Aus der Lokalen Zeitung:
Wenn nicht jetzt, wann dann? 24.02.2010
2010 gilt die ganze Konzentration den Weltcuprennen
Die Erwartungen sind groß. Ein neues Team, eine reibungslose Vorbereitung und der früheste Saisonstart seit Jahren. Manuel Fumic hat sich für 2010 eine Menge vorgenommen.
Bernd Köble
Manuel, warum haben Sie sich gerade jetzt für einen Wechsel entschieden?
fumic: Das hat mit der Situation von Lado zu tun, der nach wie vor nicht völlig gesund ist. Wir sind immer als ein Team aufgetreten, doch zuletzt war ich auf mich alleine gestellt. Deshalb haben wir gemeinsam diese Entscheidung getroffen. Ich bin auf meinem Leistungshöhepunkt angelangt und muss einen Weg wählen, der mich nach vorne bringt.
Warum Cannondale?
Fumic: Das war immer mein Wunschteam. Zum einen wird hier sehr professionell gearbeitet, zum anderen gibt es Leute im Management, die mich kennen seit ich Rennen fahre. Für mich ist es einfach wichtig, vertraute Personen in meinem Umfeld zu haben.
Was passiert nun mit dem FBI-Team?
Fumic: Das Team wird es in dieser Form natürlich nicht mehr geben. Lado hat für 2010 kein offizielles Trade-Team bei der UCI mehr gemeldet. Das heißt aber nicht, dass er keine Rennen fahren kann, wenn er sich fit fühlen sollte.
Sie sind nicht nur Brüder, sondern auch Geschäftspartner. Wird sich daran etwas ändern?
Fumic: Lado wird die Geschäfte vorerst alleine führen. Ich werde mich auf unbestimmte Zeit nur auf meinen Sport konzentrieren.
Das klingt nach Kampfansage.
Fumic: Wenn nicht jetzt, wann dann?
Was trauen Sie sich zu 2010?
Fumic: Ein Podiumsplatz im Weltcup wäre schon nicht schlecht.
Wie wärs mit dem ersten Sieg?
Fumic: Die Weltspitze liegt so eng beisammen. Das kann man nicht planen. Trotzdem: An einem guten Tag ist vielleicht auch das ein Thema.
Haben Sie sich mit dem jetzigen Schritt ganz bewusst selbst unter Druck gesetzt?
Fumic: Ich spüre keinen größeren Druck als früher. Im Gegenteil: Ich bin völlig relaxed. Zudem habe ich schon öfter bewiesen, dass ich mich auf große Rennen gut konzentrieren kann. Am Ende fehlte oft auch das nötige Glück. Sport ist eben nicht berechenbar. In diesem Jahr ist auf jeden Fall mehr Konstanz gefragt. Ich will mich ganz auf den Weltcup und die großen Wettbewerbe konzentrieren. Bundesligaeinsätze wird es, wenn, dann nur sporadisch geben.
Wie ändert sich Ihr Alltag konkret?
Fumic: Ich habe einen deutlich volleren Terminkalender, was den Sport angeht. Das heißt, ich werde auch zwischen den Rennen viel mit dem Team unterwegs sein. Wir reisen viel früher zu den Rennen an und trainieren auch gemeinsam. Dadurch kann ich mich mehr auf das Material und die Strecke konzentrieren als dies früher der Fall war.
Haben sie Ihre neuen Teamkollegen schon kennengelernt?
Fumic: Roel Paulissen ist auch hier auf Zypern, die anderen treffe ich erst zum Maremma-Cup Anfang März in Italien. Ich freue mich drauf. Das sind alles sehr gute Sportler und nette Typen, von denen ich auch lernen kann. Paulissen ist ein alter Hase, Fontana ist eher ein Wilder, so wie ich.
Sie trainieren auf Zypern gerade mit dem BDR-Team. Stehen die Zeichen auf Aussöhnung?
Fumic: Ich bin generell ein willkommener Gast im Nationalteam. Wir sind hier gemeinsam im Hotel, die Stimmung ist gut. Ich hatte im sportlichen Bereich auch noch nie ein Problem mit Frank (Bundestrainer Frank Brückner, Anm. d. Redaktion). Der Streit um die Meldeauflagen war eine andere Sache. Dazu stehe ich.
Wie geht es in den kommenden Wochen weiter?
Fumic: Wir trainieren noch ein paar Tage auf Zypern. Nächsten Mittwoch fliege ich direkt nach Italien zum Maremma-Cup. Erster großer Einsatz ist dann am 18. April in Monterey. Die Sea Otter Classics in Kalifornien sind ein Riesen-Highlight in den USA. Von dort geht es weiter zum Weltcup-Auftakt nach England.
Sie haben noch zwei Schrauben in der Kniescheibe. Die müssen vorher vermutlich raus.
Fumic: Das wird im März geschehen. Ich will nach dem Maremma-Cup einen günstigen Zeitpunkt abwarten. Das ist eh nur ein kleiner Eingriff. nach vier bis fünf Tagen müsste ich wieder im Sattel sitzen können.