Tour 2: Monte Oronaye
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Als wir am Abend im Innenhof des
Ceaglio saßen, unterhielten wir uns mit einem jungen Schweizer (Roger) und der uns begeistert über seine Touren berichtete. Seine absoluten Highlights und Empfehlungen waren Monte Tibert und Oronaye.
Eigentlich hatten wir für morgen Monte Bellino inkl Gipfelbesteigung geplatn, da Kalinka mal auf 3000 wollte, aber auf Grund der Erzählungen entschieden wir uns für den Monte Oronaye. Was im Nachhinein gute Entscheidung war, denn der Monte Bellino wäre ein kurzes Vergnügen geworden
!!! Am Monte Bellino sind angeblich immer in der ersten Oktober Woche Militär Übungen und somit die Abfahrt gesperrt!!!
Start zur Tour um den Monte Oronaye war in Acceglio, ungefähr 10-15 Minuten Fahrt mit dem Auto.
Die ersten Meter verlaufen auf Teer bevor man die Maira quert und es bald auf einer alten Militär Piste in angenehmer Steigung stetig nach oben geht.
Heute liegt im Tal ein zäher, kalter Nebel, aber genau bei 2000m durchbrechen wir den Nebel und ab der Alp Grangia Pausa haben wir feinstes Wetter und grandioses Panorama.
War bis zu Alp Grangia Pausa alles gut fahrbar, müssen jetzt immer wieder raus runter vom Bike und schieben. Aber immer nur kurz und je näher man dem Passo della Cavalla kommt umso mehr kann wieder gefahren werden.
Je höher wir kommen, umso schöner wird die Auffahrt und ich kenne kaum eine Trailauffahrt in der Höhe, bei der wirklich fast alles im
Sattel bewältigt wird.
Eine echte Traumauffahrt.
Erst auf den letzten Meter hoch zum Passo della Cavalla muss das Fahrrad kurz geschultert werden.
Oben auf dem Pass kann man noch einen kleinen, gut erhaltenen Tunnel der zu einem Gefechtsstand führt besuchen (Taschenlampe hilfreich). Einfach am Colle den Hang in Richtung der alten Baracken queren, der Eingang ist direkt über den Baracken.
Für das Bild von dem Tunnelgespenst hab ich leider keine Freigabe erhalten.
Passo della Cavalla zum Colle delle Munie muss noch kurz nach rechts über ein Schotterfeld geschoben werden, bevor der schier endlose Trail auf der Hochebene über den Colle della Munie zum Col de la Gipière und weiter zum Lago di Roburent beginnt. Je nach Fahrkönnen muss hier maximal an ein paar Stellen geschoben werden. Mit etwas Schwung geht es auch ganz ohne absetzen und macht einfach nur Spaß.
Am Lago di Roburent machen wir erst mal Pause und genießen.
Also plötzlich die Schafe ohne ersichtliche Grund anfangen sich einzureihen und den Hang hoch laufen.
Da haben wir uns halt auch eingereiht.
War dann aber nicht ganz unsere Richtung.
Wir mussten noch einen Stock höher zum Colle della Scaletta (2614 m.ü.M.).
Vom See sah der Anstieg ganz schön anstrengend aus. War dann aber doch mit etwas parlieren und tragen im nu gemeistert.
Nun sollte die Abfahrt kommen von der im Hotel alle so geschwärmt haben.
Und ich kann Euch sagen, sie ist genial.

Wer etwas Fahrtechnik besitzt und wem loses Geröll keine großen Schwierigkeiten bereitet, wird richtig Spaß haben.
Wer nicht der nicht.
Leider gibt es nicht allzu viele Fotos, denn nach den zwei Bildern da oben hat es die halbe Abfahrt gedauert bis ich Kalinka wieder eingeholt hatte. Ist einfach mit einem Grinsen durch geflowed.
Erst am nächsten Pass hatte ich sie wieder in Sichtweite.
Und Möglichkeit zum Fototausch
Und schon gab sie wieder Gas.
Inzwischen ist es schon später Nachmittag und der Nebel begann sich aus dem Tal die Hänge hochzudrücken. Und so tauchten wir wieder bei ca. 2000m wieder in den Nebel ein, aus dem wir am Morgen entstiegen waren.
Unter 2000m ging der Trail natürlich weiter. Anfänglich sogar eine Spur härter mit größeren, losen Brocken in einer schmalen tiefen Fahrrinne. Augen zu und durch. Kurz vor der Alp Grangia Calandra wird es dann wieder leichter fahrbar. Ab der Alp kann man wahlweise die Alpstrasse ins Tal und zum Ausgangspunkt wählen oder den markierten Trail. Ich würde auf jeden Fall den Trail empfehlen. Unten raus ist die Abfahrt wesentlich einfacher und lädt zum Cruisen ein. Wenn einem nicht gerade ein Ochse vors Rad springt.
Der Trail führt fast ganz runter bis zur Maira, von wo man dann noch 10 Minuten wieder zurück zum Auto pedaliert.
Als
Fazit kann ich sagen, eine der besten Touren, die ich bisher in den Alpen gefahren bin.

Die Trage- und Schiebepassagen halten sich im Rahmen und verteilen sich über die ganze Tour.
Super schöne Trails in der Auffahrt und über die Hochebene in Traumkulisse.
Und am Ende eine super Trail Abfahrt, von losem Schotter, über Wiesen, Wald und Karrenweg alles bietet und nie langweilig wird.
Allerdings sollte man schon eine gute Kondition und Fahrtechnik (S2-S3) mitbringen. Die Tour ist definitiv anstrengender als die 1800Hm suggerieren und es gibt ab Passo della Cavalla keine Möglichkeit abzubrechen.
Die Trails auf der Hochebene sind für gute Biker der reine Genuss und sehr schnell zu meistern. Wer aber an jedem Stein oder Stufe hängen bleibt, hoch wie runter, wird dort sehr viel Körner und Zeit lassen. Das Gleiche gilt natürlich für die Abfahrt, diese ist bis zur Alp Grangia Calandra konstant auf hohem Niveau und entweder man fährt fast alles oder läuft alles.
GPS-Track :