Vorbereitung
Für den Urlaub 2019 hatte ich eine Fototour durch die Toskana geplant. Dabei sollte das Fahrrad als Haupttransportmittel dienen. Die größte Herausforderung für mein Soloabenteuer war es eine gute Anreisemöglichkeit nach Italien zu finden, bei der ich mein Fahrrad mitnehmen kann. Die Wahl fiel letztendlich auf den Nachtzug München - Rom. Hier war zwar eine Fahrradmitnahme nicht im eigentlichen Sinne möglich, aber es gab eine Möglichkeit: Verpackt in einer Tasche ist es gestattet. Das war Problem sein. Zudem mir das einige Umstiege und knapp 8h Zeit ersparte.Anreise
Am 2.6.2019 war es endlich soweit: meine erste Solo Tour begann. Am frühen Nachmittag schwang ich mich auf mein gepacktes Rad und radelte ganz Gemütlich nach Jena. Ich hatte zwar mit dem „Abenteuer Bahn fahren" gerechnet, aber dass dies gleich im ersten Zug beginnt hatte ich nicht erwartet: Im Zug nach Erfurt waren es über 30°C.Pünktlich in Erfurt angekommen, der nächste Schreck: Das reinste Chaos! Sämtliche ICE hatten Verspätung. Der Grund: Weichenstörung und hohe Auslastung. Meiner sollte aktuell knapp 1h später kommen - na Klasse! Somit bestand Gefahr meinen Anschluss zu verpassen oder zumindest keine Zeit für das Zerlegen des Rades zu haben.
Nach Austausch mit anderen Fahrgästen entschied ich mich für den Zug nach München Ost. Von dort besteht dann die Möglichkeit mit der oft verkehrenden S-Bahn zum Hauptbahnhof zu kommen. Gesagt, getan.
Im Zug selbst sah dann schon alles entspannter aus: Einige Fahrradstellplätze waren frei und auch ein Sitzplatz für mich. Nach einiger Zeit dann die Durchsage über entfallende Halte und neues Ziel-München Hbf. Hauptgewinn - alles richtig gemacht! Denn damit entfiel der Kurztripp mit der S-Bahn und ich hatte wieder ausreichend Zeit.
Kaum in München angekommen ging es ohne Umwege zum Bahnsteig für meinen Anschluss. Zug noch nicht da. Perfekt. Also machte ich mich an's Demontieren des Rades...
Das Zerlegen und verpacken hat wie geplant alles geklappt. Nur die Handschuhe waren schon hin. Inzwischen war auch mein Zug da. Nur wohin mit dem Rad im Zug? Wirklich Platz war nicht. Nach kurzer Rücksprache mit dem Personal ergab sich schnell eine Lösung: Es erlaubte mir mein Fahrrad in einer defekten Dusche abzustellen.
Der Zug selbst war ausgebucht - also 6 Mann im Abteil: 3 Lehrer einer holländischen Schulklasse, ein Pärchen aus Belgien und ich. So wurde es nicht langweilig während die Alpen an uns vorbei rauschten. Doch irgendwann kehrte Ruhe ein und alle versuchten etwas zu schlafen.