Ne, erst mal entsteht verdampfte
Bremsflüssigkeit an den Bremskolben, wo die Hitzeeinleitung von den Bremsbelägen aufkommt. Ob überhaupt oder wie das Gas dann in die Leitung kommt, ist eigentlich egal.
Wenn du das Gas 'nur' in der Bremszange hast, ist der Druckpunkt genauso weg, weil die Bremszange genauso wie die Leitung Teil des gesamten Hydrauliksystems ist.
Leider ist da ein logikfehler. Ich versuche es mal so:
Wir reden hier ja immer von volumina. im geschlossenen system ist das volumen X. Geschlossen heisst jetzt also: Bremszange, Leitung und GEZOGENER hebel (der ausgleichsbehälter ist uns hier egal).
Wenn in diesem volumen X nun ein anteil komprimierbarer gase sind, dann werden diese weiter komprimiert, solange du den hebel ziehst. Die energie, die du also nun dafür verwenden würdest, mit deiner fingerkraft über den bremsgriff -> geberzylinder -> hydrauflikflüssigkeit -> nehmerzylinder die
bremsbeläge aneinander zu drücken, wird stattdessen dafür verwendet, gasblasen zu komprimieren. Es handelt sich hier also um eine Volumenabnahme. Ergebniss: Druckpunkt nix gut.
Wenn du jetzt aber bei Hebelzug keine komprimierbaren gase hast, ist der Druckpunkt gut. Das kennen wir alle. Jetzt wird die
Bremsflüssigkeit so stark erhitzt, dass darin enthaltenes Wasser, welches, wenn in Großen mengen vorhanden, sich im bremssattelsammelt, zum kochen erhitzt wird (technisch möglich, auf dem trail kaum möglich). Dann entsteht ja aus einem kleinen bisschen wasser extrem viel dampf -> es handelt sich hier also um eine volumenzunahme. Diese führt dazu, dass die Kolben und der Geberzylinder weiter ausseinandergedrückt werden. Die Bremse Drückt also mit voller Dampf + Handkraft auf die Bremsscheibe. Ergebnis: Bremse beisst sich fest. Du fliegst vom Rad.
Wenn du dann die Bremse öffnest, kannst du fast sicher sein, dass dir der ausgleichsbehälter oder die Membran darin platzen. Die sind nämlich, anders als der Volumenkonstante teil der Bremse, nicht für solche Überdrücke gemacht.
Anyway: Viel spass beim biken
