Wartung Pressfit Lager

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Hallo,
habe gerade mein Cube Reaction für die neue Fahrrad-Saison fertig gemacht und mir die Frage gestellt, wie und wie oft man das Pressfit Lager warten sollte. Verbaut ist das Shimano BB91. Kann man da überhaupt was warten und ist es notwendig dafür das das Lager auszubauen ?

Falls man nichts warten kann, habt ihr ausser dem Reset Lager noch einen Tip für ein anderes Lager wo man das evtl. machen kann ?

Danke schon einmal für eure Antworten.

Gruss
Thorsten
 
Ich hatte mein Pressfit-Lager nach 15.000 Kilometer getauscht, aber da war es bereits durchnässt, braun und wackelte wie ein Kuhschwanz. Es gibt spezielle Demontage-Tools, habe auch eins, so wirklich funktionieren tut es damit aber nicht, daher wende ich rohe Gewalt mit Hammer an, und zerhaue das Lager in Einzelteile und schlage es heraus. Man muss halt aufpassen, das man nicht versehentlich auf den Rahmen haut ;)

Danach presse ich ein neues Shimano Pressfit Lager mit nem Super-B Einpresswerkzeug ein. Geht deutlich einfacher als die Demontage.
 
Ich verstehe mal deine Antwort so, dass man das Lager fährt bis es auseinanderfällt und verbaut dann ein neues. Sehr ökonomisch ist das ja nicht gerade.:(

Gibt es denn welche wo man das machen kann.

Welches Einpresswkz. benutzt du denn ? Wobei ich mir das überlegen werden zu zulegen, wenn der Ausbau sich so schwierig gestaltet. Ist wahrscheinlich besser dem Händler seines Vertrauens das zu überlassen.

Gruss
Thorsten
 
ich kopier mal meinen Post:

für das Pressfit-Lager brauchst du das http://www.bike24.de/p123451.html zum ausschlagen und das http://www.fahrrad-xxl.de/shop/tbg-i...g-press-fit-bb zum einpressen.

Das obere hab ich da gekauft, das untere eben mit Gewindestange, Unterlegscheiben und Muttern nachgebaut.
Ein- Ausbau geht dann echt ruckzuck, 15 Min.inkl. :bier:

Lager zerkloppen um es heraus zu bekommen kann ich nicht nachvollziehen :ka:

P.S. das Wergzeug zum ausschlagen gibts bei Cycle-basar für knapp 15€
 
Ich verstehe mal deine Antwort so, dass man das Lager fährt bis es auseinanderfällt und verbaut dann ein neues. Sehr ökonomisch ist das ja nicht gerade

Nein, so war das nicht gemeint, man soll es dann tauschen, wenn es nicht mehr so funktioniert wie erwartet. Wieso früher tauschen wenn es noch funktioniert?

Lager zerkloppen um es heraus zu bekommen kann ich nicht nachvollziehen

Ich habe einen recht ähnlichen Ausschläger wie den von Shimano, genau den von Cycle-Basar für 15 EUR. Es hat nun mal nicht so funktioniert, wie eigentlich vorgesehen, da das Lager bei mir heftig festgefressen war, so dass der Ausschläger immer mehr Kerben ins Plastik gedrückt hat bis es halb zerschlagen war. Als Komplettes habe ich es also nicht rausschlagen können, also musste ich das übriggebliebene Kunststoff eben mit Gewalt rausschlagen.

Es gibt sicher auch bessere Ausschläger, aber nicht jeder kauft sich nen Ausschläger, muss man auch nicht unbedingt, da man das Lager danach sowieso nicht mehr verwenden wird. Also kann man es gleich mit anderem Werkzeug raushämmern. Bin nicht der Erste der das so macht ;)

Als Einpresswerkzeug verwende ich folgendes:
http://bike-x-perts.com/werkstatt-pflege/werkzeuge/super-b-press-fir-montage-tool-premium.html

Bringt mehrere Standards mit, ist ne sehr hochwertige Ausführung und das Einpressen war binnen 5min erledigt.
 
Shimanolager auseinander zu nehmen ist eher Glücksache.
In den meisten Fäller zerbricht die Abdeckkappe.

Aber sei sicher, die Shimanodinger sind sehr gut gedichtet.

Fahr sie bis sie hin sind und bau neue ein.
Kaputt gehen die fast nur vom Wasser.
 
Wie schon gesagt wurde ein Pressfit-Innenlager soll man nur dann demontieren wenn dieses defekt ist.
Ich habe das diebezüglich auch mal versucht die Folge davon war Abdeckkappe kaputt.
Das sind die Nachteile eines Pressfit-Innenlagers.
Für mich bringen die Pressfit-Innenlager keine gradierenden Vorteile sondern Sparen den Rahmenherstellern
nur Kosten weil der Arbeitsgang Gewinde schneiden entfällt.
Tipps für alle Innenlager-Typen und Kurbeln gibt es im Innenlager-Workshop .
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke ersteinmal für eure Antworten. Natürlich steckt hinter jeder Frage auch ein Grund.

Letztes Jahr hatte ich beim Fahren immer wieder ein Geräusch im Bereich des Tretlagers. Zumindestens waren meine Ohren der Meinung das es aus dem Bereich kam. ;) Alles immer nur unter Belastung und sowohl im Wiegeschritt als auch im Sitzen. Die üblichen Verdächtigen habe ich schon erfolglos abgeprüft. Was noch erwähnenswert ist, dass Geräusch tritt meisstens Nachmittags auf der Fahrt nach Hause auf. Früh Morgens komischerweise nicht :confused: .

Letztes Jahr wurde ich einige Male vom Regen überrascht, wobei ich dann angehalten habe und den Schauer abgewartet habe. Hatte die Vermutung das etwas Feuchtigkeit in die Lager gekommen ist und das Fett rausgewschen hat. Deshalb wollte ich wissen, ob man die Lager evtl. nachfetten kann, was eine einfache Methode gewesen wäre das Problem zu identifizieren. Da fällt mir noch einmal die Frage nach Shimano Alternativen ein, wo man das evtl. machen kann.

Gruss
Thorsten
 
Bei Acros wre das nachschmieren möglich.
Aber das Geräusch kommt zu 99% woanders her.
z. B. mal die Züge an ihren Gegenhaltern geprüft?
 
Bei Acros wre das nachschmieren möglich.
Aber das Geräusch kommt zu 99% woanders her.
z. B. mal die Züge an ihren Gegenhaltern geprüft?

Nein. An die hätte ich zuletzt gedacht. Allerdings kann ich es mir auch nicht vorstellen, da das Geräusch beim Treten auftritt. Kein Treten, kein Geräusch. Klingt ein bißchen wie als wenn man mit der Kurbel immer an das überstehende Ende des Seilzuges rankommt, bloß stärker. Keine Angst das war das erste was ich überprüft habe. ;)

Gruss
Thorsten
 
Bei mir hat das geringe Einfedern beim Treten dazu geführt, dass sich der Außenzug unter dem Tretlager etwas bewegt hat und Verursacher für das blöde Geräusch war.
Bei nicht durchgehenden Zügen kann es auch am Widerlager zu solchen geräuschen kommen.
 
Weil mir die Suchmaschine zur selben Frage den heute Mittag als erstes Ergebnis nahelegte, betrachte ich ihn als ausgebuddelt und füge die doch noch nicht genannte Lösung hinzu. Also diejenige, die einem bedürftigen Lager nochmal frischen Wind einhauchen kann.

Bei mir hat es deutlich geholfen, mit einer spitzen Kanüle hinter der Dichtung vorbei zu dringen und ordentlich Bike-Grease 2000 zu injizieren. Um genau zu sein wurde ein winterbelastetes Shimanolager von "nicht mehr gut" (womöglich durch wiederholtes Gefrieren und Antauen Wasser eingedrungen?) auf "in der Praxis subjektiv wieder weitgehend einwandfrei" gebracht. Die Tour danach hat richtig Spaß gemacht und wurde länger als gedacht.

Wie gut das wird und wie lange halten ist wohl vom Einzelfall abhängig. Dass die Dichtungen davon nicht besser werden ist auch klar aber wahrnehmbar hat es zumindest keinen Schaden angerichtet und das ganze Rad geht wieder deutlich besser: leichter, tighter und leiser. Und das, obwohl die Lager direkt nach der Fettpackung beim manuellen Test ohne Kette erstmal etwas lauter drehten und die Kurbel beim Anschubsen nur so anderthalb Umdrehungen machte. Fertig montiert war es aber ein klarer Gewinn. Sich dennoch schonmal um Ersatz zu kümmern ist ja möglich - wie lange dieser dann noch in der Schublade warten darf, wird sich zeigen.

Wer sehr geschickt ist und/oder nicht davor zurückschreckt, sein Lager eventuell sofort auch vollends zu zerstören, kann auch versuchen, die Dichtung mit einem skalpel-artigen Werkzeug wiederverwendbar ab zu bekommen. Und das Lager trotz fehlender Vorsehung so komplett frei zu legen, um es vor dem neuen Fett nochmal richtig sauber zu bekommen. Wenn die Alternative ohnehin Austausch gegen neu lautet, kann man sein Glück wohl versuchen.

Hier nun aber, wie ich das Fett in das Shimanopressfit bekommen habe.
Aus der Apotheke eine kleine Spritze mit dünner, spitzer Kanüle besorgt (ca. 1€). Das Fett liess sich nicht ansaugen und musste von hinten in die Spitze gefüllt werden. Wenn soweit alles so gut wie möglich sauber - es soll ja kein Krümelchen Dreck dazu kommen - und demontiert ist und die Spritze vorbereitet:
Mit dem Daumen der freien Hand die innere Lagerschale so gut es geht zur anderen Seite ziehen, um der Kanüle das Eindringen möglichst zu erleichtern. Am besten gelang das mit der Kanüle eher tangential als senkrecht zum Lager. Dann mit etwas Geduld beständig drücken, bis das Fett neben der Kanüle gerade heraus quillen möchte. Besonders leicht geht es nicht durch die Nadel (das kann man vorher mal frei üben).
Habe es auf jeder Seite an jeweils drei bis vier Punkten in das Lager injiziert, danach auch außen und an der Achse überall wo sich Wasser und Dreck ihren Weg bahnen könnten nochmal Ringe aus Fett appliziert, die hoffentlich als zusätzliche Dichtungen fungieren sollen. Die Achse hat auch einen dünnen Fettfilm als Korrosionsschutz bekommen.

Beim Probedrehen nach der Remonatge hat man gemerkt, dass ein neues Lager wohl noch besser laufen würde und den Kugelraum richtig sauber zu bekommen natürlich auch kein Fehler wäre. Deshalb werde ich vor dem endgültigen Tausch die Gelegenheit nutzen, die Erfahrung zu sammeln, das Lager ganz aufzumachen. Davon wurde dieses mal abgesehen da das Risiko besteht, dabei Schaden anzurichten, der die Standzeit nicht mehr sonderlich erhöht. Wer aber bereits Ersatz zur Hand hat und das alte sonst ohnehin entsorgen würde, hat beim Versuch nicht viel zu verlieren.

Für mich kann ich nach der dreistündigen Ausfahrt (Badish Moonrise + Canadian für die Freiburger) nur sagen, dass sich der Versuch definitiv gelohnt hat. Obwohl die Kurbel zuerst nicht "supersmooth" sondern etwas zäh gedreht hat, wollte das Genius danach spürbar besser voran und bergauf und war bei der Abfahrt insgesamt leiser.

Viel Erfolg! :)
 
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