Schöne Diskussion und wie meistens wird bei dem Thema Äpfel mit Birnen verglichen.
Man kann an dieses Thema mit Leidenschaft und Erfahrung rangehen und man wird immer zu subjektiven Erkenntnissen kommen, die nicht auf alle übertrag bar sind.
Wenn man das ganze aus der Sicht der Physik betrachtet wir das ganze schon objektiver. Grundsätzlich gilt das man um eine bestimmte Geschwindigkeit erhalten zu können, gegen 3 Kräfte anarbeiten muss: Rollwiderstand, Luftwiderstand, und Hangabtriebskraft. Rollwiderstand spielt bei der Betrachtung keine so große Rolle, da man dies nicht groß über seine eigene Leistung/Geschwindigkeit beeinflussen kann.
Luftwiderstand ist da schon interessanter. Der steigt proportional zum Quadrat der Geschwindigkeit. Um dagegen anzuarbeiten zählt die reine Kraft die du aufs Pedal bringst, also deine maximale "Wattanzahl". Wenn du so also schnell sein willst, zählt fitzelchen Kraft was du sinnvoll auf dein Pedal bringst. Also ist jemand der 200 kg Druck aufs Pedal bringt im Vorteil gegenüber jemandem der leichter ist und weniger Druck aufs Pedal bringt, wenn es darum geht den Luftwiderstand zu bekämpfen. Schwerere Fahrer sind im allgemeinen in der Lage mehr Druck= Kraft auf Pedale zu bringen, sprich sie können physiologisch mehr Watt leisten.
So bei MTB gehts aber auch darum Bergauf zu fahren. Hier interessiert der Luftwiderstand weniger, hier gehts um die Hangabtriebskraft und wenn man die Formel dafür zu Rate zieht, stellt man fest, das das Gewicht der zu bewegenden Masse in dieser Formel eine wichtige Rolle spielt. Je steiler der Anstieg desto größer die Bedeutung und der Einfluß des zu bewegenden Gewichtes. Bei dieser Belastung interessiert also wieviel Watt/kg der Körper leisten kann, und bei dieser Betrachtung schneiden leichtere Fahrer meist besser ab.
Grundsätzlich sollte man aber auch sagen, dass bei solch einer Betrachtung die Leistung Watt unabhängig der Trittfrequenz ist. Es geht hier rein um Leistung= Kraft x Weg.
Und sollte nun der Aufschrei kommen, aber Trittfrequenz... blablabla. Physiologisch hat das definitiv eine Bedeutung, aber nur physiologisch und nicht physikalisch. Wenn ihr eine physiologische Betrachtung wollt, dann solltet ihr aber auch die Rahmenbedingungen der zur erbringenden Leistung genau definieren. Denn es macht einen Unterschied ob ich eine Fahrdauer von 5 min oder 12h erbringen muss.
Also wenn man nun die physikalischen Grundlagen betrachtet macht es keinen Sinn über den Sinn oder Unsinn eines 48 zu 44 KB zu sinnieren und ob man selbst solch ein KB fahren würde. Fakt ist, das man mit einem 48 KB im Vergleich zum 44 KB pro Kurbelumdrehung rund 9% mehr Wegstrecke zurücklegt und somit bei gleicher Trittfrequenz rund 9% mehr Kraft braucht. Ob man das nun als sinnvoll oder notwendig erachtet... OB der TE seine Leistung lieber über rohe Kraft oder über höhere TF erreicht ist seine persönliche vorliebe, aber da er darüber nachdenkt, kann man davon ausgehen, das er lieber gegen hohe Widerstände antritt und nicht so gerne schnell kurbelt. Daher gesehen kann das 48 durchaus Sinn machen. Ob er wirklich schneller ist, sei mal dahingestellt.