mankra schrieb:
Aber Ihr lehnt doch recht pauschal Fertikkost, Konserven und ähnliches ab.
Das aber zu leichtfertig und tw. zu unrecht.
Etwas überspitzt: Der Fertigspinat aus der Kühltruhe ist gesünder als das Speckbrot vom Bauern

Oder etwas Praxisnaher: Lieber den mit Vit. angereichten Fruchsaft aus dem Tetrapack, als den Apfelsaft vom Bauern in der Glasflasche.
Hm. Zum einen: Du sagst, Du hast enge Bezüge zur Landwirtschaft. Da wunderts mich schon, dass Du den Produkten der eigenen Zunft so kritisch gegenüber stehst. Was spricht denn so sehr gegen den Direktsaft vom Bauern?
Zum zweiten: Du sagst immer nur, es sei zu leichtfertig, alles über einen Kamm zu scheren. Richtig. Tun wir auch nicht. Aber Argumente?
Deine Beispiele (vitaminierter Fruchtsaft und TK-Spinat) sind ja auch eher harmlos. Speziell TK-Gemüse ist kaum verarbeitet, wird kurz nach der Ernte gefroren und macht sich speziell auf dem winterlichen Speiseplan recht gut, besser jedenfalls als alles importierte Treibhausgemüse. Und selbst die Zutatenliste von Rahmspinat (esse ich auch gelegentlich) ist sehr schlank: Spinat, Sahne, Stärke, Salz, Gewürze. Keine Konservierung, kein Aroma, kein Geschmacksverstärker, kein Stabilisator, kein Emulgator, kein Farbstoff.
Reden wir doch lieber mal von Eiern und Fleisch aus dem Supermarkt. Oder von Tüten und Dosen von Nestlé, Unilever und Konsorten. Oder von Tortellini, Diät-Fruchtjoghurt, Cerealien von Kellogg's etc, Schokoriegeln, TK-Pizza, Salatsaucen, Dips zum Grillen, Trendgetränke, ... (in D haben wirs wohl noch relativ harmlos, ein Bekannter hat jüngst aus den Staaten blaues Ketchup mitgebracht :kotz: ) Diese Produkte sind hochoptimiert. Nach Massenverfügbarkeit und Preis. Du kannst Dir sicher sein, dass Kriterien wie nachhaltige Erzeugung oder die Gesundheit der Verbraucher für die Lebensmittelkonzerne eine
sehr nachrangige Rolle spielen. Solang die das fressen und nicht eingehen dran, ist alles okay. Wenn irgend ein Lebensmittelingenieur Hand anlegt, dann sicherlich nicht, um die Sachen gesünder zu machen. Sondern länger haltbar (zumindest optisch), crosser, cremiger, würziger, volumiger, leckerer, schöner... Wir brauchen gar nicht über die ungeklärten Wirkungen chemischer Zusätze zu reden. Ich sag einfach: das ist Verarsche, und da brauch ich nicht mitzumachen.
Zugesetzte Vitamine oder Fettreduktion (wir finden das auch auf würfelglücks Speiseplan wieder -- Diätjoghurt? 2g Vitamin C?? Schlechtes Gewissen oder was?) reißen nicht mehr, was an natürlichen Inhaltsstoffen während des langen Transport- und Verarbeitungsweges kaputtgegangen ist.
Und billiger ist es auch nicht. Beispiel die "Lunchables" (Hersteller vergessen), vielleicht mir "essbar" zu übersetzen, sind nix anderes als mit Käse und Wurst belegte Pausenbrote, mit etwas Chemie aufgepeppt; sie würden selbst gemacht nur einen Bruchteil kosten.
Lesetip:
(würde dort sicherlich auch nicht alles unterschreiben, aber ist gut recherchiert und eröffnet interessante Einblicke.)
@würfelglück vor der Gemüseauslage: Trau Dich
