Ich kann die Negativ-Presse rund um das Colorado 300 absolut nicht verstehen.
Ich hab es jetzt seit 3 Monaten und hatte vorher 3 Jahre ein GPSMap60CSX und besitze parallel seit einiger Zeit ein Vista HCx und den Forerunner 305. Ich finde das Colorado ist mit Abstand das beste der 4, auch wenn ich den Forerunner nicht wirklich in den Vergleich mit einbeziehe (einfach zu verschieden). Ausserdem stand mir für kurze Zeit ein Oregon 300 zur Verfügung.
Ich kenne welche, die sich das Colorado als erstes geholt haben um dann auf das 60csx umzusteigen weil sie so unzufrieden waren. Bei amazon hat es katastrophale Bewertungen und auch in anderen Foren und Blogs liest man nur schlechtes über das Gerät.
Kann ich absolut NICHT bestätigen und auch nicht nachvollziehen.
Mag sein, daß es zu Anfang etwas zickig war. Eine SAche der Software halt, aber deswegen kann man doch nicht gleich das ganze Gerät schlecht reden.
Hier die wichtigsten Kritikpunkte und meine Meinung dazu:
Die Batterieabdeckung bekommt man kinderleicht auf, man muss nichtmal wirklich nachdenken. Display in die Handfläche, Antenne auf den Körper richten und dann mit dem Daumen aufschieben. Ich bin kein Handwerker aber es geht absolut ohne großen Kraftaufwand. Wer das nicht schafft... naja, lassen wir das.
außer teuren Garmin-Karten läuft nichts auf dem System
Falsch! Einfach Openstreetmap bemühen bevor man labert, das ging auch schon vor einem Jahr und mit sämtlichen kartenfähigen Garmin-Geräten
Ich als Linkshänder würd' mir auf alle Fälle mit dem Daumen das obere Viertel oder gar Drittel des Displays bei der Bedienung verdecken
Wieder falsch! Der Daumen sitzt seitlich am Rad, keine Verdeckung egal ob Rechts- oder Linkshänder. Ich kann gerne Fotos posten.
Ausserdem verfügt es nur über das US terrestische Korrekturverfahren WAAS und nicht (!) über das europäische EGNOS
Pappnase! mehr kann man dazu nicht sagen. WAAS, EGNOS und MSAS sind miteinander kompatibel. Ist WAAS aktiv, empfängt das Colorado mustergültig Egnos Daten und die Genauigkeit nimmt drastisch zu. Dies erkennt man wie vom Vista und 60csx gewohnt am kleinen "D" am unteren Rand des Empfangsbalken für einen Satelliten.
Die Batterielaufzeit wird oft bemängelt und es ist einer der wenigen KritikPunkte den ich wirklich gelten lasse. Die Laufzeit ist wirklich sehr bescheiden. Mit brandneuen Ansmann 2850mAh läuft das Gerät gut 6 Stunden während Dauerspielerei (Licht an/aus plus dauerndes bedienen der einzelnen Menüpunkte). Läßt man es in Ruhe und macht das Licht aus, hält es bis zu 14 Stunden.
Die Hintergrundbeleuchtung ist sehr gut. Keine Ahnung ob das verändert wurde, jedenfalls ist bei eingeschaltetem Licht alles zu erkennen was man braucht. Ich nutze in den seltensten Fällen 100% Beleuchtung und war bislang immer zufrieden. Bei direkter Sonneneinstrahlung machen alle Displays schlapp, das kann man nicht dem Colorado alleine anlasten.
Start- und Wartezeiten: Sowohl die Zeit bis zu einem Fix, als auch die Dauer des "Hochfahrens" beschreibe ich als flott. Je nachdem wieviel man auf das Gerät läd dauert es kürzer oder länger. Im Vergleich zum 60csx ist es etwas langsamer beim Hochfahren, dafür aber sonst immer schneller. Die Kartendarstellung ist locker doppelt so flink wie beim Vista oder 60csx... und viiiel hübscher.
Die Kartendarstellung ist einfach nur atemberaubend. Wenn man sie gesehen hat, muss man eigentlich nicht mehr viel denken um zu verstehen, wieso die Batterielaufzeit so gering ausfällt. Normalerweise nutze ich zur Autonavigation ein Navigon 5110. Sicher, die Sprachausgabe ist je nach Stimme eine feine Sache und in Puncto "Die richtige Autobahnabfahrt nehmen" sind Autonavis vom C300 nicht zu schlagen. Aber in Sachen Übersicht trumpft das Colorado. Manchmal habe ich mich beim 60csx gefragt wozu ich die Kartendarstellung überhaupt habe, wenn sie so bescheiden ausfällt, daß man keinen Überblick über ein etwas größeres Gebiet bekommt. Dies fällt mit dem Colorado umso leichter. Über ganze Bergketten hat man nun einen Überblick. Das Manuelle Suchen geht selbst bei höchster Detailstufe so schnell, daß man auf Papierkarten fast völlig verzichten kann.
Die Software verändert sich hoffentlich noch etliche Male. Sie ist zickig. Nicht mehr so sehr wie am Anfang, aber hier und da gibt es noch Abstürze und manche Sache, die mir nicht einleuchten will. Wieso zum Beispiel gibt es keinen Trackmanager? Im Oregon könnt ihr endlos Tracks speichern, in verschiedenen Farben anzeigen lassen, umgekehrt als Route navigieren und und und... all das entfällt beim Colorado. Warum, weiß niemand. Ist eine einfache Software-Sache, die Hardware könnte das.
Der Rock'n'Roller (Das Navigationsrad) ist besser als alle sagen. Natürlich fällt die Texteingabe damit nicht so leicht wie beim Oregon mit Touchscreen, dafür ist er weit schneller wenn es darum geht durch die Menüs zu fliegen. Reine Gewöhnungssache.
Der Funktionsumfang ist momentan geringer als beim 60csx. Aber auch dort sah es zu Anfang noch sehr bescheiden aus. Die BEgrenzung ist auch hier wieder die Software und ich kann nur hoffen, daß das Gerät nicht weiter so schlecht gemacht und nicht gekauft wird, sodass Garmin ordentlich weiter entwickelt und das Gerät nicht einfach vergisst.
Der Datentransfer läuft beim Colorado erstaunlich "offen" ab. Für alle die hier wild von der Abschottungsmentalität seitens Garmin gehetzt haben. Das Colorado ist das Erste Gerät was eine Öffnung zur Aussenwelt erkennen läßt. Der Datentransfer läuft nun nicht mehr zwingend über Mapsource sondern einfach über den Windows-Explorer per Drag'n'Drop auf den Wechseldatenträger. Der interne Speicher und die externe SD-Karte werden beide separat im WindowsExplorer angezeigt und können bespielt werden. Ausserdem ist das Colorado als erstes Gerät von Garmin in der Lage GPX-Daten zu lesen. Tracks, Wegpunkte, Caches oder Routen können so mit xbeliebigen Programmen erstellt und einfach auf dem Gerät abgelegt werden. Meiner Meinung nach der größte Pluspunkt zu sämtlichen Vorgängern.