Wieviel Mehrwert bringt High-End?

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Hallo Zusammen,

die Preise für Mountainbikes und Anbauteile wie Gabel, Schaltung, Laufräder etc. nehmen immer teurere Dimensionen an.
Für manche Rahmen zahlt man mehr als für ein ganzes Mountainbike. Der Propain Tyee Rahmen kostet in Carbon 1000€ mehr als in Alu, für 1kg Gewichtsersparnis. Und es gibt Federgabeln, Laufradsätze und Schaltungsgruppen für die man weit über 1000€ auf den Tisch legt.

Ich geh davon aus, dass der Großteil der Leute im Forum nicht professionell Rennen fährt. Ausgehend für die Zielgruppe der ambitionierten Hobbyfahrer (wöchentlichen Ausfahrten, Bikepark, Alpenüberquerung) würde ich gerne wissen für euch wirklich entscheidend ist, bzw. für welche Gruppe ihr begründet viel Geld ausgeben würdet.

Lohnt es sich tatsächlich 1000€ mehr für einen Carbonrahmen hinzulegen um 1kg zu sparen? Bringt einen Fox Factory so viel mehr Komfort als eine Rockshocks Yari? Ist eine 2x10 Schaltgruppe überhaupt noch denkbar?
Was ist für euch das "must have" und was ein absolutes "no go"?

Für mich persönlich hat eine Geometrie mit relativ steilen Sitzwinkel und einer komfortable Haltung den größten Fortschritt bzgl. längerer Touren gebracht. 29 Zoll Laufräder haben die bergab Performance deutlich verbessert, vor allem bei sehr steilen Passagen. Parallel dazu bin ich von einer günstigen (aber okayen) Fox Gabel auf eine Rocksocks Lyrik umgestiegen, nach einem tag Bikepark tut mir aber trotzdem noch alles weh und ich springe auch nicht höher oder weiter. 1x12 Schaltung ist sau teuer aber wunderbar leise, würde ich alleine deswegen immer wieder nehmen, aber sehe keinen Grund höher als SRAM GX zu gehen.
Den Umstieg vom Alu zu Carbonrahmen habe ich dagegen garnicht wahrgenommen und würde beim nächsten Rahmen wieder zum günstigen Carbon greifen.

Ich erwisch mich eigentlich immer dabei, dass ich denke mit einem noch leichteren Rahmen oder einer noch besseren Gabel würde ich deutlich besser fahren, bis ich dann von irgend jemanden mit 26 Zoll Laufrädern verladen wird. Dann denk ich mir wieder, alles Quatsch dieser hochgelobte, überteuerte Unsinn.

Meinungen, Ideen, Anmerkungen... lasst mich wissen was Ihr über die moderne Mountainbikeindustrie denkt ;)
 
Aus Erfahrung kann ich sagen dass z.B. Gewichtseinsparung hoffnungslos überbewertet wird.
Ein schweineteures 7.75Kg XC Bike (Selbstaufbau), hat mir als Amateur fahrtechnisch nicht so behagt wie ein gut 10kger von der Stange davor.
 
Es hängt natürlich davon ab was/wie du fährst. Ich persönlich lege nicht so viel Wert auf Carbon oder Gewicht, dafür aber auf stabile gute Anbauteile.
Die kosten beim ersten Mal vllt mehr, aber dafür müssen die (hoffentlich) seltener ersetzt werden.
Lohnt es sich tatsächlich 1000€ mehr für einen Carbonrahmen hinzulegen um 1kg zu sparen?
Wie gesagt, hängt davon ab was du fährst. am DH sicher deutlich weniger relevant als an einem XC Bike.
Bringt einen Fox Factory so viel mehr Komfort als eine Rockshocks Yari?
In erster Linie mehr Einstellungsmöglichkeiten Wenn man weiß was man macht kommt dadurch auch mehr Komfort (bzw ein besser abgestimmtes Fahrwerk) wenn man es nicht weiß kann es sogar schlechter werden.
Ist eine 2x10 Schaltgruppe überhaupt noch denkbar?
Unabhängig von der Frage ob denkbar, so wie ich dich verstehe ist die Frage doch eher günstiger oder? Und da die meisten (alle modernen?) Bikes für 1x ausgelegt sind wird es sicher nicht günstiger.
Was ist für euch das "must have" und was ein absolutes "no go"?
Meine No-Gos:
  • Zu viel Mischen: Keine Shimano Kassette mit Sram Kurbeln
  • Nischen Marken für Verschleißteile
  • nicht 2x billig kaufen
Andersrum meine Faustregeln:
  • Wissen was man will
  • Qualität over Blink
 
der Großteil der Leute im Forum nicht professionell Rennen fährt.
...und das auch nicht könnte wenn sie wollten, man kann auch nicht in der Bundesliga Fußball spielen nur weil man es will. Damit ist doch die Titelfrage geklärt, oder? Die Leute kaufen das Rad was sie haben wollen, weil sie Lust drauf haben oder den Status wollen, sie kaufen nicht das was sie benötigen würden. Genau wie beim Auto, ist halt ein deutsches Ding und dank Bikeleasing springen auch viele neu auf den Zug.
 
Hallo Zusammen,

die Preise für Mountainbikes und Anbauteile wie Gabel, Schaltung, Laufräder etc. nehmen immer teurere Dimensionen an.
Für manche Rahmen zahlt man mehr als für ein ganzes Mountainbike. Der Propain Tyee Rahmen kostet in Carbon 1000€ mehr als in Alu, für 1kg Gewichtsersparnis. Und es gibt Federgabeln, Laufradsätze und Schaltungsgruppen für die man weit über 1000€ auf den Tisch legt.

Ich geh davon aus, dass der Großteil der Leute im Forum nicht professionell Rennen fährt. Ausgehend für die Zielgruppe der ambitionierten Hobbyfahrer (wöchentlichen Ausfahrten, Bikepark, Alpenüberquerung) würde ich gerne wissen für euch wirklich entscheidend ist, bzw. für welche Gruppe ihr begründet viel Geld ausgeben würdet.

Lohnt es sich tatsächlich 1000€ mehr für einen Carbonrahmen hinzulegen um 1kg zu sparen? Bringt einen Fox Factory so viel mehr Komfort als eine Rockshocks Yari? Ist eine 2x10 Schaltgruppe überhaupt noch denkbar?
Was ist für euch das "must have" und was ein absolutes "no go"?

Für mich persönlich hat eine Geometrie mit relativ steilen Sitzwinkel und einer komfortable Haltung den größten Fortschritt bzgl. längerer Touren gebracht. 29 Zoll Laufräder haben die bergab Performance deutlich verbessert, vor allem bei sehr steilen Passagen. Parallel dazu bin ich von einer günstigen (aber okayen) Fox Gabel auf eine Rocksocks Lyrik umgestiegen, nach einem tag Bikepark tut mir aber trotzdem noch alles weh und ich springe auch nicht höher oder weiter. 1x12 Schaltung ist sau teuer aber wunderbar leise, würde ich alleine deswegen immer wieder nehmen, aber sehe keinen Grund höher als SRAM GX zu gehen.
Den Umstieg vom Alu zu Carbonrahmen habe ich dagegen garnicht wahrgenommen und würde beim nächsten Rahmen wieder zum günstigen Carbon greifen.

Ich erwisch mich eigentlich immer dabei, dass ich denke mit einem noch leichteren Rahmen oder einer noch besseren Gabel würde ich deutlich besser fahren, bis ich dann von irgend jemanden mit 26 Zoll Laufrädern verladen wird. Dann denk ich mir wieder, alles Quatsch dieser hochgelobte, überteuerte Unsinn.

Meinungen, Ideen, Anmerkungen... lasst mich wissen was Ihr über die moderne Mountainbikeindustrie denkt ;)
Ja, alles soweit ok so. Kann man genau so gut komplett anders sehen.

Interessant finde ich die Fragestellung dennoch, denn es hat klar Vorteile :

  • Highend (also immer das Beste vom Besten) geht eben nicht besser. Oder wenn, wird aufgerüstet.
  • man zeigt, dass man könnte (wenn man könnte)
  • echtes Highend schöpft aus dem Vollen, also nicht bloß Kashima, sondern individuell. Intend?

Ob man sich das nun leisten kann oder nicht oder will - fährt ja nicht jeder einen Bugatti Veyron der es könnte. Aber legitim ist es.
Technisch werden mit der Zeit viele Dinge in erschwingliche Bereiche kommen, siehe AXS. Hat also auch einen Mehrwert dadurch, dass Innovationen erst einmal auf dem Markt sind.

Die von dir genannten Beispiele wie Carbon usw sind ja nicht mehr Highend, es gibt Stahlrahmen die mehr Highend sind.
Warum alles teurer wird und so und warum nicht ein Alu Canyon auch alles kann, das ist doch ein völlig anderes Thema.
 
Ich erwisch mich eigentlich immer dabei, dass ich denke mit einem noch leichteren Rahmen oder einer noch besseren Gabel würde ich deutlich besser fahren, bis ich dann von irgend jemanden mit 26 Zoll Laufrädern verladen wird. Dann denk ich mir wieder, alles Quatsch dieser hochgelobte, überteuerte Unsinn.

Ich hatte lange auch so eine Einstellung.

Und was nun? Habe mir ein Hightower so aufgebaut wie ich bock hatte (Full Fox Factory und alles Shimano). Und wenn ich nunmal Spaß daran habe, mir mein Bike so aufzubauen wie ich will, dann ist es halt so.
Auch wenn ich diesem Fahrrad und erst recht mit dieser Ausstattung niemals gerecht werde.

Mir doch egal ob der 15 jährige Boy auf einem vielleicht deutlich günstigerem MTB vor mir 5 x krasser fährt als ich🤷‍♂️
 
die Preise für Mountainbikes und Anbauteile wie Gabel, Schaltung, Laufräder etc. nehmen immer teurere Dimensionen an.
Für manche Rahmen zahlt man mehr als für ein ganzes Mountainbike. Der Propain Tyee Rahmen kostet in Carbon 1000€ mehr als in Alu, für 1kg Gewichtsersparnis. Und es gibt Federgabeln, Laufradsätze und Schaltungsgruppen für die man weit über 1000€ auf den Tisch legt.
Lohnt es sich tatsächlich 1000€ mehr für einen Carbonrahmen hinzulegen um 1kg zu sparen? Bringt einen Fox Factory so viel mehr Komfort als eine Rockshocks Yari? Ist eine 2x10 Schaltgruppe überhaupt noch denkbar?
Was ist für euch das "must have" und was ein absolutes "no go"?
Ich hatte mich auch mal zeitweise von leichteren Teilen verabschiedet und gemeint, das macht auch so Spaß. Habe dann aber feststellen müssen, daß die schweren Bikes leider nur bergab einigermassen gut fahren. Aber bergauf war das leider nur ziemlich unspaßig. 😅 Da sind leichtere Bikes, und ganz besonders dabei richtig leichte Laufräder plus leichte Reifen ganz klar deutlich angenehmer. Rotierende Masse....

Viele, vorallem Beginner, glauben ja, daß schwere Mega-Profil-Reifen dann schon irgendwie Grip bringen werden, so wie auf der Strasse. Dabei wird verdrängt, daß es bei MTB weniger auf den Grip der Reifen ankommt, sondern daß die Fahrtechnik der entscheidende Punkt ist und auch den Spaß an der eigenen Fähigkeit bringt. Und auf Geröll wird auch ein Mega-Profil-Reifen keinen ausreichenden festen Grip haben. Anstatt also mal an der eigenen Fahrtechnik zu arbeiten, muss also der vermeintliche Hyper-Mega-Grip-Reifen her.:wut:

Und einen Faktor hast du noch übersehen, warum auch Nicht-Profis die besseren und leichtere Teile haben möchten:
MTB ist für viele ein wichtiges Hobby, da investieren viele gerne auch mal etwas mehr, von den besseren Einstellmöglichkeit mal ganz abgesehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hatte mich auch mal zeitweise von leichteren Teilen verabschiedet und gemeint, das macht auch so Spaß. Habe dann aber feststellen müssen, daß die schweren Bikes leider nur bergab einigermassen gut fahren. Aber bergauf war das leider nur ziemlich unspaßig. 😅 Da sind leichtere Bikes, und ganz besonders dabei richtig leichte Laufräder plus leichte Reifen ganz klar deutlich angenehmer. Rotierende Masse....

Viele, vorallem Beginner, glauben ja, daß schwere Mega-Profil-Reifen dann schon irgendwie Grip bringen werden, so wie auf der Strasse. Dabei wird verdrängt, daß es bei MTB weniger auf den Grip der Reifen ankommt, sondern daß die Fahrtechnik der entscheidende Punkt ist und auch den Spaß an der eigenen Fähigkeit bringt. Auf Geröll wird auch ein Mega-Profil-Reifen keinen ausreichenden festen Grip haben. Anstatt also mal an der eigenen lauen Fahrtechnik zu arbeiten, muss also der Hyper-Mega-Grip-Reifen her.

Und einen Faktor hast du noch übersehen, warum auch Nicht-Profis die besseren und leichtere Teile haben möchten:
MTB ist für viele ein wichtiges Hobby, da investieren viele gerne auch mal etwas mehr, von den besseren Einstellmöglichkeit mal ganz abgesehen.
Ja, vor allem bei den Reifen ist der Einfluss schon enorm. Das hab ich auch gemerkt.

Viel schreiben hier sie kaufen sich die Teile auf die sie bock haben, weil es ihr Hobby ist und sie es geil finden etc. In der Lage ist aber nicht jeder, sich das einfach nach Lust und Laune zu leisten oder zu upgraden.
Daher geht die Frage für mich eher in Richtung bessere Performance.
 
Die frage ist natürlich sehr schwamming, aber ich würde sagen wenig.
Ein Versender Rad mit einer vernünftigen Ausstattung (also nicht zwangsweise die günstigste) steht einem absoluten highend hobel in 90% der Situationen nicht wirklich in was nach. Gerade wenn man es bergauf nicht eilig hat und nicht die härtesten trail bergab fährt ist der unterschied wirklich minimal.
Den unterschied zwischen wirklich guten federelementen und den güstigeren merkt man ja erst wenn die richtig arbeiten müssen, was zB. auf flowtrails oft gar nicht der fall ist.
Der größte Faktor ob sich ein Rad gut fährt ist immer noch die geometrie und die ist ja quasi umsonst.
 
Ich würde mich ebenfalls als ambitionierten Hobbyfahrer betrachten, insofern fühle ich mich hier schon von Dir angesprochen, @Devorcer

Ich bin übrigens derjenige, welcher letztens mit nem ollen 26er an Dir vorbeigekachelt ist. 😇

Eigentlich gibst Du Deine Sichtweise und damit auch die Antworten ja schon in Deinen Fragen mit vor. Die Teile an dem Rad müssen gut konstruiert und haltbar sein, der Rest ist eigentlich eher Nebensache. Vor allem das Gewicht. So wirklich schlechte Geometrien gibt es zudem kaum noch. Also würde zumeist ein Alurahmen mit ner SLX-Ausstattung (oder vergleichbares) und entsprechende Mittelklassefederelemente und Laufräder absolut ausreichen. Am wichtigsten ist, daß die Geo und die Ausrichtung des Bikes zu Dir passt. Ob das Rad 2kg mehr wiegt als das Modell mit nem Carbonrahmen und ner Highend-Ausstattung macht für "uns" Hobbyfahrer keinen großen Unterschied.

Ob Du da ne 1xScheiß, ne 2xScheiß oder gar wie ich ne 3xScheiß-Schaltung dran verbaust finde ich persönlich gar nicht so entscheidend, hat alles seine Vor- und Nachteile. Würde ich mir was Neues gönnen, würde da allerdings auch ne 1x12 dranhängen.

Aber, es ist halt ein Hobby, und wenn man Bock darauf hat sich da was zu gönnen, dann ab zum nächsten Boutique-Bike-Anbieter, ist vollkommen okay. Man bekommt da schließlich auch nen Mehrwert, auch wenn dieser auf den Trails zumeist eher weniger zum Tragen kommt. Zu 90 % macht halt der Fahrer aus.
 
Da sind leichtere Bikes, und ganz besonders dabei richtig leichte Laufräder plus leichte Reifen ganz klar deutlich angenehmer. Rotierende Masse....
Besonders das hängt imho ganz klar vom Einsatzzweck ab. Ich mag es lieber ruppig und habe null Bock auf eine kaputte Felge oder einen Platten. Das ist mir sogar das zusätzliche Gewicht für Inserts und stabile Mäntel wert.
Dafür muss ich hoch häufiger mal schieben oder genieße den Lift.
 
Besonders das hängt imho ganz klar vom Einsatzzweck ab. Ich mag es lieber ruppig und habe null Bock auf eine kaputte Felge oder einen Platten. Das ist mir sogar das zusätzliche Gewicht für Inserts und stabile Mäntel wert.
Dafür muss ich hoch häufiger mal schieben oder genieße den Lift.
Das stimmt für dich.
Ich dachte, es ginge hier im Thread um 'teure Teile' zur Gewichtseinsparung.
 
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