Warum eigentlich "natürlich" = "gesund" ???

carmin schrieb:
....
Definieren: o machs nicht so kompliziert...

Für mich ist einfach die Frage, was als Verschmutzung in Lebensmitteln angesehen wird, dass diese in industriell gefertigten Lebensmitteln nur in geringerer Form vorkommt.

Carmin, ich bin ja Deiner Meinung, ich kaufe auch nicht nur Biokost, weil ich es mir nicht leisten kann.
Ich achte aber auf die Zutatenliste.
 
An apple every day keeps sickness away!
Für mich ist eine gute Ernährung einfach die beste Gesundheitsvorsorge, die es gibt. Weiterhin bin ich auch Anhänger der Slow-Food-Fraktion, die sich um den Erhalt der trationell hergestellten Produkte in Europa widmet.
Übrigens: Ist bekannt, das ein Glas Rotwein zum Essen die positiven Eigenschaften von Gemüse um ein 10faches verstärkt?
Also bevor ich mein Geld zu Ärzten trage, versuche ich das lieber durch gesunde Ernährung zu vermeiden.
Gruß
Ger
 
Ger schrieb:
Für mich ist eine gute Ernährung einfach die beste Gesundheitsvorsorge, die es gibt. Übrigens: Ist bekannt, das ein Glas Rotwein zum Essen die positiven Eigenschaften von Gemüse um ein 10faches verstärkt?
erklär mir die beiden aussagen mal auf zellniveau.
ansonsten is das reine spekulation, so wie würfel das ja kritisiert.




Ger schrieb:
Weiterhin bin ich auch Anhänger der Slow-Food-Fraktion, die sich um den Erhalt der trationell hergestellten Produkte in Europa widmet.
wieso europa?
 
@Dubbel: Was ist ein Zellniveau?
Sagen ich es mal so so: Viele Krankheiten entstehen durch einseitige und falsche Ernährung. Also versuch ich mich entsprechend gut zu ernähren.
Eigen angebautes Gemüse, wenig Fleisch, 1mal die Woche Fisch.
Zum Wein: Italienische Wissenschaftler untersuchen zur Zeit ein Phänomen, wobei in einer Ortschaft in Italien die Menschen im Schnitt 20 Jahre Älter werden, als der Rest im Lande. Die ersten Ergebnisse haben gezeigt, das die Aufnahme von positiven Stoffen im Gemüse. von denen hier bereits die Rede war, durch die gleichzeitige Aufnahme von Rotwein vom Körper besser und in erhöhter Konzentration aufgenommen werden. Weiterhin wurde festgestellt, daß diese Menschen nur eigen angebaute Produkte verzehren. Unter anderem auch sehr alte Gemüsesorten(Eine Kichererbsensorte, die schon im alten Ägypten bekannt war und sich durch ein sehr hohen Eiweißgehalt auszeichnet), Olivenöl(in der 8fachen Menge wie der Durchnittsitaliener), sowie selbst hergestellten Wein. Das lief vor paar Wochen im Bayern3.
Die Forscher sind der Meinung, das es hauptsächlich an der Ernährung liegt, das die Menschen da so alt werden(Und gesund).
Gruß
Ger
 
Also hier geht ja so einiges ganz schön durcheinander. Man muß bei Themen, die so sehr emotional aufgeladen sind, wie "Natürliche Erährung", "Bio", "Vollwert" usw. schon sehr genau aufpassen was man da so alles als gegebene Fakten serviert bekommt.

Die allerwenigsten der angegebenen Tatsachen werden sich wohl so bestätigen lassen. Z.B. die Bestrahlung aller Bananen aus Südamerika (hier finde ich es übrigens viel interessanter was die Jungs mit den Trauben anstellen. Die Dinger sind so empfindlich und werden praktisch überhaupt nicht mehr schlecht).

Die positiven und negativen Effekte von Ernährung oder Lebensweise sind nur in äussserst aufwendigen Studien herauszufinden und selbst da finden oft später irgendwelche Meta-Studien noch heraus, dass alles anders ist. Auch hier gilt einfach immer Vorsicht und genau nachschauen, wer den solche Studien macht bzw. finanziert.

Noch kurz zur Evolution. Warum soll den bitte die Evolution keine Ahnung vom Leben über 45 haben?? Ist ein interessanter Ansatz, damit könnte man ja noch mal richtig in den entsprechenden Fachkreisen punkten.

Mit gespannten Grüßen

Lene

PS: auch ich bin aus vielen der genannten Gründen eher ein Anhänger der "Bio-Landwirtschaft" und "Bio-Ernährung".
 
@Carmin

Ich weiß, daß Ihr mir zugestimmt habt, daß net überall Bio drinnen ist, wo Bio draufsteht (habs in der Zusammenfassung nur nocheinmal kurz angesprochen).
Aber Ihr lehnt doch recht pauschal Fertikkost, Konserven und ähnliches ab.
Das aber zu leichtfertig und tw. zu unrecht.

Etwas überspitzt: Der Fertigspinat aus der Kühltruhe ist gesünder als das Speckbrot vom Bauern ;);)

Oder etwas Praxisnaher: Lieber den mit Vit. angereichten Fruchsaft aus dem Tetrapack, als den Apfelsaft vom Bauern in der Glasflasche.
 
Nein, es geht mir nicht ums Andersdenken, es ist echtes Interesse und ich kann mir sehrwohl Änderungen in meinem Ernährungverhalten vorstellen.

Dazu darf ich kurz erzählen, was sich bei mir in den Jahren so eingeschlichen hat:

Ich hatte sehr früh einen eigenen Haushalt (mit 16) und habe mich mit kleinem Budjet ernährt. (ca 7DM / Tag 1983) Das ging eigentlich prima mit Aldiprodukten: Brot, Quark, Käse, Joghurt,„Feuerzauber Texas“ (ca. 500 Dosen gegessen !), „Carlini“ >500 Packungen, ergänzt durch dosenweise Erbsen, Mais, Thunfisch. Erkennbare Mängel hatten sich dabei nicht eingestellt.

Im Studium gab es dann auch wenig Grund zur Änderung, ich hatte zwar deutlich mehr Geld zur Verfügung, habe es aber konsequent in Bier/Weggehen investiert.
Inzwischen hatte sich eine sehr lieblose Einstellung zum Essen eingestellt. Es ging mir in erster Linie um Kalorien. Um nicht immer dünner zu werden hatte ich allerdings schon etwas auf Proteine geachtet. Da Obst und Gemüse keine wesentliche Rolle spielten wurden eben Multivitamin-Tabletten aufgelöst.

Jetzt sieht es ungefähr so aus:
-Ich habe mich an eine Mahlzeit pro Tag gewöhnt. Nicht aus Überzeugung, sondern weil es praktisch ist. Meistens esse ich so um 20.00 Uhr. Dann wird aber auch gnadenlos weggeputz:

-Ca. 2-3 x / Woche Tiefkühlpizza, aber locker jeweils 800g
-ca. 2x/Woche 500g gebratenes Putenfleisch mit einer ganzen Packung Pfannengemüse zusammen gebraten.
-ca. 1 / Woche Nudeln mit Ketchup
-< 1 / Woche Reis mit Tiefkühl-Frühlingsrollen.
Jeden Tag Unmengen Diät-Fruchtjoghurt 0,1% Fett
Jeden Tag ca. 500g Roggen-Schnittbrot mit 1-2 Packungen Mager-Kräuterquark.
Dazu 1 x Multivitamin-Brause, ca. 2 g Vit.-C, 1 x Aldi-„Zentrum-ersatz“, gelegentlich Vit.-E
Salat oder Obst nehme ich nur sporadisch und eher zufällig zu mir (z.B. bei seltenen Restaurant-Besuchen)

Glücklicherweise geht’s mir trotz dieser definitiv einseitigen und unvollständigen Ernährung blendend und ich erfreue mich eines Idealgewichtes.

Ich würde diese Ernährung nie weiterempfehlen, nur weil es mir in meiner 1-Personenstatistik noch gut geht. Den meisten Menschen bedeutet Essen ja auch viel mehr, ich verpasse da sicherlich Einiges und bin auch zu Änderungen meines Verhaltens motiviert.
Trotzdem interessiert mich eben, ob es eigentlich „messbare“ Einflüsse einer bewußten, z.B. natürlicheren Ernährung gibt. Am eigenen Leib kann ich sie ja nicht erfahren – mir geht’s (noch?) zu gut.

(Mit nur einmal Essen am Tag bin ich übrigens zufällig im neuesten Trend: Dinner-Canceling als Anti-Aging-Mittel soll ganz toll sein wg. niedriger Insulinspiegel und hoher Somatotropin-Spiegel)

Gruß von Würfelglück
 
Aber dann bei dieser einen Mahlzeit steigt der Blutzuckerspiegel sehr hoch an.
Net wirklich optimal.
Vorteil andererseits ist, daß die Gesamtkalorienzufuhr gering bleibt.

Besser wären 6 Mahlzeiten (für die gleichmäßigere Versorgung mit essentiellen Nährstoffen über den Tag) mit der gleichen Gesamtkalorienmenge.

Weißt Du wahrscheinlich eh selber.

Ich betreibe (leider) das volle Gegenteil: Ich esse die ganze Zeit irgendetwas.........

Zurzeit auch weit weg vom Optimum.......
 
@Lene
Lene schrieb:
Noch kurz zur Evolution. Warum soll den bitte die Evolution keine Ahnung vom Leben über 45 haben?? Ist ein interessanter Ansatz, damit könnte man ja noch mal richtig in den entsprechenden Fachkreisen punkten.
Meine Überlegung war:
Die Tatsache ein Alter von z.B. 35 Jahren überschritten zu haben müßte irgendeinen Einfluß auf die Beteiligung dieses Menschen am Genpool haben, damit sich bezüglich der Eigenschaft: "Wie alt werde ich" irgendetwas in den Genen abbildet. Ansonsten ist ein Alter > 35 nur ein Abfallprodukt anderer Selektionsdrucke. In der Annahme dieses Alter würde damals (z.B. vor 80.000 Jahren) kaum erreicht werden, habe ich o.g. Aussage gemacht.
Jetzt sehe ich auch selber Schwachpunkte: Wenn es z.B. doch einzelne "Ältere" gab, könnte es ja sein, daß die Eigenschaft einzelne erfahrene "Weise" in ihren Reihen zu haben das Überleben einer Sippschaft förderte ohne daß diese "Greise" selbst sexuell tätig wurden.
Gab es einzelne "Ältere" ? keine Ahnung.

Das Problem sind ja schon meine Annahmen: Ich behaupte einfach, unser Enzymmuster sei schon ca. 20.-80.000 Jahre weitgehend stabil. Auch keine Ahnung ob das so hinhaut.
Ich habe mir versucht dann vorzustellen, wo genau die Angriffspunkte der Evolution bezgl. unserer Verdauung und der beteiligten Enzyme eigentlich sind. (Meine Vorstellung: >5Kg Obst / Tag, jede Beere sofort in den Mund, Nüsse lagern, ansonsten selten Fleisch essen, aber dafür dann extrem viel)
Ein ganz wichtiger Selektionsdruck sollte doch sein, von der Qualität und Regelmäßigkeit des Nahrungsangebotes möglichst unabhängig und doch leistungsfähig zu sein.
Stop - die Evolutionsdiskussion geht wohl zu weit - sorry!

Gruß und Würfelglück

P.S. Ich habe heute ehrlich interessiert schon mal eine Gemüseauslage inspiziert, sieht ja schon irgendwie vielversprechend aus !
 
mankra schrieb:
Aber Ihr lehnt doch recht pauschal Fertikkost, Konserven und ähnliches ab.
Das aber zu leichtfertig und tw. zu unrecht.

Etwas überspitzt: Der Fertigspinat aus der Kühltruhe ist gesünder als das Speckbrot vom Bauern ;);)

Oder etwas Praxisnaher: Lieber den mit Vit. angereichten Fruchsaft aus dem Tetrapack, als den Apfelsaft vom Bauern in der Glasflasche.
Hm. Zum einen: Du sagst, Du hast enge Bezüge zur Landwirtschaft. Da wunderts mich schon, dass Du den Produkten der eigenen Zunft so kritisch gegenüber stehst. Was spricht denn so sehr gegen den Direktsaft vom Bauern?

Zum zweiten: Du sagst immer nur, es sei zu leichtfertig, alles über einen Kamm zu scheren. Richtig. Tun wir auch nicht. Aber Argumente?

Deine Beispiele (vitaminierter Fruchtsaft und TK-Spinat) sind ja auch eher harmlos. Speziell TK-Gemüse ist kaum verarbeitet, wird kurz nach der Ernte gefroren und macht sich speziell auf dem winterlichen Speiseplan recht gut, besser jedenfalls als alles importierte Treibhausgemüse. Und selbst die Zutatenliste von Rahmspinat (esse ich auch gelegentlich) ist sehr schlank: Spinat, Sahne, Stärke, Salz, Gewürze. Keine Konservierung, kein Aroma, kein Geschmacksverstärker, kein Stabilisator, kein Emulgator, kein Farbstoff.

Reden wir doch lieber mal von Eiern und Fleisch aus dem Supermarkt. Oder von Tüten und Dosen von Nestlé, Unilever und Konsorten. Oder von Tortellini, Diät-Fruchtjoghurt, Cerealien von Kellogg's etc, Schokoriegeln, TK-Pizza, Salatsaucen, Dips zum Grillen, Trendgetränke, ... (in D haben wirs wohl noch relativ harmlos, ein Bekannter hat jüngst aus den Staaten blaues Ketchup mitgebracht :kotz: ) Diese Produkte sind hochoptimiert. Nach Massenverfügbarkeit und Preis. Du kannst Dir sicher sein, dass Kriterien wie nachhaltige Erzeugung oder die Gesundheit der Verbraucher für die Lebensmittelkonzerne eine sehr nachrangige Rolle spielen. Solang die das fressen und nicht eingehen dran, ist alles okay. Wenn irgend ein Lebensmittelingenieur Hand anlegt, dann sicherlich nicht, um die Sachen gesünder zu machen. Sondern länger haltbar (zumindest optisch), crosser, cremiger, würziger, volumiger, leckerer, schöner... Wir brauchen gar nicht über die ungeklärten Wirkungen chemischer Zusätze zu reden. Ich sag einfach: das ist Verarsche, und da brauch ich nicht mitzumachen.

Zugesetzte Vitamine oder Fettreduktion (wir finden das auch auf würfelglücks Speiseplan wieder -- Diätjoghurt? 2g Vitamin C?? Schlechtes Gewissen oder was?) reißen nicht mehr, was an natürlichen Inhaltsstoffen während des langen Transport- und Verarbeitungsweges kaputtgegangen ist.

Und billiger ist es auch nicht. Beispiel die "Lunchables" (Hersteller vergessen), vielleicht mir "essbar" zu übersetzen, sind nix anderes als mit Käse und Wurst belegte Pausenbrote, mit etwas Chemie aufgepeppt; sie würden selbst gemacht nur einen Bruchteil kosten.

Lesetip:

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(würde dort sicherlich auch nicht alles unterschreiben, aber ist gut recherchiert und eröffnet interessante Einblicke.)

@würfelglück vor der Gemüseauslage: Trau Dich ;)
 
würfelglück schrieb:
Trotzdem interessiert mich eben, ob es eigentlich „messbare“ Einflüsse einer bewußten, z.B. natürlicheren Ernährung gibt. Am eigenen Leib kann ich sie ja nicht erfahren – mir geht’s (noch?) zu gut.
Das ist die Preisfrage. Die wird Dir niemand beantworten können. Wir können nur beobachten, wie sich auf der einen Seite die Ernährungsgewohnheiten in den letzten Jahrzehnten geändert haben, und wie auf der anderen Seite Zivilisationskrankheiten massiv zunehmen. Kausale Zusammenhänge konnten bisher wohl nur in Einzelfällen hergestellt werden. Da aber auf der anderen Seite NICHTS gegen eine naturnähere Ernährung spricht, warum sollte man diesen Weg nicht verfolgen?
 
@Carmin
Es gab auch mal vom guten Rangar ne Quarks und Co. Sendung zum Thema Ernährung. Das war auch Recht interessant, gerade zu deinem Hinweis auf die Lebensmittelindustrie. Die macht den Verbrauchern seit Jahren weis, daß Packungen, auf den was Kinder.... steht, gut für die Kleinen sein sollen. Aber im Prinzip ist da nur Zucker drin. Die Kinder bekommen so an die 300-400gr. reinen Zucker pro Tag. Und die Folgen sind sehr wohl spürbar. Eine überproportionale Zunahme von Altersdiabetis bei 20jährigen.
Gruß
Ger
 
Ger schrieb:
@Carmin
Es gab auch mal vom guten Rangar ne Quarks und Co. Sendung zum Thema Ernährung. Das war auch Recht interessant, gerade zu deinem Hinweis auf die Lebensmittelindustrie. Die macht den Verbrauchern seit Jahren weis, daß Packungen, auf den was Kinder.... steht, gut für die Kleinen sein sollen. Aber im Prinzip ist da nur Zucker drin.

nicht nur das. kinder werden mittels "kinderprodukten" mit aromen auf produkte für erwachsene konditioniert. bspw. ketchup oder die erwähnten fertigprodukte.
 
Ger schrieb:
...
Die Forscher sind der Meinung, das es hauptsächlich an der Ernährung liegt, das die Menschen da so alt werden(Und gesund).
...

Schön, dass du die Quelle noch geschrieben hast, jetzt kann man es wenigestens nachverfolgen! :daumen:

Aber irgendwie geht das dann doch nicht in meinen Kopf rein: Ich esse "lebendiges" (im Sinne von "steck nen Apfel in den Boden wird eine baum draus") und töte es gleichzeitig mit Alkohol ab?!?
Wieso sollte den Körper das besser bekommen :confused:
PS: D.h. nicht dass ich die STudie anzweifle, ich suche nur die Quintessenz daraus.
bye fox
 
carmin schrieb:
Hm. Zum einen: Du sagst, Du hast enge Bezüge zur Landwirtschaft. Da wunderts mich schon, dass Du den Produkten der eigenen Zunft so kritisch gegenüber stehst. Was spricht denn so sehr gegen den Direktsaft vom Bauern?

QUOTE]


Nicht alles, was naturbelassen ist, ist auch gesund bzw. verträglich. Der Apfelsaft wahrscheinlich schon.
Aber z.B. einem Grossteil der Bevölkerung würde es arg auf die Verdauung schlagen, sich von unbehandelter Frischmilch zu ernähren, welche nicht pasteurisiert ist. Diese ist auch unter Vorzugsmilch bekannt, welche aber besonderen Ansprüchen an die Zellzahl genügen muss.
"Normale" Frischmilch ist aufgrund der Keimbelastung für viele hygieneverwöhnte Menschen, die das nicht gewöhnt sind, unverträglich.

Gruss
Heiko
 
Frischmilch ist doch die normale pasteurisierte Milch, oder?
Ich vermute es geht um Vorzugsmilch ?

Das ist allerdings eines der wenigen wirklich kritischeren Produkte.

Ob Vorzugsmilch leckerer ist als pasteurisierte Milch kann ja jeder selber entscheiden.

Kindern unter 6 Jahren sollte man meineserachtens aber mangels eigener Entscheidungsfreiheit und nachgewiesener teils schwerer Erkrankungen durch diese Vorzugsmilch lieber davon verschonen. Erwachsene stecken diese Infektionen in der Regel innerhalb von 8 Tagen gut weg.

Bei Vorzugsmilch muß man sich definitiv auf den einzelnen Bauern verlassen können, sonst wirds problematisch.
Ich kenne viele Eltern, die diese wohl auch offiziellen Bedenken ignorieren. Natürlich und glücklicherweise passiert meistens trotzdem nichts.

Lieben Gruß von Würfelglück
 
Ich meinte Vorzugsmilch. Ich habe die als Kind schon oft getrunken, aber immer nur von einem Hofgut in Bioqualität
Bei einer "Agrarfabrik" würde ich die nicht gerade kaufen.
 
swe68 schrieb:
Ich meinte Vorzugsmilch. Ich habe die als Kind schon oft getrunken, aber immer nur von einem Hofgut in Bioqualität
Bei einer "Agrarfabrik" würde ich die nicht gerade kaufen.

ich hab mich als kind nur von solcher milch ernährt. pasteurisiert gabs nicht. allerdings musste man diese milch innerhalb von wenigen tagen trinken, sonst wurde sie sauer.
 
swe68 schrieb:
Bei einer "Agrarfabrik" würde ich die nicht gerade kaufen.

Also mir ist es lieber, wenn ich die Milch von einem Bauern bekomme, der einen modernen Laufstall mit Melkstand und damit einhergehenden Top-Hygienebedingungen hat, als von einem, der irgendwo im Schuppen seine Kühe noch mit dem Eimer melkt ;)
Am besten von einem "großen" (so ab 50 Melkkühen) Biobetrieb kaufen. :)

Übrigens hat Bio schon lange nix mehr mit der Betriebsgröße (inkl. Klische vom kleinen Bauernhof, wo der Bauer noch mit den Kühen im gleichen Stall schläft) zu tun. Es gibt genügend große Betriebe, die Bio machen. Einige Lebensmittelketten haben in Polen eigene Biobetriebe. Die haben um die 5.000 ha. Wobei man natürlich drüber streiten kann, ob die überhaupt noch Bio produzieren können...
 
Mit "Agrafabrik" meine ich die Höfe, die auf kleinstem Platz maximalen Ertrag erzielen wollen. Das geht nur unter Einsatz entsprechender Hilfsmittel, um Erkrankungen zu vermeiden. Hinzu kommt das Vieh-Futter, das Du indirekt zu Dir nimmst.
Auf eine moderne Melkanlage kann ich verzichten. Ich habe auch schon Vorzugsmilch auf einer Berghütte getrunken, wo die 3 Kühe hinter der Hütte auf der Bergweide standen - herrlich!
 
swe68 schrieb:
Mit "Agrafabrik" meine ich die Höfe, die auf kleinstem Platz maximalen Ertrag erzielen wollen. Das geht nur unter Einsatz entsprechender Hilfsmittel, um Erkrankungen zu vermeiden.

Das will doch jeder Bauer. Ist nur die Frage, welche Mittel einem dazu recht sind...
Außerdem sind die div. Mittelchen auch nicht gratis. Bei den derzeitigen Preise, die der Bauer bekommt, wird er dreimal nachrechnen, ob sich sowas überhaupt lohnt. Und überhaupt sind die Mittelchen, von denen hier wohl die Rede ist, ziemlich verboten.

Hinzu kommt das Vieh-Futter, das Du indirekt zu Dir nimmst.

Klar. Nur gibt's da auch ganz genaue Vorschriften, wann wo was gespritzt werden darf. Und wieder: Große Betriebe werden diesbezüglich wesentlich genauer kontrolliert.

Die Frage ist ja eigentlich, ob einem die gesetzlichen Vorgaben reichen. Wenn nicht - Bio in der Hoffnung, dass der Bauer seriös ist.


Auf eine moderne Melkanlage kann ich verzichten. Ich habe auch schon Vorzugsmilch auf einer Berghütte getrunken, wo die 3 Kühe hinter der Hütte auf der Bergweide standen - herrlich!

Ein Glück, dass die Milch dort so intensiv schmeckt, dass man den Mist und Dreck in ebenselbiger nicht bemerkt :D

Übrigens ist Almwirtschaft heute (fast) immer unökologisch.
 
Tyrolens schrieb:
Übrigens hat Bio schon lange nix mehr mit der Betriebsgröße (inkl. Klische vom kleinen Bauernhof, wo der Bauer noch mit den Kühen im gleichen Stall schläft) zu tun. Es gibt genügend große Betriebe, die Bio machen. Einige Lebensmittelketten haben in Polen eigene Biobetriebe. Die haben um die 5.000 ha. Wobei man natürlich drüber streiten kann, ob die überhaupt noch Bio produzieren können...
Wenn ich möchte, dass Produkte aus dem Ökolandbau größere Verbreitung finden (und dazu auch billiger werden), muss ich akzeptieren, dass die Kuh nicht mehr vom Bauern handgestreichelt werden kann. Bio ist durch die Verbünde (demeter, Bioland etc) relativ klar definiert (Art der Schädlingsbekämpfung, Viehhaltung, Fütterung, Verhältnis Viehbestand/Grünfläche etc.) Das kann in Großbetrieben genauso funktionieren.

Nochmal zu dem Natürlichkeits-Argument: Das würde ich nicht überstrapazieren wollen. Wir sind uns wohl absolut einig, dass man mit Zahnpflege weitaus besser fährt, als wenn man die Mundflora dem natürlichen Lauf der Dinge überließe. Da hilft uns auch die Evolution nicht weiter (wer sagt überhaupt, dass wir schon das Optimum darstellen??). Ebenso trage ich (zumindest unterwegs) lieber Schuhe (und beim biken lassen sich so auch die Cleats besser befestigen). usw. Nicht alles, was uns die kulturelle Evolution gebracht hat, ist also schlimm. Auch das Garen von Bohnen, Kartoffeln, Fleisch -- und Milch. Rohmilch (= direkt vom Bauern) bzw Vorzugsmilch (= in Flaschen abgefüllte Rohmilch, typw nur in Spezialläden erhältlich) ist durchaus okay. Ein (kleines) Infektionsrisiko besteht freilich immer und ist nicht mal auf die leichte Schulter zu nehmen (EHEC). Ich glaube nicht, dass man (außer dem Geschmack) viel versäumt, wenn man sie abkocht.

Auch wenn man den Natürlichkeitsgedanken verfolgt, muss man es doch nicht immer gleich im Extrem treiben. (Das gefällt sicher wieder mankra ;)) Aber alle ein bisschen mehr, das fänd ich cool.

Ach: irgendwer scheint diesen Thread als ziemlich schrecklich eingestuft zu haben. Wenn das an mir liegen sollte, bitte sagen. Ich kann auch gern meine Klappe halten ;)
 
@ Tyrolens

Die Mittelchen, die ich meine sind zum Beispiel Antibiotika.

Und - es gibt genügend Untersuchungen, die den Zusammenhang von viel Hygiene mit Anfälligkeit für Allergien beweisen.

zu "das will doch wohl jeder Bauer":
Hier hast du nicht unrecht. Nur heisst das nicht immer, dass der Ertrag zu Lasten der Umwelt und der Verbraucher maximiert wird.

Ich habe in der Alm-Milch übrigens weniger den Mist als die vielen Kräuter geschmeckt. Ich esse auch liebend gerne den Alpkäse, genau deshalb!




Ich höre immer nur Vorschriften, Kontrollen, etc. Dann frage ich mich, wie zum Beispiel der BSE-Skandal für so viel Entrüstung sorgen konnte. Es sind die Behörden, die die Kontrollen durchführen. Es gab auch keine Vorschriften, die das verhindern konnten, weil der artfremde Futterstoff nämlich zugelassen war.

Nachtrag @ Carmin:
ich schätze Deine Meinung ;)
 
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