Wovon hängt eigtl. die Bremsleistung ab?

Snap4x

Ruhrpott-Biker.fb
Registriert
9. Juli 2009
Reaktionspunkte
618
Ort
64839
Hey,
wollt mal von euch wissen wovon die Bremsleistung wirklich abhängt, jetzt unabhängig von der Bremsanlage selbst!
Liegt es auch an den Zusammenspiel zwischen Beläge und Scheibenbremse?
Kann die Bremsleistung an verschiedenen Bremsscheiben varrieren?
 
Grob vereinfacht:

Bremsen hat als allererstes mal viel mit Reibung zu tun.
Reibung ist abhängig von
a) der "Normalkraft" (man könnte auch unphysikalisch sagen "Druck des Belages senkrecht auf die Scheibe")
und b) vom Reibungskoeffizienten (Dieser ist abhängig von der Paarung Bremsscheibe und Bremsbelag)
(Wie oft gern vermutet ist die Fläche, auf der der Belag aufliegt, zumindest in der Theorie, völlig egal.)

Unterschiedliche Beläge auf der selben Bremsscheibe haben natürlich unterschiedliche Reibkoeffizienten.
Der selbe Belag hat auf unterschiedlichen Scheiben Natürlich auch einen untetrschiedlichen Reibkoeffizienten.

Daher zu beiden Fragen: Ja.
 
Höher? Niedriger? eine Ahnung, jedenfalls anders. ;)

In der Theorie ist es nur vom Material abhängig, das ist in der Praxis bei den Herstellern aber meist recht ähnlich, so dass die Unterscheide recht gering ausfallen müssten.

In der Praxis kommen aber noch deutlich andere Faktoren hinzu:
- Hitzeeinwirkung
- form der Scheibe

Die Hitzeeinwirkung hängt einmal von der Menge des Materials ab. (Wärmekapazität) Je schwerer das Teil, desto mehr Material, desto mehr Energie kann gespeichert werden, desto länger bleibt die Scheibe kühl.
Eigentlich wäre bei einer Bremse höhere Temperatur von Vorteil. Je höher die Temperatur, desto zäher der Belag, desto höher der Reibkoeffizient. In der Praxis schlägt das aber schnell in's Gegenteil um. Der Belag fängt oberflächlich an zu schmelzen, die Scheibe "glitscht" durch. Zum anderen fängt das Öl an zu "kochen", wirft Bläschen und der Breshebel sackt durch. Beides ist als "Fading" bekannt.

Zum anderen ist in der Praxis die Form der Bremsscheibe für die Leistung entscheidend.
Eigentlich sollte die gute alte "Pizza" (Rund mit kleinen Löchern) am besten bremsen. (Viel Auflagefläche vorhanden, um Wärme abzutransportieren, viel Material vorhanden, um viel Energie aufnehmen zu können. Die kleinen Löcher machen es möglich Bremsstaub und Ausgasungen der Beläge abzutransportieren.) Das Gefühl hatte ich früher jedenfalls auch mit meiner Louise. (190mm/180mm)
Die Windcutter hat oft das Problem, dass bei Bremsen mit kleinen Belägen die Beläge zwischen jedem Zahn fast freiliegen und nur unten auf der Scheibe aufliegen. Bei vielen Bremsen führt das zum verkanten der Beläge und daher zu "Bremsrubbeln". Zudem wird der Belag ständig von der scharfen Führungskante der Zähne getroffen und bei verkantetem Belag wird dieser regelrecht "abgehobelt". Die effektive Bremsleistung ist zwar hoch, der Belagverschleiß ist jedoch jenseits von gut und böse.
(Mit (alter) Louise und Formula Oro halte ich aus persönlicher Erfahrung die Windcutter jedenfalls für nicht sinnvoll.)
 
aber das oberflächliche "schmelzen" der beläge nur bei organischen bremsbelägen auftritt und nicht bei sinter und mischbelägen (sinter und organisch), oder irre ich mich da ??

sinterbeläge haben doch schmelzpunkte von über 800°C, wenn ich da richtig bin, und das erreicht man doch mit fahrradscheibenbremsen überhaupt nicht...

LG
SEbi
 
ach ich bin mir sicher man kann es erreichen, du musst überlegen deine komplette Geschwindigkeit und dazu die maße wird komplett in Hitze umgewandelt, wenn du noch weitergehst irgendwann auch in Licht (Glühen)
 
Zurück