In der Argumentation habe ich bewusst die Option des Reifentauschs oder des 2. LRS rausgelassen. Natürlich könnte ich mir einfach für meinen Touren- und Trail-Alltag einen zweiten LRS holen, der mit leichteren Reifen bestückt ist und dann damit tagtäglich meinen Spaß haben. Und für den BP kommt dann das stabilere Material drauf. Da aber diese Option (Naben, Speichen, Felge inkl. evtl. Insert, Dichtmilch, Reifen, Kassette und Bremsscheiben selbst bei mittelmäßig teurem Material mal ganz locker über die 1000€ kommt (heutzutage musst ja allein für die Kassette und die Bremsscheiben gerne 300Euro oder mehr planen) ist das für die meisten dann eher unüblich.
Und ja: Das Thema One-Bike-Fits-All geht. Aber was kommt dann dabei raus? Das Enduro, mit dem ich mich plage meinen Transfer zu fahren, nur um dann ein paar Minuten das richtige Gerät in der Abfahrt dabei zu haben? Oder mein Trailbike auf das ich die DD-Karkasse draufziehe, die mir konstant die Kraft aus den Beinen saugt - während ich auf dem Radweg dem Einstieg zum Trail entgegen fahre?
Ich hab hier auch die vom örtlichen MTB-Verein gepflegten Enduro-Strecken vor der Tür. Aber diese Abfahrt(en) macht /en ca. 5% meiner Tour aus. Meist sogar noch weniger. Rein vom logischen Standpunkt (Pareto-Betrachtung -> Ich optimiere mit möglichst geringem Aufwand erstmal den größten Part) Und da macht es irgendwie für mich (!) mehr Sinn, meine Touren zu optimieren anstatt die 2 bis 3 Kilometer abwärts ... wenn es überhaupt so viele sind.
Natürlich ist es jedermanns eigene Sache. Aber selbst mit meinem Hightower von 2021 (was ich im übrigen - obwohl es das beste Bike ist, was ich jemals gefahren bin - nur habe, weil letztes Jahr im Sommer beim Radhändler nichts anderes mehr verfügbar war) bin ich gnadenlos overbiked, wenn ich mir anschaue, was mein Streckenprofil ist. Ein Tallboy wäre fast das perfekte Bike gewesen - gab es aber nicht. Auch ein Stumpy war einfach nicht mehr zu haben. Trotzdem finde ich diese Diskussion, die sich nur auf die Abfahrtseigenschaften eines Bikes konzentriert irgendwie lästig. Ist aber auch nur meine Meinung! Ich persönlich hab´ keine Probleme damit, langsamer bergab zu sein und meinen Fokus zu Lasten der Geschwindigkeit eher auf die sichere Heimkehr zu legen. Letzten Endes ist aber die Vielfalt in unserem Hobby ja genau das, was es so schön macht. ^^