Wann Kassette und wann Kettenblätter wechseln ?

Ümmel

Ballistol Fetischist
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29. Juni 2003
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Das Land der 1000 Berge
Moinsen.
Wenn wechselt Ihr im Durchschnitt so Eure Kassetten und Kettenblätter ? Ja ich weiß, wenn sie verschlissen sind :o . Es gibt hier ja öfter die Faustregel wenn man drei mal die Kette gewechselt hat sollte man die Kassette mitwechseln. Ist das in Ordnung ? Und wie sieht es mit den Kettenblättern aus ?
Gruß Ümmel
 
Moin Moin,

die Kette wechsele ich einmal im Jahr bei der großen Winterreinigung/Inspektion.

Blätter und Kassette nach Bedarf.

Es gibt da einfach keine Regel. Zu unterschiedlich sind Fahrleistungen,Einsatzbereich und Pflegeaufwand.


Gruß


Jens
 
Uraltbiker schrieb:
Blätter und Kassette nach Bedarf.

Sprich wenn die Kette von der Längung her noch in Ordnung ist und trotzdem durchrutscht wechselst Du die Kassette ? Oder wechselst Du dann die Kettenblätter ? Wie sehen verschlissene Kettenblätter oder Kassetten aus ?
Gruß Ümmel
 
Hallo Ümmel.
Da jeder anders fährt (Milieu, Kraft etc.) und jeder auch anders pflegt, gibt es in der Tat keine Regel. Ich halte mich an die Faustregel der drei Ketten: Nach drei Ketten (1500 km pro Kette) ist die Kassette fällig - bei Bedarf auch früher. Der Wechsel hängt natürlich vom Verschleißgrad ab und leider beeinflussen sich die Verschleißanfälligkeiten der Komponenten Kette - Ritzel - Blätter.
Wenn eine Kassette wirklich 'fertig' ist, sind die Flanken in Fahrtrichtung weisend der Zähnchen leicht ausgehöhlt. Das sieht man sehr deutlich, aber dann ist es meist auch schon zu spät.

Ob Meßlehren, die es von Rohloff auch für die Kassette gibt, wirklich nützlich sind, weiß ich nicht. Ich wollte dieses Jahr unbedingt mit dem Caliber 2 meinen Kettenwechsel 'planen'. Nach ca. 1800 km war meine HG93 Kette noch nicht 'fertig', das erzälte jedenfalls das Caliber. trotzdem hatte ich ernsthafte Probleme mit der Schaltpräzision. Und ein Tausch wirkte wahre Wunder!
Ausschalggebend ist auch die Fahrweise. Wer Schaltdisziplin wahrt und weniger im Dreck fährt, hat länger an den Antriebskomponenten. Wer oft im Matsch suhlt, wird natürlich einen schnelleren Verschleiß feststellen, da kann dann die Kassette schon nach einer Kette futsch sein.

Ich fahre eher bei schönem Wetterund ab und zu staubig, sandig. 1500 km sind für eine Kette das Maximum, dann ist sie fertig. Die Kassette sieht jetzt nach 2500 km noch nicht sonderlich verschlissen aus. Sie bleibt noch eine weitere drauf, dann fliegt sie auch runter. Das schont letztlich auch die Kettenblätter!

Gruß Eisenfaust
 
Hallo Ümmel,
habe mit den beiden Lehren von Rohloff, Kette und Kassette, bislang gute Erfahrung gemacht. War die Schaltpräzision nicht mehr vorhanden, auch durch penibles Einstellen nicht machbar, hat diesen Verschleiss auch die Lehre exact bestätigt. Alle anderen Faustregeln halte ich nicht für sinnvoll. Die Investition in die Lehren ist gering, wenn man die Kosten der anderen Verschleissteile betrachtet. Zuerst verschleisst die Kette, sie wird länger. Dadurch stimmt die Teilung nicht mehr mit der Teilung der Ritzel überein, sprich die Kette ruiniert die Kassette, wenn dann immer noch nicht gewechselt wird, ruiniert die Kette auch noch die vorderen Kettenblätter.
M.f.G.
Rolf
 
Kette und Kassette wechseln, wenn die Kette überspringt. Je nach Kettenfabrikat und Type zwischen 400 und 1400km. Durch Verwendung mehrere Ketten im Wechsel kann man die Kassettenstandzeit erhöhen. Es macht keinen Sinn auf eine Kassette mit 2000km Laufzeit eine neue Kette zu packen, da der Kassettenverschleiß gleich die neue Kette hin macht. Kettenblätter dürften so bei 6000 - 8000 km zum Austausch reif sein.

Alles ist Abhängig von der Pflege, dem Einsatz und Schaltverhalten des Fahrers.

Ich habe mit meiner SRAM Kassette und den beiden SRAM Ketten 3400km runter und alles funzt noch topp, wenn auch schon ein ordentlicher Verschleiß zu messen ist.

Cool-2
 
Hallo Ümmel,
Du hast recht wenn du sagst, dass die Kassette vor den Kettenblätter verschlissen ist. Bitte lese Dir nochmals genau meine vorige Erklärung durch warum das so ist.
Die Kette überträgt die Kraft die Du in die Pedale einleitest über das Kettenblatt auf die Kassette und somit auf das Hinterrad damit Du dich vorwärtsbewegst. Die Zugspannung die dadurch auf der Kette anliegt, führt dazu, dass die Kette nach und nach sich längt. Der Abstand der Kettenglieder passt jedoch genau zu dem Abstand der Ritzel der Kassette (Stichwort:Teilung). Durch die Längung der Kette passt es jedoch nicht mehr und die Kette reibt an den Zähnen der Ritzel und "nagt" diese ab. Je länger die Kette wird, desto mehr wird abgenagt. Da der Hebelarm an der Kassette kleiner ist als beim Kettenblatt, sind dort die einwirkenden Kräfte grösser. Das heist, zuerst werden die stärker belasteten Ritzel der Kassette zerstört und irgenwann natürlich auch die etwas weniger belasteten Kettenblätter.
M.f.G.
Rolf
 
Hallo erstmal an alle, ist mein erster tag als Mitglied.
Sorry, Rolf, was du sagst stimmt so nicht ganz.
Die Kette verschleisst vor allem durch die seitliche Bewegung beim Schalten wodurch abwechselnd linke und rechte Lasche eines Gliedes gedehnt werden und die Kette wird dadurch länger.
Das mit dem kleineren Hebelarm an der Kassette stimmt schon, der schnellere Verschleiss kommt meiner meinung nach aber hauptsächlich davon, dass die Kette wesentlich häufiger über die kassette als über die KB läuft.
M.f.G.
John
 
jonny3180 schrieb:
Hallo erstmal an alle, ist mein erster tag als Mitglied.
Sorry, Rolf, was du sagst stimmt so nicht ganz.
Die Kette verschleisst vor allem durch die seitliche Bewegung beim Schalten wodurch abwechselnd linke und rechte Lasche eines Gliedes gedehnt werden und die Kette wird dadurch länger.
Das mit dem kleineren Hebelarm an der Kassette stimmt schon, der schnellere Verschleiss kommt meiner meinung nach aber hauptsächlich davon, dass die Kette wesentlich häufiger über die kassette als über die KB läuft.
M.f.G.
John
Das heist, zuerst werden die stärker belasteten Ritzel der Kassette zerstört und irgenwann natürlich auch die etwas weniger belasteten Kettenblätter.
 
Hallo John,
das mit dem >hauptsächlichen< Verschleiss der Kette bei der seitlichen Bewegung beim Schalten verstehe ich nicht ganz. Wenn deine Theorie stimmt, dann hätte man mit einer Nabenschaltung fast keine Kettenlängung. Auch diejenigen, die darauf achten nicht unter Last zu schalten wären fein raus. Beim Schalten ist sicherlich seitlich an den Gliedern ein Verschleiss vorhanden, aber in Längsrichtung eine Längung der Kette?

M.f.G.
Rolf
 
Einen Meßschieber hat doch fast jeder im Haus: auf 106mm einstellen und die Innenmaßspitzen zwischen die Außenlaschen (dabei etwas Druck aufs Pedal) Neuzustand entspricht 106,7mm und die 0,1mm/Glied vom Rohloff Caliper wären dann 107,5mm.

MfG Manne
 
manne schrieb:
Einen Meßschieber hat doch fast jeder im Haus: auf 106mm einstellen und die Innenmaßspitzen zwischen die Außenlaschen (dabei etwas Druck aufs Pedal) Neuzustand entspricht 106,7mm und die 0,1mm/Glied vom Rohloff Caliper wären dann 107,5mm.

MfG Manne

Die Kette ist hier ja auch nicht das Problem, sondern die Kettenblätter und die Kassette !
Gruß Ümmel
 
Hallo Ümmel,
kauf Dir einen Rohloff - HG-Check z.B. bei

http://www.bike-components.de/catalog=249_86&products_id=1741

und kontrolliere Deine Kassette damit. Für die Kettenblätter habe ich im Internet bis jetzt auch noch keine genaue Aussage bekommen über die Verschleisserkennung. Mit dem Rohloff - HG-Check habe ich zumindest ansatzweise ebenfalls den Verschleiss bei Kettenblättern feststellen können. Vielleicht gibt es für dieses Thema im Forum einen Experten.
Gruss
Rolf
 
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