Hier ist er. Viel Spass beim Lesen...
Zitat:
Zitat von Houschter
Und was kann das 12er derart viel besser, das es den ganzen Aufwand rechtfertigt?
Salue zusammen,
ich bin gestern das 2012er Remedy 9 probegefahren. Ich denke, ich habe eine sehr gute Strecke gewählt, wo man gut Unterschiede im Fahrverhalten zwischen meinem 2009er (aber sehr stark modifiziert mit Revelation Dual Position, etc...) und dem 2012er Remedy herausspürt. Steile Uphills, Singletrails in der Ebene und normal steile ruppige Singletrails den berg runter. Anbei mein Feedback:
Shimano XT Bremse:
Geile Bremse
Super Druckpunkt
Sehr gute Bremsperformance
Kein Vergleich zu der âaltenâ XT-Bremse, wie ich sie am Top Fuel fahre oder am Remedy hatte.
So muss eine Bremse sein, wenn da nur nicht das Gewicht wäre. Sie ist zwar nicht bleischwer, aber es gibt leichtere. Tut mir leid, aber ich komme da nicht aus meiner Haut raus.
Shimano XT-Schaltung 3x10:
Da hat sich auch ordentlich was getan, im Vergleich zu meiner XT-Schaltung am Remedy und Top Fuel
Super Schaltgefühl, knackig und präzise.
Jetzt kann man sogar 2 (oder waren es 3?) Gänge auf einmal hochschalten.
Das XTR-Schaltwerk scheint auch verbessert worden zu sein. Mit dem Spanner habe ich die Kette nicht so wild schlagen hören. Zumindest ist mir nichts Negatives aufgefallen. Aber da frage ich mich, wieso es den überhaupt braucht? Wieso kann man das Schaltwerk nicht dauerhaft so unter Spannung setzen? Weil, was hätte das für einen Sinn, wieder auf Off zu schalten?
3x10 brauche ich nicht. Ich will nicht noch mehr Gänge und schalten müssen. Ausserdem ist 24/36 (v/h) dicker als 20/36 (v/h), wie ich jetzt fahre. Ich bleibe lieber bei 3x9.
Reifen (Bontrager XR4?)
Gripp, war die Zeit/Tour ist zu kurz zum abschliessenden beurteilen. Das Vorderrad ist mir mal abgeschmiert im Downhill, als ich zu stark gebremst habe und das Vorderrad vermutlich blockiert hat. Aber ich habe die Bremse sofort aufgemacht und es fing sich wieder.
Rollwiderstand ist hoch auf Asphalt (für meinem Geschmack zu hoch, da ich doch Touren fahre mit viel Asphaltanteil) Aber mir rollt ja auch ein Fat Albert auch schon zu schwer.
Uphillfähigkeit:
In dieser Konfiguration (ânurâ 2 Spacer unterm Vorbau und fast Flatbar ohne deutliche Rise) braucht es wirklich keine Absenkung. In den steilen Anstiegen, habe ich die Absenkung nicht vermisst. Es fährt sich trotzdem noch bequem, ohne dass man sich im Lenker verbeissen muss.
Ich habe 3 Spacer unterm Vorbau und einen Lenker mit fast 4 cm Rise. Das 2012er Remedy fährt sich so, wie mit meinem wenn ich die Revelation abgesenkt habe.
Downhillfähigkeit:
Tja was soll ich sagen, die war eindeutig in dieser Konfiguration des 2012er Remedy 9 schlechter.
Ich konnte die Sattelstütze ânurâ um 1cm versenken. Das kann man beheben, kürzen, weil die vermutlich ungekürzt ist.
Da die Front tief ist (nur 2 Spacer und Lenker mit kaum Rise), fährt es sich auch im Downhill so. Ich fühlte mich eigentlich zu tief und musste die Arme ziemlich durchstrecken. Meine Revelation kann ich wieder ausfahren und fahre dadurch nicht so gestreckt nach vorne gebeugt den Berg runter, was mir ein sichereres Gefühl vermittelt.
Vom flacheren Lenkwinkel habe ich so nicht profitieren können. Die Wirkung verpuffte dadurch dass die Front so tief ist.
Fox Doppelkammer Gabel:
Da kann ich eigentlich nicht so viel berichten. Sie fühlt sich eigentlich gar nicht so schlecht an, der direkte Vergleich zu meiner Revelation fehlt halt noch (kommt vielleicht heute noch). Aber meine Revelation ist super sensibel und sie reagiert sofort auf leichtem Druck auf den Lenker.
Federweg habe ich so gute 130mm ausgenutzt. Jetzt müsste ich noch mal fahren mit weniger Druck um zu schauen, ob ich mehr Federweg raushole, aber das spare ich mir. Bei meiner Revelation nutze ich jeden Millimeter Federweg aus.
Für die Beurteilung der Steifigkeit der Steckachsen/Laufräder zwischen 15mm (Fox) und 20mm (Revelation) kann ich nichts sagen. Dafür ist mein Popometer doch zu unsensibel. Der Ausbau des Vorderrades gelinkt zumindest genauso einfach und schnell, wie mit meiner 20mm Maxle Steckachse.
Doppelkammer-Dämpfer:
Die Dreifacheinstellungsmöglichkeit der Plattform können sie sich eigentlich sparen.
Stufe 1 (leichte Plattform) bringt es für meinen Geschmack nicht, weil sie für mich kaum spürbar ist.
Stufe 2 (starke Plattform) wippt auf Asphalt trotzdem noch, obwohl ich im Sitzen pedaliert habe und nicht im Stehen. Ich habe nur diese Stufe verwendet, sowohl auf Asphalt, als auch beim Uphill. Im Singletrail möchte ich die Plattform nicht drin haben.
Die Performance im Downhill war sehr gut und hat mir gefallen. Ich hatte das Gefühl, dass der Dämpfer ständig den Kontakt zum Untergrund behält, obwohl es ruppig und steinig war. Wie mein normaler RP23 Dämpfer da ist, kann ich vielleicht heute sehen, wenn ich den gleichen Downhilll noch mal abfahre.
Meine Beweggründe für eine Neuanschaffung sind neuer Dämpfer und flacherer Lenkwinkel. Der Dämpfer ist sicherlich nicht schlecht und vielleicht auch besser, wie mein jetziger, aber ob er so viel besser ist, dass sich ein Neukauf und die komplette Umrüstung auf meine Wünsche lohnen, weiss ich nicht. Ein Frameset wäre das einzige praktikable, aber das wird nicht angeboten. Wenn ich das Remedy nach meinen Wünschen gestalten/auf-/umbauen würde, bliebe ja nicht mehr viel anderes übrig, als der Rahmen und Dämpfer. Der flachere Lenkwinkel verpufft in dieser Konfiguration am 2012er Remedy komplett. Das müsste/könnte ich eigentlich nur beurteilen, wenn ich meine Revelation mit meinem Lenker in das 9er 2012er Remedy einbauen und so fahre/erfahre würde. Dann kann ich den Vergleich ziehen, ob das 2012er Remedy besser hinsichtlich Geometrie ist oder nicht. Aber das wäre zu aufwendig und spare/erspare ich mir.
Was bleibt also? Die Erkenntnis, dass mein Remedy nahezu perfekt ist und so über die Jahre gereift ist, dass ein anderes Bike kaum an die Performance ran kommt, selbst das neue nicht. Das habe ich ja auch in Lenzerheide beim Testride deutlich gespürt.