Umrüstung von defekter Joytech Nabe auf Shimano Deore XT FH-M756-A (Speichenspannung)

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Nach einen Achsbruch in der Joytech Nabe muss diese nun ersetzt werden, da die Lagerschale auf der Antriebsseite ausgeschlagen und rissig ist.
Die Joytech Nabe ist eine 6 Loch Disc und Schraubzahnkranz Nabe. Diese soll nun gegen die Shimano Deore XT FH-M756-A Nabe getauscht werden. Da ich die original Speichen (2,16 mm dick / 270 mm lang) nicht wieder verwenden will, habe ich die DT Swiss Competition 2,0/1,8/2,0 270 mm Speichen und die Sapim Polyax Aluminium 2mm (14 mm) Nippel bestellt.

Als Einspeichmuster habe ich die 3 Fach Kreuzung und Shimanovorgabe genommen. Ich finde die Sapim Polyax Aluminium Nippel aber doch sehr weich und würde lieber die original Messingnippel 14mm wieder benutzen. Aber das ist nicht das Thema.

Als Zentrierständer kommt der Radon R513 zum Einsatz.

Worum es wirklich geht ist die Speichenspannung. Um die zu messen benutze ich das TC-1 Tensiometer von ZTTO.
Die Speichenspannung soll ja auf der Antriebsseite höher sein als auf der Bremsscheibenseite. Die Spannung soll ja auch noch gleich sein und hier fängt mein Problem an: die Speichenspannung auf der Antriebsseite schwangt von 94 kgf (940 N ?!?) bis 131 kgf (1310 N). Eine ist sogar auf 167 kgf (1670 N). Auf der Discseite schwangt die Spannung von 85 kgf (850 N) bis 53 kgf (530 N) auch hier ist eine sogar weit unter 530 N.
Mit diesen Werten ist die Felge einigermaßen grade im Lauf und auch ziemlich "mittig". Wenn ich das LR jetzt weiter Zentriere, dann bekomme ich die Spannung nicht gleichmäßig hin.

Nun die Kernfrage: Wie hoch darf die Spannung auf einer Seite schwanken? Oder muss sie exakt gleich sein?
 

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Re: Umrüstung von defekter Joytech Nabe auf Shimano Deore XT FH-M756-A (Speichenspannung)
Vom Prinzip her sollte folgender Ansatz helfen: Die Speiche, die zu hart gespannt ist, sollte von Speichen umgeben sein, die deutlich zu schwach gespannt sind (ergo sollte neben einer sehr weichen Speiche sich eine mit Spannungsspitze nach oben befinden). Setze die Spannung der harten Speiche herab und erhöhe die Spannung der umliegenden - die Zentrierung sollte noch passen und die Angleichung der Spannung sollte von statten gehen. (Dieser Ansatz klappt natürlich nur, wenn du immer "auf einer Seite" arbeitest, also nur Speichen der DS oder NDS miteinander vergleichst, nicht gemixt)
Wenn bei dir die Spannungsspitzen aber mehr oder weniger "Random" in der Felge vorkommen, liegt das Problem wo anders.
Auf jeden Fall wäre es schön, wenn du zum einen die massive Spitze auf der Antriebsseite noch etwas runter bringen könntest und zum anderen den Ausreisser der Bremsseite noch nach oben.

Da man diesen Tensiometern vielleicht nicht 100% glauben sollte, welcher Absolutwert da nun wirklich steht, kann man hier schwer sagen, wie weit du gehen kannst. Eigentlich sind 125kgf angebracht und ausreichend als Maximum.
 
War die Felge überhaupt noch in Ordnung? Sonst kannst Du Dich lange abstrampeln, ohne ein brauchbares Ergebnis zu bekommen.

Die vorherigen Nippel wirst Du nicht nehmen können, wenn die Speichen wirklich durchgängig 2,16mm dick waren.
 
Dann geh so vor, wie von Knusperhexe vorgeschlagen.

Versuch, die extremen Speichen etwas anzupassen und im Gegenzug über die benachbarten Speichen zu korrigieren. Hast Du das Laufrad mal zwischendrin abgedrückt? (Ausgebautes Laufrad auf eine Klebebandrolle legen und auf 3 und 9 Uhr beherzt Druck auf die Felgenflanke geben, Stückchen drehen, nochmal usw.) Danach sieht es bei mir oft auch nochmal etwas anders aus als bei der Messung zuvor.
 
Ja abgedrückt habe ich es öfters. Die Problemspeichen habe ich angepasst. Nur mit dem Ergebnis bin ich nicht zufrieden. Ich muss wohl von vorne anfangen.

Aber meine Frage ist nicht ganz beantwortet worden.: Wie hoch darf eine Speichenspannung auf einer Seite abweichen?

Und erstmal vielen Dank für Eure Antworten.
 
Schwer zu sagen.
Der Idealfall ist ja, dass die Felge ohne Höhen- und Seitenschläge läuft und hierbei die Speichen auf einer Seite jeweils die identische Speichenspannung aufweisen. Aufgrund von Materialtoleranzen usw. ist dieser Idealzustand wohl nur in der Theorie zu erreichen. Je besser das Material ist, desto näher kommt man allerdings dran. Je schlechter, desto mehr Kompromisse muss man in Kauf nehmen. Eine Norm hierfür gibt es nicht.

Rechne mal die durchschnittliche Speichenspannung auf einer Seite aus und versuche wenigstens mal, hinzubekommen, dass keine Speiche mehr als sagen wir 25% von dem Wert abweicht. (Derartige Toleranzen würde ein Profi wohl nicht mehr tolerieren, sondern eher Material tauschen, wenn es nicht präziser geht. Aber für den ersten eigenen Umbau...) Wenn's wirklich am Material liegt, würde ich beim Low-Budget-Umbau im Notfall zumindest sichergehen, dass auf der schwächer gespannten Seite keine unter etwa 500N liegt und keine total verrückten Ausreißer dabei sind. Dafür würde ich dann auch einen nicht perfekten Rundlauf akzeptieren.
 
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