Tretlager kaputt, was ist denn da passiert?

Registriert
31. März 2024
Reaktionspunkte
138
Moin,

ich wollte heute morgen mit meinem Koga F3 4.0 los, welches aber beim Fahren sehr merkwürdige Geräusche von sich gegeben hat. Die Pedalachse fühlte sich sehr instabil und schwammig an und hatte plötzlich viel Spiel, wurde auch immer mehr nach wenigen hundert Metern. Hat sich angefühlt, als ob mir das Rad gleich um die Ohren fliegt, wenn ich weiterradle, hab es dann brav nach Hause geschoben und bin nun echt etwas bedröppelt. Klang auch sehr ungesund, als ob richtig was kaputt ist.

So schaut das aus und hört sich an:


Das Rad ist nicht ganz zwei Jahre alt und hat vielleicht max. 3000 km gefahren. Ich nutze es für Arbeitsweg und Ausflüge. Es steht tagsüber draussen und dementsprechend auch mal im Regen, nachts aber immer im trockenen Keller. Hab es vor wenigen Tagen noch ohne Probleme gefahren, und heute plötzlich das, wie kann das denn sein.

Ich werds wohl ohnehin in die Werkstatt bringen, da meine Schrauberskills doch arg begrenzt sind, aber ich würde gerne verstehen was da kaputt gegangen ist und wie ich es das nächste mal verhindere, kann mir das jemand von euch erklären oder hat eine Vermutung? Oder hat sich nur was gelockert was ich Depp nicht sehe? Bin für Hinweise dankbar.

Viele Grüße
 
Das Lager ist hin. Ein versierter Schrauber im Repaircafe bekommt das gut getauscht.
Oder die Schwarmintelligenz hier.
Ein Kurbelabzieher kostet 10 €, damit bekommst die die Kurbel runter. Weitere 10 € für das Werkzeug um das Innenlager herauszuschrauben. Beachte, BSA Gewinde: linke Seite = Rechtsgewinde, Rechte Seite (Antriebsseite) = Linksgewinde.
Dann kannst du neue Innenlagerschalen einschrauben. Wenn du Glück hast stimmt die Riemenspannung, wenn nicht gibt es bestimmt Foristen die das schon mal eingestellt haben und das gut erklären können.
Achso, wenn das Lager schon mal draußen ist, den Exzenter lösen und auf Funktion sprich Beweglichkeit prüfen, festgegammelt hilft der nicht beim spannen.
Und schauen ob der Riemen auch nicht schräg läuft, dadurch wird das Lager auch belastet. Ich sehe da keine Distanzscheibe an der Tretlagerhülse, kann aber auch nicht sagen ob die nötig wäre, das kann wenn man weis welche Kurbel verbaut ist.
 
Das Hinterrad bzw Freilauf läuft auch schwergängig. Scheint wohl nicht das beste Material zusein, wenn das nach zwei Jahren schon dahinn ist. Ziehst Du mit dem Rad einen Hänger? Oder fährst viele Bergstrecken?
 
Demontiere mal den Bremssattel, das hört sich nach schleifen an. Und dreh dann mal a) von Hand und b) mit der Kurbel. Zeig das auch mal.
 
Danke für eure Tips und Anmerkungen. Ich denke ich werds hier nicht selber versuchen zu beheben, da ich die Nabe eh warten lassen wollte und das dann in einem Abwasch machen lasse.

@hansano: Oh ich hätte gedacht das Werkzeug dafür wäre deutlich teurer, gut zu wissen.

@schnurgly: In der Tat ziehe ich einmal die Woche einen Hänger mit zwei Getränkekisten, der hinten an einer Kupplung hängt https://i.imgur.com/Wz8zMc9.png Ich muss das auch häufiger wieder anziehen, weil es sich schnell lockert. Nicht gut :( ? Hätte nicht gedacht, dass es dadurch so schnell Probleme geben kann.
 
Kaputt ist es eh, da kannst du es auch auseinandernehmen und selber Erfahrung sammeln.
Dies bisschen Belastung sollte bei einem gut eingestellten Riemenantrieb nicht schaden, die beiden Scheiben müssen in einer Flucht sein, zwingend. Das lässt sich vorne mit dem Exzenter und Distanzscheiben einstellen.
Andere Sache, die Nabe hat auf der Achse links und rechts so bunte yVerdrehsicherungen, die müssen vorhanden und auch richtig angeordnet sein, Such mal im Netz unter dem Stichwort. Als die Anhängerkupplung montiert wurde könnte da evt. die eine nicht verwendet worden sein. Die Verdrehsicherungen für das vertikale Ausfallende sind blau und grün. Und die Nabe wird mit 35- 40 Nm festgezogen. Schraub mal die Hutmuttern ab und mach Bilder.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und, haste mal geschaut wie es an den Achsen aussieht? So Rückmeldungen sind immer, oder fast, Erfahrungsberichte.
 
Mittlerweile war ich nach mehrwöchiger Wartezeit im Radladen und dort wurde das Tretlager gewechselt, die Nabe gewartet und Bremsbeläge getauscht. Kein Schleifen mehr, saubere Schaltung (vierter Gang war vorher problematisch), es fuhr sich wie ein neues Fahrrad.

Einige Tage später hatte ich dann leider meinen ersten Platten am Hinterrad und habe mich heute an den Tausch des Schlauchs gemacht. Ich gebe zu es war eine etwas holprige Angelegenheit, ich hatte mit einer Nabenschaltung bisher nichts zu tun. Danke für den Tipp mit den Verdrehsicherungsmarkierungen.

Das Fahrrad fährt wieder, aber wenn ich das Hinterrad am Ständer drehe bremst es sich doch arg schnell selbst aus, anscheinend hab ich also nicht alles so gut wieder befestigt wie es vorher war 😔
 
1715539531777.jpeg


Heute dank neuem Montageständer nochmal rangetraut, ich hatte die beiden Unterlegscheiben dort vorher innen am Rahmen montiert und das hat wohl den Riemenantrieb verzogen, nach außen geschraubt und zack alles läuft wieder wunderbar, ich bin sehr erleichtert ✌️
 
Zurück