Wie genau sind eure Waagen?

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Nachdem es ja hier in diesem Forum um Grammfeilscherei geht, wollte ich mal fragen, wie genau eure Waagen sind? Hat der/die eine oder andere schon mal seine Waage (meist wohl Küchenwaagen) überprüfen lassen?
Beim Eichamt beispielsweise? (muß nicht gleich eine amtl. Eichung sein)

Denn erfahrungsgemäß zeigen gerade 08/15 Waagen aus dem Supermarkt mitunter gewaltige Schwankungen.
War letzte Wo beim Eichamt, weil es mich interessierte.
3 Waagen mitgenommen, alle digital.
1 stimmt über alle Gewichtsbreiten (von 50-4.000g) auf Gramm genau.
die beiden anderen hatten Schwankungen bis 5g hinauf.
 
Na du bist mir ja einer: 5g Abweichung bei 4000g Gewicht sind genau 0,125% Abweichung, ich kann damit gut leben. Du nicht? :rolleyes:

Des Weiteren wird ja bekanntermaßen das Urkilo stetig leichter - war jedenfalls in der Bild der Wissenschaft vor so knapp 4 Jahren mal ein Artikel betreffs dieser Thematik drinne.
 
Ich habe eine 400g Waage mit 0,1g Teilung (Kern) und eine 4000g Waage mit 0,5g Teilung (JScale).
Zu beiden habe ich passende Kalibrierungsgewichte.
Und sie zeigen beim gleichen Teil auch das gleiche Gewicht an. Das sollte für unsere Anwendungen genau genug sein.

Und dann ist da noch die 50kg Hängewaage mit 50g Teilung. Mittels "Tacho dran und ab" läßt sich die Teilung hier noch etwas verfeinern ;). Kalibrieren kann ich die aber nicht, aber beim Gesamtfahrrad sind ein paar Gramm Abweichung ja halb so wild und allzu schlecht sind die Kern Teile ja auch nicht.
 
Die Prüfung von nichtselbsttägen Waagen ist in Deutschland in der Eichordnung EO-9 geregelt. Ich bin nicht sonderlich über die Abweichungen Deiner Waagen verwundert. Aber bei Bike-Teilen interessiert uns doch nur die Einzelwägung, d.h. möglichst genau und reproduzierbar. Das ist ja das Problem: wer hat schon ein Referenznormal, z.B. 100g, 200g, 500g, 1kg, 2kg, 5kg und 10kg in M1-Klasse (5kg +/- 200mg).
Unser Test müßte so aussehen (und dies strenggenommen bei einer konstanten Referenztemperatur, -luftdruck! und Luftfeuchtigkeit) und das Messergebnis ist bereits 100km weiter nördlich oder südlich um 100mg pro 1kg-Messung wegen des Gravitationseinflusses verschieden:
10 mal 100g-Gewicht auf Waage: 100,01 / 100,02 / 99,98 /.../ 100,03 in der Anzeige --> Mittelwert +/- Standardabweichung der Einzelmessung
10 mal 200g-Gewicht auf Waage: 200,02/ 200,01 / 199,97 / .../ 200,01 in der Anzeige --> Mittelwert +/-Standardabweichung der Einzelmessung
usw.
Es wird sich zeigen, dass normale Waagen schon größere Standardabweichungen besitzen, als die scheinbare Genauigkeit in der letzten Dezimalstelle, d.h. mag sein, das 0,01g- oder 0,1g oder 1g- Schritte angezeigt werden, aber die Standardabweichung ist größer als diesen kleinsten, angezeigten Ziffernschritt :eek: .

Fazit:
1.) Traue keiner Waage (auch keiner geeichten Waage), die Du nicht selber manipuliert hast. :lol:
2.) Nirgends wird mehr in die eigene Tasche gelogen, wie beim Gewicht. :lol:
3.) Preiswert: Ausreichend genaue Messungen lassen sich mit den Gemüse-Waagen im Supermarkt machen, oft auch stehen die im äusseren Kassenbereich. :daumen:
 
solche toleranzen habe ich auch schon feststellen müssen, auf meiner waage wiegt ein (achtung ist kein leichtbau, freaks erst in der nächsten zeile weiterlesen ;) ) laufrad 936gr.
das selbe rad, 10min später auf der waage die es letztens bei tschibo gab, 933gr. das sind also 0,32% unterschied.
das macht bei einem 8kg bike 26gr :eek:

wo gibts eichgewichte, bzw kostes das eichen lassen was?

eigentlich kann man soche waagen aber doch nur prüfen, aber nicht neu eichen?!

gruss, felix
 
CHT schrieb:
(...)
3.) Preiswert: Ausreichend genaue Messungen lassen sich mit den Gemüse-Waagen im Supermarkt machen, oft auch stehen die im äusseren Kassenbereich. :daumen:

Gerade da nicht, die sind manipuliert und zeigen IMMER 4g mehr an, ohne Scheiß! (TARA!)
 
@felix: Es gibt verschiedene Möglichkeiten.

1.) Du hast eine eichfähige Waage mit EG-Bauartzulassung. Die kann mühelos vom Eichamt gegen Bezahlung geeicht werden. (teuer)

2.) Du hast ein nichteichfähige Waage ohne EG-Bauartzulassung. Diese kann durch eine Sonderprüfung von Eichamt geprüft und die Genauigkeit bescheinigt werden. Analog, wenn Du die Waage zu einem DKD- Prüflabor schicken würdest. (teuer bis sehr teuer)

3.) Du kaufst Dir eine geeichte Waage (mit Eichstempel) mit Hersteller-Ersteichung und Konformitätserklärung (Bizerba, Mettler-Toledo, Sartorius etc.). Diese kann auch einmal eine unangenehme hohe Abweichung haben, da die Waage auf eine mittlere Gravatationskonstante für Deutschland kalibriert und geeicht ist. (noch teuerer)

4.) Du kaufst Dir M1-Gewichte oder nimmst ein bekanntes Gewicht (Stahlblock) mit z.B. 1134,12g +/- 0,01g und machst Dir für Deine Waage eine Eichtabelle. (relativ preiswert)
 
felixthewolf schrieb:
wo gibts eichgewichte, bzw kostes das eichen lassen was?

eigentlich kann man soche waagen aber doch nur prüfen, aber nicht neu eichen?!

gruss, felix
Halbwegs anständige Digitalwaagen kann man selber kalibrieren - eichen dürfen nur die Spezies vom zuständigen Amt.
Zum kalibrieren muß man meistens eine Taste länger drücken oder zwei gleichzeitig, dann zeigt die Waage irgendwas an, was bedeutet, dass man das Gewicht draufstellen soll und dann stellt sie sich darauf ein.

Kleine Kalibriergewichte bis 200g bekommst du z.B. bei Conrad. Die großen 2kg schweren habe ich von Ebay von Waagen Rosi
 
kleinere gewichtsmengen lassen sich "billig" (haha) mit münzen erreichen - die gewichte sind irgendwo verzeichnet und sollte doch recht genau sein (rate ich mal so ins blaue)

ansonsten gehen auch alle homogenen körper bekannten materials mit "sehr genauer und einfach beschreibbarer geometrie" (einfache drehteile etc)
...nur so ne idee halt :)
 
vollkornjudäas schrieb:
kleinere gewichtsmengen lassen sich "billig" (haha) mit münzen erreichen - die gewichte sind irgendwo verzeichnet und sollte doch recht genau sein (rate ich mal so ins blaue)
(...)

Die SIND genau, da die meisten Fahrkartenautomaten die Münzen wiegen um den Wert zu erfahren.
Die Banken zählen eingezahlte Münzen auch nicht sondern rütteln sie durch Passsiebe und wiegen dann die Restmengen aus.

EDIT: Okay, mittlerweile dürfen die Banken nur noch in EU-Papier gerollte Münzen bei der EZB abgeben, dass fällt also fast schon flach. ;)
 
roadrunner_gs schrieb:
Na du bist mir ja einer: 5g Abweichung bei 4000g Gewicht sind genau 0,125% Abweichung, ich kann damit gut leben. Du nicht? :rolleyes:
Nein, überhaupt nicht!

Wenn ich das Rad in seine Einzelteile zerlege (Annahme 20 Einzelteile), dann alle weige und bei jedem 5g unterschied habe...:rolleyes:
Habe ich eine Schwankungsbereite von 100g +/-, das ist inakzeptabel, grad im Leichtbau.
Da wurndert's mich gar net, dass ich bei so manchem Weightweenies-Gewicht ordentlich staune!:eek:
 
Netbiker schrieb:
Nein, überhaupt nicht!

Wenn ich das Rad in seine Einzelteile zerlege (Annahme 20 Einzelteile), dann alle weige und bei jedem 5g unterschied habe...:rolleyes:
Habe ich eine Schwankungsbereite von 100g +/-, das ist inakzeptabel, grad im Leichtbau.
Da wurndert's mich gar net, dass ich bei so manchem Weightweenies-Gewicht ordentlich staune!:eek:

Aber nur wenn jedes der Einzelteile 4000g wiegt.
Schwer vorstellbar, dass eine Waage bereits bei 40g eine Abweichung von 5g hat, die würde ja Quasi selbst ohne Wiegestück drauf schon 5g anzeigen. :p
 
Netbiker schrieb:
Nein, überhaupt nicht!

Wenn ich das Rad in seine Einzelteile zerlege (Annahme 20 Einzelteile), dann alle weige und bei jedem 5g unterschied habe...:rolleyes:
Habe ich eine Schwankungsbereite von 100g +/-, das ist inakzeptabel, grad im Leichtbau.
Da wurndert's mich gar net, dass ich bei so manchem Weightweenies-Gewicht ordentlich staune!:eek:
hi
dem kann ich mich nur anschliessen. da sich die meßfehler und toleranzen addieren kommt am ende kein genauer wert heraus.
ich habe selber eine geeichte waage (eines bekannten herstellers) die sich auch selbsttätig mit eichgewichten neu tarieren läßt. sie geht bis 10kg und hat mit einem 10kg eichgewicht eine abweichung von 0,01gr. wobei diese abweichung alleine nur durch die raumtemerartur zustande kommt bei konstant 20°c stimmt sie 100%zig. aber da meine waage nicht im klimaraum steht komme ich damit eigentlich sehr gut klar. sie wird auch 1mal jährlich vom eichamt überprüft!!

ich kann nur sagen wenn ich hier einige fotos mit teilen auf ner waage sehe kann man seinen augen kaum trauen da gibt es ja welche die auf nen teppich wiegen!!

grusz
michael

ps die ungenauesten waagen die ich kenne sind die kern hängewaagen die haben nämlich absolute wiegeabweichungen 10x gewogen 12 verschiedene gewichte!! :(
 
michel300571 schrieb:
ps die ungenauesten waagen die ich kenne sind die kern hängewaagen die haben nämlich absolute wiegeabweichungen 10x gewogen 12 verschiedene gewichte!! :(

Ich kann mich da nur anschließen...im übrigen benötigt eine Hängewaage ein absolut senkrechte Krafteinleitung durch die eingebaute Wägezelle...leider meist nicht der Fall...die Reproduzierbarkeit der Messergebnisse ist daher meist hundsmiserabel :( ...
 
roadrunner_gs schrieb:
Aber nur wenn jedes der Einzelteile 4000g wiegt.
Schwer vorstellbar, dass eine Waage bereits bei 40g eine Abweichung von 5g hat, die würde ja Quasi selbst ohne Wiegestück drauf schon 5g anzeigen. :p
Noch krasser: Waage bis 2000g, abweichend zwischen 2-4g.;)

@Principia: Gebe dir da absolut recht, daher baue ich mir meine eigene Datenbank auf, da weiß ich a) was ich gewogen habe, b) wiege ich unter konstanten Bedinungen und c) vermerke ich auch, was ich genau gewogen habe! ;)
 
Netbiker schrieb:
Noch krasser: Waage bis 2000g, abweichend zwischen 2-4g.;)

@Principia: Gebe dir da absolut recht, daher baue ich mir meine eigene Datenbank auf, da weiß ich a) was ich gewogen habe, b) wiege ich unter konstanten Bedinungen und c) vermerke ich auch, was ich genau gewogen habe! ;)

Wirklich?
Also immer bei jeder Wägung: identische Temperatur, identischer Luftdruck, identische Luftfeuchtigkeit, identische Luftzusammensetzung?
Da zweifel ich nun aber doch stark... (Wer eicht denn deine Temperatur-, Luftdruck-, Luftfeuchte- und Luftzusammensetzungsmessinstrumente?)
Bischen viel Aufwand, oder? Dann lebt man doch lieber mit einer Abweichung von 20-40g für das gesammte Fahrrad.
 
ganz schön pingelig Leutz.
Sehe das eher wie roadrunner. Mich juckt es nicht ob das Bike am ende 50 gramm mehr oder weniger auf der oder der Waage anzeigt. Interessanter ist doch, wenn man Teile austauscht & dann eben die Teile abwiegt & dann das Delta der beiden Teile anhand der Waage herausrechnen kann. Ob die Waage dann etwas vor oder nach geht ist wurscht, da sie die Abweichung in annähernd gleichem Maße in die gleiche Richtung macht (kann man ja einfach mit Mehrfachmessungen gleicher Teile herausfinden).
Wie gesagt, ob hier oder da 50g mehr oder weniger ist mir wurscht, die Zeit des amtlichen Eichens verbringe ich leiber auf dem Bike :bier:
 
roadrunner_gs schrieb:
Wirklich?
Also immer bei jeder Wägung: identische Temperatur, identischer Luftdruck, identische Luftfeuchtigkeit, identische Luftzusammensetzung?
Da zweifel ich nun aber doch stark... (Wer eicht denn deine Temperatur-, Luftdruck-, Luftfeuchte- und Luftzusammensetzungsmessinstrumente?)
Bischen viel Aufwand, oder? Dann lebt man doch lieber mit einer Abweichung von 20-40g für das gesammte Fahrrad.
Nun, ich war letzte Wo beim Eichamt rein aus Interesse, was die Waage anzeigt. Und genau dort ist so eine gewaltige Schwankung mir erst aufgefallen.
 
michel300571 schrieb:
ich kann nur sagen wenn ich hier einige fotos mit teilen auf ner waage sehe kann man seinen augen kaum trauen da gibt es ja welche die auf nen teppich wiegen!!

das erklär mir bitte mal, was der teppich die wägung beienflusst?!
oder mienst du weil ein teil auf einer waage auf den teppich eher den waageteller nicht mehr ganz horizontal stehen lässt und somut die gewichtskraft nicht mehr 100%ig senkrecht in dei wiegezelle geht?

gruss,felix
 
Richtig!
Jede Tischwaage hat unten drunter Aufstellfüsse, die z.T. höhenverstellbar sind. Und eine Libelle, die die optimale horizontale Einstellung anzeigt (senkrechte Krafteinleitung). Auf'n Teppich geht so eine Einstellung nicht! :lol:
 
Oh mein Gott! Ist der Fußboden überhaupt ebenerdig?
War die Welt nicht mal gekrümmt?
Wiegt mein Rad nicht hier viel mehr als am Äquator?
Oder war das umgekehrt?

:lol: :lol: :lol: :lol: :lol:
 
roadrunner_gs schrieb:
Oh mein Gott! Ist der Fußboden überhaupt ebenerdig?
War die Welt nicht mal gekrümmt?
Wiegt mein Rad nicht hier viel mehr als am Äquator?
Oder war das umgekehrt?

:lol: :lol: :lol: :lol: :lol:

ad 1) Meistens nicht!

ad 2) Ja, das Raum-Zeit-Kontinuum unseres Universums ist gekrümmt, und zwar durch die Masse darin.

ad 3) Jein, die Masse Deines Rades ist konstant (sei denn, du verlierst zwischen den Wägungen nicht zu viele Teile!), egal ob hier, am Nordpol oder am Äquator. Aber die Gewichtskraft Deines Bikes (und diese wird nur bei Messung mit einer Standardwaage erfasst) ist gravitationsabhängig; ist am Äquator ca. 0,2% kleiner als am Nordpol.
Anhand der Einsteinschen Feldgleichungen kannst Du ja leicht die Veränderung des Raum-Zeit-Kontinuums durch die Masse Deines MTBs ausrechnen :lol: .

Genaue Gravitationsangaben, siehe hier: http://www.ptb.de/de/org/1/11/115/g-extractor.htm
 
Interessanter ist doch, wenn man Teile austauscht & dann eben die Teile abwiegt & dann das Delta der beiden Teile anhand der Waage herausrechnen kann.

DAS seh ich genauso. Den absoluten Wert wirklich exakt zu bestimmen ist nicht nur beim Gewicht immer sehr aufwendig und teuer.
Die Unterschiede zwischen Teilen als Referenz zu nehmen ist da weitaus sinnvoller, macht aber die absolute Vergleichbarkeit zu Anderen zunichte, oder schränkt sie zumindest stark ein. Solange die jeweilige Waage halbwegs genau und reproduzierbar (!!) wiegt, sollte das für den Hausgebrauch absolut ausreichen.

Aber auch ne Frage dazu, falls erlaubt: Wenn die Hängewaagen so schlimm sind, was ist eine gute Alternative dazu? Die Bauform fand ich für ein Rad zu wiegen eigentlich recht stimmig.
 
CHT schrieb:
(...)
ad 3) Jein, die Masse Deines Rades ist konstant (sei denn, du verlierst zwischen den Wägungen nicht zu viele Teile!), egal ob hier, am Nordpol oder am Äquator. Aber die Gewichtskraft Deines Bikes (und diese wird nur bei Messung mit einer Standardwaage erfasst) ist gravitationsabhängig; ist am Äquator ca. 0,2% kleiner als am Nordpol.
Anhand der Einsteinschen Feldgleichungen kannst Du ja leicht die Veränderung des Raum-Zeit-Kontinuums durch die Masse Deines MTBs ausrechnen :lol: .
(...)

Jo das mit der Masse ist ja allseits bekannt, aber die interessiert hier ja nicht.
Ich jedenfalls habe meinen Ausflug zum Mond erstmal auf unbestimmte Zeit verschoben mangels Finanzen. :lol:
Und bei dir?
 
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