Typberatung - Mehr oder weniger Sportlichkeit

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Hallöchen in die Runde!

Ich benötige euren Erfahrungsschatz hinsichtlich Radtyp und Einsatzgebiet.
Da mein jetziges Rad bis auf den Rahmen mehr oder weniger komplett neue Teile benötigt und sich der Einsatzbereich verschoben hat bin ich auf der Suche nach was Neuem.

Für was solls eingesetzt werden:
* Täglicher Weg in die Arbeit (ca. 10km) mit dem zugehörigen Abstecher zum Einkaufen. Gefahren wird bei jedem Wetter von Neujahr bis Weihnachten. Ausnahmen gibt es nur wenige. In der Stadt wird es nur zum Einkaufen abgestellt oder wenn es ins Kino geht. Zuhause ist ein Abstellen in der Tiefgarage möglich bzw. im Innenhof gibt es Abstellplätze.
* Touren zwischen 40 und 100km, 600Hm sind da ganz leicht dabei, 1000Hm sind vom Landschaftsprofil auch kein Problem. Mit Begleitung sinds gemütliche Runden, fahre ich alleine dann wird Gas gegeben.
* Mehrtagestouren in Österreich und Umgebung mit Übernachtung in Hotels/Pensionen... Für das Gepäck reicht ein Rucksack/Tasche. In Zukunft kann es auch mal nach Schweden gehen (aber auch hier nur mit Minimalgepäck - ohne Kocher und Co.)

Jetzt tu ich mir aber ein wenig schwer mit welchem Radtyp ich hier gut beraten bin.
Laufräder im Bereich von 622-32 machen hier meiner Meinung nach Sinn. Da gibts alles, vom Straßenslick über den pannensicheren Trekkingreifen bis zum Cyclocross Geländereifen.
Schmutzfänger für den Alltag gehören drauf, bei Bedarf sinds schnell entfernt.

Ich stell der Einfachheit einmal zwei Vertreter von Radeln hier herein die ich mir angelacht habe:
Das sind nicht die Räder die ich mir zulegen möchte! Mir geht es hier nur ums Konzept!
GT Eightball
http://www.gtbicycles.com/usa_en/2015/bikes/urban/eightball
Fuji Absolute
http://www.fujibikes.com/bike/details/absolute-11-disc

Zum GT:
Die 8 Gänge reichen für den täglichen Einsatz in die Arbeit lockerst. Mit einem Nabendynamo inkl. Beleuchtung und einem Rahmen der Befestigungspunkte für Schmutzfänger und eventuell Gepäckträger (oder Alternativen dazu) hat bin ich gut gerüstet.
Bedenken habe ich nach einer Probefahrt inkl. Gespräch mit der Bandbreite der Schaltung. Längere Anstiege und gleichzeitig flotteres Fahren in der Ebene können, müssen aber nicht, schwer zu vereinen sein.

Zum Fuji:
Tendenziell leichter und sportlicher mit genug Bandbreite in der Übersetzung. Für Touren mit leichtem Gepäck und einer sportlichen Runde sicher die bessere Wahl. Je nach Rahmenhersteller auch hier die Möglichkeit der Befestigung für Schmutzfänger. Ein Nabendynamo kann nachgerüstet werden, tut aber schon etwas weh bei so einem Rad. Da würde ich eventuell auf eine Akkubeleuchtung umsteigen (für die dunkle Jahreszeit fix verbunden und Akku in Trinkflasche).

Die Trennung zwischen Stadtmöhre und Tourenrad/Rennrad wäre zwar auch eine Möglichkeit die mir aber nicht so ganz schmecken will, obwohl ich deren Sinnhaftigkeit nicht in Frage stelle!
Rennrad habe ich ein paarmal probiert und muss sagen - nein Danke! Die Haltung mit dem Rennradlenker ist nicht meines.

So, was sagt ihr dazu?
Mir sind die technischen Vor- und Nachteile der Konzepte klar. Mich interessiert eure Erfahrung bezüglich Einsatz der Nabenschaltung (Rohloff fällt wegen dem Preis raus!) für die Touren und Mehrtagestouren mit Höhenmeter.

LG,
Gmiatlich
 
Guten Morgen ;)

Achtgangnabe ist schon mal ein sehr guter Ansatz.
Die habe ich in einem meiner Alltagsraeder auch. Die Primaeruebersetzung habe ich recht kurz gewaehlt (32/18 bei 55-559), das bedeutet, dass ich bergab und mit Rueckenwind im groessten Gang schnell kurbeln muss, aber bergauf ist genug Reserve drin. Der Entfaltungsbereich ist ungefaehr von 2m bis 6m.

Braeuchte ich mehr Entfaltungsbereich, dann wuerde ich (bei diesem Rad brauche ich sowieso einen Kettenspanner) zwei Kettenblaetter und einen Umwerfer nehmen - zusaetzlich zum vorhandenen 32er noch ein 44er z. B.
Dann waere im 'Schnell-Bereich' sowas um die 8m drin.
Mit dem genannten Rad kaeme ich auf allen von Dir genannten Einsatzzwecken zurande, auch wenn ich fuer Touren usw. andere Raeder habe.

Wenn Du das Rad auch in der Stadt stehenlassen willst, wuerde ich eher kein komplettes Neurad kaufen.

Was hast Du denn bisher fuer ein Rad / Rahmen? Kaeme hier ein Neuaufbau mit Nabenschaltung, evtl. auch mit der 2x8-Loesung, in Frage?
Willst Du selber aufbauen? Wenn ja, aus Neuteilen nach Wunsch oder lieber moeglichst viel 'Recycling', also vorhandene Teile und Gebrauchtteile (dann sieht es halt nicht neu aus, was wg. der Stadt aber von Vorteil ist), und auf diese Weise guenstiger wegkommen?

Die Anforderungen bezueglich des Schaltbereichs usw. lassen sich IMHO auf jeden Fall erfuellen. Ich sehe die 'Gretchenfrage' eher da, wie man den Spagat schafft zwischen 'Alltag' (da sehe ich die Hauptanforderung Diebstahlsabschreckung) und 'Tourentauglichkeit' (da muss es schon ein bissl 'taugen')

LG ... Wolfi :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo @nightwolf

Nabenschaltung und vorne zwei Kettenblätter mit Umwerfer bieten zwar mehr Entfaltungsbereich, aber dann geht meiner Meinung nach ein großer Vorteil der Nabenschaltung verloren (Saubere Optik, Kettenverschleiß und erst wieder eine halbe Kettenschaltung).

Tja, das mit dem Rad in der Stadt stehen lassen ist immer ein leidiges Thema. Ich hängs aber immer an einem festen Punkt an, da gibt es bei uns glücklicherweise genug Radständer die so gebaut sind damit das möglich ist. Entsprechendes Bügelschloss ist vorhanden und es steht auch nie die ganze Nacht in der Stadt.
Mir wurde erst einmal ein Rad geklaut, das war aber aus dem Keller. Ging nur weil der Typ im Wohnhaus selbst gewohnt hat und damit leicht Zugang hatte. Wurde von der Versicherung aber abgedeckt da in einem versperrten Raum und hochwertiges Fahrradschloss.

Jetzt ist es ein MTB-Rahmen für 26 Zoll Räder. Naja, ich bräuchte dazu:
* Steuersatz
* Bremsanlage (komplett, da die alte Scheibenbremse von A bis Z nicht mehr richtig geht und nur durch viel Liebe und Fluchen leidlich funktioniert)
* Neue Schaltung (Ausgelutscht, die mag nach 8 oder 9 Jahren Berg- und Stadtbetrieb nimmer)
* Neue Kassette + Kette (übliche Verschleißteile mit der Zeit)
* Neuen Laufradsatz da der jetzige durch seine Zeit als MTB-Laufradsatz schon mitgenommen war. Die Lager gehen noch, aber die Felgen zeigen Ermüdungserscheinungen (sieht nach kleinen Rissen im Bereich der Bohrungen aus).

Selbst aufbauen habe ich ein paarmal gemacht, sogar schon Laufräder für den Nabendynamo aufgebaut. Ja das geht, wenn ich es aber von der Stange bekomme und ich nur kleine Dinge ändern muss ist es mir lieber. Das sehe ich pragmatisch.

Recycling habe ich bis jetzt immer wieder gemacht. Geht und tut gut, hängt aber vom Preis der gebrauchten Teile ab. Wenns zum Neupreis nur 10% Unterschied sind dann pfeife ich auf gebrauchte Teile.
 
Dann waere natuerlich eine moegliche Option, das alte Rad in suboptimaler Optik (da sieht man mal, was die political correctness alles anrichtet, frueher haette man einfach gesagt sieht scheisse aus :lol: ) als Stadt-SSP zu 'reanimieren' und fuer Touren ein neues zu besorgen ;)

LG ... Wolfi :)
 
Nun, das wäre natürlich eine Option.
Würde dann so aussehen:
* altes Rad lassen wie es ist und nur mehr für Bierfahrten :) hernehmen, irgendwie widerstrebt es mir da noch Geld reinzustecken. Singlespeed wirds nur wenn die Schaltung nicht mehr geht, extra Umbauen möchte ich es nicht. Wie ich das mit der Bremse mache ist noch offen.
+
* Neues Rad, aber da würde ich eher zum Fuji Typ tendieren. Da schlägt das Herz für die Sportlichkeit :)
 
Habe den Ritzelrechner nocheinmal zu Rate gezogen und der lässt mich wieder in den Zwiespalt rutschen.
Die Einfachheit und Vorteile einer Nabenschaltung finde ich gut und wünschenswert, mit 38/21 bei Reifen mit 32-622 hätte ich für die Berge eine ähnliche Entfaltung zur Verfügung wie ich sie derzeit bei 3*9 mit einer 28/11 Kassette und 35-559 Reifen nutze (der 1. Gang also 22/28 wird nie genutzt). Dann fehlt zwar weiter oben was aber das könnte ich wohl verkraften.
Was mich etwas stutzig macht ist die Aussage eines sehr gut trainierten Kollegen der Bedenken bei längeren Anstiegen äußert da hier bei der Nabenschaltung die Abstufung eher grob ist (Rohloff geht aus Gründen des hohen Preises nicht). Er kanns zwar durchtreten, fährt aber durchaus erfolgreich Radrennen.

Drum würden mich vielleicht noch die einen oder anderen Erfahrungsberichte interessieren.
 
Ich bevorzuge die Kettenschaltung, allerdings nur noch mit einem oder zwei Kettenblättern. Die Nexus/Alfine ist wirklich etwas grob gestuft. Fahrbar, aber irgendwie nicht mein Ding. Hast du Erfahrung mit Nabenschaltungen? Vielleicht drehst du einfach mal ne Testrunde und die Sache mit der Nabenschaltung erledigt sich von selbst.
 
Drum würden mich vielleicht noch die einen oder anderen Erfahrungsberichte interessieren.

Erfahrungsberichte zur 8x Alfine gibts doch (hier und anderswo) wie Sand am Meer. Einfach mal die SuFu bemühen.

Wenn ich lese, dass Du mit Gepäck damit nach Österreich willst, würde ich mir das auch zweimal überlegen. Als reines Stadtrad ok, aber für Touren mit Gepäck dann doch lieber 1x11 oder andere Kettenschaltung.
 
Habe den Ritzelrechner nocheinmal zu Rate gezogen
mit 38/21 bei Reifen mit 32-622 hätte ich für die Berge eine ähnliche Entfaltung zur Verfügung wie ich sie derzeit bei 3*9 mit einer 28/11 Kassette und 35-559 Reifen nutze (der 1. Gang also 22/28 wird nie genutzt).

Sicher ?
Entfaltung ist minimal bei ca. 1.6m (Kette) zu ca. 2,1m (Nabe). Kann in Österreich schon den Unterschied zwischen Fahren und Schieben ausmachen... oder zwischen "macht Spaß" und "eine Qual"....
 
Sicher ?
Entfaltung ist minimal bei ca. 1.6m (Kette) zu ca. 2,1m (Nabe). Kann in Österreich schon den Unterschied zwischen Fahren und Schieben ausmachen... oder zwischen "macht Spaß" und "eine Qual"....
Er schrieb ja, dass er den kleinsten Gang nie braucht. Deshalb hat er wohl mit dem zweitkleinsten verglichen.

Mir ist ganz eindeutlich eine Nabenschaltung lieber, wo immer das moeglich ist.
Schwierig bis un-moeglich ist Nabenschaltung z. B. dann, wenn > 500% Entfaltung in bezahlbar gebraucht wird. Rohloff ist zu teuer und sonst gibts nix, ausser evtl. noch 'Bastelloesungen'

Die 8er Alfine kracht bei mir manchmal nach dem Einlegen eines anderen Ganges, und wenn ich dann gleich mit Druck reintrete. Laut Internet wohl ein Justageproblem. Muss ich nochmal genauer checken.
Grad habe ich auch eine Info gefunden, man koenne die Nabe mit Kettenspanner (bei mir aber wg. vertikaler Ausfallenden notwendig) nicht fahren. Vll haben die aber auch von einer Ruecktrittversion gesprochen (?) Da waere das klar.

Wer eine ultra-zuverlaessige Nabe fuer den Alltag will, nehme weiterhin die Dreigang von Sachs / Torpedo / SRAM ...
Dann muss man halt mit drei Gaengen auskommen ...

Bei Wartung usw. ist die Nabenschaltung klar im Vorteil.
Zumindest fuer mich und vermutlich viele andere Normal-Anwender. Man muss wenig machen und das Zeug geht nicht kaputt.

Es gibt aber wohl auch Leute, die kriegen alles kaputt (und diese sind im Internet sehr praesent :lol: ), und die schwoeren dann auf die Kettenschaltung - primitiv im Aufbau und somit einfacher zu reparieren.

Eine Nabenschaltung ist schwieriger zu reparieren, wenn sie kaputt ist, aber das interessiert nur, wenn man sie kaputt kriegt, deswegen ist die Gretchenfrage: Kriegst Du sie kaputt??
Wie gesagt, es haengt IMHO mehr davon ab.
 
@BigJohn
Eine kleine Testrunde konnte ich fahren, allerdings waren da keine Steigungen dabei. Mal sehen ob ich zu einer erweiterten Testrunde antreten kann.

@pefro
Nun, ich sitze, liege und liebe sogar die meiste Zeit in Österreich :)
Zwecks der Hügel und Berge habe ich eben so meinen Zwiespalt zwischen den beiden Systemen.

@adrenalin_pur
Sorry, das war etwas undeutlich ausgedrückt. Bei der aktuellen Konfiguration mit der Kettenschaltung nutze ich die ganz leichten Gänge (1., 2.) nie. Durch die Kombination von schmalen Slicks+Asphalt+leichteres Rad (gegenüber meinem Fully) werden die ganz leichten Gänge nie genutzt. Beim Fully mit dicken Stollenreifen und Forststraßen/Waldwegen werden die "Rettungsringe" gerne genutzt :)

Also je mehr ich hier lese - und ja, die Suchfunktion habe ich durchaus verwendet - desto mehr zeigen sich für mich zwei Wege deren Entscheidung dann wohl auch vom Preis getroffen wird.
Die 8 Gänge sind an sich gut, schränken sich aber durch ihre Bandbreite ein.
Mit einer Alfine 11Gang habe ich schon eine passable Abstufung und der erste Gang wäre dann eine Art Rettungsring bei einer Reifendimension von 30-622 und 39/23 Übersetzung.

Also die Diskussion mit euch hat schon einmal erste Früchte getragen :)

Nachtrag:
@nightwolf
Die Räder bekommen ihre Pflege wo es notwendig ist. Da ich ein Rad aber nicht um des Putzens und Pflegens willen habe sondern um zu fahren suche ich nach Möglichkeiten den Aufwand fürs Putzen klein zu halten :)
Nur durchs Fahren habe ich noch nichts so schnell kaputt bekommen, wenn dann war es ein grober Abflug oder Unfall.

Und um es hier deutlich zu sagen:
Bisher bin ich mit einer Kettenschaltung gut zurecht gekommen. Egal ob in der Stadt im Winter oder am Berg mit reichlich Schmutz, Schlamm, Steinen und Ästen. Pflege ist natürlich Voraussetzung.
Letztendlich werden in meinem Fall der Preis und die Abstufung die Entscheidung zeigen. Hoffentlich kann ich noch eine zweite und längere Testfahrt organisieren, dann weiß ich es noch besser.
 
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