Da wir schon mit dem Schaltwerk angefangen haben:
Shifter hierzu werden Sram 7.0./8fach. Die sind wohl weitgehend identisch mit den Quarz Drehgriffen und mit 150gr deutlich leichter als die 9.0sl (185gr).
Nach ~20 Jahren war allerdings das Fett der NOS-7er nur noch eine zähe, klebrige Masse.
Doch die ESPs sind im Handumdrehn geöffnet, gereinigt und frisch geschmiert. Dabei ist dann schnell die Zugkraft nach gusto -knackig- eingestellt. Top
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Als Umwerfer gabs zwar einen Sram 9.0, aber der hat eine bruchgefährdete Schelle aus Plastik und war wohl auch sonst nicht der Überflieger. Da das Teil -deshalb?-, erst recht in 34,9mm echt rar ist, kommt amtlich XT761 ans Rohr.
Kassette; Shimano wie gehabt. Klar, eine Sram XG999 wäre schon schön. Weil ich aber so ein elender Pfennigfuchser bin, wird es bloß eine etwas robustere 11/32 HG400.
Kurbel und KB:
Eigenlich hatte ich mich bereits auf die Suche gemacht; XT 739, XT 750, XTR950... so was in der Art. Denn, auch wenn mans öfter sieht, eine schmalbrüstige Klassikerkurbel passt null zu einem adipösen 45mm-URohr.
Aber wie das mit vielen Teilen so ist; beschäftigt man sich nicht mit Ihnen, hat sie nicht mal in die Hand bzw. Augenschein nehmen können und laufen sie gewissen (Classic)-Vorlieben zuwider, findet man sie schnell doof. Zumindest ging es mir auch mit dem schrägen, breiten Strongarm so.
Doch dann mußte/wollte ich wenigstens die seit 21 Jahren am M2 verbauten Pedale demontieren. Die Clicks waren noch zusätzlich mit Kleber gesichert, weshalb eine 90cm Hazet-Verlängerung -eigentlich im Einsatz um knallhart festgezogene PKW-Radschrauben zu lösen- nedmäßig rangenommen werden mußte. Spielzeug von Tune, Cooks &Co.; die Kurbel wäre gewesen.
But, you know Baby: Strongarm. Respect!
Als ich das Ding dann noch gestript und gereingt habe, ist mir erst mal aufgegangen, was das eigentlich für eine wunderbare Pretiose fernöstlicher Schmiedekunst ist.
Respect 2.0!
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Da hat man sich alle Mühe gegeben. Ganz bestimmt haben die Japaner, als Morgan Hills mit den Zeichnungen rumkam, -heimlich- geflucht; denn das war sicher die aufwendigste Kurbel, nix CNC etc.pp., die die Jungs von Sugino (bis dahin) je kaltschmieden mußten.
Wow; voll die gemorphte RadAmphibie. Welch Kurven&Linien, was für ein zarter Handschmeichler!
Die schmalsten Flanken haben gerade einmal 5mm.
Geringes Gewicht war neben dem Strong&Strange sicher eine weitere Vorgabe...und 465gr sind ein Wort.
Das kommt auf den Fotos nicht 1/2 rüber. Aber, believe, diese starken Arme kommen gut. Sehr gut!
Also bleiben diese raren Beaus selbstverständlich am Rad.
Wie schön die selbst das S-Works Logo eingefräst haben...
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bzw. überzeugt!
Nur das 96er FS in der Comp-Ausführung wurde mit dem Strongarm ausgerüstet.
Die kleineren und späteren SJ-Modelle kamen lediglich mit dem Taiwan-`Son of Strongarm`.
Der muß, glaubt man den reviews auf mtbr.com, eine ziemlich lummelige Gurke gewesen sein. Flex&Quietsch. Dafür haben Sie damit sicher Geld verdient.
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Papa-Strongarm am teamroten S-Works M2.
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http://fcdn.mtbr.com/attachments/vintage-retro-classic/448742d1239926593-1993-specialized-m2-team-img_2885.jpg
Ab 1997 blieb die Kurbel ausschließlich den S-Works vorbehalten und weil 5-Loch eigentlich längst überholt war, war auch ganz bald Schluß mit MKI. Rare bird.
Der Strongarm II ist dann bloß noch eine Kurbel. Zumindest aus der voreingenommenen Ferne...
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stay awesome,
egmont