Vorne und hinten gleichzeitig schalten?

Registriert
31. Juli 2004
Reaktionspunkte
0
Ort
Mittelhessen
Hallöle,

ich habe mal eine "technische" Frage:
Wenn ich Umwerfer und Schaltwerk schalte, sollte da eine kleine Pause sein oder kann ich gleichzeitig schalten, ohne meiner Technik zu schaden ?
Ich meine das vor allem in bezug auf gegenläufiges Schalten.

Also, mal am Beispiel erklärt:
Berauf gönne ich mir ungern drei Gänge leichter.
Wenn ich auf ein kleineres Kettenblatt umwerfe, schalte ich dann gleichzeitig hinten auf ein kleineres Ritzel, so dass die Erleichterung beim Treten geringer ausfällt.
War verständlich ?
Sollte vor dem Schalten auf das kleinere Ritzel abgewartet werden, bis der Umwerfer fertig ist mit seinem Job oder ist das egal?
Danke und gute Nacht, :) Katinka
 
Katinka34 schrieb:
Hallöle,

ich habe mal eine "technische" Frage:
Wenn ich Umwerfer und Schaltwerk schalte, sollte da eine kleine Pause sein oder kann ich gleichzeitig schalten, ohne meiner Technik zu schaden ?
So mache ich das auch immer. Vor allem dann, wenn ich das Kettenblatt wechseln will, aber die übersetzung nicht groß ändern möchte.

Es gibt da so eine nette Winzigweich - Exzell ;) - Tabelle, womit man seine Übersetzung und die Gangüberdeckung graphisch anzeigen kann, anhand der entfaltung. Bei Interesse PM
 
Manchmal geht und manchmal bleibt die Kette zwischen den Kettenblättern hängen und manchmal knackt es ganz schön. Also auf Duaer würde ich sowas nicht machen. "Normales Schalten ist gerantiert materialschonender ;)

Gruß Torsten
 
Wenn man beim Schalten den Druck von den Pedalen nimmt, geht das problemlos. Also eher etwas für die vorausschauend Fahrenden.

Gruß
Raymund
 
Katinka34 schrieb:
Wenn ich auf ein kleineres Kettenblatt umwerfe, schalte ich dann gleichzeitig hinten auf ein kleineres Ritzel, so dass die Erleichterung beim Treten geringer ausfällt.

genau so gehts, etwas den Druck von der Kette nehmen & dann klappts ohne Probs. Im Rennen brauchste das öfter mal & selbst wennste nur 2 KB fährst, also nur 30-44 oder 29-44 Zähne vorne hast & hinten dann mal eben 2 Gänge dicker schaltest & vorne eben gleichzeitig vom Großen aufs Kleine gibts dennoch keine Probs.
Das Zauberwort ist auch hier: Gefühl. Mit Gefühl schaltet es sich viel angenehmer & weicher.
 
Hallo Katinka,

Katinka34 schrieb:
Wenn ich Umwerfer und Schaltwerk schalte, sollte da eine kleine Pause sein oder kann ich gleichzeitig schalten, ohne meiner Technik zu schaden ?
Ich meine das vor allem in bezug auf gegenläufiges Schalten.

Rein praktisch willst Du vermutlich den Werfer einen ganz kleinen Moment früher schalten als hinten, weil die Technik vorn etwas träger ist.

Beim Runterschalten in Berggänge mache ich genau das, was Du beschreibst, wobei ich hinten sogar zwei Gänge raufschalte.

Bei Sprints schalte ich oft vom mittleren Blatt, 6. Ritzel, auf das große Blatt, 3. Ritzel, um dann auf dem großen Blatt die Gänge hinten weiter hochschalten zu können. Diese vielleicht etwas untypische Schaltkombo kommt wegen einem individuellen Rizelpaket zustande. Effektiv schalte ich damit von 32:14 nach 44:18. Das geht auch bei mäßiger Kraft noch gut. Bei zu viel Kraft bekommt die Kette vorn auf dem großen Blatt keinen Halt und "rasselt" durch. Das möchte man natürlich nicht. Aber Du solltest es eigentlich immer merken, wenn Du Materialverschleiß provozierst. Was sich glatt schalten läßt und sofort Traktion bringt sollte dem Material auch nicht schaden.

Daniel
 
...wenn du auch mal drauf achtest, wirst du auch merken, das ein KB ungefähr 2 Ritzel entsprechen.

Also 1 KB runter -> 2 Ritzel rauf ergibt ungefähr die gleiche Übersetzung.

So schalte ich oftmals, wenn ich weiß das gleich eine harte Steigung kommt, um schon mal das richtige KB drauf zu haben. Muß man nur mal üben, die Hände müssen gegenläufig schalten.

Torsten
 
Habe letzten Sonntag auch so einige Cracks mit ihren Kettenschaltungen spielen sehen. Auf der Teuto-Tour war nur halt das Pech, das man nicht wußte, was einen nach der nächsten Kurve erwartet. Gerade bist du noch mit 50 einen breiten Waldweg runter, am Ende scharfe, fast 90 Grad Kurve rechts und ungefähr 10-15% Steigung rauf. Mit meiner Speedhub ein Vergnügen. Oben am Ende des Anstiegs habe ich mich hingestellt und das Schauspiel angeschaut: Zunächst die Geräuschkulisse, erst ein lautes Krachen, Knirschen, Fluchen. Die meisten mußten stehenbleiben, die die weiter fuhren, quälten so ihre Kette durch die Schaltung, das einige aus Mitleid schon abstiegen. Viel Spaß noch mit euren Kettenschaltungen!
Auf Wegen, die ich früher genau kannte und ich wußte, was mich erwartet, konnte ich auch perfekt schalten. Aber der Reiz sind für mich die Unbekannten, fahrtechnisch schwierigen Passagen und da ist eine Speedhub unschlagbar! :daumen:
 
@ sterniwaf

da stimme ich dir zu. Nur hat sie auch die dumme Eigenart, das Bike am HR unsäglich schwer zu machen. Das bekommt man kaum noch vom Boden weg.

Hoffentlich wird in Zukunft auch mal was CC technisches mit Rohloff im Rahmen auftauchen...

Torsten
 
sterniwaf schrieb:
Habe letzten Sonntag auch so einige Cracks mit ihren Kettenschaltungen spielen sehen. Auf der Teuto-Tour war nur halt das Pech, das man nicht wußte, was einen nach der nächsten Kurve erwartet. Gerade bist du noch mit 50 einen breiten Waldweg runter, am Ende scharfe, fast 90 Grad Kurve rechts und ungefähr 10-15% Steigung rauf. Mit meiner Speedhub ein Vergnügen.

Hast Du da nicht das Problem, daß die Rohloff-Nabe nur schaltet, wenn keine Last draufliegt?
Oder reicht Dir der Totpunkt im Tritt (Pedale senkrecht) aus, um auch am Berg sicher einen Schaltvorgang auszulösen?

sterniwaf schrieb:
Oben am Ende des Anstiegs habe ich mich hingestellt und das Schauspiel angeschaut: Zunächst die Geräuschkulisse, erst ein lautes Krachen, Knirschen, Fluchen. Die meisten mußten stehenbleiben, die die weiter fuhren, quälten so ihre Kette durch die Schaltung, das einige aus Mitleid schon abstiegen.

Das klingt ja grauenhaft. Waren das alles Baumarkträder mit Shimano SIS? Klar, Kettenschaltungen haben ihre Tücken, aber was Du da beschreibst klingt schon ein wenig arg kraß.

sterniwaf schrieb:
Viel Spaß noch mit euren Kettenschaltungen!

Danke, bin mit meiner XT/LX/STX-RC/SRAM-Mixtur gut zufrieden. :-)


@airborne: Vor einiger Zeit habe ich mal jemanden getroffen, der am MTB mit *zwei* Ketten gefahren ist. Erste Kette von der Kurbel zu einem Zwischengetriebe, dort Speedhub, dann weiter nach hinten. Ähnliches Prinzip wie beim Liegerad. Sah aber sehr lustig und nach viel Maßarbeit aus, dürfte das Gewichtsproblem am Hinterrad aber auch beseitigen...

Daniel
 
@ daniel

ja, das is das Konzept, Nicolai baut sowas für Fr Bikes.

Bei der Rohloff kannste IMMER schalten das is schon fein, einfach voll durch ziehen, egal wann egal wie.

Torsten
 
sterniwaf schrieb:
Zunächst die Geräuschkulisse, erst ein lautes Krachen, Knirschen, Fluchen. Die meisten mußten stehenbleiben, die die weiter fuhren, quälten so ihre Kette durch die Schaltung, das einige aus Mitleid schon abstiegen. Viel Spaß noch mit euren Kettenschaltungen! :daumen:
Sowas passiert mir nur, wenn zum Bleispiel die Kette mal reisst oder die Schaltung total verstellt sein sollte (zweites passiert nie :D ). Bei einer guten Kettenschaltung gibts nur ein "Klick" (Hebel) und vielleicht ein kurzes "Knack" seitens der Kette, wenn unter Last. Anders kenne ich es von meiner Schaltung (XT) nicht, selbst beim Kettenblattwechsel gibts kein Schleifen und Rattern. Der einzige Nachteil, ist dass man das Hinterrad anlupfen muß, um im Stand zu schalten.
 
sterniwaf schrieb:
.....Zunächst die Geräuschkulisse, erst ein lautes Krachen, Knirschen, ......

Ne Kettenschaltung macht nur ab & an & unter Vollast beim Schalten (was mit der Speedhub garnicht erst geht weil die Bedienkräfte dann zu hoch sind) Geräusche, die Speedhub macht dafür in den ersten 7 Gängen die ganze Zeit ein fürchterliches Malen, das würde mich viel mehr nerven. :bier:
Ungeschlagen dagegen ist die Wartungsarmut & der sehr geringe Verschleiss. Für XC dennoch völlich untauglich weil das Teil subjektiv ne ganze Menge Kraft kostet.
 
ich schalte auch manchmal vorne und hinten gleichzeitig z.B: um Kreuzgänge zu vermeiden aber die Übersetzung nicht zu ändern. Dann schalte ich z. B`: vorne von 3 auf 2 und hinten von 5 auf 6 und dann passt das wieder und ist für die Kette schonender.

Bei mir klappt das auch ohne probs. Die Schaltung muss halt gut eingestellt sein dann läuft das so geschmeidig dass es schon faszinierend ist!
 
Jetzt mal Tacheles: Speedhub= Nie mehr verdreckte Kassette, abgerissenes Schaltauge, ausgeleierter Umwerfer (von der Einstellung dieses Mistteils ganz zu schweigen!), Fingerakrobatik, erlernen oder einüben einer "tollen" Schaltlogik, verbogene Schaltwerkskäfige, abgefallene Kette, nicht schalten wollende Gänge nach einer Schlammschlacht, Quälerei beim Putzen, weil du doch nicht in jede Ecke kommst.
Das ist nur ein kleiner Teil dessen, was mir gerade so einfällt. Aber das heftigste ist, das ich jetzt viel mehr und mit doppelt soviel Spaß bike!
Und glaubt mir: Es war herrlich anzusehen, wie sich einige Cannondale, Trek und andere Nobel-Hobel einen abgequält haben, während ich, mit meiner ach so schweren, lauten Speedhub mit Genuß über die Trails gefahren bin und nicht erst die Finger zum Schalten sortieren mußte.
Ach ja nochwas: fast jeder hat mich nach meiner Speedhub gefragt, es gab immer Gesprächsstoff. Manche staunten nicht schlecht, das man mit so einem Teil so flott fahren kann!
 
Zurück