Das sich die Preisspirale in den letzten Jahren massiv nach oben gedreht hat kann ich nur zustimmen, wenn man mittlerweile bedenkt das man teilweise bei 5000-6000€ Kompletträdern dann nur NX und Performance/RC bekommt. Für mich aber jetzt auch nicht unbedingt interessant, da ich immer nur selbst Aufbaue und entsprechend Angebote kaufen kann.
Bei anderen Aussagen frage ich mich aber schon wie du da drauf kommst bzw. würde gerne mal konkrete Beispiele von gängigen Herstellern oder Produkten wissen
Für mich sind die Preise schon lange nicht mehr attraktiv und das hat nichts mit dem Brexit oder Corona zu tun!
Früher wurden neue Bikes jedes Jahr über neue Austattung und Farben definiert.
Jetzt werden Bikes schon jährlich komplett runderneuert.
Da kommt ein neues Design, eine neue Geometrie, neuer Lack, neue Ausstattung, viele Custom Teile usw..
Wo ist das denn der Fall? Mein Specialized Enduro geht jetzt ins 2. Jahr komplett unverändert, YT/Canyon/Radon/Propain überarbeitet ihre Rahmen maximal alle 3 Jahre. Santa Cruz Megatower gibts in der Variante mindestens schon 2-3 Jahre, das Vorgänger Nomad gabs auch über 3 Jahre bis die Überabeitung kam. Bei Alurahmen ähnlich, Nukeproof hat 3 Jahre nur die Geometrie minimal geändert, RAAW Madonna V1 gabs auch 2 Jahre bevor das V2 kam, da ist auch keine Neuversion in Sicht. Das könnte ich ewig so weiter machen.
Was verstehst du denn konkret unter Custom Teilen? Das sich Hersteller ihre eigenen Umlenkwippen oder Ausfallenden designen kannst du ihnen ja schlecht verübeln. Auch das Dämpferlängen unterschiedlich sein können hängt ja auch etwas mit der gestalterischen Freiheit der Hersteller zusammen.
Ansonsten ist der Standard Wahnsinn zwar vorhanden, aber grade im Enduro Bereich sind doch 148x12, BSA, Tapered Steuerrohr etc. bei den meisten Herstellern mittlerweile gängig. Es gibt sicherlich ein paar wenige die aus der Reihe tanzen, das sind aber meistens Exoten, da ist man sich im Vorfeld des Kaufs schon bewusst worauf man sich einlässt.
Die Bikes könnten so viel günstiger sein, wenn man gleich mit einer zeitgemäßen Geometrie anfängt und nicht jedes Jahr eine neue Mulde (Werkzeug) für Carbon Rahmen bräuchte.
Man eventuell auch mal wieder mehr auf Alu setzt anstatt nur Carbon.
Siehe oben, wo ist das denn so der Fall?
Gibt doch mitlerweile genug Hersteller die mitlerweile sowohl auf Alu als Auch Carbon setzten, siehe Nukeproof/Vitus, Ibis, Santa Cruz (teilweise), YT, Canyon, Radon etc., dazu dann noch genug Alu Rahmenhersteller wie RAAW, Privateer, Commencal, Last (bis auf das Tarvo). Die einzigen die mir kurzfristig ausschließlich in Carbon einfallen wären Pivot, Antidote und Unno.
Der Bike Markt spitzt sich wie in der Hardware Industrie immer mehr zu.
Immer mehr wird im Ausland produziert, weil sich wegen der vielen spezial Bauteile und Neuerungen die Produktionen im Innland nicht lohnen bzw. auch die Fabriken dafür fehlen.
Man macht sich immer mehr vom Ausland abhängig.
Das ist allerdings schon immer so, nicht erst seit ein paar Jahren. Das liegt einfach daran das bei uns kein Rahmenschweißer bzw. Carbonlaminierer für 3,50€ Stundenlohn arbeiten will. Dazu gibt's doch mittlerweile zumindest ein paar Alternative Firmen die in Deutschland (Europa) produzieren. Siehe Last Tarvo, Actofive Cycles, Crossworx Cycles, Pole (Finnland), MDE (Italien), Antidote (Polen?), etc. Die Auswahl ist nicht groß aber vorhanden, muss aber auch dementsprechend bezahlt werden.
Ich habe schon lange kein Bock mehr mit einem 10.000€ Bike durch den Wald zu hacken.
Dafür fehlt mit mittlerweile einfach das Verständnis dafür.
Musst du auch nicht, je nach Anspruch solltest du bei diversen Herstellern ab 2500-3000€ entsprechende Räder bekommen, die alles was heutzutage möglich ist mitmachen. Gab ja hier auch vor kurzem erst einen News Artikel drüber. Es muss einem halt klar sein das ich keinen Porsche zum Preis eines Skoda bekomme.
Kann auch nicht sein, dass man für den Preis eines Top Fully´s mittlerweile E-Bikes mit Tune, Bike Ahead Komponten + Kashima Gabel + Dämpfer usw. bekommt.
Dafür würde ich gerne konkrete Beweise sehen.
Was vergleichst du denn da für Räder? Wo bekomme ich den überhaupt ein E-Bike mit Tune, Bike Ahead und Fox Factory zum akzeptablem Preis?
Schlussendlich, warum sollten High End E-Bikes mehrere Tausend Euro mehr kosten als normale Mountainbikes? (ACHTUNG: keine verifizierte Aussage!) Ich meine gehört zu haben das ein Bosch CX Motor in der Produktion weniger als 250€ kostet. Der Rest vom Rahmen bleibt doch größtenteils gleich. Die meisten 4000€-5000€ E-Bikes sind zudem genauso minderwertig ausgestattet wie die normalen Räder. Bei Cube bekommst du für 3500€ sogar eine wesentlich bessere Ausstattung als beim 4500€ E-Bike.
Hier wird meiner Meinung nach der Endverbraucher immer mehr zum E-Bike Kauf gezwungen, weil die Preise bald einfach nicht mehr in Relation zum normalen Bike stehen.
Schlussendlich wirst du zu gar nichts gezwungen, du kannst (aktuell in Deutschland) immer noch selbst entscheiden wofür du dein Geld ausgibst. Die Entscheidung ob normales oder E-Mountainbike sollte man auch nicht an dem festmachen was man fürs Geld bekommt, sondern was man fahren möchte. Wenn du danach gehst, müssten wir eigentlich alle schon lange Motocross fahren.
Wie gesagt, das die Preise die letzten Jahre kontinuierlich steigen möchte ich nicht abstreiten. Das zieht sich aber auch in anderen Sportarten so, schau mal in den Ski/Snowboard/Windsurf/Kitesurf Bereich etc... Die Nischen Sportarten werden immer mehr zum Trend und entwickeln sich weiter, es gibt mehr Entwicklung, mehr Marketing, Sponsoring, Brexit, Corona, Mondscheinwasser, Einhornrennen etc. und noch tausend andere Gründe mit denen sich die Firmen rechtfertigen.
Man kann sich darüber aufregen, aber wenn wir mal ehrlich sind ist es doch alles gar nicht so schlimm, man hat heute soviel Auswahl wie noch nie, da ist für jeden was dabei. Schlussendlich muss man aber so oder so damit Leben oder sich ein anderes Hobby suchen. Oder Profi (besser noch Influencer) werden