also erstmal bringe ich meine bewunderung und anerkennung zum ausdruck, mit welcher leidenschaft offensichtlich dieser spot angelegt und weiterentwickelt wurde. auch die beiden videos bringen einiges vom "spirit" rüber, wirken inspirierend und sind sehr gut gemacht. umso mehr kann ich den "schmerz" der betreiber und nutzers dieses spots nachempfinden.
...ohne mehr über die situation zu kennen als aus dem thread herauszulesen ist, möchte ich dennoch ein paar kritische fragen stellen. nicht, um im nachhinein alles besser zu wissen, sondern um durch eine durchaus kritische betrachtungsweise dessen was passiert ist, einen beitrag leisten zu können, damit dies zukünftig eben nicht wieder so passiert zum nachteil aller engagierten und leidenschaftlicher agierender beitragsleister.
aus der distanz drängen sich mir also folgende fragen auf:
- warum wiederholt sich trotz internet und absoluter transparenz zu häufig folgendes muster:
- jemand baut einen kleinen sprung in irgendeinen wald. der sprung ist cool, es wird ein zweiter, dritter gebaut.
- mehr leute finden das cool und bauen mit. ein tolles engagement entsteht. aus dem sprung wird ein richtig geiler spot.
- der geile spot zieht mehr leute an, immer mehr leute finden den spot cool. es wird weiter gebaut, es wird viel gefahren.
- nach einer mehr oder weniger geilen langen und coolen zeit wird aus irgendeinem grund von berechtigten personen festgestellt, dass das entstandene illegal ist, gegen gesetze und normen verstößt. es wird behördenseitig eine sperrung oder gar ein rückbau angeordnet.
- die protagonisten oder befürworter des spots fühlen sich absolut vor den kopf gestoßen, finden das ungerecht und wollen das nicht akzeptieren. es kommen die üblichen sinnlosen totschlag-argumente wie z.b.:
- "was machen die paar sprünge, die paar strecken, eigentlich aus im vergleich zum restlichen leid auf der welt?"
- "waldarbeitsgeräte machen viel mehr kaputt als wir mit unseren bauten."
- "ist es den politikern lieber, die kids verbringen ihre nachmittage mit ballerspielen vor´m pc als mit biken in der natur?"
- "haben die sesselpfurzer da oben nichts anderes zu tun als alles kaputtzuregulieren?"
- und quasi als all-umfassende generalkritik: "armes deutschland, so weit sind wir also schon!"
- welche aussagekraft soll eine online-petition überhaupt haben?
- max. 2% der petitions-unterstützer haben ein wirkliches interesse am ziel der petition und wären auch bereit, aktiv und konstruktiv an einer lösung für ALLe mitzuarbeiten, nicht nur für den moment, sondern langfristig. je spot schätze ich die zahl dieser leute auf max. 50 ein.
- mind. 98% der petitions-unterstützer unterstützen den inhalt der petition mit drei mausklicks und der eingabe des namens. das war´s, mehr kommt nicht. und das ist gelinde gesagt, die nächste einheit nach NULL/NICHTS. was soll das wert sein?
ich frage also in die runde: warum lernt man nicht aus den fehlern der vergangenheit und macht sich die negativen erfahrungen der vorgänger zunutze, um es beim nächsten mal woanders besser zu machen? warum wird so häufig nach dem gleichen, im grunde im vornherein langfristig zum scheitern verurteilten muster vorgegangen?
wie wäre es, sich anhand mehrerer gelungener beispiele (hier im forum nachzulesen, auch nur ein paar mausklicks entfernt), frühzeitig und am besten im vorfeld um eine vorgehensweise zu bemühen, die behörden und beamten mit einbindet und nicht irgendwann vor vollendete tatsachen stellt und deren negativhaltung quasi per se heraufbeschwört?
die im thread verlinkten videos sind aus 2014. und der schöne spot ist nicht in ein paar tagen entstanden. es wären also mind. vier jahre (!) zeit gewesen, das nun geschehene zu vermeiden und die interessen anderer zu würdigen und zu berücksichtigen. und wenn es um gesetze und verordnungen geht, warum nicht im vorfeld beachten? was gibt jemandem die legitimation, seine individuellen wünsche über recht, gesetz und öffentliche ordnung zu stellen?
ich drücke den aktiven dieses spots die daumen, damit die sache hoffentlich im interesse der biker ausgeht.
allen zukünftigen projekten an andere stelle wünsche ich die weitsicht, die nötig ist, um aus einer sache etwas von bestand zu schaffen! so mancher legale trailpark oder gar bikepark ist aus so einem abgestimmten und kooperativen vorgehen hand in hand mit den behörden entstanden und lebt immer noch!
wie gesagt, meine meinung stützt sich auf die information im artikel hier im forum. mir ist klar, dass andere personen mehr hintergrundwissen als ich haben und die sache berechtigt anders sehen. auch ich könnte bei mehr background vielleicht eine andere meinung über die sache haben.
leider habe ich aber auch in meinem bikegebiet schon mehrere schöne spots sterben sehen müssen...
psx0407