Höher? Niedriger? eine Ahnung, jedenfalls anders.
In der Theorie ist es nur vom Material abhängig, das ist in der Praxis bei den Herstellern aber meist recht ähnlich, so dass die Unterscheide recht gering ausfallen müssten.
In der Praxis kommen aber noch deutlich andere Faktoren hinzu:
- Hitzeeinwirkung
- form der Scheibe
Die Hitzeeinwirkung hängt einmal von der Menge des Materials ab. (Wärmekapazität) Je schwerer das Teil, desto mehr Material, desto mehr Energie kann gespeichert werden, desto länger bleibt die Scheibe kühl.
Eigentlich wäre bei einer Bremse höhere Temperatur von Vorteil. Je höher die Temperatur, desto zäher der Belag, desto höher der Reibkoeffizient. In der Praxis schlägt das aber schnell in's Gegenteil um. Der Belag fängt oberflächlich an zu schmelzen, die Scheibe "glitscht" durch. Zum anderen fängt das Öl an zu "kochen", wirft Bläschen und der Breshebel sackt durch. Beides ist als "Fading" bekannt.
Zum anderen ist in der Praxis die Form der Bremsscheibe für die Leistung entscheidend.
Eigentlich sollte die gute alte "Pizza" (Rund mit kleinen Löchern) am besten
bremsen. (Viel Auflagefläche vorhanden, um Wärme abzutransportieren, viel Material vorhanden, um viel Energie aufnehmen zu können. Die kleinen Löcher machen es möglich Bremsstaub und Ausgasungen der Beläge abzutransportieren.) Das Gefühl hatte ich früher jedenfalls auch mit meiner Louise. (190mm/180mm)
Die Windcutter hat oft das Problem, dass bei
Bremsen mit kleinen Belägen die Beläge zwischen jedem Zahn fast freiliegen und nur unten auf der Scheibe aufliegen. Bei vielen
Bremsen führt das zum verkanten der Beläge und daher zu "Bremsrubbeln". Zudem wird der Belag ständig von der scharfen Führungskante der Zähne getroffen und bei verkantetem Belag wird dieser regelrecht "abgehobelt". Die effektive Bremsleistung ist zwar hoch, der Belagverschleiß ist jedoch jenseits von gut und böse.
(Mit (alter) Louise und Formula Oro halte ich aus persönlicher Erfahrung die Windcutter jedenfalls für nicht sinnvoll.)