allerdings läuft es immer noch und für 200€ oder so kann man nicht klagen. Es hat mich nur zuviel Arbeit gekostet, in Zukunft würde ich das billigste nicht mehr kaufen, und wenn nur die Kurbel etwas eiert, hat man sich damit schon ein völliges Eigentor geschossen. Achja, war bei dem Exemplar der Fall.
Kann ich es empfehlen? Letztlich ist der Grat zwischen Gurke und gutem Gerät zu schmal. Alles an diesem Rad ist irgendwie noch brauchbar, wenn man die Arbeit reinsteckt, jedoch lohnt sich das einfach nicht. Der stählerne Rahmen könnte als Basis besser verarbeitet sein, sonst ist es eher Materialverschwendung. Schade, etwas mehr Mühe seitens des Herstellers und ich könnte es empfehlen.

Ich selbst habe ein Winora Sir 2013 fürs Studium - eigentlich schon zu schade, aber läuft erstklassig. Hier ist es auch ab Werk wesentlich liebvoller montiert, inklusive durchaus brauchbaren LRS - ich hab trotzdem etwas nachgearbeitet.
Um zum Kern zurückzukommen: Billige gute Nabenschaltungsräder gibt es kaum. Ich habe meines günstig geschossen, weil es bei uns vor Ort niemand wollte, inzwischen gibt es das Modell auch nicht mehr und auch sonst scheint die Nachfrage nach einem "normalen Rad" (Starrgabel, Nabenschaltung, Licht, kein Tiefeinstieg) nicht riesig.
Vielleicht entkommt so ein Rad schon der Gurkigkeit.
Sonst gibt es echt kaum was unter 500€. Ich habe einen Kollegen auf ein Kalkhoff Blackwood gebracht. Leider auch Federgabel, aber es ist sein erstes Rad seit Jahren und ich finde es sehr ordentlich. Radfahren muss nicht teuer sein :)
Würde ich ein Rad für die Stadt brauchen, dann würde ich es inzwischen aufbauen, für 500€ kann man sich aus besseren Teilen etwas selber basteln, ganz ohne bescheuerten Hollandlenker oder schrottigen V-brakes. Sowas, Nexus 8 für lau, und man hat noch gut was über...
 
Das ist keine anderthalb jahre alt und durch die fehlenden speichen nicht fahrtuechtig. Stadler will dafuer 100 euro und die stecke ich da nicht rein.
Der hat natuerlich in der Hochsaison keine Lust auf eine arbeitsintensive Reparatur und wimmelt Dich nur ab.
Ist weder schoen noch nett, aber ist halt jetzt so.

Speichenbrueche kann man aber relativ einfach selber in den Griff bekommen, das 'Zauberwort' heisst hier Selbsthilfewerkstatt.
Sowas gibts sicher auch bei Dir in der Naehe.
Wenn 'bln' fuer 'Berlin' steht - Dort gibt es vermutlich Dutzende.
Ersatzspeichen bekommst Du dort billig und die Arbeit musst Du eh selber machen. Werkzeug haben die zur Verfuegung.
 
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