titanschrauben - ein erfahrungsbericht

tripletschiee

wann bin i endlich oben?
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ich hab an meinem schwinn 4-banger 15 stahlschrauben durch titanschrauben ersetzt! hier mein kleiner erfahrungsbericht!

folgende schrauben wurden getauscht:

- 6 M6 innensechskant schrauben zur befestigung der bremszangen: vorne sind es 4 (ACT adapter für eine 190er scheibe), hinten 2
- 4 M6 senkkopfschrauben für den rahmen am hinterbau bei den ausfallenden
- 3 M6 schrauben für die hauptschwingen und dämpfraufnahme
- 2 M& schrauben am sattelstützenkopf

mit diesem setup bin ich jetzt ein paar tage am gardasee gefahren und u.a. auch den tremalzo im renntempo runter.

fazit: 24 gramm gewichtseinsparung, und eine gebrochene senkkopfschraube! da aber alle anderen 3 senkkopfschrauben am hintrebau gehalten haben, gehe ich von einem lunker oder ähnlichem aus (ergo materialfehler). vor allem ist mir die eine schraube beim bergauffahren gebrochen!

ansonsten haben sich die schrauben sehr unauffällig verhalten, blieben fest und es konnten auch keine größere schwingungsneigung festgestellt werden.

zur info: ich habe 90 kilo und fahre gerne sehr schnell aber flüssig bergab!

bisher kann ich titanschrauben (fast) ohne einschränkungen empfehlen!

gruß aus MUC
gerhard
 
Sorry wenn ich das so direkt sage, aber du bist schon ein schräger Vogel, wenn du für 24 Gramm Gewichtsersparnis Kopf und Kragen riskierst und dann auch noch bei einer gebrochenen Schraube eine Empfehlung aussprechen kannst.

1. Fehler im Material sind äusserst selten bis auszuschließen falls es sich nicht gerade um Fernostware oder einen unseriösen Hersteller handelt. Titanschrauben von regulären Herstellern sind meisst für kritische Anwendungen in Luft und Raumfahrt gedacht - in dieser Branche zählt Sicherheit und Qualität über alles.

2. Ein paar Tage Gardasee sagen lediglich aus, daß zumindest die Schrauben, die nicht gebrochen sind nicht über ihre statische Belastbarkeit beansprucht wurden. Sie können aber trotzdem weit über ihrer dynamischen Belastbarkeit sein - das macht sich aber erst nach vielen Wochen bis gar Jahren bemerkbar. Dir ist aber eine Schraube gebrochen - und das spricht dafür, daß die Belastungen viel zu hoch sind!

Du schreibst, daß du 90 Kilo auf die Waage bringst - nehmen wir jetzt noch 10 Kilo Bike an, dann hast du sage und schreibe 0,024% Gewicht gespart - ist das so ein Risiko wert? Tune besser mal deinen Körper - da sind mehr als 24 Gramm rauszuholen.

Sorry, daß ich hier bissig werde - aber ich halte deine Empfehlung für Gefährlich!
down.gif
 
hab auch alu und titanschrauben am bike dran aber mit meinen 90kg ist es mehr showbike als einsatzgerät

anstatt titan schrauben zuholen rat ich dir auf triebwerksschrauben umzusteigen hast das beste festigkeit-gewichts verhältnis aber teilweise nicht zu bezahlen , eine maden schrauben kann manchmal 280$ kosten
 
Jo, ich empfehle, stattdessen das Haupthaar um 1cm zu kürzen und eine leichtere Unterhose anzuziehen. Wenn Dir beim ersten Einsatz die erste Schraube abgerissen ist, würde ich die anderen schnellstens wieder durch Stahl ersetzen, zumindest an allen sicherheitskritischen Stellen - andere gibts leider kaum am Bike, nur den Flaschenhalter kann man mit Aluschrauben befestigen.

Hast Du Dich schlau gemacht, was für Drehmoment die überhaupt vertragen? Kupferpaste verwendet?

...

-Marin
 
wie wärs, die socken auszulassen?
die gehören doch dank klichpedalen fest zum bike, und das macht noch viel mehr aus, vor allem, wwenn sie von schweiß vollgesogen sind;)
ne, mal im ernst:
wenn bei deinem rad an wichtiger stelle was bricht, bist du zuerst der doofe, aber dnk doch mal dran, dass der hinterbau auch abbrechen kann, wenn bei einem heftigen jump die schraube abbricht und du auf einem bike landest, dessen hinterbau mit nur noch einer schief belasteten m6 schraube fest ist.......

ist doch echt schwachsinn.
lass dir die schweißdrüsen amputieren, dass du 24 ml weniger schwitzt.

sorry, aber wenn man so weit ist, ist man zu weit.
 
Halt! Das mit den Schweißdrüsen würde ja bedeuten, daß er 24g schwerer bleibt!!!!

-Marin
 
so: nachdem es ja hier anscheinend ein paar leutchen aufgefordert fühlen, alles gleich als schwachsinn abzutun, möchte ich doch noch einmal einen kommentar abgeben:

oben hab ich beschrieben, wo ich übreall die schrauben ausgewechselt habe!

am rahmen dienen die schrauben lediglich zur fixierung der achsen, auf denen sich die industriekugellager drehen. die belastung, die auf die schrauben hier wirkt, kann vermutlich sogar einen aluschraube aushalten. da mir hier eine schraube gerissen ist, hab ich sie mir mal unter einem mikroskop angesehen: lunker! also matieralfehler! kann vorkommen und nachdem nicht alle titanschrauben geröngtet oder per ultraschall auf lunker oder sonstige materialschwächen untersucht werden, hab ich halt pech gehabt! und selbst ohne schraube konnte ich noch ohne probleme runterfahren, weil die achse (siehe oben) auch ohne schraube eine zeitlang hält!

die schrauben am bremssattel sind alle ok! nicht umsonst bietet hayes einen titan-schrauben kit für seine bremsen an! also kann man hier bei sorgfälltigem anziehen auch damit leben!

und einzig die schrauben am sattelkopf werden voll mit meinen knapp 90kilo auf zug belastet (wie jede schraube bei einer ordentlichen schraubverbindung)! und wenn hier was bricht, dann fährt mir auch nicht die sattelstütze gleich in den allerwertesten! außerdem bin ich zu beginn der 90er an der alten syncros hardcore sattestütze alu-schrauben von tune gefahren! zig-tausende kilometer, inklusive alpenüberquerung etc! und jetzt fahr ich sie auf meinem city-bike! und die schrauben halten und halten und halten! und titan hat ja dann doch eine deutlich höhere zugfestigkeit!

ich hab außerdem hier nur meine erfahrungen berichtet, es bleibt zu letzt immer jedem einzelnen überlassen, ob er den tausch "wagen" will oder nicht!
gruß aus MUC
gerhard
 
noch ein zusatz:

@ kandyman:
faustregel: titanschrauben soll man wie 8.8er schrauben anziehen und hierzu gibt es drehmoment-tabellen. liegt das drehmoment vom produkthersteller drunter, dann eben mit weniger festziehen!

außerdem sind die original stahlschrauben am hinterbau schon von beginn an „unterdimensioniert“, wenn man sich an gewisse faustregeln halten sollte: „einschraubtiefe in stahl mindestens nenndurchmesser der schraube, einschraubtiefe in alu mindestens doppelter nenndurchmesser.“ beim schwinn sind die achsen, auf denen sich die kugellager befinden, aus alu. Ergo soll-einschraubtiefe = mind 12 mm (da M6 verbaut sind). Ist es aber nicht: am hinterbau sind es 5mm und an den anderen hauptlagern sind es 8 mm! Somit ist schon einmal geklärt, daß es sich hier um keine hochbelasteten stellen handelt, weil sonst das alugewinde deutlich vor der schraube flöten gehen würde! also macht es nicht viel aus, wenn ich die originale stahl-schraube durch eine fast so zugfeste titanschraube ersetze!

gruß aus MUC
gerhard
 
Original geschrieben von tripletschiee
einschraubtiefe in stahl mindestens nenndurchmesser der schraube

Ich studier Engineering hab also auch Maschinenbau - bei Stahlschrauben reichen 3 Gewindegänge aus - jeder mehr trägt garnichts mehr. Bei einer metrischen Schraube ist das etwa halber Durchmesser - mehr ist absolut nicht nötig solange das Gewinde nicht beschädigt ist. Bei Alu wird wegen des geringeren E-Moduls etwas mehr benötigt - aber noch lange nicht doppelter Durchmesser.

Allerdings erklärt das eventuell einen Teil des Problems. Titanschrauben brauchen auch mehr Gewindegänge als Stahlschrauben - vielleicht reicht das nicht aus.
 
Original geschrieben von kandyman
Jo, ich empfehle, stattdessen das Haupthaar um 1cm zu kürzen und eine leichtere Unterhose anzuziehen. Wenn Dir beim ersten Einsatz die erste Schraube abgerissen ist, würde ich die anderen schnellstens wieder durch Stahl ersetzen, zumindest an allen sicherheitskritischen Stellen - andere gibts leider kaum am Bike, nur den Flaschenhalter kann man mit Aluschrauben befestigen.

Hast Du Dich schlau gemacht, was für Drehmoment die überhaupt vertragen? Kupferpaste verwendet?

...

-Marin


Kupferpaste frisst Alu...dauert ne Zeit aber es stimmt.
 
Original geschrieben von Sherman

Kupferpaste frisst Alu...dauert ne Zeit aber es stimmt.

kann man so pauschal auch nicht stehen lassen. Es kommt sicherlich auf die Legierung & auch die Oberflächenbehandlung an.
Ich benütze schon seit Jahren Kupferpaste anstelle von Fett an Gewinden & Presssitzen & es ist noch nie etwas festgefressen, auch nicht am Steuersatz oder Innenlager.

Ausserdem muß ich tripletschiee hier mal unterstützen.
Ich habe mein Bike auch mit einigen Titan & Aluschrauben getuned & es machte bisher noch nie Probs. U.a. habe ich an der Scheibenbremse alles gegen Titan getauscht, an den Bremssätteln & auch die Schrauben an der Scheibe.
Weiterhin habe ich am Vorbau alles gegen Alu getauscht & das schon seit über 2 Jahren & es hält & hält & hält.
Die einzigen Stahlschrauben die ich noch an dem Bike habe, sind die zur Einstellung der Auslösehärte der Pedale & die auch nur weils solche Alu oder Titanschrauben nicht gibt, halten würde es allemal. Praxistauglich ist es ebenfalls, das Bike wurde in der Zeit bei etlichen Rennen & Marathons eingesetzt. Einziger Defekt war mal ne Zugklemmschraube an der früher montierten V-Brake, & des einfach wegen zu festem Anziehen.

Sicherlich gehen die Meinungen bei dieser extremen Art von Tuning sehr auseinander, aber deswegen andere Leutz so anzugreifen finde ich völlig überzogen & noch dazu extrem unsachlich, da die meisten es nur Einschätzen & eben nicht Wissen. Noch dazu befinden wir uns hier im Leichtbauforum......

Über den Sinn & Unsinn dieser Massnahmen läßt sich sicherlich Diskutieren. Die Gewichtseinsparung ist nicht wirklich viel, aber wenn die Leutz einfach nur Spass an dieser Technik & dem Machbaren haben, warum also nicht ?

so, des mußte ich nun mal loswerden & ich hoffe, dass es die Leutz die damit nix anfangen können dazu bewegt keinen Nonsens mehr zu schreiben & die Leutz die es interessiert ermutigt es ebenfalls auszuprobieren oder schon gemachte Erfahrungen hier zu Posten. :bier:
 
@checky

danke, daß du hier stellvertretend für die meisten von uns (oder ....?!) den leichtbau verteidigst. gewichtseinsparung an den dafür entstehenden kosten festzumachen, ist eben nur eine sehr partizielle betrachtung und wird dem thema nicht gerecht.

wer sein hobby (egal welches - musikanlagen f. 100.000,- euro, märklin-eisenbahnanlagen auf 50 qm oder autos mit versilberten motorblöcken...) mit spaß und begeisterung betreibt, tritt irgendwann in einen grenzbereich ein. manche machen dann weiter und gehen an details, die andere "links liegenlassen". welcher leichtbauer kritisiert denn die 200 mm federweg etc. und mehr der ddd-fraktion? liegt das evtl. an einer etwas größeren toleranz...
 
Ne, hat er schon recht.
Selbst ich, bekennender Leichtbauer, hat ein Fully mit 130mm Vorne & 145mm Hinten & in manchen Situtionen, oder im Bikepark lüstert es mich manchmal nach mehr um noch rücksichtsloser wo runterhämmern zu können.
Hauptsache ist doch, dass Alle ihren Spass haben & den Leuten die irgendwie anders Denken deren Spass auch lassen & nicht mit völlig unsachlichen Meinungsäusserungen vermiesen.
 
Original geschrieben von checky

so, des mußte ich nun mal loswerden & ich hoffe, dass es die Leutz die damit nix anfangen können dazu bewegt keinen Nonsens mehr zu schreiben & die Leutz die es interessiert ermutigt es ebenfalls auszuprobieren oder schon gemachte Erfahrungen hier zu Posten. :bier:

Sorry - mir geht es nicht darum, ob es Sinn macht oder nicht, oder ob das Preis/Leistungsverhältnis stimmt... das muss jeder für sich entscheiden. Aber als in technischen Fragen nicht gerade ungebildeter Mensch halte ich es gerade bei diesem Thread für notwendig deutliche Worte zu finden. Leichtbau muss nicht - aber KANN gefährlich sein und desshalb halte ich es für fahrlässig nach dem Versagen eines Bauteils einfach eine Empfehlung für andere zu geben. Dadurch entsteht nämlich für Laien, die es hier auch zur Genüge gibt, der Eindruck, daß ein versagendes Bauteil einfach "Pech" war und nichts mit prinzipieller Überlastung zu tun haben könnte. Mir geht es darum, daß hier nicht unnötigerweisse Leute, die nicht viel Ahnung davon haben auf gut Glück einfach beliebig Aluschrauben einbauen, weil ihnen irgendwo suggeriert wurde, daß das alles nicht weiter kritisch sei. Zu Leichtbau gehört ein gewisses Verantwortungsgefühl und Sachkenntnis. Mir ist es Wurst, wenn jemand z.B. auf die Idee kommen sollte für sich Schnellspanner mit hohlgebohrter Aluachse zu verwenden... bitte ich muss ihn nicht zusammenflicken... Aber man sollte sowas dann aber bitte nicht als problemlos machbar unters Volk streuen.
 
Damit hast Du ja recht, dennoch sollte man nicht alles, was einem nicht schmeckt, direkt ins Lächerliche ziehen (womit ich nicht Dich persönlich anspreche)
Gedankenlos sollte man natürlich niemals an solche Tuningmaßnahmen rangehen, dann wirds definitiv gefährlich.

Dennoch wurde die gebrochene Schraube untersucht & eindeutig ein Materialfehler festgestellt. Unter solchen Vorraussetzungen kann Dir auch ein Hardcoreteil wegbrechen.

Schau Dir z.B. mal die erste Reihe der Rocky Mountain RM an. Da sind reihenweise die Hinterbauten weggeknackt & das bei nem ausgewiesenem Hardcorerahmen. Ich kaufe so ein Teil um es richtig gehen zu lassen (in gutem Glauben es auch zu können) & allein deswegen sind bei solchen Fehlkonstruktionen die Gefahren doch schon deutlich höher & werden dannoch eleganterweise auf den Schultern der Verbraucher ausgetragen.

Ich denke wenn einige Schraubentuner hier von Ihren Erfahrungen berichten ist es für Nachamer ein ganz guter Leitfaden wie man es richtig (oder auch eben nicht richtig) & ohne unnötiges Risiko macht.

Nun denn....
 
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