Irgendwo, ich glaube, es war im Qualifikations-Thread, wurde geschrieben: "...bei einem Sport, wo hauptsächlich die Schwerkraft entscheidend ist." Das mag wohl für das Skifahren, wie es hier erwähnt wurde, in eingeschränktem Maße zutreffend sein, da das Terrain neben dem Gravitationsfeld keine Hindernisse aufweist. Beim Abfahrtssport Downhill aber müssen permanent zusätzliche Krafteinwirkungen kompensiert werden - und das über eine relativ lange Dauer bei höchstmöglicher Geschwindigkeit. Dabei gilt: Je schneller der Fahrer desto größer die nötige Kompensation (je schneller die Bewegung desto mehr Kraft). Wenn man sich die Geschwindigkeitsunterschiede auf normalem Terrain anschaut, sieht man, dass diese marginal sind. Sobald aber Wurzeln und Steine hinzukommen, fällt die Geschwindigkeit der Frauen proportional zu den Anforderungen des Terrains und der Streckendauer ab.
Verdeutlichung anhand der Kurszeiten (gerundet):
Split 1 :
Gewinner Elite Men: 0:35
Gewinner Elite Women: 0:38
Split 2:
Gewinner Elite Men: 1:11
Gewinner Elite Women: 1:19
Split 3:
Gewinner Elite Men: 1:52
Gewinner Elite Women: 2:08
Split 4:
Gewinner Elite Men: 2:24
Gewinner Elite Women: 2:46
Gesamtzeit:
Gewinner Elite Men: 2:59
Gewinner Elite Women: 3:36
Split 1 weist gerade mal drei Sekunden Differenz auf. Auch die Zeiten der Elite Men Fahrer sind hier äußerst marginal. Bei Split 2 hat sich die Differenz hingegen schon fast verdreifacht, bei Split 3 versechsfacht und im Ziel schließlich verzwölffacht. Klar ist das schade, widerspricht es doch der Vorstellung, jeder könne alles sein und alles schaffen. Nur ist dem nun mal nicht so. Die Geschlechter unterscheiden sich in ihrer Physiologie genauso wie einzelne Menschen. Daher wird es immer Sportarten geben, bei denen Männer deutliche Vorteile in Kraft, Ausdauer und Technik genießen werden.