Welches Kettenblatt bei Singlespeed ?

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Achtung ! Anfängerfrage :)

Ich fahr mein altes MTB jetzt seit einigen Wochen nur im 4. Gang - einfach so, zum Spaß (in der Stadt).
Habe jetzt beschlossen, das Ding in ein Singlespeed umzubauen.

Übersetzung ist aktuell (4. Gang) Kettenblatt 36, Ritzel 18. Kann ich da das Kettenblatt dranlassen und mir eine Singlespeed - Nabe mit 18er Ritzel besorgen ? Oder wie macht man das ?
Oder anders gefragt: Ist 20 / 10 das Selbe wie 18 / 9 oder 24 / 12 ?
Ich meine, das Verhälnis ist ja gleich - ists trotzdem ein Unterschied ?

LG Johanna
 
Oh - cool ! Klingt einfach und günstig. Danke! Und wenn ichs ganz schön haben will? Was wäre da die Alternative? Was empfiehlt sich da?
Muss man vermutlich umspeichen oder wie das heißt?
 
Wenn Du es schön willst, brauchst Du eine Singlespeednabe, z.B. die Trialnabe von Hope. Und irgendwie musst Du die Kette spannen. Das geht mit speziellen Singlespeed-Kettenspannern oder Du kannst Dein Glück mit Half-Links in der Kette probieren. Manche Übersetzungen funktionieren auch komplett ohne Spanner, aber das ist abhängig von der Kettenstrebenlänge und nur in Experimenten herauszufinden.
Am saubersten sieht es natürlich an einem Rahmen mit verstellbaren Ausfallenden oder Tretlagerexzenter aus.
Eine ganz brauchbare Nachrüstlösung kann auch die White Eno Eccentric Hub sein, mit der die Kette gespannt werden kann.

Cheers,
Dan
 
Hallo Dan ! Und danke für die Tipps. Werde mich mal in Ruhe schlau machen und schauen, was das auch alles so kostet. Die Naben sind ja schon nicht ganz billig. Aber schön :love:! Mal kucken, ob sich das für die alte Kiste überhaupt lohnt.
 
Bei der alten Kiste würde ich ehrlich gesagt einen einfachen Singlespeed-Umrüstsatz nehmen, also ein einzelnes Ritzel mit ein paar Spacern. Das dann auf den bisherigen Freilauf stecken. Die Kette kannst Du am Anfang auch mit einem Schaltwerk spannen, bei dem Du die beiden Begrenzerschrauben so einstellst, dass das Ding an einer Position fixiert ist. Züge und Co. natürlich abmachen. Die Kette kannst Du dann so kurz machen, dass der Schaltwerkkäfig fast horizontal steht.
Zur ursprünglichen Frage: Dein vorhandenes Kettenblatt ist auf Schaltung ausgelegt und hat dementsprechend Steighilfen und teilweise abgeflachte Zähne. Das will man im Idealfall am Singlespeed nicht haben, damit die Kette nicht so leicht runterfällt. Wenn Du da ein neues Blatt verbauen willst, würde ich ein einfaches Stahlblatt nehmen, das hält am längsten.

Cheers,
D
 
Danke für die Tipps. Umrüstsatz ist bestellt, das Kettenblatt behalte ich erstmal. Mal sehen, ob es damit taugt!
 
Von der Übersetzung her ist 20:10 das gleiche wie 30:15 oder 40:20. Allerdings erzeugt eine Kette um so mehr Reibung und damit Kraftverlust, je enger die Umschlingung und damit der Winkel zwischen den einzelnen Kettengliedern ist. Sprich: Je größer, desto schwerer, aber dennoch leichter zu treten. Ich hatte mir mal eine Dreigang-Nabe zum Quasi-Singlespeeder umgebaut, indem ich nur den zweiten und damit direkten Gang (ohne Getriebeverluste) genutzt habe. Ich habe bei meiner optimalen Drehzahl von 98-102 U/min die Kettenblatt-Ritzel-Kombination so gewählt, daß ich in der Ebene meine Dauergeschwindigkeit von ca. 32 km/h fahren konnte.
 
Ok. Macht Sinn. Werde das auch beachten. Ist trotzdem nicht leicht, das richtige Verhältnis zu finden. Für die enge Stadt ist das momentane 36 / 18 prima. Wenns mal nen Kilometer geradeaus geht, nervts. Hat aber irgendwie seinen Reiz, man fährt bewusster.
 
Bei einer Reifengröße von sagen wir mal für die Stadt sinnvollen 28mm hast Du einen Durchmesser von 622 + 2x18 mm, also 658mm. Mal Pi also einen Umfang von 2,067 Metern. Heißt, daß Du pro Kurbelumdrehung ungefähr 4,13 Meter schaffst. Hundert Mal in einer Minute sind das also 413 Meter pro Minute = 25 Kilometer pro Stunde. Bei einer langsameren Trittfrequenz entsprechend weniger. Um 30 km/h zu schaffen, mußt Du schon mit 120 U/min treten. Die höchste Leistung hat man jedoch zwischen 90 und 110 U/min.
 
Bei meiner 37-622er Bereifung (die Radwege in Berlin sind echt schlecht!) hatte ich einen etwas größeren Umfang. Weswegen ich mit einer 48-20er Kombination bei 100 U/min auf die gewünschten ca. 32 km/h gekommen bin. Die Nabenschaltungs-Kette war natürlich höllenschwer. Aber der Verschleiß war deswegen auch nicht sonderlich hoch. Eine schmale Kettenschaltungs-Kette verschleißt schneller, weil man natürlich mit viel Drehmoment beschleunigen muß.
 
Das mit den 120/Umin kommt gefühlt hin. Und taugt natürlich nicht wirklich. Aber wie gesagt, dafür ists da, wo es eng wird, umso spaßiger!
 
Klar, und sobald man Steigungen hat und/oder Gegenwind, wie den Kurfürstendamm rauf, tritt man unterhalb seiner optimalen Frequenz. Das muß man sich genau überlegen. Oder, wenn es nur um die cleane Optik geht, kann man zum Beispiel eine schlanke Duomatic von Sturmey Archer einspeichen. Dann spart man sich Brems- und Schalthebel und hat dennoch beides, nahezu unsichtbar. In Verbindung mit einem Schlumpfgetriebe könnte man sogar 4 praktisch unsichtbare Gänge ohne Bowdenzüge etc. am Rad verbauen.
 
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