Hi Martix,
bei dir ist der Effekt des Sportlerherzens wahrscheinlich.
Bei regelmässiger körperlicher Belastung vergrössert sich unsere
Pumpe, um den höheren Belastungen gerecht zu werden.
Dadurch braucht das Herz in Ruhe weniger Schläge um die gleiche Menge Blut durch den Körper zu pumpen wie bei einem kleineren Herzen eines untrainierten Körpers.
Dies heisst im Umkehrschluss aber auch, dass die maximale Herzfrequenz niedriger werden muss, da irgendwann eine Durchflußmenge erreicht würde, bei der dir die Kapillargefäße "um die Ohren fliegen"
Kapillargefässe sind die allerkleinsten Arterienäste, die letztendlich das Gewebe versorgen.
Rechnen wir mal:
Bei einem normalen Herzen werden pro Schlag ca. 70 ml gepumpt, bei einem Ruhepuls von 70 Schlägen haben wir in der Minute 4,9 Liter gepumpt.
Gehen wir jetzt von der Formel: Maximalpuls=220-Alter von einem 30 jährigen Menschen aus kommen wir bei 190 Schlägen x 70 ml auf ein Minutenvolumen von 13,3 Litern
Jetzt zu deinem Beispiel:
Wir nehmen einen Ruhepuls von 45 Schlägen pro Minute an. Da der Körper in der Minute wie oben gesehen 4,9 Liter pumpt können wir von einem Herzvolumen von 4900/45= ca. 110 ml ausgehen.
Würden wir jetzt von der Faustformel 220-Alter ausgehen und wieder einen 30jährigen annehmen, so würde dieser bei 190 Schlägen pro Minute 190 x 110 ml = 20,9 Liter pro Minute durchpumpen, das schafft das Gefäßsystem aber dann doch nicht.
Also sinkt bei einem Leistungssportler nicht nur der Ruhe- sondern auch der Maximalpuls, da das Herz mit weniger Schlägen ausreichend Blut transportieren kann.
Du siehst, die Faustformel ist wirklich sehr ungenau, vernünftige Daten gibt's nur über einen Leistungstest.
Uff - hoffentlich habe ich dich jetzt nicht erschlagen mit meinem Exkurs in die Hämodynamik des Herzens.
Trink' dir darauf erstmal nen Kaffee, das hebt auch den Ruhepuls.