Spontane und flexible Transalp möglich oder nur mit genauer Planung?

walter021

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hi,

wir (~25J, 2-4personen) würden diesen sommer gerne ne transalp machen. start in vorarlberg und ziel, wie bei den meisten, der gardasee.

was man meist so liest, ist dass viele ihre transalp exakt durchplanen. also am 12.08 müssen wir über den ....pass und 1700hm packen damit wirs dann spätestens um 15.30 zur ....hütte schaffen um dann weiter zum ....joch zu kommen usw


jetzt frage ich mich ob dies wirklich nötig ist, da wir das so nicht machen möchten;)

wir würden ganz grob zwar eine der bekannten routen (albrecht zbsp) folgen, möchten innerhalb aber flexibel bleiben und uns keinen zeitlichen stress machen. soll heißen, wenn mal alle kaputt sind nach ner strengeren tour, wird am nächsten tag nur mal 700hm runtergespult. wenn es mal böse regnet, man am vorabend zu tief ins glas geschaut hat oder es einem an nem bestimmten ort einfach sehr gut gefällt, bleibt man einfach nen ganzen tag und fährt gar nicht.
es ist uns also egal ob wir 5 oder 20 tage bis zum ziel brauchen:)


im schnitt werden wir also eher so auf nur 1100hm /tag kommen. mal mehr mal weniger


könnte man das so ungeplant machen oder sind dazu einfach die übernachtungsmöglichkeiten zu weit auseinander bzw zu wenige?

wie oft kommt man am tag denn an einer übernachtungsmöglichkeit vorbei?
kann man sich sicher sein, dass man nen schlafplatz bekommt oder sollte man reservieren?
daher vielleicht lieber nebensaison? wann wäre die?


unser "gemächliche" art soll aber nicht bedeuten, dass wir uns nicht schinden können/wollen. möchte während der tour schon mal denken "warum tue ich mir den .....ss eigentlich an":D
langes tragen ist zbsp kein problem, karten und outdoor handy wäre übrigens auch dabei.



danke für eure erfahrungen/tipps:)
 
Wieso sollte das nicht flexibel gehen? Natürlich kann´s dann aber vor Ort sein, wenn ihr nix geplant habt, dass ihr dann doch mal mehr als 1100hm machen müsst! Je höher aber die Pässe sind, über die ihr wollt, desto unflexibler wird´s halt, weil nicht alle 300hm ne Hütte steht, auf der man übernachten kann. Also insofern muss halt geplant werden, welche Alternativ-Routen überhaupt in Frage kommen, die die Kriterien erfüllen. Wir haben auch schon öfters umgeplant, weil man durch ein heftiges Gewitter etc. nicht so weit kommt, wie man möchte.
Im August kann´s halt schon sein, dass man mal länger nach einer Übernachtungsmöglichkeit sucht und Hütte würd ich immer vorbuchen, zumindest in der Ferienzeit.
 
Wenn ihr nicht gerade in der Hauptreisezeit sprich die ersten 3 Augustwochen unterwegs seid ist das per se kein großes Problem. Würde aber in jedem Fall am Vortag (spätestens am Morgen des gleichen Tages) bei der nächsten Übernachtungsstation/Hütte anrufen und die Schlafstätte dingfest machen - sonst kann man ggf. böse Überraschungen erleben
 
danke für die schnellen infos :-)

aha, dann müsste man also minimum einen tag vorrausplanen. gut, mit dem könnten wir sicher leben

in dem fall würden wir dann wohl anfang bis mitte juli anpeilen.


wie kann man sich das aber ungefähr vorstellen was die häufigkeit/anzahl von hütten in den alpen angeht?
was sind da (nur ungefähr) eure erfahrungen?

x hütten pro tag an denen ihr vorbeigekommen seid?
x hütten pro 1000hm?
 
Hallo Walter, grundsätzlich schließe ich mich dem Gesagten an. Die Touren flexibel zu halten und dort zu übernachten wonach einem Sinn steht ist grundsätzlich kein Problem gerade, wenn es kein festes definiertes Ende für alle gemeinsam gibt. Allerdings stell ich mir grad die Frage ob ihr vier schon mal zusammen in den Bergen mit dem Radl unterwegs wart? Eine Tour nach exakt 1100 Höhenmetern zu beenden oder nicht mehr weiterzufahren, weil einem die Lust dazu fehlt dürfte nicht so einfach werden. Wie Pfadfinderin schon angedeutet hat. Die nächste Hütte/Unterkunft muss nicht in einer halben Stunde zu erreichen sein. Am Vorabend vorzureservieren halte ich bei 4 Personen für eine gute Idee, denn wenn schon klar ist, dass in der gewünschten Unterkunft kein Platz ist kann sofort oder am kommenden Tag noch nach Alternativen gesucht werden. Eine Tour umzuplanen sollte man sowieso immer in Betracht ziehen, das kann wegen Wetter, Wegsperrungen etc. immer mal nötig werden. In jedem Fall würde ich keine Tour in der zweiten Augusthälfte führt den Part der Strecke in Italien planen. Persönlich habe ich da schon mal 2 Stunden nach einer Unterkunft gesucht um dann bei einem netten Wirt im Keller zu pennen.
Servus
Bäro
 
ich finde, wenn man viel fahren will und wenig zeit hat, ist ein plan mit reservierten übernachtungen, klarem streckenverlauf etc. erfolgversprechender und/oder nervenschonender, weil die oft gepriesene flexibilität z.T. auch nur ausrede ist fürs kneifen bei schlechtem wetter, steilen wegen oder dem fehlenden glanz in den augen...
ist aber geschmackssache - die einen (also die meisten hier) finden es stressig, zu einer bestimmten zeit an einem bestimmten punkt sein zu müssen, die anderen finden es halt stressig, ohne plan durch die gegend zu eiern.
 
zu deiner letzten Frage, braucht es definitiv eine grobe Routenbeschreibung und Aussage darüber wo du pennen möchtest.
a) am berg in hütten?
b) im tal in pension oder hotel?

Wenn du dir die fragen beantworten kannst kuck mal anhand deiner groben Routenbeschreibung z.B. in eine Marco Polo 1:200.000 Karte zur gewünschten Tourenreg. Dort sind z.T. auch Hütten verzeichnet. Mit ein bisschen Internetrecherche sollte sich herausfinden lassen ob die Hütten bewirtschaftet sind.
 
Okay, nach 1100hm sollte schon immer ne Hütte kommen, aber ob die dann offen hat? Und irgendwann muss man dann auch mal Strecke machen, sonst ist man ja 2 Wochen bis zum Gardasee unterwegs. Wenn du die Albrechtroute gemütlich machen willst, bist schon ne Weile unterwegs!
Im Tal schlafen ist von der Logistik her wesentlich einfacher. Wenn die eine Pension nix mehr hat, dann halt die nächste oder man teilt sich auf...
Ich sag mal Beispiel Pfundererjoch: letzte Übernachatung entweder Enzianhütte, dann ist die nächste Übernachtung ca. 1600hm und 50km weg, oder im Pfitschertal, dann sind´s nur 1300hm und 40km. Wo die Hütten sind, lässt sich leicht an einer Karte ausmachen, wenn man einen groben Streckenverlauf hat.
Spontan geht z.B. leicht wie folgt: Man will vom Paznauntal ins Inntal: Entweder über Fimbapass, wenn man dazu zu faul ist, dann kann man via Gondel zum Idjoch und von dort in mehreren Varianten nach Saumnaun und weiter ins Inntal, dort wieder 2 Varianten: Entweder Val d´Uina oder Pass da Costainas. Davor kann man halt irgendwo im Inntal übernachten oder im 2. Fall auch in S´Charl, wo man aber auch vorher anrufen sollte, weil wenn da nix frei ist, hat man seeeehr weit bis zu nächsten Übernachtung, oder man kehrt wieder um. Und so weiter und so fort... Wenn man die Möglichkeiten kennt, ist´s einfach, alles flexibel zu halten. Wenn man sich nicht auskennt, wesentlich schwieriger. Ich sag mal so, wenn man flexibel sein will, muss man eigentlich noch besser im Vorfeld planen als bei einer fixen Route.
Übrigens schadet es auch nicht, die Marathon Termine im Vorfeld zu checken, denn wenn Ischgl Ironbike oder Nationalparkmarathon ist, wirst du es mit Quartiersuche nicht leicht haben und wenn, dann nur in einer absoluten Absteige unterkommen.
 
an den 1100hm dürft ihr euch nicht so festbeißen. ist nur ne ungefährer durchschnittswert gemittelt über die gesamte transalp (da ist dann auch ruhetag(e) drinnen). wenn es sein muss, wird es kein problem sein, sich durch einige hm mehr durchzubeißen. und wie gesagt, ist es uns egal wenn wir für ne transalp tour, die andere in 5tage absolvieren, 20tage brauchen. uns gehts um den spass und das kleine abenteuer;)

ich habe erfahrung mit mehrtägigen touren, die mitfahrer eher nicht. die sind auch weniger fit als ich, deshalb möchte ich keine tour mit ihnen machen, bei der jeden tag 2000hm zu absolvieren sind. ich persönlich würde mir sowas zutrauen, wenn es denn unbedingt sein müsste, hätte da dann aber auch eher keinen spass dran;)
wir wohnen alle am berg, bringen also ne gewisse zähigkeit und bergerfahrung von vornherein mit (auch in 3000m regionen).


zu deiner letzten Frage, braucht es definitiv eine grobe Routenbeschreibung und Aussage darüber wo du pennen möchtest.
a) am berg in hütten?
b) im tal in pension oder hotel?

egal, wir sind weder anspruchsvoll noch arm und nehmen daher "alles";)

grobe routenbeschreibung?
ich geh jetzt mal von sowas wie die bekannte "albrecht" route aus:)
 
Zuletzt bearbeitet:
Spontan und flexibel - das ist genau die richtige Devise. Ich ziehe das inzwischen konsequent durch, wenn ich auf Tour bin, insbesonderen was Wetterkapriolen angeht. Es macht z.B. überhaupt keinen Sinn, bei Dauerregen und Schnee weiterzufahren. Siehe meine Erfahrungen dazu die hier beschrieben sind:
http://www.transalp.info/munich-venezia/index.php#details4
Mein Bikefreund Matthias haben an dem besagten Überbrückungstag mindestens 40 Transalper durchziehen sehen. Die kamen in die Hütte rein, waren total verdreckt, unterkühlt und haben von der wunderbaren Landschaft gar nichts gesehen - verschenkte Lebenszeit. Mach ich nicht mehr - definitiv.

Dasselbe habe ich dann 2011 auch wieder erlebt, bei meiner Transalp DOLOMITI 2:
http://www.transalp.info/2011/bergvagabund/index.php
Schau dir die Bilder an - Traumwetter und Traumsicht, wie man es selten erlebt in den Alpen. Dazwischen lag auch wieder ein Tag Wettersturz mit Schnee bis in tiefere Lagen. Habe ich gemütlich ausgesessen.

Albi
 
Zuletzt bearbeitet:
... dann wäre meine primäre Wahl ein Hotel oder eine Pension im Tal und falls spontan doch eine Hütte mit einer tollen Aussicht ein Quartier hat bleibt mal einen Abend oben, denn die Aussicht von oben am Abend und Morgen bei gutem Wetter ist unbezahlbar.

Wie die Pfadfinderin schon schrieb sollte in jedem Fall spätestens am Abend vorher grob der nächste Tag mit den in etwa zu fahrenden HM geplant werden. Kilometer sind bei einer Transalp zweitrangig. Meine Erfahrung ist. Mehrere Tage am Stück mit über 2000 HM fordern nach drei spätestens aber nach 4 Tagen ein bis zwei volle Erholungstage. Meine persönliche Fitness vor einer Transalp würde ich als durchschnittlich bezeichnen.

Fahre und plane eine Transalp oder auch mal eine Mehrtagestour in den Alpen meist meist spontan und flexibel. Allerdings bin ich fast immer alleine unterwegs und somit kann ich meine Entscheidungen voll flexibel treffen. Das läuft m. E. nach in Gruppen etwas anders ;)

Gruß
Bäro
 
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