Zelt am MTB befestigen

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Moin Leute,

hier nach langem Schweigen mal wieder eine Rookie-Frage von mir.
Will mal ein kleines Experiment wagen und mich dem Bikepacking nähern (fahre ein Fully-MTB, wenn mir das ganze gefällt würde ich mir aber ein Gravel-Bike zulegen).
Jetzt habe ich mich mal grundsätzlich mit den Basics eingedeckt, aus Kostengründen nehme ich aber erstmal noch meinen "alten" Schlafsack, Isomatte etc. her. Das kriege ich im Normalfall in meinen Rucksack.
Beim Zelt wird es - ebenfalls aus Kostengründen (will das ganze ja erstmal nur ausprobieren) - das Quechua MH100 für 2 Personen. Sollte für den Sommer/Herbst ja passen, leider nicht super leicht/geringes Packmaß.
Nun meine Frage: wie kriege ich das Zelt ans Bike? Finde im Netz natürlich verschiedene Gepäckträger, die ich an der Sattelstütze befestigen kann und die bis zu 10kg tragen. Gibt es elegantere Lösungen? Ich dachte an eine simple Halterung an der Sattelstütze mit kurzem "Stab", an den man das Zelt im Packsack fixieren könnte...
Könnte man bspw. sowas dafür zweckentfremden?
Habe null Erfahrungswerte, ob einem sowas dann bei der Fahrt um die Ohren fliegt :D freue mich aber über eure Ratschläge!

Disclaimer: Ich weiß, beim Bikepacking geht es um möglichst wenig, möglichst leichtes Material und mit meinem Fully bin ich eh schon mal grundsätzlich irgendwo falsch abgebogen wenn es um Bikepacking geht... aber das ist eher ein Selbstversuch um zu schauen ob mir das gefällt, und wenn ich Gefallen daran finde (womit ich rechne) investiere ich gerne in leichteres Material und ein passendes Bike.
 
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und mit meinem Fully bin ich eh schon mal grundsätzlich irgendwo falsch abgebogen wenn es um Bikepacking geht...
Ach qwatsche! Bikepacking geht auch super mit Fully!

Ich nehme an, dein Zelt hat ein rollenförmiges Packmaß? So geformte Gegenstände werden sehr gerne am Lenker/Steuerrohr befestigt, da das einfach geschickt ist.
Es gibt da mehrere Möglichkeiten.
Hier ist ein Artikel wo ein paar einfache Lösungen gezeigt werden:
Bikepacking.com DIY Handlebar Bags

Wenn nur ein Zelt verstaut werden soll (also nur 1 Paket)empfiehlt sich meiner Meinung nach ein einfacher Harness + robuster Drybag in dem das Zelt ist. Es muss nicht unbedingt eine ganze Lenkerrolle sein.

sowas etwa:
günstiger
günstig, da mit Packsack
mittlerer Preis
mittlerer Preis bis teuer
teuer

...um mal ein paar Sachen in den Raum zu werfen, wobei Teuer nicht automatisch besser sein muss.

Klassische integrierte Lenkerrolle geht natürlich auch (also Packsack und Harness sind 1 Teil). Da hat man natürlich eventuell das Problem (je nach Bauart der Tasche und der Anzahl der Gurte!), dass man den Durchmesser der Rolle stopfen muss, damit das nenn pralles und damit nicht wackliges Paket ist.
Das hier wäre z.B. eine integrierte Lösung.

Ist endeffekt ist es Geschmackssache ob Harness oder 'integrierte' Lenkerrolle.

Wenn das eh deine einzige Tasche am Fully ist, würde ich von einer Sattellösung tunlichst absehen. Das Potential zur Wackelei ist ungemein größer, und dein Rad kommt bei unterer Sattelposition (Dropper?) bei Federwegsnutzung in Kontakt mit dem Zelt.

Edit: beim Gravelbike musst du natürlich schauen wie viel Platz hast du zwischen den Hoods, wie lang darf das Zelt sein um noch bequem greifen zu können.
Das Gestänge kann auch seperat verstaut werden, das sollte nicht stören.
Und ein Zelt kann auch in einem Drybag ohne Gestänge umverpackt werden und muss nicht im Originalpacksack verbleiben!

Größerer Durchmesser Packsack = kürzere Länge
Kein Gestänge im Packsack = kürzere Länge
Auch beim Gravel wird also eine Harness + robuster Drybag Lösung funktionieren.

Ich favorisiere demnach die Harness/Drybag Lösung und Gestänge im Rucksack.

Die Hardcore Fraktion spannt nur 2 Voile Straps um Lenker und Zelt und einen zum Steuerrohr ab. Und ab gehts.

Dreipunktbefestigung (2 Lenker 1 Steuerrohr/Gabelkrone) ist ein Muss.
 
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Die Befestigung am Lenker ist am einfachsten. Mach doch mal einen Versuch mit zwei Spanngurten. Achte auch darauf, dass das vollständig eingefederte Vorderrad nicht mit dem Zelt kollidieren kann. Wenn das so funktioniert auf einer längeren Probefahrt, dann würde ich das so lassen. Vielleicht gibt es Probleme mit den Schaltkabeln und Bremsleitungen, dann ist ein Harness eine gute Lösung, da es Distanz zwischen Zuladung und Lenker schafft.
 
Gestänge und Heringe würde ich separat verpacken und irgendwo am Rahmen befestigen (Oberrohr, Sitzrohr oder Unterrohr), das Zelt selbst kann man dann i.R. noch gut komprimieren.
 
mit meinem Fully bin ich eh schon mal grundsätzlich irgendwo falsch abgebogen wenn es um Bikepacking geht.
Wie andere schon sagten: Keinesfalls. Grade mit dem MTB macht das richtig Spaß.
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Das ist alles dabei, was man (=ich) im September in Schweden braucht, bis auf ein Zelt. Ohne Fotoausrüstung hätte das locker irgendwo dazugepasst.

Habe null Erfahrungswerte, ob einem sowas dann bei der Fahrt um die Ohren fliegt :D freue mich aber über eure Ratschläge!
Ich würde sagen: Fange mit einer einzelnen Übernachtung an. Das reicht schon, um Probleme beim Gepäckanbau zu enttarnen.
 
Danke für die ausführlichen Antworten! Werde auf jeden Fall mit einer Lösung vorne am Lenker arbeiten :)
Wollte das ganze dieses Wochenende mal ausprobieren, leider sind heftige Gewitter und Regen für das ganze Wochenende vorausgesagt. Dann eben mal ein kleines Trial unter der Woche mit einer Übernachtung auf einem Campingplatz in der Nähe...
Wird vermutlich reichen, um die größten Lücken in meiner Ausstattung zu spotten :D
Freue mich sehr darauf, danke für den ganzen Input! Ich melde mich danach nochmal, bin mir sicher es werden einige Fragen aufkommen... Schönes frühes Wochenende euch schonmal!
 
Wie andere schon sagten: Keinesfalls. Grade mit dem MTB macht das richtig Spaß.
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Das ist alles dabei, was man (=ich) im September in Schweden braucht, bis auf ein Zelt. Ohne Fotoausrüstung hätte das locker irgendwo dazugepasst.


Ich würde sagen: Fange mit einer einzelnen Übernachtung an. Das reicht schon, um Probleme beim Gepäckanbau zu enttarnen.
Viel Spass, war erst im Juli wieder dort. Zelt ist auf der Strecke echt nicht nötig. Gibt massig Shelter. Aber das weißte ja :). Für Blaubeeren dürfte es dieses Jahr zu spät sein aber Moltebeeren kannste viele sammeln.

@Pietmonk
Du kannst nichts besseres für die Vorbereitung bekommen als eine Schlechtwettertour in deiner Nähe. Bei Schönwetter kann jeder Campen aber erst bei Regen sieht man was taugt.
Das willst du nicht freiwillig austesten wenn du 3 Wochen unterwegs bist oder 5000km von daheim.
Zelt, Regenjacke& Hose, Überschuhe etc. pp.
Nasse aufgequollene Hände sind auch was sehr feines. Tip: Robuste Vinyl Einmalhandschuhe unter die Radhandschuhe und am Handgelenk abkleben. Dann bleiben die Hände trocken.

Btw.
Ich teile mein Zelt auf. Stangen einzeln fixieren z.B. Sattelstange (die können ja nass werden) und restliche Zelt komprimieren und regendicht anbringen. Klappt seit Jahren super.
 
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