Total-Waldsperrung im Ldkr Sächsische Schweiz-Osterzgebirge

Schnitzelzauber

Ice Spiker Fahrer
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Dresden
Ich packs mal hier herein, weil das im Prinzip nicht nur die sächsischen MTBler betrifft.

Der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge hat per Sofortverfügung das ganztätgige Betreten aller Wälder im Landkreis "bis auf Weiteres" untersagt! www.landratsamt-pirna.de/bekanntmachungen.html

Klar verständlich angesichts der Waldbrände in der Sächsischen Schweiz, da willste niemanden drin im Weg rumlaufen haben, der dann auch noch zu retten ist. Allerdings halte ich diese Art Rundumschlag für maßlos übertrieben. Nur weil es an einer schwer zugänglichen Ecke brennt, muss man nicht gleich in jedem Fitzelchen Wald um sein Leben fürchten. Und prinzipiell kann jeder Wald brennen, wenn es trocken ist. Da kann man ja jeden Wald dauerhaft sperren.

Momentan überwiegt bei mir das Verständnis für die Behörden; wenn man alle Hände voll zu tun hat, will man weder Schaulustige im Wege herumhampeln haben noch woanders Baustellen aufmachen. Zumal die meisten Brände ja nicht von alleine entstehen, sondern gerade durch Menschen ausgelöst werden, die drin herumlaufen. Insofern ist die Sperre "nachvollziehbar". Ich hoffe allerdings, daß die sofort wieder aufgehoben wird, sobald die Brände gelöscht sind. Denn: Wälder dauerhaft zu sperren, wäre ein gewaltiger Eingriff. Ansonsten fordere ich die sofortige Sperrung sämtlicher Straßen. Da kommen schließlich jährlich mehr Menschen drauf um als bei allen Waldbränden der Geschichte zusammen.

Übrigens: Der Landkreis umschließt die Stadt Dresden vom Süden her komplett. Viel Spaß beim Radeln in Richtung Wilsdruff, Freital, Tharandter Wald etc. D.h. wer immer sich im Freien bewegen will, darf sich jetzt nur noch in der prallen Sonne und/oder vielleicht noch auf Straßen durch den Wald aufhalten (da ist man ja sicher). 🤮

Das zeigt schonmal die Dimension des Problems. Ich hoffe, die kriegen die Feuer unter Kontrolle und die Situation entspannt sich schnell wieder.

Edit: Allen Einsatzkräften, die da alles versuchen, um die Brände zu löschen, gilt meine zutiefst empfundene Unterstützung und Dank. Nicht daß das so rüberkommt, als wär mir meine Erholung wichtiger als alles andere. Vielleicht seh ich den Zusammenhang halt nicht, wenn es wo brennt, warum ich 20 oder 50km davon weg nicht im Wald radeln dürfen soll.

Vielleicht sollte man nur das Wandern untersagen:awesome::aetsch:, Radler rauchen seltener, machen eher kein Feuer im Wald und sind notfalls auch schneller wieder weg. :lol: Dann gibts auch weniger Konflikte auf den Trails. Aber dann kommt sicher irgendwer wegen Brandgefahr durch Akkus daher...
 
Zuletzt bearbeitet:
Am Sonntag waren wir noch wandern in Schmilka, haben von da den Ausbruch des Feuers quasi live sehen können. Wenn man den Zustand des "Waldes" da hinten sieht, blutet einem echt das Herz. Da wundert es niemanden mehr, warum es da so toll brennt - nur noch tote Fichten stehen da rum, trocken wie Zunder. Und mulmig wird es einem schon, wenn man mitten in einem steilen Hang steckt, und sich überlegt, was passiert wenn es jetzt von unten her anfängt zu brennen.
Montag bin ich mit dem Rad quer durch den Landkreis gefahren. Das wars jetzt wohl fürs erste. Heulen könnt ich.
Vielen Dank an alle SUV Fahrer und Ferienflieger für den Klimawandel. Jetzt wissen wir endlich, was das bedeutet. Naja. Fliegen wir halt woanders hin. :ka::spinner:
 
Angesichts der Waldbrandgefahr verteidigen Waldeigentümer und Naturschützer Schutzmaßnahmen wie Betretungsverbote. Der Präsident des Waldeigentümerverbands, Andreas Bitter, sagte dem MDR, er halte diese Möglichkeit für dringend notwendig. Der Sprecher von Thüringenforst, Horst Sproßmann, sagte, es sei aber nicht nötig, den Wald schon ab Gefahrenstufe 3 oder 4 zu sperren. Es reiche ab Stufe 5. Das Waldbetretungsrecht sei schließlich ein Freiheitsrecht für alle Bürger.

Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald wandte sich zugleich gegen flächendeckende Kontrollen von Betretungsverboten. Bundesgeschäftsführer Christoph Rullmann sagte, das sei nicht durchsetzbar. Nötig sei aber, ein Umdenken in der Bevölkerung zu erreichen.
 
Schon mal daran gedacht wie die meisten Brände entstehen? Es geht vermutlich nicht nur darum Schaulustige und "im-Weg-rum-Steher" zu verhindern sondern die Entstehung neuer Brände weil die Menschen sind halt doof und glauben IHRE Kippe oder IHR Lagerfeuer oder IHR Campingkocher oder whatever sind ja sooo harmlos und es wird nichts passieren... 🙈
 
Diese Bilder sind im Juni 2022 entstanden.
IMG-20220617-WA0002.jpeg

Im Hintergrund sieht man diese abgestorbenen Fichten noch herum stehen.
DSC_2505.JPG

Hier kommt man recht gut durch, aber an anderen Stellen lag noch etwas mehr Totholz so ähnlich wie Mikado rum.
Seit 2019 wurde aufgehört dieses Holz aus dem Nationalpark zu entfernen, wegen der Entwicklung "naturnaher Wald" und auch, weil das ja Geld kostet, die Wege frei zu sägen und auch nicht so viele Leute diesen Job machen. Rückepferde gibt es keine mehr und mit dem Harvester kann und darf man dort ooch nicht hin.
Tja, und das brennt nu.... :ka:

Dass dann extra noch welche gookeln müssen, entweder weil die unbedingt ihre Wurst gegrillt haben und einfach bloß so aus Langeweile, setzt setzt dem bloß die Spitze auf.
 
Ich hielte ein absolutes Rauchverbot im Wald und vor allem ein absolutes Parkverbot abseits gekennzeichneter Flächen für wesentlich hilfreicher zur Minderung der Waldbrandgefahr als ein Betretungsverbot.
Bei ersterem scheitert es an der Durchsetzbarkeit, bei zweiterem am Willen zur Durchsetzung.
 
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Vielen Dank an alle SUV Fahrer .... für den Klimawandel. Jetzt wissen wir endlich, was das bedeutet. Naja. Fliegen wir halt woanders hin. :ka::spinner:
Warum braucht es eigentlich immer solche dummen und falschen Pauschal-Beschimpfungen?
Glaubst Du, dass der Fahrer eines VW Busses weniger Sprit verbraucht, Abgase produziert....
Dass ein Tiguan wirklich nennenswert umweltschädlicher ist, als ein Passat?

Hast Du aufgehört Fleisch zu essen?
Was in der Viehzucht an Umweltschädigung betrieben wird, schaffen die SUVs bei uns nicht.
Anstatt die echten Verursacher des Klimawandels zu reglementieren, lenkt man mit solch plakativen Blöd-Aussagen immer wunderbar ab. :ka:
 
Ich hielte ein absolutes Rauchverbot im Wald und vor allem ein absolutes Parkverbot abseits gekennzeichneter Flächen für wesentlich hilfreicher zur Minderung der Waldbrandgefahr als ein Betretungsverbot.
Bei ersterem scheitert es an der Durchsetzbarkeit, bei zweiterem am Willen zur Durchsetzung.

Rauchverbot gibt's doch schon, auch unabhängig von der Gefahrenstufe.
 
Warum braucht es eigentlich immer solche dummen und falschen Pauschal-Beschimpfungen?
Das ist weder dumm noch falsch, wenn auch pauschal. Seit 40 Jahren ist bekannt, was Klimawandel verursacht, aber für unsere Arbeitsplätze ist es ja wichtiger, mit einen 2-Tonnen-Panzer durch die Stadt zu fahren, und die Werbung suggeriert, dass man nur so seinen Status ausleben kann. Die Menschen, die sich Gedanken machen, wie sie wenigstens halbwegs CO2-sparsam leben können, kotzt es halt an, wenn ihre Bemühungen durch dermaßen unnütze Verschwendung konterkariert werden. Der CO2-Gehalt der Atmosphäre ist nunmal eine endliche Ressource, und man kann sie einigermaßen vernünftig nutzen (Heizen, in Maßen [nicht Massen] Fleisch essen) oder sie einfach sinnlos verpulvern.
Glaubst Du, dass der Fahrer eines VW Busses weniger Sprit verbraucht, Abgase produziert....
Dass ein Tiguan wirklich nennenswert umweltschädlicher ist, als ein Passat?
Selbstverständlich sind es immer die anderen, die noch mehr und noch blöder verbrauchen als man selber, deswegen braucht man auch nix tun, solange die anderen nix machen. Wie praktisch!
Hast Du aufgehört Fleisch zu essen?
Was hat das damit zu tun? Nein, habe ich nicht, aber reduziert. Verlangt auch keiner von Dir, nicht mehr Auto zu fahren. Aber wenn Du 8l verbrauchst statt 5, dann sind das 60% mehr.
Was in der Viehzucht an Umweltschädigung betrieben wird, schaffen die SUVs bei uns nicht.
Anstatt die echten Verursacher des Klimawandels zu reglementieren, lenkt man mit solch plakativen Blöd-Aussagen immer wunderbar ab. :ka:
Du darfst gerne Vorschläge machen, wie denn ein reduziertes CO2-Gesamtbudget Deiner Meinung nach auf die unterschiedlichen Sektoren aufgeteilt werden sollte, und wie man innerhalb dieser Sektoren Reduktionen durchsetzt. SUVs stehen blöderweise für eine 180-Grad Abkehr von sämtlichen möglichen Bestrebungen in diesem Bereich. Und damit zurück zum Ausgangsstatement: Mein Satz war ein verkürzter, plakativer Ausruf der Frustration über die Bequemlichkeit, Gedankenlosigkeit und den Mangel an zielgerichteter Innovation. Aber getroffene Hunde bellen: Was fährst Du denn so, @robzo?
 
Das ist weder dumm noch falsch, wenn auch pauschal. Seit 40 Jahren ist bekannt, was Klimawandel verursacht, aber für unsere Arbeitsplätze ist es ja wichtiger, mit einen 2-Tonnen-Panzer durch die Stadt zu fahren, und die Werbung suggeriert, dass man nur so seinen Status ausleben kann. Die Menschen, die sich Gedanken machen, wie sie wenigstens halbwegs CO2-sparsam leben können, kotzt es halt an, wenn ihre Bemühungen durch dermaßen unnütze Verschwendung konterkariert werden. Der CO2-Gehalt der Atmosphäre ist nunmal eine endliche Ressource, und man kann sie einigermaßen vernünftig nutzen (Heizen, in Maßen [nicht Massen] Fleisch essen) oder sie einfach sinnlos verpulvern.

Selbstverständlich sind es immer die anderen, die noch mehr und noch blöder verbrauchen als man selber, deswegen braucht man auch nix tun, solange die anderen nix machen. Wie praktisch!

Was hat das damit zu tun? Nein, habe ich nicht, aber reduziert. Verlangt auch keiner von Dir, nicht mehr Auto zu fahren. Aber wenn Du 8l verbrauchst statt 5, dann sind das 60% mehr.

Du darfst gerne Vorschläge machen, wie denn ein reduziertes CO2-Gesamtbudget Deiner Meinung nach auf die unterschiedlichen Sektoren aufgeteilt werden sollte, und wie man innerhalb dieser Sektoren Reduktionen durchsetzt. SUVs stehen blöderweise für eine 180-Grad Abkehr von sämtlichen möglichen Bestrebungen in diesem Bereich. Und damit zurück zum Ausgangsstatement: Mein Satz war ein verkürzter, plakativer Ausruf der Frustration über die Bequemlichkeit, Gedankenlosigkeit und den Mangel an zielgerichteter Innovation. Aber getroffene Hunde bellen: Was fährst Du denn so, @robzo?
Ich bin der Meinung, dass der Individualverkehr eingeschränkt werden muss.
Ich bin Befürworter eines generellen Tempolimits.
Ich finde es okay, wenn Fahrzeuge mit höheren Abgaswerten durch höhere Abgaben oder was auch immer unattraktiv gemacht werden.
Ich finde es ätzend und falsch, dass immer nur eine Gruppe an den Pranger gestellt wird, weil das so super plakativ ist.
Wenn Du generell große, schwere Vielverbraucher anprangerst, finde ich das okay. Das trifft dann auch die sonst ganz unkritisch betrachteten VW Caddy, Vans, große Kombis, Busse, Sportwagen usw. usw.
Es sind eben nicht nur die SUVs, zudem es hier doch auch extreme Unterschiede zwischen einem T-Roc und einem Q7 gibt. Wird aber immer alles in einen Topf geworfen.

Ich selbst fahre, mangels Lademöglichkeit, einen nicht geförderten Vollhybrid, der bei 1,75 Tonnen und Allrad immerhin mit 5,5 L Super auskommt.


Bzgl. Fleisch:
Die Landwirtschaft produziert ein Zehntel unserer Treibhausgase. Weniger/kein Fleisch ist also ebenso nützlich, wie weniger schwere Autos und weniger Individualverkehr.
 
@robzo Du siehst, wir viel Text man braucht, um dem Thema nur halbwegs gerecht zu werden. Drum die Verkürzung. Ich denke, inhaltlich sind wir gar nicht soweit auseinander. Zudem ich die individuelle Freiheit, die wir genießen, sehr schätze. Ich möchte niemandem vorschreiben, dass er sich nicht für dicke Pickups oder schwere Motorräder interessieren dürfe. Aber den Klimaschutz nur den 10-20% interessierten zu überlassen, ist auch nicht zielführend. Gesucht sind darum
Mechanismen, die Bedürfnisse auszugleichen und die richtigen Anreize für Konversion / Ersatz zu schaffen. -> anderer Thread.

Zurück zum Thema: (Brand-) Gefährden Radfahrer den Wald? Kann ich mir irgendwie nicht vorstellen. Klar kann man sich auch den Grill auf den Gepäckträger schnallen oder für ne Zigarettenpause haltmachen (macht das wer? Ich bin Nichtraucher, ich kann mir das so schwer vorstellen). Und andersrum gibt es wenige Wälder in Deutschland, die so groß sind, dass sie im Brandfall eine Gefahr für den Radler darstellt. Darum finde ich, dass Radler von Betretungsverboten ausgenommen werden sollten. Zielführender finde ich, das Mitführen von Feuerzeugen und Streichhölzern bzw. Zündquellen jeder Art im Wald unter Strafe zu stellen. Klar ist die Überprüfbarkeit ein Problem, aber nur weil man Wanderer nicht einfach so durchsuchen kann, muss man ja nicht Radfahrer aussperren.
Dazu kommt: Wald ist ja nicht nur ein zig Quadratkilometer großer Forst, sondern auch der 400m Abkürzungspfad durch ein kleines Waldstück, um nicht auf der vielbefahrenen Straße fahren zu müssen.
 
Sieht mal wieder so aus, als hätte das der Praktikant in seiner ersten Woche runtergeschrieben.
Warum z.B. verbietet man Reitern, die sich schon laut Waldgesetz eh nur auf ausgewiesenen und gekennzeichneten Wegen bewegen dürfen, hier noch einmal diese Wege zu verlassen? Doppelt hält besser?
Und das mit den (nicht)öffentlichen Wegen, ist wieder mal so ein Punkt der sich dann einschleicht, wenn Leute solche Verordnungen zusammenschreiben, die behördeninternen Sprachgebrauch übernehmen aber von den aktuell gültigen Gesetzen selbst doch eher wenig Ahnung haben.
 
Ich hielte ein absolutes Rauchverbot im Wald und vor allem ein absolutes Parkverbot abseits gekennzeichneter Flächen für wesentlich hilfreicher zur Minderung der Waldbrandgefahr als ein Betretungsverbot.
Bei ersterem scheitert es an der Durchsetzbarkeit, bei zweiterem am Willen zur Durchsetzung.
In der böhmischen Schweiz darfst du gern ausprobieren, wie es denn so ist, wenn du dein Kfz so einfach am Straßenrand abstellst.
Das ist in der Praxis einfach: Was wie ein Weg aussieht, ist auch einer.

Weder das Betreten noch das Befahren mit Fahrrädern erhöht die Gefahr der Entstehung eines Brandes.
Prima. Da kann man sich den Brand in der Sächsischen Schweiz etwas näher anschauen. Die Aussicht soll gut sein. Und das Essen dort auch.
 
finde ich es etwas seltsam, dass die Unschuldsvermutung in der Berichterstattung (nicht nur beim MDR) offenbar keine Rolle mehr spielt.
Ich nicht. Ein Schuldiger muss her; was ausländisches kommt immer gut.
Seien wir froh, dass die nicht auf einen Mountainbiker mit Bialetti gekommen sind.
 
Davon abgesehen, dass es einfach nur Dumm ist sich so zu verhalten, finde ich es etwas seltsam, dass die Unschuldsvermutung in der Berichterstattung (nicht nur beim MDR) offenbar keine Rolle mehr spielt.
Und..., das Problem ist jetzt wo? :ka:
Der Gebühren finanzierte MDR ist bloß seinem Auftrag zur Berichterstattung nachgekommen. Dieser Betrag ist sachlich, ohne eine Nationalität der betreffenden zu erwähnen.

Es hat übrigens nicht zum ersten Mal im Elbsandsteingebirge gebrannt. Vor ein zwei Jahren war schon mal so etwas gewesen. Die Ursache ist immer unsachgemäßer Umgang mit Feuer, also schlichtweg Blödheit.
Direkt zur Verantwortung wurde damals übrigens niemand.

Mal abgesehen davon...., als einheimischer Wanderer in diesem Gebiet ist man ein Exot. Es latschen inzwischen mehr Auswärtige dort durch die Felsen. Mit dem dort Freiübernachten ist es ähnlich.
 
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