Dreh-Momente am Dienstag: Wie Danny MacAskills neues Santa Cruz Carbon Trial-Bike entstand

Dreh-Momente am Dienstag: Wie Danny MacAskills neues Santa Cruz Carbon Trial-Bike entstand

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Danny MacAskill ist seit geraumer Zeit mit Carbon-Fullies von Santa Cruz unterwegs - ein Trial-Hardtail konnten ihm die Kalifornier aber bislang nicht bieten. Das hat sich nun geändert - in einem eigenen Carbon-Labor hat Santa Cruz nicht nur ein neues Bike, sondern auch ein neues Herstellungsverfahren ausgetüftelt. In unserer Spezialausgabe der Dreh-Momente am Dienstag bringen wir ein wenig Licht ins Kohlefaser-Dunkel.

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Dreh-Momente am Dienstag: Wie Danny MacAskills neues Santa Cruz Carbon Trial-Bike entstand
 
Ich frage mich ja ein bisschen, was genau hier eigentlich an technischen Hintergrund-Details und Erklärungen im Artikel enthalten ist,
das die Einordnung in "Drehmomente am Dienstag" rechtfertigt?
Klar, es ist ein kleiner Blick hinter die Kulissen bei Santa Cruz.
Aber insgesamt ähnelt der Artikel doch eher einer Werbebroschüre...

Was Prepregs sind, und welche verschiedenen Carbon-Gewebe es gibt,
hätte man auch beschreiben können, ohne dick "Santa Cruz" über den Artikel zu schreiben.
 
Ich frage mich ja ein bisschen, was genau hier eigentlich an technischen Hintergrund-Details und Erklärungen im Artikel enthalten ist,
das die Einordnung in "Drehmomente am Dienstag" rechtfertigt?
Klar, es ist ein kleiner Blick hinter die Kulissen bei Santa Cruz.
Aber insgesamt ähnelt der Artikel doch eher einer Werbebroschüre...

Was Prepregs sind, und welche verschiedenen Carbon-Gewebe es gibt,
hätte man auch beschreiben können, ohne dick "Santa Cruz" über den Artikel zu schreiben.
Ich finde den Artikel sehr aufschlußreich. Und ich hab schon ein paar Stunden mit Carbon gebatscht.
z.B. die Nummer mit dem "verlorenen Kern" durch wiederverwendbare Latex-Innenformen zu ersetzen finde ich schon ziemlich innovativ. Sowie Standfestigkeit des Innenkondoms für das Layup mit Glasperlen herzustellen und hinterher sich auch noch Druckgewebe usw. zu sparen.
Viele Carbonbuden (die selbst herstellen! Im Fahrradbereich die wenigsten) würden für weniger Innovation einen viel größeren Bohei machen mit nichtssagenden Marketingbegriffen, dabei aber 0.000% tatsächliche Infos weitergeben, geschweige denn Fotos aus der Prototypenfertigung. Die Angst sitzt tief, entweder ausgelacht zu werden oder daß einem die "Idee" "geklaut" wird.
 
Also, um es mal einfach zu formulieren: mir hat der Artikel gefallen. Ich fand ihn interessant und nur weil Santacruz drin genannt wurde, halte ich ihn trotzdem nicht gleich für zu werbelastig, weil es primär um die Fertigung ging. Funfact für mich: man könnte auf die Idee kommen, dass die Festigkeitsauslegung tatsächlich wesentlich auf "Trial and Error" beruht... Muhaha.
Also gern weiter so, vielen Dank!
 
Was ich hier jetzt nicht verstanden habe ist, wie wird denn durch den Latex Kern der Druck auf die Carbonschichten aufgebracht? Wird der am Ende dann doch unter Druck gesetzt? Oder wird die Elastizitaet des Latex ausgenutzt?
 
@tschud steht im Text: Dieser wird dann mit Glasperlen gefüllt und vakuumiert und ergibt damit das Modell, auf dem die Fasern drapiert werden können, bevor es ins Werkzeug geht. Nach dem Aushärten im Ofen werden die Glasperlen aus dem Kern geschüttet und der Kern selbst rausgezogen – woraufhin Perlen und Kern wieder verwendet werden können.
 
sicher haben die 3000 Assballs den Preis deutlich in die Höhe getrieben :-)
Wird die nächsten Tage sicher oft gegoogelt wo man die bekommt :-)
 
@tschud steht im Text: Dieser wird dann mit Glasperlen gefüllt und vakuumiert und ergibt damit das Modell, auf dem die Fasern drapiert werden können, bevor es ins Werkzeug geht. Nach dem Aushärten im Ofen werden die Glasperlen aus dem Kern geschüttet und der Kern selbst rausgezogen – woraufhin Perlen und Kern wieder verwendet werden können.
zzgl. daß im Werkzeug dann statt Vakuum Druck auf den Latexkern kommt.
sicher haben die 3000 Assballs den Preis deutlich in die Höhe getrieben :)
Wird die nächsten Tage sicher oft gegoogelt wo man die bekommt :)
wahrscheinlich bekommt man die beim Oberflächentechnikbedarf in Palettengröße als Strahlgut.
 
@tschud steht im Text: Dieser wird dann mit Glasperlen gefüllt und vakuumiert und ergibt damit das Modell, auf dem die Fasern drapiert werden können, bevor es ins Werkzeug geht. Nach dem Aushärten im Ofen werden die Glasperlen aus dem Kern geschüttet und der Kern selbst rausgezogen – woraufhin Perlen und Kern wieder verwendet werden können.
Das ist mir soweit klar und auch logisch. Aber die Carbonlagen muessen irgendwie unter Druck aushaerten.

zzgl. daß im Werkzeug dann statt Vakuum Druck auf den Latexkern kommt.
Das wuerde wiederum funktionieren. Dann hat die Form selbst aber keinen Einfluss mehr auf das Aussenmass und zudem wird die Oberflaeche meiner Einschaetzung nicht mehr so glatt, da ja die Deckschicht nicht gegen die Negativform gepresst wird.
 
erst wird der (Glasbefüllte und Vakuumierte) Latexkern mit den Prepregs belegt, dann kommt alles in die Negativform (Werkzeug) Dann kommt statt Vakuum Druck auf den Latexkern. Er drückt von innen also die Fasern gegen die Negativform. Die Oberfläche ist immer genau so gut, wie die Verarbeitungsqualität der Negativform ist.
 
Schöner Bericht, danke dafür. Besonders gefallen hat mir, dass der Santa Cruz-Typ auf Bild 21 beim Erklären der Innovation nebenbei noch ´ne Büchse Bier kippt.

Besteht da am Ende doch ein Zusammenhang zu dem gebrochenen Rahmen.....:D
 
Funfact für mich: man könnte auf die Idee kommen, dass die Festigkeitsauslegung tatsächlich wesentlich auf "Trial and Error" beruht... Muhaha.
Also gern weiter so, vielen Dank!

Das hab ich mir auch gedacht!
Wahrscheinlich gegenüber einem Standardrahmen etwas überdimensioniert (merkt man am Gewicht) und dann bemerkt,
dass der Rahmen diesen argen Belastungen doch nicht gewachsen ist --> noch ein paar Lagen mehr Carbon und paßt ...
Nachdem für diesen Prototypen eh ordentlich Geld in die Hand genommen worden ist: ist es wirklich so schwierig
(mit z.B: Dehnmeßstreifen) die Belastungen zu messen, danach berechnen und erst dann einen Rahmen bauen!? ...
 
Das Berechnen von Faserverbundbauteilen ist halt alles andere als Trivial. Und auch das Messen der auftretenden Belastungen ist nicht so ohne weiteres moeglich. Mal abgesehen davon, dass die Fertigung viel Handarbeit ist und da durchaus nicht jeder Rahmen exakt gleich sein muss.
 
Sehr, sehr cooler Artikel, taugt mir!
Herstellung von Carbonbauteilen ist für mich kein rotes Tuch, trotzdem habe ich den Bericht mit den tollen Bildern sehr gerne gelesen und finde ihn empfehlenswert. Hier kann man auch sehen, wieso die -in dem Fall- Rahmen so teuer sind.

Bezüglich Umweltfreundlichkeit: wenn jemand meint Aluminium ist umweltfreundlicher, der sollte sich mal die Herstellung des Materials genauer ansehen, wo, wie und mit welchen „Filtern“ das gemacht wird.

Ich denke, die Carbonrahmen sind unser kleinstes Problem - kleines Stichwort die ersten Energiesparlampen, welche uns die EU vorgeschrieben hatte (Quecksilber); Akku (aktuell Autos) Herstellung und Energiebereitstellung via Atomkraft; Smartphone mit dem Energiebedarf;...

Bitte auch die täglichen Dinge hinterfragen - für unsere Nachkommen!

Zurück zum Thema ;-)
 
Ein interessanter Artikel. Viel Einblick in die Carbonproduktion. Es geht nach Kalifornien, Danny MacAskill ist da und Santa Cruz Bikes sind sowieso geil.

Trotzdem hätte ich mich über irgendein anderes, trockenes, technischeres Thema mehr gefreut. Ich fand die Sache mit den Fräsrahmen schon nicht sonderlich interessant und hatte eher auf etwas wie zum Anfang der Reihe gehofft.
Die Artikel zu Lenkwinkel und Fahrwerk fand ich weitaus besser.
 
Nein, ist wohl nicht geplant - was schon schade ist, um die Arbeit, die rein gesteckt wurde...
Vermutlich sind sie mit Danny als Kunden ausgelastet :-)

Würde halt ganz schön teuer für die Art von bike. Denk Mal die Zielgruppe kauft da lieber zwei oder drei "konventionelle" dafür.

Trotzdem toll wenn eine Firma sowas einfach Mal baut. Die lernen dabei sicher was
 
Würde halt ganz schön teuer für die Art von bike. Denk Mal die Zielgruppe kauft da lieber zwei oder drei "konventionelle" dafür.

Ich gehe mal davon aus dass der "Markt" für diese Art von Rädern, wenn man die Leute einrechnet die dann Santa Cruz kaufen könnten, bei 2 oder drei Rahmen pro Jahr in D liegt, evtl. fünf. Klar könnte man damit einen Teil der Kosten wieder reinholen aber der Preis würde wahrscheinlich bei 1500€ ohne Gabel liegen wenn man es mit anderen Bikes von SC vergleicht...das können und wollen sich dann nicht viele Leisten denke ich.

Abgesehen davon ein toller Artikel, der viele Infos zum Carbonbau gibt und mit der Glasperlenschwein-Methode auch Hoffnung für eine müllärmere Zukunft macht!
 
erst wird der (Glasbefüllte und Vakuumierte) Latexkern mit den Prepregs belegt, dann kommt alles in die Negativform (Werkzeug) Dann kommt statt Vakuum Druck auf den Latexkern. Er drückt von innen also die Fasern gegen die Negativform. Die Oberfläche ist immer genau so gut, wie die Verarbeitungsqualität der Negativform ist.

Oh shit, ploerre, da habe ich deinen Beitrag weiter oben falsch gelesen. Du beschreibst es eigentlich genau wie ich es mir gedacht habe.
Sorry.

Glaube nicht, dass das so gemacht wird. Ich denke eher, die Stahlwerkzeuge werden ebenfalls evakuiert, allerdings stärker als die Latexblasen vorher. Aufgrund des Druckunterschieds drücken die Blasen dann von innen das Gewebe gegen die Negativform, bzw. saugt das Vakuum das Gewebe an. Ist quasi derselbe Effekt, hat aber den Vorteil, dass sich Luftblasen außen im Harz recht sicher verhindern lassen. Wenn man von innen "aufbläst", bleibt immer dieses Risiko.
 
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