Stahlrahmen - Erfahrungen mit Brünieren? Alternativen?

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Hi,

hat jemand wirklich mal nen Stahlrahmen brüniert oder brünieren lassen? Finde hier nur Leinöl einbrennen, was mir von der Optik nicht gefällt und mir bei hartgelöteten Rahmen wegen der Temperatur problematisch erscheint.
Folgendes "Problem":
Ich habe Interesse an einem Stahlrahmen. Die filigrane Optik wird MEINER Meinung nach durch ne Pulverbeschichtung kaputt gemacht. Dass sieht immer irgendwie nen bisschen rund und uneben aus. Man sieht irgrendwie die Schichtdicke. Lackieren möchte ich nicht weil Lack zu empfindlich. Dass Ding soll gefahren werden. Da kam ich dann auf brünieren und schwärzen. Doch da ergeben sich für mich mehrere Fragen?

- wie sieht das Ergebnis an nem Fahrradrahmen aus, insbesondere geschwärzt?
- reicht Korrosionsschutzöl als Schutz im normalen Farbbetrieb mit Winter und regelmässiger Reinigung?
- Kann man die Brünierung beschichten? Klarlack/Klarpulver?

Gibt es Alternativen? Z.B. spezielle Pulverbeschichtung die für ne dünnere Schichtdicke sorgt, oder beim Einbrenne besser fließt?
Ich hab nix gegen Farbe. Mit gefällt nur die Optik einer üblichen Pulverbeschichtung nicht und Lack ist mir zu empfindlich.
 
Vom Brünieren würde ich abraten. Das ist denke ich suboptimal wenn es um Fahrrad-Rahmen geht. Da wirst du schnell mit Rost zu kämpfen haben, wenn du auch mal im Regen fährst.
Auf die schnelle hab ich gerade die sogenannte KTL-Beschichtung gefunden, diese wird zum Korrosionsschutz von Fahrzeugkarosserien verwendet und den Rahmen schwarz zu bekommen sollte damit kein Problem darstellen. https://de.wikipedia.org/wiki/Elektrophoretische_Abscheidung
Brünieren und klar lackieren halte ich auch für wenig sinnvoll, weil sobald du Steinschläge drin hast würde die Brünierung wieder freiliegen.
Wenn du klar pulverst erhältst du die Oberflächenoptik die du nicht magst, dann kannst du auch gleich schwarz pulvern.
 
@Hardwell - Danke. Und wie siehst du Empfindlichkeit/Härte im Vergleich zu ner normalen Pulverbeschichtung?
Ist natürlich die Frage, ob man nen Betrieb findet der sowas für Fahrradrahmen macht - zu einem halbwegs akzeptabelem Preis.
 
Wie ich so gelesen hab handelt es sich um extrem harten, dünnen Lack. Dieser wird in einem kathodischen Tauchbad auf den Rahmen abgeschieden und kann dadurch auch in die Hohlräume gut eindringen und konservieren. Ich weiß nicht wie es im Vergleich zum Pulver aussieht. Bedenke, dass Pulver quasi eine geschmolzene Kunststoffhülle ergibt, daher kann ich mir Vorstellen dass eine KTL- Beschichtung zwar mehr aushält wie normaler Nasslack, weil sie eben auch eingebrannt wird (zudem wird das ganze gleichmässiger ausschauen und trägt nicht so dick auf), aber ich vermute dass eine Pulverung doch noch etwas zäher sein wird.
Was wohl gerne angewandt wird ist eine Verzinkung unterhalb der KTL-Beschichtung, falls doch mal was durchkommt.
KTL-Beschichtung soll im übrigen ein sehr guter, haftfähiger Grund für Pulver sein.
 
Die KTL-Beschichtung wird von einem großen Hersteller für LKW-Anhänger als Grundierung für eine Pulverbeschichtung verwendet.
Ich habe selber einige Jahre bei einem Hersteller für LKW-Anhängerkupplungen gearbeitet: Dort wurden alle Teile KTL-Beschichtet.
Diese schwarze Beschichtung trägt sehr dünn auf (ca. 0,05mm) und ist dann seidenglänzend bis glänzend. Für sich alleine ist eine KTL-Beschichtung nichts besonderes was die Haltbarkeit anbelangt, sie ist aber deutlich besser als eine Brünierung. Eine Brünierung ist eigentlich nur als Flugrostschutz für die Dauer der Einlagerung eines stählernen Bauteiles gedacht.
Das nach meiner Kenntnis beste für Stahlrahmen, ist eine Zinkphosphatierung mit anschließender Pulverbeschichtung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Brünieren kannst Du direkt abhaken; bietet einen kaum nennenswerten Korrosionsschutz. Die bei diesem Vorgang entstehende Schutzschicht ist äußerst dünn und von geringer Lebensdauer.
Eine Pulverbeschichtung ist, denke ich, der bessere Weg, eine Lackierung ist aber ebenfalls sehr haltbar wenn Sie ordentliche ausgeführt ist.
Bei einem Stahlrahmen würde ich zusätzlich noch die Innenseiten der Rohre konservieren, wenn er länger leben soll (Wachs, etc.).
 
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